25./26.02.2011 - Letzte Aktualisierung: 26.02.2011 | Champions League |
Update #1 | KN-Vorbericht vom 26.02. ergänzt ... |
Das Team von RK Celje: Gegner des THW in der
Gruppenphase der Champions League.
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Der junge Rückraumspieler Momir Rnic kam vom Ligakonkurrenten aus Velenje.
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Petar Metlicic kennt die Sparkassen-Arena schon aus seiner Zeit bei Ciudad Real.
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Kreisläufer Alem Toskic traf in der Champions League bereits 30 Mal.
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Dafür wurde es nun auch finanziell eng: Der 3,5-Millionen-Euro-Etat stand auf wackeligen Füßen, so dass der Aufsichtsrat kurz vor Jahresende die Notbremse zog: Aus sportlichen und finanziellen Aspekten wurden die Gehaltszahlungen an die Stars eingestellt. Eine Entscheidung mit Folgen: Der am Sonntag in der Sparkassen-Arena-Kiel antretende Club RK Celje wird ein ganz anderes Gesicht als im Hinspiel haben. Reihenweise lösten die Stars ihre Verträge auf. Renato Vugrinec wechselte zu Al Sadd Doha nach Katar, Ales Pajovic läuft in den österreichischen Aufstiegs-Playoffs für den von Josip Milkovic trainierten Zweitligisten HC Shoppingcity Seiersberg auf, Carlos Prieto soll es nach Deutschland oder Spanien ziehen. Dragan Gajic wechselte innerhalb der slowenischen Liga nach Maribor, um dort die Saison zu beenden. In seinen ersten beiden Spielen erzielte der Rechtsaußen bereits 26 Tore für seinen neuen Club. Ab der nächsten Saison wird Gajic dann für den französischen Topclub Montpellier HB auflaufen, wo er einen Dreijahres-Vertrag unterschrieb. Uros Zorman wechselte von Celje nach Kielce, darf aber in der Champions League für seinen neuen Club in dieser Saison noch nicht spielen. Der Abwehrhüne Miladin Kozlina ging zu Frisch Auf Göppingen. Am Saisonende verlieren die Slowenen dann noch Torhüter Mirko Alilovic und Eduard Koksharov, der bereits bei Chehovskie Medvedi unterschrieben hat.
Nach dem Abgang von Gajic ist der junge Gasper Marguc die neue Nummer 1 auf Rechtsaußen.
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Auch der kroatische Nationalkeeper Mirko Alilovic wird den Verein nach nur
einer Saison wieder verlassen.
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Der Respekt der Slowenen vor dem deutschen Rekordmeister ist groß. So sagte Trainer Miro Pozun gegenüber dem Portal rtvslo.si: "Kiel ist das beste deutsche Team, obwohl es in der Liga derzeit hinter Hamburg liegt. Auch die Stadt Kiel lebt Handball. Das wird durch die Zahl ihrer Zuschauer wiedergespiegelt. Bei den Spielen sind nie weniger als 10000 da. Das Spiel am Sonntag wird ein großes Erlebnis, vor allem für unsere jungen Spieler." Kapitän Petar Metlicic ergänzte: "Eigentlich haben wir keine Chance, denn schon das erste Spiel in Celje - als wir ganz andere Bedingungen hatten - haben die Kieler leicht gewonnen. Wir dürfen keine Wunder erwarten. Wir müssen die Konfrontation suchen, aggressiv und schlau spielen". Der THW Kiel sollte das Spiel am Sonntag dennoch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die Konkurrenz aus Mannheim und Barcelona wartet auf einen "Ausrutscher" des Titelverteidigers, der aber natürlich den ersten Platz in der Gruppe A, der das Heimspielrecht in den Rückspielen der beiden folgenden K.O.-Runden sichern würde, nicht mehr her schenken möchte.
Die Schiedsrichter am Sonntag in der Sparkassen-Arena-Kiel sind Ivan Cacador und Eurico Nicolau aus Portugal, als EHF-Delegierter reist Kjartan K. Steinbach aus Island an.
(Dr. Oliver Schulz / Christian Robohm / Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Der ersatzgeschwächte HSV Hamburg tat sich beim bereits ausgeschiedenen schwedischen Meister IK Sävehof am Samstagnachmittag sehr schwer, siegte aber letztlich mit 34:31 (18:18) und übernahm damit wieder den dritten Platz in der Gruppe B hinter Veszprem und Montpellier. Am kommenden Wochenende geht es für die Hansestädter darum, im abschließenden Heimspiel gegen den Vierten KIF Kolding (DEN) zumindest diesen Platz zu verteidigen.
Die Rhein-Neckar Löwen empfangen in der Kieler Gruppe A am Sonntag um 17.00 Uhr KS Kielce aus Polen und könnten mit einem Sieg den zweiten Platz vor dem FC Barcelona sicherstellen und gleichzeitig Druck auf den THW Kiel ausüben. Eurosport überträgt auch diese Partie live.
Im EHF-Pokal haben die drei deutschen Starter am frühen Samstagabend geschlossen das Viertelfinale erreicht. Frisch Auf Göppingen gewann nach dem 27:21-Heimerfolg gegen Metalurg Skopje auch das Rückspiel in Mazedonien mit 21:20 (11:10). Der TBV Lemgo hatte mit Besiktas Istanbul hingegen deutlich mehr Mühe. Nach dem knappen 27:25-Heimsieg in der Vorwoche taten sich die Lipperländer auch in der türkischen Metropole schwer, erkämpften aber letztlich ein 28:28 (15:11)-Unentschieden. Das DHB-Trio im Viertelfinale komplettiert der TV Großwallstadt, der in der Sparkassen-Arena in Elsenfeld den dänischen Spitzenclub Bjerringbro-Silkeborg mit 29:27 (14:11) bezwang. Das Hinspiel in Dänemark endete 22:22 unentschieden.
Im Pokal der Pokalsieger hat Titelverteidiger VfL Gummersbach am Samstag im Schongang die Runde der letzten Acht erreicht. Nach dem 39:20-Hinspielsieg gegen Xico Andebol gewannen die Oberbergischen auch das Heimspiel gegen die Portugiesen souverän mit 39:27 (18:15).
Aus den Kieler Nachrichten vom 25.02.2011:
Kiels ehemaliger Erfolgsgarant, der von 1993 bis 2008 elf deutsche Meisterschaften mit den "Zebras" gewonnen und den THW an der Seite von Ex-Manager Uwe Schwenker in der europäischen Handballspitze etabliert hatte, erklärte seinen Abschied von RK nach knapp einem Jahr. Der Grund: Meinungsverschiedenheiten. Ihm habe die Unterstützung gefehlt, klagte Serdarusic, nachdem die hoch gesteckten Saisonziele nach und nach wie Butter in der Sonne weggeschmolzen waren. Vorangegangen war die 28:34-Niederlage am 17. Oktober vor eigenem Publikum gegen Kiel. Schwere Vorwürfe richtete Serdarusic ausgerechnet an seinen befreundeten Weggefährten Roman Pungartnik, der ihn als RK-Sportdirektor nach Slowenien geholt und ihn stets unterstützt hatte.
"Ich bin sehr enttäuscht von Noka", sagt Sloweniens Handball-Lichtgestalt Pungartnik, der von 2003 bis 2005 selbst "eine wunderbare Zeit" beim THW als Spieler erlebt hatte. Der heute 39-Jährige betont, seinem ehemaligen Trainer stets den Rücken freigehalten zu haben. "Über Nacht hat er dann die Sache hingeworfen und ist verschwunden." Über den Verbleib des Trainers kann auch Pungartnik nur spekulieren. Er habe gehört, Serdarusic lebe in seiner Heimatstadt Mostar, er sei aber auch in Hamburg gesehen worden. Dort wohnt Tochter Vanja.
Serdarusic' Kurzschlusshandlung wurde zum Auslöser für eine personelle Umwälzung beim Champions-League-Sieger von 2004. Für die Trainerstelle wurde eine Interimslösung geschaffen: Celjes Legende Miro Pozun hilft bis zum Saisonende aus, der 67-Jährige war für den CL-Finalsieg über Flensburg verantwortlich. Unumstrittener Boss im Verein ist jetzt Roman Pungartnik. Er erteilte den müden Altstars Renato Vugrinec (Katar) und Ales Pajovic (Graz) Freigaben für ihre wohl letzten Stationen vor der Handball-Rente. Uros Zorman, genialer Mittelmann, aber als Unruhestifter schon in Ciudad Real in Unfrieden verabschiedet, zog es zu Vive Kielce nach Polen, und Miladin Kozlina durfte seinen Traum von einem Bundesliga-Engagement wahrmachen. Der wurfgewaltige Rückraumspieler wechselte im Februar zu FA Göppingen.
"Mein Club ist bekannt für erstklassige Nachwuchsarbeit. Mit jungen Leuten, die sehr vielversprechend sind, füllen wir den Kader auf", erklärt Pungartnik. Die Verabschiedung von Zorman stehe auch in diesem Zusammenhang. "Es ist schwer möglich, an der Seite von Uros junge Leute zu integrieren." In zwei bis drei Jahren, so rechnet Pungartnik, erwarte er Celje in der europäischen Handball-Spitze zurück. "Irgendwann wollen wir dann das Final Four schaffen."
Aktuell setzt Celjes Handball-Boss mehr auf Daumen drücken. In der Tabelle der Gruppe A belegen die Slowenen mit sechs Punkten nach Kiel (12), den Löwen (11) und Barcelona (9) zwar den gerade noch fürs Achtelfinale notwendigen Platz vier (6 Punkte). "Aber aus unseren letzten Spielen in Kiel und gegen Barcelona rechne ich mir kaum etwas aus", sagt Pungartnik. Er hoffe darauf, dass die Konkurrenz um Platz vier, Chambery (6) und Kielce (4), "nicht mehr punktet."
Kontakte mit seinem Ex-Trainer gibt es kaum noch, und ein Wiedersehen in Kiel schließt er kategorisch aus. "Nokas Frau Mirjana hat gesagt, dass sie die Kieler Halle nie wieder betreten wolle, dann wird auch Noka nicht kommen." THW-Geschäftsführerin Sabine Holdorf-Schust bestätigt Pungartniks Einschätzung: "Noka hat keine Eintrittskarte bestellt."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 25.02.2011)
Aus den Kieler Nachrichten vom 26.02.2011:
Damit hätte der Titelverteidiger sein erstes Zwischenziel erreicht. Platz eins garantiert sowohl im Achtel- wie auch Viertelfinale Heimrecht im Rückspiel; kein unerheblicher Vorteil, wie die Praxis in der Vergangenheit zeigte. Platz eins sei das erklärte Ziel, betont auch THW-Manager Uli Derad. Sollte es klappen, träfen die Kieler in der ersten K.o-Runde auf einen Viertplatzierten der anderen drei Vorrundengruppen. Zur Zeit stünden der HSV Hamburg, Pick Szeged aus Ungarn und der rumänische Meister HC Constanta zur Auswahl, das Los entscheidet. Bei der Viertelfinal-Auslosung ist ausgeschlossen, dass die Gruppensieger gegeneinander spielen müssten. Die Sieger dieser Runde stehen schließlich als Teilnehmer des Final Four fest. Das kontinentale Handballfest steigt zum zweiten Mal, findet erneut in der rund 20 000 Fans fassenden Arena in Köln statt.
THW-Trainer Alfred Gislason hat bis auf seine Langzeitverletzten Kim Andersson und Daniel Narcisse den kompletten Kader gesund beisammen. "Wir wollen und müssen gewinnen", lautet seine Vorgabe. Im Hinspiel in der mit 5500 Fans ausverkauften "Hölle" Zlatorog setzten sich die "Zebras" überraschend leicht mit 34:28 beim aktuellen Tabellendritten der slowenischen Liga durch, die zwischenzeitliche Elf-Tore-Führung verwaltete der deutsche Meister sicher bis ins Ziel. Kein Wunder, dass Celje-Kapitän Petar Metlicic heute mit sehr geringen Erwartungen in Kiel eintrifft. "Eigentlich haben wir keine Chance, wir dürfen keine Wunder erwarten."
Für Ex-THW-Coach Noka Serdarusic, zum Zeitpunkt der Niederlage noch Trainer bei RK Celje, lief die Uhr ab, drei Wochen später nahm der 60-jährige seinen Hut. Es heißt, er wäre damit einer Entlassung zuvor gekommen. Die Rückkehr von Serdarusic in die Sparkassen-Arena fällt also aus. Darüber sei er auch nicht traurig, bemerkt Uli Derad, "es nimmt ein wenig eine gewisse Anspannung aus dem Geschehen."
Nachfolger von Serdarusic ist dessen Vorgänger Miro Pozun. Der 67-Jährige trat kein leichtes Amt an, zumal fünf Leistungsträger in der Winterpause gingen. Er müsse gestehen, dass seine Gefühle ein wenig konfus seien, bekannte der Champions-League-Sieger von 2004. "Aber Celje ist mein Club, ich fühle mich verpflichtet." Pozun denkt vor allem an seine jungen Spieler, die die Lücken der Abgänge füllen mussten. "Kiel, diese Halle, für diese Jungs wird es ein großes Erlebnis."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 26.02.2011)
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