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29.01.2010 EM 2010

Kieler Nachrichten: Polen lernten Gewinner-Mentalität in der Bundesliga

Aus den Kieler Nachrichten vom 29.01.2010:

Innsbruck - Deutschland reist ab, die Handball-Bundesliga spielt weiter um den EM-Titel: Angeführt von den als erste Mannschaft für das Halbfinale qualifizierten Polen ist die "stärkste Liga der Welt" der Gewinner des Turniers in Österreich. "Wir haben diese Gewinner-Mentalität in der Bundesliga gelernt. Man kann sagen, dass wir das Deutschland zu verdanken haben. Ihr macht uns stark", sagte Rückraumspieler Marcin Lijewski vom HSV Hamburg.
Die Polen sind mit neun Bundesliga-Spielern bei der EM zu einer Konstante für die Medaillenrunde geworden. WM-Zweiter 2007, Olympia-Fünfter 2008, WM-Dritter 2009 und nun zum ersten Mal in einem EM-Halbfinale - der frühere deutsche Nationalspieler Bogdan Wenta hat seit seiner Amtsübernahme 2004 aus den einst wankelmütigen Polen eine schlagkräftige Truppe geformt. "Wir haben 16 Leute im Team, die immer alles geben. Egal, wer aufs Spielfeld kommt, es gibt keinen Bruch. Wir haben einen extrem ausgeglichenen Kader. Und wir haben einen verrückten Trainer, der kitzelt einfach alles aus uns raus", sagte der Hamburger.

Mit dem manchmal überdrehten Wenta, der in der Bundesliga für Nettelstedt und Flensburg-Handewitt spielte und als Trainer den SC Magdeburg zum EHF-Pokalsieg führte, kam der Erfolg. "Er hat aus uns eine Mannschaft gemacht", erklärte Slawomir Szmal, der bei den Rhein-Neckar Löwen das Tor hütet. In Österreich fühlen sich die Polen bereit für den großen Coup. "Wir wollen das unbedingt schaffen, es läuft gut für uns", meinte Lijewski.

Doch auch andere Bundesliga-Spieler haben die Medaillen vor Augen. In den besten zwölf Mannschaften Europas, die die Hauptrunde bestritten, verdienen 61 Akteure anderer Nationen ihr Geld bei deutschen Clubs. Spitzenreiter ist der Olympia-Zweite Island, der in seinem 16-Spieler-Kader gleich zwölf Handballer aus deutschen Vereinen aufbietet. Danach folgen Tschechien (10), Polen (9) und EM-Gastgeber Österreich (8). Titelverteidiger Dänemark hat sieben Bundesliga-Spieler im Aufgebot, Weltmeister Frankreich und der WM-Zweite Kroatien je fünf.

(aus den Kieler Nachrichten vom 29.01.2010)


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