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25./26.02.2011 - Letzte Aktualisierung: 26.02.2011 Champions League

Champions League: Letztes Heimspiel der Gruppenphase am Sonntag gegen Celje

Update #1 KN-Vorbericht vom 26.02. ergänzt ...

Das Team von RK Celje: Gegner des THW in der  Gruppenphase der Champions League.
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Wegweisende Spiele stehen für den THW Kiel in den kommenden Tagen in beiden Pokalwettbewerben auf dem Programm: Bevor es am Mittwoch in Berlin bei den Füchsen um den Einzug ins DHB-Final-Four geht, empfangen die "Zebras" am Sonntag den slowenischen Rekordmeister RK Celje zum letzten Heimspiel in der Gruppenphase der Champions League. Der Anwurf in der Sparkassen-Arena-Kiel erfolgt um 18.45 Uhr, Eurosport überträgt die Partie live im TV.
Große Träume wuchsen in Celje heran: Der slowenische Abonnementmeister wollte zurück in die europäische Spitze - und steht nun vor einem Scherbenhaufen.

Der junge Rückraumspieler Momir Rnic kam vom Ligakonkurrenten aus Velenje.
Der junge Rückraumspieler Momir Rnic kam vom Ligakonkurrenten aus Velenje.
Seit 1991 hieß der slowenische Meister fast jedes Mal Celje. Nur 2002 (Prule 67 Ljubljana) und 2009 (Gorenje Velenje) konnte ein anderes Team die Hegemonie durchbrechen. Klar, dass in der 48.000 Einwohner zählenden Stadt an der Savinja die Ansprüche, auch auf europäischer Ebene endlich wieder angreifen zu wollen, von Jahr zu Jahr wuchsen. RK Celje wollte wieder mitspielen im Konzert der Großen - so wie 2004, als man die Champions League gewinnen konnte. Man verpflichtete mit Noka Serdarusic einen Trainer, der die Stars zurück nach Slowenien holte. Er baute das Team komplett um, sechs Abgänge wurden durch ebenso viele Neuzugänge ersetzt. Unter diesen waren einige Hochkaräter, die den Traum vom großen Wurf am Leben halten sollten: Der verheißungsvollste Neuzugang des nationalen Double-Gewinners ist der serbische Halblinke Momir Rnic vom Ligakonkurrenten Velenje, der als einer der kommenden Stars auf der Königsposition gilt. Der kroatische Halbrechte Petar Metlicic wurde überraschend und sehr zügig aus Ciudad Real für zwei Jahre verpflichtet, obwohl auch Zagreb an einem Transfer Interesse bekundet haben soll. Sein Landsmann Mirko Alilovic stieß aus Leon zu den Grün-Gelben, obwohl die Kastilier alles versuchten, den Weltklasse-Keeper zu halten. Kreisläufer Carlos Prieto, den Serdarusic schon zu Kieler Zeiten im Auge gehabt haben soll, kam aus Mannheim von den Rhein-Neckar Löwen. Zudem verlängerte der Serbe Alem Toskic, mit dem er sich die Position teilen wird, seinen Vertrag im Sommer um drei Jahre. Mit Linksaußen Luka Zvizej wurde ein Nationalspieler aus Szeged zurückgeholt, Rechtsaußen Dragan Gajic trat aus Zagreb den Weg in die Heimat an. Die beiden Spieler bildeten eine der torgefährlichsten Flügelzangen Europas und sind im Nationalteam gesetzt. Regisseur Nejc Poklar (24) kam vom Ligarivalen Cimos Koper und war als Mann hinter Kapitän Zorman eingeplant.

Petar Metlicic kennt die Sparkassen-Arena schon aus seiner Zeit bei Ciudad Real.
Petar Metlicic kennt die Sparkassen-Arena schon aus seiner Zeit bei Ciudad Real.
Alles war also angerichtet für einen Celjer Sturmlauf auf den europäischen Thron: Dann erhielt Trainer Noka Serdarusic beim Saisonauftakt in Trebnje die rote Karte und wurde auf nationaler Ebene für einen Monat auf die Tribüne verbannt - der Anfang vom Ende. RK Celje kam überhaupt nicht in Tritt, es setzte schon an den ersten Spieltagen mehr Misserfolge als je zuvor, früh verlor die Mannschaft den Anschluss an Tabellenführer Gorenje Velenje. Und auch in der Champions League lief nichts nach Plan - letztlich wendeten sich sogar die heißblütigen Fans von der Mannschaft ab. Beim 34:28-Erfolg des THW in Celje, übrigens das erste Aufeinandertreffen beider Mannschaften in der Königsklasse, pfiffen sich 5.500 Zuschauer in der berüchtigten "Zlatorog"-Halle die Lunge aus dem Körper, als die Zebras zur Pause bereits mit 18:10 führten und diesen Vorsprung bis Mitte der zweiten Hälfte auf zwölf Tore anwachsen ließen. Serdarusic war zunächst rat- und drei Wochen später auch joblos. Offiziell beendete der ehemalige Erfolgcoach sein Engagement bei den Slowenen nach dem 27:30 beim Kellerkind Skofja Loka selbst, doch noch immer halten sich die Gerüchte hartnäckig, Serdarusic sei damit nur seiner unmittelbar bevorstehenden Entlassung zuvorgekommen. "Ich bin nicht gescheitert, ich bin nur konsequent", begründete Serdarusic seinen Abschied. "In Slowenien herrscht eine überzogene Erwartungshaltung vor. Die Slowenen haben eine ganz eigenwillige, realitätsferne Sichtweise auf ihr derzeitiges Leistungsniveau. Viele träumen noch vom Jahr 2004. Das ist allerdings sechs Jahre her", legte Serdarusic nach. Sein Auftrag sei es gewesen, die Mannschaft systematisch zu verjüngen. "Da läuft nicht alles von Beginn an glatt. Die Reibung im Umfeld, der Stress drumherum - das wollte ich keinen Tag länger mehr mitmachen."

Kreisläufer Alem Toskic traf in der Champions League bereits 30 Mal.
Kreisläufer Alem Toskic traf in der Champions League bereits 30 Mal.
Auf die Trainerbank Celjes kehrte Miro Pozun zurück, der mit dem Verein 2004 die Champions League gewonnen hatte. Pozun war zudem direkter Vorgänger von Serdarusic als slowenischer Nationaltrainer, dieses Amt hatte Serdarusic einige Wochen vor dem Abschied aus Celje niedergelegt. "Ich muss gestehen, dass meine Gefühle im Moment etwas konfus sind", gestand Pozun angesichts des Scherbenhaufens, den er übernehmen musste. "Aber Celje ist mein Club, ich habe meinen größten Erfolg mit Celje gefeiert, und so fühlte ich mich verpflichtet." Drei Wochen später hatte die Realität dieses Gefühl bereits überlagert: Nach dem 31:33 gegen den letztjährigen Tabellenfünften Trimo Trebnje wollte Pozun das Handtuch schmeißen, doch der Aufsichtsrat lehnte seinen Rücktritt ab.

Dafür wurde es nun auch finanziell eng: Der 3,5-Millionen-Euro-Etat stand auf wackeligen Füßen, so dass der Aufsichtsrat kurz vor Jahresende die Notbremse zog: Aus sportlichen und finanziellen Aspekten wurden die Gehaltszahlungen an die Stars eingestellt. Eine Entscheidung mit Folgen: Der am Sonntag in der Sparkassen-Arena-Kiel antretende Club RK Celje wird ein ganz anderes Gesicht als im Hinspiel haben. Reihenweise lösten die Stars ihre Verträge auf. Renato Vugrinec wechselte zu Al Sadd Doha nach Katar, Ales Pajovic läuft in den österreichischen Aufstiegs-Playoffs für den von Josip Milkovic trainierten Zweitligisten HC Shoppingcity Seiersberg auf, Carlos Prieto soll es nach Deutschland oder Spanien ziehen. Dragan Gajic wechselte innerhalb der slowenischen Liga nach Maribor, um dort die Saison zu beenden. In seinen ersten beiden Spielen erzielte der Rechtsaußen bereits 26 Tore für seinen neuen Club. Ab der nächsten Saison wird Gajic dann für den französischen Topclub Montpellier HB auflaufen, wo er einen Dreijahres-Vertrag unterschrieb. Uros Zorman wechselte von Celje nach Kielce, darf aber in der Champions League für seinen neuen Club in dieser Saison noch nicht spielen. Der Abwehrhüne Miladin Kozlina ging zu Frisch Auf Göppingen. Am Saisonende verlieren die Slowenen dann noch Torhüter Mirko Alilovic und Eduard Koksharov, der bereits bei Chehovskie Medvedi unterschrieben hat.

Nach dem Abgang von Gajic ist der junge Gasper Marguc die neue Nummer 1 auf Rechtsaußen.
Nach dem Abgang von Gajic ist der junge Gasper Marguc die neue Nummer 1 auf Rechtsaußen.
Trotz des personellen Umbruchs mitten in der Saison hat RK Celje das zu Saisonbeginn ausgegebene Minimalziel Achtelfinale in der Champions League noch nicht aus den Augen verloren. Am vergangenen Wochenende siegten die Slowenen dank 10 Treffern des erst 20-jährigen Rechtsaußen Gasper Marguc mit 30:29 (12:14) gegen KS Kielce und zogen damit mit 6:10 Zählern an den punktgleichen Franzosen aus Chambery vorbei auf den vierten Platz der Gruppe A. Für Celje geht es also am Sonntag in Kiel und im abschließenden Heimspiel gegen den FC Barcelona noch einmal um alles. Die Generalprobe in der Liga ging gerade noch einmal gut: Am Mittwochabend setzten sich die Grün-Gelben im "Heimspiel" - nicht in der Halle "Zlatorog", sondern in Novo Mesto - nach 15:18-Pausenrückstand und hartem Kampf noch mit 30:27 gegen den Tabellenachten Krka durch. Die Entscheidung fiel erst in den letzten fünf Minuten. Der serbische Kreisläufer Alem Toskic sah in der 40. Minute die rote Karte (3. Zeitstrafe), woraus Krka aber keinen Nutzen mehr ziehen konnte. Im Gegenteil: Nach dem Aussschluss ging ein Ruck durch die Gastgeber, und die Abewhr stabilisierte sich. Torhüter Mirko Alilovic zeigte 14 Paraden, Aljosa Rezar am Vorabend seines 28. Geburtstages deren drei. Neuzugang Nejc Poklar war mit fünf Treffern bester Schütze Celjes. Mit 32 Punkten festigte Celje Rang drei vor Trebnje (27), weist aber weiterhin drei Punkte Rückstand auf das zweitplatzierte Cimos Koper auf, das ebenfalls gewann.

Auch der kroatische Nationalkeeper Mirko Alilovic wird den Verein nach nur einer Saison wieder verlassen.
Auch der kroatische Nationalkeeper Mirko Alilovic wird den Verein nach nur einer Saison wieder verlassen.
Zuletzt versetzte Präsident Tone Turnsek den Grün-Gelben mit seinem Rücktritt den nächsten Schlag. Das ehrgeizige Projekt Champions-League-Sieg ist gescheitert, in der Liga rangiert man auf Rang drei und droht die Qualifikation für die Königsklasse zu verpassen, und das Geld ist auch nicht mehr vorhanden. Nun ist auch noch der Denker und Lenker von Bord gegangen. RK Celje steht am Scheideweg.

Der Respekt der Slowenen vor dem deutschen Rekordmeister ist groß. So sagte Trainer Miro Pozun gegenüber dem Portal rtvslo.si: "Kiel ist das beste deutsche Team, obwohl es in der Liga derzeit hinter Hamburg liegt. Auch die Stadt Kiel lebt Handball. Das wird durch die Zahl ihrer Zuschauer wiedergespiegelt. Bei den Spielen sind nie weniger als 10000 da. Das Spiel am Sonntag wird ein großes Erlebnis, vor allem für unsere jungen Spieler." Kapitän Petar Metlicic ergänzte: "Eigentlich haben wir keine Chance, denn schon das erste Spiel in Celje - als wir ganz andere Bedingungen hatten - haben die Kieler leicht gewonnen. Wir dürfen keine Wunder erwarten. Wir müssen die Konfrontation suchen, aggressiv und schlau spielen". Der THW Kiel sollte das Spiel am Sonntag dennoch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die Konkurrenz aus Mannheim und Barcelona wartet auf einen "Ausrutscher" des Titelverteidigers, der aber natürlich den ersten Platz in der Gruppe A, der das Heimspielrecht in den Rückspielen der beiden folgenden K.O.-Runden sichern würde, nicht mehr her schenken möchte.

Die Schiedsrichter am Sonntag in der Sparkassen-Arena-Kiel sind Ivan Cacador und Eurico Nicolau aus Portugal, als EHF-Delegierter reist Kjartan K. Steinbach aus Island an.

(Dr. Oliver Schulz / Christian Robohm / Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

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Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Die SG Flensburg-Handewitt spielte bereits am Donnerstagabend ihre Partie beim russischen Vizemeister St. Petersburg. Durch den souveränen 31:25 (17:9)-Erfolg übernahm die SG damit vorübergehend die Tabellenführung in Gruppe D, der Sieger der Partie zwischen Ciudad Real und RK Zagreb am Sonntag wird aber wieder vorbeiziehen.

Der ersatzgeschwächte HSV Hamburg tat sich beim bereits ausgeschiedenen schwedischen Meister IK Sävehof am Samstagnachmittag sehr schwer, siegte aber letztlich mit 34:31 (18:18) und übernahm damit wieder den dritten Platz in der Gruppe B hinter Veszprem und Montpellier. Am kommenden Wochenende geht es für die Hansestädter darum, im abschließenden Heimspiel gegen den Vierten KIF Kolding (DEN) zumindest diesen Platz zu verteidigen.

Die Rhein-Neckar Löwen empfangen in der Kieler Gruppe A am Sonntag um 17.00 Uhr KS Kielce aus Polen und könnten mit einem Sieg den zweiten Platz vor dem FC Barcelona sicherstellen und gleichzeitig Druck auf den THW Kiel ausüben. Eurosport überträgt auch diese Partie live.

Im EHF-Pokal haben die drei deutschen Starter am frühen Samstagabend geschlossen das Viertelfinale erreicht. Frisch Auf Göppingen gewann nach dem 27:21-Heimerfolg gegen Metalurg Skopje auch das Rückspiel in Mazedonien mit 21:20 (11:10). Der TBV Lemgo hatte mit Besiktas Istanbul hingegen deutlich mehr Mühe. Nach dem knappen 27:25-Heimsieg in der Vorwoche taten sich die Lipperländer auch in der türkischen Metropole schwer, erkämpften aber letztlich ein 28:28 (15:11)-Unentschieden. Das DHB-Trio im Viertelfinale komplettiert der TV Großwallstadt, der in der Sparkassen-Arena in Elsenfeld den dänischen Spitzenclub Bjerringbro-Silkeborg mit 29:27 (14:11) bezwang. Das Hinspiel in Dänemark endete 22:22 unentschieden.

Im Pokal der Pokalsieger hat Titelverteidiger VfL Gummersbach am Samstag im Schongang die Runde der letzten Acht erreicht. Nach dem 39:20-Hinspielsieg gegen Xico Andebol gewannen die Oberbergischen auch das Heimspiel gegen die Portugiesen souverän mit 39:27 (18:15).

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 25.02.2011:

"Ich bin sehr enttäuscht von Noka"

Celje-Direktor Pungartnik vor Spiel in Kiel
Kiel. Titelverteidiger THW Kiel trifft im letzten Gruppen-Heimspiel der Champions League am Sonntag (18.45 Uhr) auf Slowenies Rekordmeister RK Celje Pivovarno Lasko. Viele THW-Fans hatten diesen Termin dick auf ihrem Kalender unterstrichen. Nach der Trennung von Noka Serdarusic im Juni 2008 und den folgenden Ereignissen wegen der Bestechungsaffäre hätte es Serdarusic' Rückkehr in die Sparkassen-Arena werden sollen - ein denkwürdiger Moment. Daraus aber wird nichts: Der 60-jährige Trainer nahm am 9. November 2010 auch seinen Hut bei RK Celje.

Kiels ehemaliger Erfolgsgarant, der von 1993 bis 2008 elf deutsche Meisterschaften mit den "Zebras" gewonnen und den THW an der Seite von Ex-Manager Uwe Schwenker in der europäischen Handballspitze etabliert hatte, erklärte seinen Abschied von RK nach knapp einem Jahr. Der Grund: Meinungsverschiedenheiten. Ihm habe die Unterstützung gefehlt, klagte Serdarusic, nachdem die hoch gesteckten Saisonziele nach und nach wie Butter in der Sonne weggeschmolzen waren. Vorangegangen war die 28:34-Niederlage am 17. Oktober vor eigenem Publikum gegen Kiel. Schwere Vorwürfe richtete Serdarusic ausgerechnet an seinen befreundeten Weggefährten Roman Pungartnik, der ihn als RK-Sportdirektor nach Slowenien geholt und ihn stets unterstützt hatte.

"Ich bin sehr enttäuscht von Noka", sagt Sloweniens Handball-Lichtgestalt Pungartnik, der von 2003 bis 2005 selbst "eine wunderbare Zeit" beim THW als Spieler erlebt hatte. Der heute 39-Jährige betont, seinem ehemaligen Trainer stets den Rücken freigehalten zu haben. "Über Nacht hat er dann die Sache hingeworfen und ist verschwunden." Über den Verbleib des Trainers kann auch Pungartnik nur spekulieren. Er habe gehört, Serdarusic lebe in seiner Heimatstadt Mostar, er sei aber auch in Hamburg gesehen worden. Dort wohnt Tochter Vanja.

Serdarusic' Kurzschlusshandlung wurde zum Auslöser für eine personelle Umwälzung beim Champions-League-Sieger von 2004. Für die Trainerstelle wurde eine Interimslösung geschaffen: Celjes Legende Miro Pozun hilft bis zum Saisonende aus, der 67-Jährige war für den CL-Finalsieg über Flensburg verantwortlich. Unumstrittener Boss im Verein ist jetzt Roman Pungartnik. Er erteilte den müden Altstars Renato Vugrinec (Katar) und Ales Pajovic (Graz) Freigaben für ihre wohl letzten Stationen vor der Handball-Rente. Uros Zorman, genialer Mittelmann, aber als Unruhestifter schon in Ciudad Real in Unfrieden verabschiedet, zog es zu Vive Kielce nach Polen, und Miladin Kozlina durfte seinen Traum von einem Bundesliga-Engagement wahrmachen. Der wurfgewaltige Rückraumspieler wechselte im Februar zu FA Göppingen.

"Mein Club ist bekannt für erstklassige Nachwuchsarbeit. Mit jungen Leuten, die sehr vielversprechend sind, füllen wir den Kader auf", erklärt Pungartnik. Die Verabschiedung von Zorman stehe auch in diesem Zusammenhang. "Es ist schwer möglich, an der Seite von Uros junge Leute zu integrieren." In zwei bis drei Jahren, so rechnet Pungartnik, erwarte er Celje in der europäischen Handball-Spitze zurück. "Irgendwann wollen wir dann das Final Four schaffen."

Aktuell setzt Celjes Handball-Boss mehr auf Daumen drücken. In der Tabelle der Gruppe A belegen die Slowenen mit sechs Punkten nach Kiel (12), den Löwen (11) und Barcelona (9) zwar den gerade noch fürs Achtelfinale notwendigen Platz vier (6 Punkte). "Aber aus unseren letzten Spielen in Kiel und gegen Barcelona rechne ich mir kaum etwas aus", sagt Pungartnik. Er hoffe darauf, dass die Konkurrenz um Platz vier, Chambery (6) und Kielce (4), "nicht mehr punktet."

Kontakte mit seinem Ex-Trainer gibt es kaum noch, und ein Wiedersehen in Kiel schließt er kategorisch aus. "Nokas Frau Mirjana hat gesagt, dass sie die Kieler Halle nie wieder betreten wolle, dann wird auch Noka nicht kommen." THW-Geschäftsführerin Sabine Holdorf-Schust bestätigt Pungartniks Einschätzung: "Noka hat keine Eintrittskarte bestellt."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 25.02.2011)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 26.02.2011:

THW hat Gruppensieg fest im Visier

Champions League: Celje mit verjüngtem Team nur Außenseiter
Kiel. Endspurt in der Vorrunde der Handball-Champions-League. Der THW Kiel trifft im letzten Heimspiel morgen (18.45 Uhr, Eurosport) auf Sloweniens Rekordmeister RK Celje Pivovarna Lasko. Gewinnen die Kieler und holen sie im abschließenden Spiel am kommenden Sonntag bei Vive Kielce mindestens einen Zähler, dürften sie als Gruppensieger feststehen.

Damit hätte der Titelverteidiger sein erstes Zwischenziel erreicht. Platz eins garantiert sowohl im Achtel- wie auch Viertelfinale Heimrecht im Rückspiel; kein unerheblicher Vorteil, wie die Praxis in der Vergangenheit zeigte. Platz eins sei das erklärte Ziel, betont auch THW-Manager Uli Derad. Sollte es klappen, träfen die Kieler in der ersten K.o-Runde auf einen Viertplatzierten der anderen drei Vorrundengruppen. Zur Zeit stünden der HSV Hamburg, Pick Szeged aus Ungarn und der rumänische Meister HC Constanta zur Auswahl, das Los entscheidet. Bei der Viertelfinal-Auslosung ist ausgeschlossen, dass die Gruppensieger gegeneinander spielen müssten. Die Sieger dieser Runde stehen schließlich als Teilnehmer des Final Four fest. Das kontinentale Handballfest steigt zum zweiten Mal, findet erneut in der rund 20 000 Fans fassenden Arena in Köln statt.

THW-Trainer Alfred Gislason hat bis auf seine Langzeitverletzten Kim Andersson und Daniel Narcisse den kompletten Kader gesund beisammen. "Wir wollen und müssen gewinnen", lautet seine Vorgabe. Im Hinspiel in der mit 5500 Fans ausverkauften "Hölle" Zlatorog setzten sich die "Zebras" überraschend leicht mit 34:28 beim aktuellen Tabellendritten der slowenischen Liga durch, die zwischenzeitliche Elf-Tore-Führung verwaltete der deutsche Meister sicher bis ins Ziel. Kein Wunder, dass Celje-Kapitän Petar Metlicic heute mit sehr geringen Erwartungen in Kiel eintrifft. "Eigentlich haben wir keine Chance, wir dürfen keine Wunder erwarten."

Für Ex-THW-Coach Noka Serdarusic, zum Zeitpunkt der Niederlage noch Trainer bei RK Celje, lief die Uhr ab, drei Wochen später nahm der 60-jährige seinen Hut. Es heißt, er wäre damit einer Entlassung zuvor gekommen. Die Rückkehr von Serdarusic in die Sparkassen-Arena fällt also aus. Darüber sei er auch nicht traurig, bemerkt Uli Derad, "es nimmt ein wenig eine gewisse Anspannung aus dem Geschehen."

Nachfolger von Serdarusic ist dessen Vorgänger Miro Pozun. Der 67-Jährige trat kein leichtes Amt an, zumal fünf Leistungsträger in der Winterpause gingen. Er müsse gestehen, dass seine Gefühle ein wenig konfus seien, bekannte der Champions-League-Sieger von 2004. "Aber Celje ist mein Club, ich fühle mich verpflichtet." Pozun denkt vor allem an seine jungen Spieler, die die Lücken der Abgänge füllen mussten. "Kiel, diese Halle, für diese Jungs wird es ein großes Erlebnis."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 26.02.2011)

 

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