10.-12.11.2006 - Letzte Aktualisierung: 12.11.2006 | Champions League |
Update #2 | Aktualisierung vom 12.11. |
Das Team von HCM Constanta: Letzter Gegner des THW in der
Gruppenphase der Champions League.
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Constanta |
Er wurde eines besseren belehrt: Zunächst unterlag HCM dem THW im Duell der noch ungeschlagenen Teams deutlich mit 28:37 (11:21), dann wurde man im Rückspiel in Gudme vom dänischen Vizemeister beim 17:33 regelrecht demontiert. Nachdem man in der Vorwoche gegen Karvina durch ein 29:29-Unentschieden den zweiten Platz zurück erkämpfte, benötigt Constanta - einen Sieg Gudmes am Sonntagvormittag in Karvina vorausgesetzt - aber unbedingt einen Sieg in der Ostseehalle, um den Tabellenplatz zu sichern und sich erstmals für das Achtelfinale zu qualifizieren (siehe auch Tabelle).
Beste Torschützen bei Constanta in der bisherigen Champions League Saison sind Rechtsaußen Laurentiu-Mihai Toma mit 31 und Kreisläufer Milutin Dragicevic mit 30 Treffern, im letzten Spiel gegen Karvina brillierte der serbische Mittelmann Ivan Smigic mit 8/3 Toren. Den Kader von HCM haben wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel vorgestellt.
Für den THW, dem der Gruppensieg und damit das Heimrecht für das Achtelfinalrückspiel am 7. Dezember nicht mehr zu nehmen ist, hätte dieses Spiel somit ein letzter leichter Aufgalopp vor der Einläutung der heißen Saisonphase werden können - wenn den Zebras nicht das unglaubliche Verletzungspech der letzten Wochen einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Nachdem mit Viktor Szilagyi (Kreuzbandriss), Lars Krogh Jeppesen (Rippenbruch) und Nikola Karabatic (OP wegen freier Gelenkkörperchen) der gesamte linke Rückraum und zwei wichtige Stützen für den Mittelblock längerfristig ausfallen, und zudem noch mit Vid Kavticnik (Bänderriss) einer der drei Linkshänder in der Mannschaft nicht auflaufen kann, ist die Zebraherde auf nur noch 8 Feldspieler - Moritz Weltgen mitgerechnet - zusammengeschrumpft. Das Heimspiel gegen Constanta ist für die dezimierte Truppe von Trainer Noka Serdarusic somit die einzige Gelegenheit vor dem schweren Spiel am Mittwoch gegen die SG Kronau/Östringen, sich in der ungewohnten Formation einzuspielen.
Auch deshalb benötigt der THW die Unterstützung seiner Fans: Für das Spiel gegen Constanta in der Ostseehalle gibt es noch Tickets in allen Kategorien, der Preis pro Karte liegt zwischen 5 und 25 Euro.
Schiedsrichter am Sonntag sind Sasa Pandzic (BIH) und Boris Satordzija (BIH), offizieller EHF-Delegierter ist Ramon Gallego (ESP).
(Sascha Krokowski)
Den VfL Gummersbach hingegen erwartet am Samstag in Celje ein wahres Endspiel um den Gruppensieg in der Gruppe F. Der slowenische Meister muss dabei das 31:34 aus dem Hinspiel in der Kölnarena wettmachen, um die Oberbergischen noch abzufangen. Der Anwurf ist um 17.15 Uhr, Eurosport 2 wird auch dieses Spiel zeigen.
Im EHF-Cup kann das deutsche Trio am Wochenende geschlossen ins Achtelfinale einziehen. Die SG Kronau/Östringen reist dabei mit einem mehr als beruhigenden 23-Tore-Polster aus dem Hinspiel zu SPE Strovolos Nicosia (CYP). Der Anwurf erfolgt um 18 Uhr. Magdeburg und Lemgo hingegen werden ihre Heimspiele erst am Sonntag austragen. Nachdem die Hinspiele in der Vorwoche bereits souverän gewonnen wurden, ist das Erreichen des Achtelfinals wohl nur noch Formsache. In Magdeburg wird das Spiel gegen BGUFK Minsk (BLR) um 15 Uhr angepfiffen, das Spiel in Lemgo gegen Maccabi Rishon Le Zion (ISR) startet um 17 Uhr.
Der deutsche Pokalsieger HSV Hamburg spielt im Pokal der Pokalsieger am Samstag ab 17 Uhr in der Ukraine um den Einzug in die Runde der letzten 16, in die auch die Gruppendritten der Champions League einsteigen wird. Nach dem 31:16 im Hinspiel ist das Team von Trainer Martin Schwalb gegen ZTR Zaporozhye hoher Favorit.
Aus dem handballwoche-Sonderheft zur Champions League:
Neuaufbau erforderlich
Damit verdienen mittlerweile nicht weniger als fünf Spieler des Balkanlandes ihr Geld am Schwarzen Meer. Die wichtigsten Eckpfeiler des Teams sind Kapitän Marius Stavrositu und Rechtsaußen Laurentiu Toma. Von ihnen geht besondere Gefahr aus. Ob das aber reicht, um vielleicht die Gruppenphase zu überstehen, bleibt abzuwarten. (Von Oliver Schulz) |
Uwe Schwenker: "Das wird unbequem. In jeder Hinsicht. Von den Reisen, aber auch vom Sportlichen. Constanta könnte so etwas wie der Hecht im Karpfenteich werden. Vielleicht sorgen die ja in der Gruppe für eine Überraschung."
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Aus den Kieler Nachrichten vom 11.11.2006:
In einem Behälter stecken die Gruppensieger, in dem anderen die Gruppenzweiten. Deutschlands Handballmeister THW Kiel steht in der Gruppe E bereits als Sieger fest und könnte die Abschlussbegegnung morgen (19 Uhr, live bei Eurosport) in der Ostseehalle gegen HCM Constanta unter dem Arbeitstitel "Freundschaftsspiel unter dem Dach der Champions League" ansteuern. Auf "Milde" darf der rumänische Titelträger indes nicht hoffen. "Ich erwarte, dass sich die Mannschaft - auch ohne vier Verletzte - voll in das Spiel hineinkniet", sagt Manager Uwe Schwenker. "Das ist sie unseren Zuschauern schuldig, außerdem dürfte ein Sieg das Selbstvertrauen für das schwere Mittwochspiel gegen Kronau-Östringen stärken."
Die Zebras gehen am Stock. Nach Viktor Szilagyi (Kreuzband), Lars Krogh Jeppesen (Rippenbruch) und Vid Kavticnik (Bänderriss im Fuß) muss jetzt auch Nikola Karabatic nach seiner Ellenbogenoperation mit einer vierwöchigen Zwangspause rechnen. So ist der Kader mit drei Torhütern und sieben Feldspielern übersichtlich geworden. Dass es am Mittwoch in der Bundesligapartie gegen Melsungen trotzdem zu einem 43:22-Kantersieg reichte, will Trainer Noka Serdarusic nicht auf die Goldwaage legen. "Dieser schwache Gegner war kein Maßstab." Immerhin hatten die Zebras keine weiteren Verletzten zu beklagen. Christian Zeitz beendete das Spiel mit einer Wunde über dem linken Auge zwar vorzeitig, aber ein Pflaster genügte, um die Blutung zu stoppen.
Trotz aller Personalsorgen erwartet auch Serdarusic einen Sieg seiner Mannschaft. "Das schaffen meine Jungs." Klappt es, hätte der THW die Gruppenphase mit der Idealpunktzahl zwölf und "weißer Weste" überstanden. Für Constanta (5 Punkte) und GOG Gudme (4) geht es morgen allerdings um Platz zwei und den Einzug ins Achtelfinale. Die Dänen treten bereits um 10.30 Uhr beim abgeschlagenen tschechischen Titelträger Banik Karvina an. Eine Wettbewerbsverzerrung sehen die EHF-Verantwortlichen mit der unterschiedlichen Spielansetzung nicht. Es sei Tradition, dass die Mannschaften auch den letzten Spieltag an ihren individuellen Bedürfnissen anpassten, "auch wegen der unterschiedlichen TV-Übertragungszeiten", sagt EHF-Generalsekretär Michael Wiederer. Beschwerden habe es bisher nie gegeben.
Wie auch immer. Gelingt den Dänen mindestens ein Unentschieden, werden sie dem THW am Abend die Daumen für einen Sieg über Mitkonkurrent Constanta drücken. Bei Punktgleichheit hätte Gudme die Nase wegen der besseren Tordifferenz vorn. Dass GOG auf eine hoch motivierte Kieler Mannschaft setzen kann, liegt unter anderem ausgerechnet an vorlauten Tönen aus Rumänien. Am 14. Dezember 2002 hatten die Kieler, damals ebenfalls von Verletzungen gebeutelt, ihr letztes Gruppenspiel mit 24:28 gegen RK Zagreb verloren. Rumäniens Meister Fibrex Savinesti sah sich dadurch um den Einzug in die K.o.-Runde betrogen. "Kiel ist eine Mannschaft von Schiebern, sie hat damals absichtlich gegen Zagreb verloren", polterte der einstige Fibrex-Präsident und jetzige Verbandsfunktionär Petre Paleu vor dem Hinspiel in Constanta in einem deutschen Boulevard-Blatt. Worte, die nicht spurlos an Zebra-Ohren vorbeigegangen sein dürften.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 11.11.2006)
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