Platz drei war das Ziel von RK Vardar PRO Skopje in der Gruppenphase
der Champions League. Doch schon vor dem letzten Spieltag
in der Vorrunde der Königsklasse steht das Ausscheiden des mazedonischen Meisters fest. Für
den THW geht es hingegen am Sonntag gegen Vardar Skopje darum,
eine gute Vorrunde mit einem Sieg abzuschließen, um sich für den drei Tage
später stattfindenden Bundesliga-Klassiker beim VfL Gummersbach in Form zu bringen und
die Chance auf den Gruppensieg zu wahren. Denn nach dem 25:25-Remis von KIF Kolding
gegen den FC Barcelona ist der Gruppensieg wieder in greifbarer Nähe für die Kieler. Ein Erfolg
gegen den mazedonischen Meister - und Platz eins ist sicher.
Anpfiff für das Spiel
gegen Vardar Skopje in der Sparkassen-Arena ist um 15.45 Uhr, noch gibt es einige
Stehplatzkarten für kurzentschlossene Fans. Für alle diejenigen, die nicht
in der Halle dabei sein können, überträgt Eurosport die Partie live.
Der "Vulkan" an der Seitenlinie hat sich unterdessen vom mazedonischen Meister
verabschiedet: Der umstrittene Trainer Veselin Vujovic, der wegen
körperlicher Attacken gegen Spieler, Trainer und Schiedsrichter schon mehrfach gesperrt
war, hat den Verein in Richtung Katar verlassen. Dort unterschrieb der Montenegriner
einen gut dotierten "Petro-Dollar"-Vertrag, während für seinen ehemaligen mazedonischen
Klub Vardar Skopje auch finanzielle Aspekte zur Vertragsauflösung mit
Vujovic bewogen haben dürften. Ein bisschen spielte aber auch die sportliche Enttäuschung
mit, denn die Leistungen seiner Mannschaft
in der
Champions League
trieben dem "Enfant Terrible" der Trainerzunft
doch das ein oder andere Mal auf der Tribüne die Zornesröte
ins Gesicht. Denn Vardar Skopje war durchaus mit Ambitionen
in die Königsklasse gestartet: "Wir versuchen jedes Jahr, mehr
zu schaffen", hatte Vujovic vor Beginn der europäischen
Wettbewerbs erklärt, "diesmal möchten wir ins Achtelfinale der
Champions League und in unserer
Gruppe
den dritten Platz erreichen."
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Der "Hexer" im Tor: Petar Angelov kehrte nach vier Jahren in Frankreich
in seine Heimat zurück.
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Vardar |
Doch die Realität in der
Gruppenphase 2009/2010
sah anders aus, als es der heutige Ex-Trainer sich gewünscht hätte: Von Beginn
an stand Vardar Skopje auf verlorenem Posten: Gleich zum
Auftakt verlor das Team gegen KIF Kolding vor
heimischer Kulisse mit 25:32. Ein Dämpfer für die
Ambitionen des mazedonischen Meisters, hatte doch der ehemalige
Coach nur Barcelona und den THW Kiel als "unschlagbar"
ausgewiesen: "Gegen Kolding, Leon und Zürich holen wir
die Punkte für die Achtelfinal-Qualifikation." Nur
einen Spieltag später musste dann wohl auch Vujovic erkennen,
dass er vielleicht etwas zu optimistisch an die Sache heran
gegangen war: Bei Ademar Leon war Vardar Skopje beim 28:37
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Das "Enfant terrible" des Handballs hat Vardar verlassen: Trainer Veselin Vujovic
löste seinen Vertrag.
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ebenfalls chancenlos. Spätestens nach dem Heim-Remis gegen
Zürich war das Achtelfinale für die Mazedonier in schier
unerreichbare Ferne gerückt - zumal sie auch im Rückspiel
gegen Leon und in Kolding sowie zweimal gegen den
FC Barcelona jeweils herbe Niederlagen einstecken mussten.
Und auch der THW Kiel ließ den Gastgebern im
Hinspiel beim 33:23 (14:12)
wenig Gestaltungsraum für die Achtelfinal-Träume. Nur eine
Halbzeit konnte das von den fanatischen Fans in der
gefürchteten Arena "Boris Trajkovski" nach vorn
gepeitschte Team mithalten, dann setzte sich der
deutsche Rekordmeister Tor um Tor ab. Vardar Skopje musste dann bis zum
vergangenen Spieltag auf den ersten doppelten Punkterfolg warten:
Bei Amicitia Zürich gewannen die Mazedonier klar mit 31:24 und verhinderten
damit immerhin das Abrutschen auf den letzten Tabellenrang in der
Gruppe D. Bester Torschütze von Vardar PRO
in der Champions League ist der Serbe Borko Djordjevic, der von
der halbrechten Position bisher 44 Tore erzielte.
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Der Kroate Kresimir Marakovic kam von RK Porec nach Skopje.
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Aber nicht nur in der Champions League blieb der mazedonische
Meister bisher hinter den eigenen Erwartungen zurück - auch
in der heimischen Liga läuft es nicht für Vardar Skopje.
Wie schon in den vergangenen Jahren, als man sich im
Meisterschaftskampf stets mit dem Lokalrivalen
Metalurg Skopje, in der vergangenen Saison Champions-League-Gegner
des THW, abwechselte, scheint sich bereits wieder eine
Wachablösung abzuzeichnen: Vardar PRO steht aktuell mit sechs Punkten
Rückstand auf den Lokalrivalen nur auf Platz zwei der Tabelle.
Es scheint so, als ob der Auftritt von Vardar PRO am Sonntag
in der Sparkassen-Arena - das vierte Spiel beider Vereine gegeneinander (siehe auch
Gegnerdaten RK Vardar Skopje ) - bis auf Weiteres der letzte in der
Königsklasse sein wird.
Den Kader von Vardar PRO Skopje stellten wir Ihnen bereits im
ausführlichen Vorbericht zum Hinspiel vor.
Schiedsrichter der Partie sind Urmo Sitsi und Toomas Heinla aus Estland,
als EHF-Delegierter reist Jerzy Eliasz aus Polen nach Kiel.
(Christian Robohm/Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Lesen Sie bitte auch
Die vier deutschen Teams im
EHF-Pokal und
Pokalsieger-Cup greifen erst Ende März wieder
in den europäischen Wettbewerben an.
Die Rhein-Neckar Löwen haben sich mit einem 30:24 (13:11)-Sieg in Karlsruhe gegen den
bosnischen Meister HC Bosna BH Gas endgültig Platz zwei in der
Gruppe B
gesichert.
Am Sonntag muss der HSV Hamburg seinen Neun-Tore-Vorsprung aus dem
Hinspiel beim kroatischen Meister Croatia Zagreb,
dem Ex-Klub der Neuzugänge Igor Vori und Domagoj Duvnjak, verteidigen, um sich
Gruppenplatz zwei zu sichern. Eurosport
überträgt dieses Spitzenspiel der Gruppe C
ab 17.45 Uhr live.
Aus den Kieler Nachrichten vom 05.03.2010:
THW Kiel: Erst Skopje, dann der VfL
CL-Heimspiel als Test für Gummersbach
Kiel - Letzter Spieltag in der Vorrunde der Champions
League: Der THW Kiel erwartet morgen (15.45 Uhr/Eurosport) den mazedonischen
Meister Vardar Skopje. Für die Mathematik
in der Gruppe D hat diese Partie des Zweiten
(15:3 Punkte) gegen den Fünften (3:15) aber nur
dann eine Bedeutung, wenn Kolding IF heute Abend
den Tabellenführer FC Barcelona (16:2) stoppt.
Im direkten Vergleich mit den Katalanen hat der THW Kiel
( 30:27/ 30:32) sich zwar durchgesetzt, doch das würde den
"Zebras" nur helfen, wenn sie
auf der Zielgeraden punktgleich mit "Barca" wären.
Erster oder Zweiter - im Lager der Kieler spielt das derzeit
nur eine untergeordnete Rolle. Von Bedeutung würde
diese Platzierung erst im Viertelfinale werden, hätte der
Gegner des THW Kiel dann doch den Vorteil, das Rückspiel
zu Hause austragen zu dürfen. Für Alfred Gislason
kein Grund, um den wahrscheinlich verpassten Gruppensieg
zu trauern. "Ein Rückspiel zu Hause kann auch zu
einer falschen Sicherheit fühlen", sagt der 50-Jährige.
"Und dann geht so ein Spiel schnell mal in die Hose."
Er erhofft sich allerdings, dass Kolding sich mehr zur Wehr setzen wird, als Ademar
Leon, der letzte Gastgeber des FC Barcelona (27:37). "Da war
kein Wollen zu erkennen", meint Gislason, der in Skopje
den optimalen Gegner sieht, um sich auf den Bundesliga-Hit am Mittwoch in Köln einzustimmen.
Die Mazedonier spielen schließlich eine ähnlich aggressive Abwehr wie
der VfL Gummersbach, der zuletzt mit einer 3:3-Deckung den HSV Hamburg geschockt
hatte (39:31). Von seiner Mannschaft, die bis auf den verletzten
Daniel Narcisse in Bestbesetzung auflaufen wird, erwartet
Gislason eine deutliche
Leistungssteigerung im Vergleich
zum jüngsten 32:19-Sieg gegen Minden. "Wir dürfen
uns mit einem halbherzigen Auftritt gegen Skopje nicht selbst Probleme bereiten."
Mit Rückenwind aus der Champions League in die Liga:
Profitieren können die Kieler von dem HSV-Patzer schließlich nur, wenn sie die
drei schweren Auswärtsspiele gegen Gummersbach, Lemgo
(14. März) und Göppingen (24. März) gewinnen.
Für das Achtelfinale der Champions League, das am
Dienstag ausgelost wird, hat sich auch Kolding qualifiziert.
Da Leon sein Heimspiel gegen Zürich mit hoher Wahrscheinlichkeit
gewinnen wird, hilft den Dänen nur ein Sieg, um
Platz drei zu verteidigen. Aus dem Nachlass des insolventen
Konkurrenten GOG Gudme hat der Meister zwar kurzfristig
den schwedischen Nationalspieler Olof Ask (27) verpflichtet,
doch der Kreisläufer ist für das Barcelona-Spiel gesperrt.
Geht es nach Ole Ravn, dann gewinnen die Spanier glatt mit
"fünf bis zehn Toren". Der Journalist ("BT") begleitet
Kolding IF seit mehr als drei Jahrzehnten und glaubt nicht,
dass "Barca" durch die Verletzung ihres Stars Siarhei Rutenka
(Innenbandriss im Knie) geschwächt sein wird. "Eher
wird das Gegenteil der Fall sein", meint der 62-Jährige.
"Ihn ersetzt der starke Däne Mikkel Hansen. Und er spielt
für die Mannschaft, Rutenka für sich." Ohne den Bosnier
Mohammed Toromanovic, der
mit einem Kreuzbandriss monatelang ausfallen wird, sei
die Deckung zudem nicht in der Lage, Leistungen wie gegen
Kiel oder Leon (21:22) zu wiederholen.
Platz zwei für den THW: Das würde bedeuten, dass die Spanier
aus Valladolid, die Polen aus Kielce oder die Kroaten
aus Zagreb die potenziellen Achtelfinal-Gegner sind. Es
sei denn, Zagreb schafft es, morgen die 26:35-Pleite aus
dem Hinspiel gegen Hamburg auszubügeln. Dann wäre der
HSV eine Kugel im Lostopf.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 05.03.2010)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
THW Kiel - RK Vardar PRO Skopje (MKD):
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
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TV-Tip:
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TV: Eurosport:
So., ab 15.45 Uhr: THW Kiel - RK Vardar PRO Skopje (MKD)
live aus der Sparkassen-Arena-Kiel