01./02.11.2006 - Letzte Aktualisierung: 02.11.2006 | Champions League |
Update #2 | Living-Sports-Vorberichte und KN-Vorbericht ergänzt... |
Das Team von GOG Svendborg Gudme: Gegner des THW in der
Gruppenphase der Champions League.
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Wieder mit dabei: Nationalspieler Torsten Laen
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Auch die Dänen mussten wegen Abstellungen für Nationalteams ihre Vorbereitung auf das Spiel ein wenig eingeschränkt in Angriff nehmen. Ulrik Wilbek belohnte die wiederholt guten Partien von Torhüter Peter Henriksen mit der Berufung in seine A-Mannschaft und der Teilnahme am Statoil World Cup. Die Mannschaftskollegen Torsten Laen, Claus Flensborg und Thomas Mogensen gewannen unterdessen nach drei klaren Siegen mit dem B-Team den Grundfos-Cup in Polen.
Die vielversprechenden Youngster Stefan Hundstrup und Mikkel Hansen trafen mit der Juniorennationalmannschaft zweimal auf Nachbar Schweden und unterlagen in beiden Partien (32:37 bzw. 31:32). Hansen steuerte insgesamt neun Treffer bei, Hundstrup fünf. Nachwuchstorhüter Niklas Landin trat mit dem Jugendnationalteam auf dänischem Boden zweimal gegen Island an. Der Grönländer Jakob Larsen schließlich nahm mit seiner Auswahl an einem Lehrgang auf Jütland teil.
Freut sich auf die Ostseehalle: Klavs Bruun Jörgensen
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Shootingstar Thomas Mogensen
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Das Hinspiel in Gudme gewann der THW Kiel sicher mit 32:28, nachdem die Zebras zwischenzeitlich schon mit elf Toren geführt hatten. Trotzdem ist am Donnerstag ein ganz anderer Gegner zu erwarten. Selbstbewusster und mit mehr Alternativen reisen die Dänen nach Kiel. Außerdem dürften die Zebras gewarnt sein: In der Champions League-Saison 2000/2001 kassierte der THW unter anderem gegen den heutige Routinier Laen, Trainer Albrektsen in der Co-Position und Sören Stryger, heute erfolgreicher Rechtsaußen in Flensburg, eine schmerzhafte 28:34-Niederlage (siehe auch Gegnerdaten GOG Svendborg Gudme (DEN)) und verpasste dadurch den Gruppensieg. Das soll nicht wieder vorkommen...
Schiedsrichter der Begegnung am Samstag sind die Brüder Csaba und Pal Kekes aus Ungarn. Offizieller EHF-Beobachter ist der Luxemburger Arsene Welter. Es gibt noch Karten in nahezu allen Kategorien für das Spiel.
(Christian Robohm/Dr. Oliver Schulz)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Lesen Sie bitte auch den KN-Vorbericht sowie den living sports-Hintergrundbericht zu GOG Gudme , die living sports-Betrachtung zu Dänemark und Gudme als Reiseziel sowie die living sports-Hintergrundgeschichte zu dänischen Sportstars.
Im Pokal der Pokalsieger startet der HSV Hamburg am Samstag um 19.00 Uhr mit einem Heimspiel gegen ZTR Zaporozhye (UKR) in den Wettbewerb.
Im EHF-Pokal reist der SC Magdeburg zunächst nach Minsk (BLR), wo er am Samstag um 16 Uhr auf BGUFK Minsk trifft. Der TBV Lemgo muss gar nach Israel fliegen, die Partie gegen Maccabi Rishon Le Zion wird am Freitag um 17 Uhr angepfiffen. Hingegen kann die SG Kronau/Östringen mit einem Heimspiel in den Wettbewerb starten: Gegen SPE Strovolos Nikosia (CYP) wird am Samstag um 19.30 Uhr gespielt.
Aus dem offiziellen THW-Magazin "zebra", von living sports:
Stars finden aber eher nicht den Weg nach Fünen, weshalb Gudme lieber selbst Stars produziert. Die kleine Stadt gilt als dänische Talentschmiede, das Handball-Internat - direkt neben den Gudme-Hallen gelegen - als eines der erfolgreichsten Skandinaviens. Zuletzt fand Anders Eggert den Weg aus Gudme zur SG Flensburg-Handewitt, wo man nun die Vorzüge der guten Ausbildung des Linksaußens zu schätzen weiß. Nicht zuletzt deshalb setzt GOG-Trainer Carsten Albrektsen auch verstärkt auf die Jugend, um die Gruppenphase zu überstehen.
Die "jungen Wilden", von denen der erst 23-jährige Mittelmann Thomas Mogensen noch der älteste ist, verrichteten ihre Aufgabe bisher in der Champions League mehr als zufriedenstellend. Und gerade Mogensen, durch die Verletzungen von Stammkräften ins kalte Wasser gestoßen, sorgte für aufgeregte Telefonate von Spielerberatern und den Talent-Scouts europäischer Spitzenclubs. 25 Mal traf der junge Mittelmann in den bisherigen Gruppenspielen - und liegt mit dieser Trefferzahl nur knapp hinter dem routinierten Co-Trainer Klavs Bruun Jörgensen.
Ganz klar in Mogensens Schatten steht einer, dem die Handball-Experten eine grandiose Zukunft auf der Königsposition zutrauen: Mikkel Hansen, erst 18 Jahre alter Halblinker. "Wir werden ihn in zwei Jahren im Nationalteam und der Handball-Bundesliga sehen", ist sich nicht nur Dänemarks Nationalcoach Ulrik Wilbek über den weiteren Karriereverlauf nahezu sicher, "Mikkel ist ein riesiges Talent."
Noch muss er bei GOG allerdings Jacob Larsen den Vortritt lassen. Der Grönländer ist einer von nur zwei Ausländern im Team der Dänen. Der zweite ist Frederik Petersen, schwedischer Linksaußen und als Nachfolger für Eggert aus Ystadt geholt - und mit 23 Jahren auch noch in die junge Truppe passend. Für die nötige Routine sorgen neben Torhüter Peter Henriksen, der zuletzt mit 60 Prozent gehaltenen Würfen Garant des für den zweiten Gruppenplatz so wichtigen 33:17-Erfolg gegen Constanta (ROM) war, auch der 163-malige Nationalspieler Klavs Bruun Jörgensen und der Halbrechte Claus Flensborg.
Trotzdem kennt das Spiel der Talentschmiede meist nur eine Richtung: Vorwärts. Im Tempospiel sieht Coach Albrektsen die Zukunft - und die soll mit seinen "jungen Wilden" noch erfolgreicher werden als die Vergangenheit.
(aus dem offiziellen THW-Magazin "zebra")
Aus dem offiziellen THW-Magazin "zebra", von living sports:
Deutsche Urlauber schätzen Dänemark als gastfreundliches Land, in dem Freundlichkeit und Service groß geschrieben werden. Sie schätzen aber auch die Vielfalt der dänischen Landschaft, den weichen Sand an den Ostseestränden und die Weltoffenheit der Metropolen. Ein bisschen von alldem findet man auch in Gudme, wenngleich man den Begriff Metropole nicht unbedingt sofort mit dem kleinen Ort auf Fünen in Verbindung bringen kann. Nur rund 1.000 Menschen leben in "Götterheim", was Gudme wörtlich übersetzt heißt - und wohl auf seine Geschichte, dessen Blütezeit in der germanischen Eisenzeit lag, zurück zu führen ist. Noch heute tummeln sich viele Wissenschaftler in dem Gebiet, um durch Ausgrabungen Relikte dieser Zeit zu Tage zu befördern.
Sie konnten nicht verhindern, dass Gudme mehr und mehr mit Svendborg zusammenwuchs - der nach Odense zweitgrößten Stadt auf Fünen. Der dörflichen Atmosphäre tat dies aber keinen Abbruch, ist doch auch die Hafenstadt Svendborg mit ihren rund 43.000 Einwohnern nicht unbedingt das, was man gemeinhin eine Weltstadt nennt. Weltbekannt ist Svendborg trotzdem - vor allem, wenn man sich für Schiffbau interessiert und öfters mal einen Blick auf das Wasser wirft. Die heute weltweit größte Reederei AP Möller Maersk wurde hier gegründet, ein Zeichen auch für die Weltoffenheit der Region.
Zweiter wichtiger Werbeträger neben den Schiffen dieser Reederei ist heutzutage aber bereits der Handball: Und hier vertritt GOG Svendborg Gudme die kleine, aber feine Symbiose aus zwei Städtchen seit Jahren mit Erfolg - und macht so die Gegend und die Insel Fünen in ganz Europa bekannt. Wichtig, öffnen sich doch Svendborg und Gudme seit einigen Jahren verstärkt dem Tourismus. Insbesondere Segler sollen sich dort wohlfühlen. Kein Problem, denn auch in Gudme werden Gäste immer freundlich empfangen. Insofern ist die 1000-Seelen-Gemeinde mit ihrem starken Handballverein also durchaus "typisch dänisch"!
(aus dem offiziellen THW-Magazin "zebra")
Aus dem handballwoche-Sonderheft zur Champions League:
Die Freude von Gudmes Coach Albrektsen hielt sich aber nach der Gruppen-Auslosung in Grenzen. Der Coach sieht den THW Kiel als klaren Gruppenfavorit an, rechnet sich selber aber auch Chancen aus. "Es wird einen erbitterten Kampf um Rang zwei geben. Da wollen wir mitmischen", erklärte Albrektsen. Dabei ist der GOG-Trainer aber durchaus realistisch und schloß, angesichts des unbequemen Gegners Constanta aus Rumänien, nicht aus, sich sogar nur mit dem dritten Platz begnügen zu müssen. In der vergangenen Spielzeit gewann GOG Gudme zwar die dänische Grundserie überlegen, mußte sich aber in der Schlußrunde KIF Kolding geschlagen geben. "Beide Teams spielen ungefähr auf einem Niveau. Und mit Kolding hatten wir in der letzten Saison große Schwierigkeiten", sagte Kiels Trainer Noka Serdarusic und warnt deshalb davor, Gudme zu unterschätzen. Die Mischung macht's
Coach Albrektsen hat jedoch eine gute Mischung aus alt und jung in seiner Mannschaft gefunden. So schenkt er den Youngstern um Mittelmann Thomas Mogensen und Rechtsaußen Lasse Svan Hansen das Vertrauen. Insbesondere aber den "jungen Wilden" Stefan Hundstrup (Linksaußen) und Mikkel Hansen (Rückraum links) dürfte die Zukunft gehören. Einziger namhafter Neuzugang bei Gudme, das gleich zu Saisonbeginn gegen Aarhus im Pokal überraschend ausschied, ist der Schwede Fredrik Petersen. Er ersetzte den nach Flensburg abgewanderten Anders Eggert. Lesen Sie auch das Update zur Personalsituation in Gudme. (Von Oliver Schulz, aus dem Handballwoche-Sonderheft zur Champions League) |
Uwe Schwenker: "Gudme ist sehr spielstark, wie viele dänische Klubs. Von den Reisestrapazen ist es für uns natürlich ideal. Für mich ist GOG augenscheinlich der stärkste Konkurrent um den Gruppensieg."
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Aus dem offiziellen THW-Magazin "zebra", von living sports:
Kaum ein sportlicher Schlachtruf ist weit über die eigenen Landesgrenzen hinaus so berühmt geworden wie das legendäre "We are red and we are white, we are danish dynamite!" Voller Energie stürmte die dänische Fußball-Nationalmannschaft im Jahr 1992 Europa - und landete einen der größten Triumphe der dänischen Sport-Geschichte. Überraschend und ganz kurzfristig als Ersatzmannschaft für das verbannte Jugoslawien noch in das Teilnehmerfeld der Europameisterschaften gerückt, schafften es die Dänen ebenso überraschend wie die eigentliche Teilnahme bis in das Finale des Turniers. Dort traf der krasse Außenseiter dann auf den amtierenden Weltmeister Deutschland. Von einer Welle der Begeisterung getragen, siegten die Nordeuropäer mit 2:0 (1:0) und feierten ausgelassen mit ihren Fans den internationalen Coup. Zu den Stars zählten damals unter anderem Brian Laudrup und Torwart Peter Schmeichel. Nur ausgerechnet Dänemarks bislang wohl herausragendstem Fußballer blieb der einzige internationale Titel des kleinen Königreichs verwehrt. Michael Laudrup, einer der besten Spielmacher der Welt, stand damals wegen eines Konfliktes mit dem Nationaltrainer Richard Möller Nielsen nicht im Kader der Fußball-Europameisterschaft 1992.
(aus dem offiziellen THW-Magazin "zebra")
Aus den Kieler Nachrichten vom 02.11.2006:
Ausgebrannt habe er sich gefühlt, als er am Montag aus Malmö zurückgekehrt war. Als sich die Zebras am Abend zur ersten gemeinsamen Trainingseinheit nach acht Tagen trafen. "Wir waren alle müde und haben nur ein bisschen gekickt", meint Klein, der sich auf das kommende Wochenende freut. Da der THW spielfrei sein wird, fliegt der 22-Jährige nach München, um endlich einmal wieder seine Freundin Isabell Nagel zu treffen. Gut möglich, dass auch in den nächsten Wochen im Terminkalender des Rechtshänders wenig Luft bleiben wird.
Schließlich gehörte Klein beim World Cup zu den wenigen positiven Überraschungen im deutschen Team. Gemeinsam mit seinem Vereinskollegen Henning Fritz hauchte er dem müden Tempospiel des Europameisters Leben ein. "In Kiel ist der riskante Pass für die Torleute Pflicht", meinte der 23-fache Nationalspieler, "in anderen Klubs nicht". Zudem füllte er mit seiner emotionalen Art ein Vakuum im Team von Heiner Brand aus. "Ausbaufähig", nennt Klein diplomatisch das deutsche Spiel, in dem der Kopf noch zu oft das Herz ersetzt. Mitte November sammelt Brand seine Schützlinge zu einem weiteren Lehrgang ein, um gezielt das Tempospiel zu üben. Klein hofft, dass Brand dann wieder auf seine schnellen Beine setzen wird.
Auch heute Abend wird der gebürtige Miltenberger keine Probleme mit der Motivation haben. Mehr als 7000 Zuschauer sind dabei, wenn der THW Kiel (8:0 Punkte) bereits im vorletzten Vorrundenspiel der Champions League den Gruppensieg perfekt machen will. Ein Punkt gegen den siebenfachen dänischen Meister GOG Gudme (4:4) genügt, um im letzten Heimspiel gegen die Rumänen aus Constanta (12. November, 19 Uhr) nicht mehr abgefangen werden zu können. "Wenn wir nicht aufpassen", warnt Klein, "dann können wir gegen Gudme aber auch ganz schnell unter die Räder geraten". So wie beim 32:28-Sieg im Hinspiel, als die Kieler nach einer grandiosen ersten Halbzeit (19:8) noch kräftig Federn lassen mussten.
Fehlen wird definitiv Vid Kavticnik (Bänderriss), für den schon der Weg in seine Melsdorfer Dachgeschosswohnung derzeit ein beschwerlicher ist. "Ich habe in dieser Saison einfach kein Glück", sagt der Slowene, der im Trainingslager seiner Nationalmannschaft umknickte. Mit dem rechten Fuß, der ihm schon seit Saisonbeginn Probleme bereitet. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Lars Krogh Jeppesen (Rippenprellung).
Bei den Gästen ist dagegen mit Torsten Laen wieder der Chef an Bord. Der 114-fache Nationalspieler, der im Hinspiel +verletzt fehlte, ist als Kreisläufer und Schaltzentrale in der Deckung nicht zu ersetzen. Zudem können die Gäste, die 200 Fans mitbringen werden, befreit aufspielen. Nach dem Kantersieg gegen Constanta (33:17) ist Gudme der zweite Platz und die Teilnahme am Achtelfinale auch bei einer Niederlage in Kiel kaum noch zu nehmen.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 29.09.2006)
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