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17./18.10.2008 - Letzte Aktualisierung: 18.10.2008 Champions League

Champions League: Gelingt Sonntag der erste Sieg im Palau Blaugrana?

Eurosport überträgt das "Spiel der Spiele" live aus Barcelona

Update #1 KN-Vorbericht vom 18.10. ergänzt ...

Das Team des FC Barcelona: Dritter Gegner des THW in der  Gruppenphase der Champions League.
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Das ewig junge Europapokal-Duell geht am Sonntag in die sechste Runde: Der THW Kiel trifft am dritten Spieltag der Champions League in der Gruppe C auf den spanischen Dauerrivalen FC Barcelona. Die Zebras spielen dabei im altehrwürdigen "Palau Blaugrana" ab 17.30 Uhr auf Sieg, da die Ergebnisse zwischen den Clubs in die zweite Gruppenphase übernommen werden. Eurosport überträgt die Partie live im TV.
Alles ist angerichtet für das "Spiel der Spiele", den erneuten Showdown zweier Clubs, die in den vergangenen zehn Jahren stets eine tragende Rolle in der Königsklasse innehatten. Wie von allen Experten erwartet, wurden die beiden weiteren Gruppengegner Metalurg Skopje
Ein weiteres Wiedersehen mit alten Weggefährten: Demetrio Lozano.
Ein weiteres Wiedersehen mit alten Weggefährten: Demetrio Lozano.
und Drammen HK bereits nach jeweils zwei Partien zu besseren Sparring-Partnern degradiert. Obwohl noch vier Spieltage zu absolvieren sind, besteht kaum noch ein Zweifel daran, dass sowohl der FC Barcelona als auch der THW Kiel die zweite Gruppenphase erreichen werden - nach dem neuen Modus in eine gemeinsame Gruppe. Und genau diese Modusänderung macht die Duelle der beiden Traditionsclubs bereits jetzt so spannend: So gilt es diesmal bei den Auswärtspartien nicht, den Rückstand einigermaßen in Grenzen zu halten. In erster Linie zählen die Punkte, der THW wird also im "Palau Blaugrana" auf Sieg spielen. THW-Trainer Alfred Gislason, mit dem SC Magdeburg zweimal sieglos in Barcelona geblieben, weiß aber auch, dass dies ein sehr schwieriges Unterfangen wird: "Für uns muss alles perfekt laufen, wenn wir dort gewinnen wollen", so der Isländer gegenüber eurohandball.com.

Bei den Katalanen hat man nach dem letztjährigen Halbfinal-Aus gegen den THW sowie "nur" der Vizemeisterschaft in der heimischen "Liga ASOBAL" noch einmal mächtig aufgerüstet. Sowohl in der Königsklasse als auch national sollen wieder Titel geholt werden, der Rückstand insbesondere auf den reichsten Club der Welt, Ciudad Real, deutlich verkürzt werden.
Ein Schwede als Abwehrchef: Magnus Jernemyr wechselte aus Göteborg nach Barcelona.
Ein Schwede als Abwehrchef: Magnus Jernemyr wechselte aus Göteborg nach Barcelona.
In der letzten Spielzeit haperte es bei "Barca" besonders in der Abwehr, weshalb sogar Oldie Andrei Xepkin ein weiteres Mal reaktiviert wurde. Doch auch mit "El Gigante" kassierte die Mannschaft 78 Gegentore in den beiden Partien gegen die Zebras - eindeutig zu viel, als dass es die gut funktionierende Offensivabteilung noch hätte umbiegen können. Daher wurde bei den Neuverpflichtungen besonders auch auf die Defensivqualitäten geschaut. Von GOG Gudme/Svendborg aus Dänemark wurde der schwedische Kreisläufer und Abwehrspezialist Magnus Jernemyr unter Vertrag genommen. Der 32-Jährige, einst Teamkollege von Neu-Zebra Andreas Palicka bei Redbergslids Göteborg, spielte diese Rolle auch im schwedischen Nationalteam, wurde aber von den neuen Trainern Staffan Olsson und Ola Lindgren überraschenderweise nicht für die kommenden Qualifikationsspiele nominiert. Beim FC Barcelona indes spielt Jernemyr eine tragende Rolle in der Abwehr, gemeinsam mit einem alten Bekannten für die Zebras: Der Däne Joachim Boldsen spielte bis 2007 insgesamt fünfeinhalb Jahre lang bei der SG Flensburg-Handewitt, nach nur einem Jahr in der Heimat (bei AaB Aalborg) zog es den "Traktor" noch einmal in die große Handballwelt.

Ebenfalls ein alter Bekannter für viele Zebras: Joachim Boldsen spielte lange Jahre in Flensburg.
Ebenfalls ein alter Bekannter für viele Zebras: Joachim Boldsen spielte lange Jahre in Flensburg.
Zudem wurde die dänische Kolonie nach Kreisläufer Jesper Nöddesbo, Keeper Kasper Hvidt und dem bereits erwähnten Joachim Boldsen um einen weiteren Spieler vergrößert: Der 20-jährige Halblinke Mikkel Hansen gilt als eines der größten Talente auf der Königsposition und stieß aus Svendborg zu den Katalanen. Allerdings hat Trainer Manolo Cadenas besonders im Angriff auch einige Abgänge zu verzeichnen: Der vielseitige Franzose Jerome Fernandez, als Rechtshänder auch auf Halbrechts einsetzbar, wechselte ausgerechnet zum Konkurrenten Ciudad Real, auch Linkshänder Eric Gull verließ Barcelona. Die Abgänge der Mittelmänner Petar Nenadic (nach Szeged (HUN)) und Jonas Larholm (nach Aalborg (DEN)) schienen hingegen nicht so schwer zu wiegen, da beide Akteure nur wenig Einsatzzeiten erhielten und auf Iker Romero zumeist Verlass war. Zu dumm nur für die Katalanen, dass sich ausgerechnet dieser Spieler bei Olympia eine langwierige Verletzung zuzog, die ihn noch bis Dezember außer Gefecht setzen wird. Da neben Joachim Boldsen nur noch das 18-jährige Talent Alvaro Ruiz Sanchez für diese Position im Aufgebot stand, legte Barca noch einmal nach und verpflichtete Ende September den Tunesier Oualid Ben Amor von Santander für die Mitte (siehe auch Gegnerkader Barcelona).

Neuzugang Mikkel Hansen hat mit seinem ehemaligen Club Gudme/Svendborg bereits Niederlagen gegen den THW kassiert.
Neuzugang Mikkel Hansen hat mit seinem ehemaligen Club Gudme/Svendborg bereits Niederlagen gegen den THW kassiert.
Auch wenn der Angriff nicht mehr ganz über die Durchschlagskraft aus der Vorsaison verfügt, so scheint man in Barcelona genau die richtigen Transfers getätigt zu haben: In der "Liga ASOBAL" eilten die Katalanen bislang von Sieg zu Sieg, liegen mit 14:0 Punkten unangefochten und - durch zwei Ausrutscher Ciudad Reals - bereits vier Minuspunkte vor dem größten Rivalen. Indes: Die großen Gegner waren im Spielplan noch nicht für den FC Barcelona vorgesehen. Die Generalprobe am Mittwoch, der 35:31-Heimsieg über Aufsteiger BM Alcobendas, wäre sogar beinahe schiefgegangen und konnte erst durch eine Leistungssteigerung im zweiten Durchgang und acht Treffer von Ex-Zebra Demetrio Lozano in zwei Punkte umgemünzt werden.

Während die Zebras also schon den einen oder anderen Härtetest in dieser Saison erfolgreich absolviert hatten, probt der FC Barcelona am Sonntag erstmals den Ernstfall. Die Statistik spricht dafür eindeutig für die Spanier, denn bislang konnte der THW Kiel noch nie im "Palau Blaugrana" gewinnen. Der Unterschied ist allerdings, dass der deutsche Rekordmeister dies bisher auch nie musste, waren es zuvor doch immer K.O.-Runden, in denen die beiden Teams aufeinander trafen. Für die Kieler ging es in den vorherigen fünf Vergleichen jedes Mal nur darum, den jeweils im Heimspiel zuvor aufgebauten Vorsprung zu verteidigen.
Ein Europameister zwischen den Pfosten: Der Däne Kasper Hvidt.
Ein Europameister zwischen den Pfosten: Der Däne Kasper Hvidt.
Zweimal, im EHF-Pokal-Finale 2002 und im letztjährigen Champions League-Halbfinale, ging dies gut, die anderen drei Male, im Champions League-Endspiel 2000, im Halbfinale der Königsklasse 2001 sowie im Viertelfinale 2004, drehte Barcelona die Partie. Diesmal allerdings fangen beide Mannschaften bei Null an, brauchen beide Teams einfach "nur" einen Sieg - eine neue Situation vor altbekannter Kulisse im "Palau Blaugrana". "In Barcelona zu spielen ist etwas sehr Besonderes", sagt Gislason. "Dabei liegt es gar nicht an ihrer Spielweise, sondern an der gesamten Atmosphäre dort. Die ist im Blaugrana einfach außergewöhnlich." Seinen Spielern sollte dies aber keine Angst machen, spielten doch alle - bis auf Neuzugang Andreas Palicka - bereits in der letzten Saison groß auf bei den Katalanen und verloren die Partie erst, als das Weiterkommen durch den 10-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel nicht mehr in Gefahr geraten konnte (siehe auch Gegnerdaten Barcelona).

Schiedsrichter der Partie, die am Sonntag um 17.30 Uhr angepfiffen wird, sind die Slowenen Nenad Krstic und Peter Ljubic, als EHF-Delegierter wird der Däne Per Godsk Jörgensen erwartet.

(Sascha Krokowski)

 

Aus dem handballwoche-Sonderheft zur Champions League:

FC Barcelona (ESP)

Das Team von Barcelona.
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Die CL-Qualifikation:
Barcelona war als spanischer Vizemeister in Topf 2 direkt für die CL-Gruppenphase qualifiziert.
Die EC-Statistik:
  • Gegen deutsche Klubs:
    36 Spiele, 915:892 Tore
    18 Siege, 0 Unentschieden, 18 Niederlagen
  • Gegen norwegische Klubs:
    2 Spiele, 66:54 Tore
    2 Siege, 0 Unentschieden, 0 Niederlagen
  • Gegen rumänische Klubs:
    4 Spiele, 133:80 Tore
    4 Siege, 0 Unentschieden, 0 Niederlagen
Die EC-Bilanz:
SaisonWettbewerb, erreichte Runde
07/08CL, Halbfinale
06/07CL, Viertelfinale
05/06CL, Viertelfinale
04/05CL-Sieger
03/04CL, Achtelfinale
02/03EHF-Pokal-Sieger
01/02EHF-Pokal, Finale
FC Barcelona: 17facher spanischer Meister.
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Wieder einmal reist der THW an die 1870 Kilometer entfernte Mittelmeerküste von Barcelona.
Wieder einmal reist der THW an die 1870 Kilometer entfernte Mittelmeerküste von Barcelona.
Alfred Gislason in der "Handball-Woche": "Ein Mythos. Früher war Barcelona die Übermannschaft schlechthin. Nach einem kleinen Tief in den vergangenen Jahren ist die Mannschaft wieder auf dem Weg nach oben."

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Die vier deutschen Teams im EHF-Pokal und Pokalsieger-Cup haben weiterhin spielfrei und werden erst in späteren Runden eingreifen.

In der Champions League haben die drei weiteren deutschen Starter ihre dritten Partien bereits am Mittwoch und Donnerstag absolviert - allesamt erfolgreich.

Zunächst setzte der in der Liga schwächelnde HSV Hamburg seinen Siegeszug in der Gruppe D fort und siegte am Mittwoch beim serbischen Meister Roter Stern Belgrad deutlich mit 38:22 (17:12).

Auch die SG Flensburg-Handewitt feierte einen Kantersieg. In der Gruppe F setzte es einen souveränen 38:20 (20:8)-Heimsieg über Zaporozhye (UKR). Nach dem zweiten Sieg im dritten Spiel ist auch der Vizemeister auf einem guten Weg, die zweite Gruppenphase zu erreichen.

Und auch die CL-Debütanten, die Rhein-Neckar Löwen, blieben in der Königsklasse in der Erfolgsspur. Das erste Heimspiel gewannen die Löwen gegen den polnischen Meister Wisla Plock deutlich mit 38:25 (20:14) und liegen mit nun 5:1 Punkten mehr als im Soll.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 18.10.2008

Knackt der THW morgen die Festung Barcelona?

Erstes Finale in der Champions-League-Gruppe C - Karabatic heute im Flieger
Kiel - Showdown, Teil 1 in der Handball-Champions-League für den THW Kiel: Nach zwei kommoden Siegen zum Auftakt steht den "Zebras" am Sonntagabend (17.30 Uhr/Eurosport live) beim FC Barcelona das erste von zwei Endspielen um den Sieg in der Gruppe C ins Haus.

In Bestbesetzung tritt der THW heute Vormittag die Reise in die europäische Metropole an. Auch die leicht angeschlagenen Nikola Karabatic (Arm) und Andreas Palicka (Knie) werden mit im Flieger sitzen, um bei der Mission "erster Auswärtssieg beim FCB" tatkräftig mitzumischen. Abschlusstraining und Video-Analyse runden den Tag ab. Bei derzeit 22 Grad soll der Sonntagsspaziergang in Barcelona morgen dann alle restlichen Energien bei den Akteuren freisetzen.

Alles andere als ein Spaziergang wird das Duell der beiden Spitzenteams. "Das ist wie ein Endspiel", sagt THW-Trainer Alfred Gislason, der im Kampf der beiden CL-Halbfinalisten der Vorsaison eine knallharte Partie erwartet. "Deren Deckung geht viel robuster zu Werke, als letztes Jahr. Nöddesbo, Boldsen, Garabaya und Jernemyr passen dahinten zusammen wie die Faust aufs Auge. Wir müssen uns darauf gefasst machen, dass die permanent am Limit des Erlaubten spielen werden, um unseren Spielfluss zu stören." Sorgen, dass das slowenische Schiedsrichtergespann Krstic/Ljubic im Hexenkessel "Palau Blaugrana" die Nerven verlieren könnte, macht sich Gislason nicht. "Ich hoffe es zumindest nicht. Die sind schon sehr erfahren."

Vorfreude herrscht in der katalanischen Hauptstadt bei zwei in Kiel alten Bekannten. Neben Ex-"Zebra" Demetrio Lozano, der schon im letzten Ligaspiel am Mittwochabend "nur an Kiel gedacht" hat und Gislason noch als Gegenspieler aus dessen Zeit in Irun kennt, blickt Neuzugang Joachim Boldsen der Begegnung mit viel Optimismus entgegen. "Wir haben genügend Respekt vor dem Spitzenteam des THW, glauben aber fest an unseren Sieg. Der wäre für die nächste Gruppenphase sehr wichtig", sagt der Ex-Flensburger, der ein absolutes "Topspiel" erwartet. Vier Anläufe habe es gedauert, bis Boldsen sich "endlich den Traum Barcelona" erfüllen konnte. "Und es ist noch besser hier, als ich dachte. Ich wurde super aufgenommen. Außerdem ist das Wetter fantastisch." Dass der Däne zeitweise in Uni-Sporthallen vor 500 anstatt wie in der Bundesliga vor 10 000 Zuschauern spielen muss, stört ihn nicht. "Die, die da sind, sind echte Fans und machen einen unglaublichen Lärm. Manchmal merkt man den Unterschied gar nicht."

Selbst wenn die FCB-Heimspielstätte morgen nicht ganz ausverkauft sein wird, werden die katalanischen Fans zur Not Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um die zwei Punkte zu Hause zu behalten. Weder Kiel noch der FCB konnten bisher auswärts gegen den anderen punkten. THW-"Shooter" Kim Andersson will das ändern: "Wir fahren nach Barcelona, um dort zu gewinnen, wissen aber auch, was für ein Spektakel uns erwartet. Wir haben dort letztes Jahr immerhin mit sieben Toren verloren. Wenn man nicht 60 Minuten lang voll bei der Sache ist, dann geht das ganz ganz schnell."

(von Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 18.10.2008)

 

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FC Barcelona (ESP) - THW Kiel:
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TV-Tip:

  • Eurosport-Logo TV: Eurosport:
    So., ab 17.30 Uhr: FC Barcelona (ESP) - THW Kiel
    live aus dem "Palau Blaugrana"


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