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In Wien findet am Dienstag um 11.00 Uhr die Auslosung der Viertelfinal-Partien in der
Champions League statt.
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Am Dienstag findet um 11.00 Uhr in der EHF-Zentrale in Wien die
Auslosung für das
Viertelfinale der Champions League
statt. Die "Zebras" qualifizierten sich durch zwei Siege über den
dänischen Vizemeister FC Kopenhagen für die Runde der letzten Acht und
genießen dank des ersten Platzes in der
Gruppenphase
das Heimrecht im entscheidenden Rückspiel. Gespielt wird am 24./25. April
und am 01./02. Mai 2010, und der THW Kiel trifft auf jeden Fall auf einen
altbekannten, aber definitiv schwierigen Gegner, denn mit Barcelona,
Moskau, Hamburg und den Rhein-Neckar Löwen kommen nur noch Hochkaräter
als Kontrahent in Frage. Die Auslosung wird live im Internet
übertragen, unter
www.ehftv.com gibt
es einen Livestream von der Auslosung mit anschließenden Interviews.
Keinerlei Überraschungen gab es in den
Achtelfinals
zu verzeichnen. Die aus der
Gruppenphase
favorisierten Gruppensieger und -zweiten konnten sich größtenteils souverän
durchsetzen, lediglich der HSV Hamburg (27:30-Heimniederlage gegen Kielce nach
30:24-Auswärtssieg) und der französische Meister Montpellier HB (26:26 in Kolding,
anschließend 28:23-Heimsieg) strichen nicht die maximale Prämie für zwei Siege
ein.
Da Gruppensieger das Heimrecht im Rückspiel haben, können sie im
Viertelfinale nicht aufeinandertreffen. Somit gibt es bei der Auslosung
zwei Töpfe: In Topf 1 stecken mit Montpellier HB (FRA), MKB Veszprem KC (HUN),
Titelverteidiger BM Ciudad Real (ESP) und natürlich dem THW Kiel die
Gruppensieger, in Topf 2 mit Chehovski Medvedi Moskau (RUS), dem FC Barcelona (ESP),
den Rhein-Neckar Löwen und dem HSV Hamburg die restlichen Teams. Ohne
Einschränkung werden jeweils einem Team aus Topf 2 ein Gruppensieger aus Topf 1
zugelost. Für den THW Kiel bedeutet diese Prozedur aber - unabhängig von
der Auslosung - ein Wiedersehen mit einem altbekannten Gegner.
Mit dem FC Barcelona duellierte sich der THW Kiel bereits in der
Gruppenphase, siegte mit
30:27 im Palau Blaugrana, aber verlor das
Rückspiel in der Sparkassen-Arena-Kiel mit
30:32.
Die "Zebras" gewannen damit aber hauchdünn den direkten Vergleich,
und da sich beide Teams abgesehen von einem jeweiligen Unentschieden
in Kolding schadlos hielten, standen die Kieler am Ende der
Gruppenphase vor den Katalanen.
Barcelona aber demonstrierte seine Stärke im
Achtelfinale und ließ
den Kroaten von RK Zagreb (33:26, 36:33) keine Chance. In der heimischen
"Liga Asobal" belegt "Barca" ungefährdet den zweiten Platz mit
39:5 Punkten hinter dem verlustpunktfreien Meister Ciudad Real.
Auch mit den Bundesliga-Konkurrenten aus Hamburg und Mannheim
haben sich die Kieler in dieser Spielzeit bereits je zweimal
duelliert. Die Rhein-Neckar Löwen, die sich in der
Gruppenphase hinter dem ungarischen
Meister Veszprem einreihten und im
Achtelfinale
die Spanier von BM Valladolid (30:29 (A), 37:33 (H)) ausschalteten,
stehen derzeit auf dem
vierten Platz in der TOYOTA Handball-Bundesliga
und können sich trotz mehrerer Patzer weiterhin Hoffnungen auf die
dritte Königsklassen-Teilnahme in Folge machen. Die Ligaspiele gewann
jeweils der THW Kiel: Im Heimspiel siegten die "Zebras" im
September souverän mit
36:29, im Rückspiel
in der SAP-Arena ging es deutlich knapper zu. Aber auch hier behielt
der THW im Februar mit
23:22 die Oberhand.
In der Champions League war der THW für die Rhein-Neckar Löwen bereits
in der vergangenen Spielzeit Endstation, als wie entfesselt aufspielende
"Zebras" das Halbfinal-Heimspiel mit
37:23 für sich
entschieden und vier Tage später in Mannheim beim
30:31
nichts mehr anbrennen ließen.
Auch gegen den HSV Hamburg hat der THW Kiel in dieser Spielzeit
bereits zweimal gespielt, und mindestens ein weiteres Duell steht
definitiv noch an: Am 22. Mai treffen die in dieser Spielzeit
dominierenden Teams der TOYOTA Handball-Bundesliga in der Colorline-Arena
aufeinander, und nicht wenige Experten sehen diese Partie im Rahmen
des drittletzten Spieltags als Entscheidungsspiel im Kampf um die
deutsche Meisterschaft. Aktuell liegen die Hanseaten (49:5) einen
Minuspunkt vor dem THW (44:6) und haben gegen die "Zebras" in der
Saison 2009/10 noch nicht verloren. Der
35:28-Erfolg
Hamburgs im Super-Cup vor Saisonbeginn genießt allerdings nur statistischen
Wert, die vorweihnachtliche Ligapartie in der Sparkassen-Arena endete
hingegen
24:24 unentschieden. In der Königsklasse
waren die Hanseaten in der
Gruppenphase
chancenlos gegen Titelverteidiger Ciudad Real, ließen aber sowohl Kroatiens
Spitzenclub RK Zagreb als auch THW-Achtelfinalgegner FC Kopenhagen mit
jeweils zwei Siegen hinter sich. Im
Achtelfinale
sorgte die Mannschaft von Martin Schwalb bereits im Hinspiel durch ein 30:24
beim polnischen Meister KS Vive Kielce für scheinbar klare Verhältnisse,
kassierte aber im Rückspiel am vergangenen Wochenende eine 27:30-Heimniederlage.
Einzig gegen den vierten Kandidaten als Viertelfinal-Gegner, den
russischen Abonnementmeister Chehovski Medvedi Moskau, haben die
Kieler in der aktuellen Spielzeit noch nicht gespielt. Aber bereits
vor zwei Jahren, in der Saison 2007/08, kreuzten sich die Wege
der beiden Mannschaften in der Champions League. Die Kieler setzten
sich im Februar 2008 in der
zweiten Gruppenphase
mit
28:25 in eigener Halle und elf Tage später
auch mit
32:26 in Tschechow durch. Unverändert
liest sich der Kader wie das "Who-is-who" des russischen Handballs,
stellt Medvedi doch den Großteil der Nationalmannschaft. Drei
Ukrainer, unter ihnen der ehemalige Mannheimer Sergiy Shelmenko,
runden das Team der "Bären" von Trainerlegende Wladimir Maximow
ab. In der diesjährigen
Gruppenphase
reihte sich Moskau hinter Montpellier, aber vor den Spaniern von
Valladolid auf Platz 2 ein, im
Achtelfinale
wurde der THW-Gruppengegner Ademar Leon zweimal besiegt (37:36 (A), 29:25 (H)).
(Sascha Krokowski)