Die Tabellenführung in der DKB Handball-Bundesliga ist nach
dem
26:29 bei den Rhein-Neckar Löwen
für den THW Kiel zunächst einmal dahin. Doch bevor es in der
Liga in die entscheidende Phase geht, steht für die "Zebras"
zunächst die letzte Hürde auf dem Weg zum "VELUX EHF Final4"
in Köln auf dem Spielplan. Im
Viertelfinal-Hinspiel
der Champions League geht es am Sonnabend darum, beim
mazedonischen Vizemeister HC Metalurg Skopje eine gute
Ausgangsbasis für das Rückspiel am 27. April in der Sparkassen-Arena
zu schaffen. Der Anpfiff in der ausverkauften "Boris Trajkovski"-Halle
ertönt um 18.30 Uhr, Eurosport überträgt live.
Seit dieser Saison hat Handball-Europa eine heimliche
Hauptstadt: Mit insgesamt drei Vereinen in der Königsklasse
sorgt Skopje in diesem Jahr für Aufsehen. HC Metalurg hat
sich viel vorgenommen und sich dafür noch einmal verstärkt.
Bereits letzte Saison im Viertelfinale
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Trainer-Fuchs Lino Cervar ist bereits seit vier Jahren
Trainer bei Metalurg.
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Metalurg |
In der vergangenen Saison gelang dem HC Metalurg Historisches:
Mit zwei Erfolgen gegen den weißrussischen Meister Dinamo Minsk
erreichte die Mannschaft der kroatischen Trainer-Legende Lino
Cervar als erste mazedonische Mannschaft überhaupt das
Viertelfinale der "VELUX EHF Champions League". Zwar verpasste
das Team durch zwei Niederlagen gegen KS Kielce aus Polen die
Qualifikation für das Finalturnier in Köln, machte aber
trotzdem Handball-Europa auf sich aufmerksam. Ein Erfolg, der
das Selbstbewusstsein bei dem 1971 gegründeten Verein noch
einmal steigerte. "Wir waren im vergangenen Jahr einen Schritt
vom 'VELUX EHF Final4' entfernt. Warum soll uns dieser Schritt
nicht in dieser Spielzeit gelingen?", stellte Cervar den
Journalisten vor dem Beginn der Gruppenphase eine rhetorische
Frage. "Unser Ziel ist mindestens das Viertelfinale. Wir wollen
beweisen, dass es bei Metalurg jedes Jahr bergauf geht."
Schlüsselspieler Pavel Atman
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Pavel Atman war im vergangenen Sommer einer der begehrtesten
Mittelmänner Europas.
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Metalurg |
Das Selbstbewusstsein des mazedonischen Vizemeisters, der 2013
nur hauchdünn seinen vierten nationalen Titel in Folge verpasste
und dem Stadtrivalen Vardar den Vortritt lassen musste, kommt
nicht von ungefähr: Mit Pavel Atman verpflichtete HC Metalurg
vor dieser Spielzeit einen der gefragtesten Mittelmänner Europas.
Der 26-Jährige wollte eigentlich Dinamo Minsk verlassen, um sich
Medvedi Tschechow in seiner russischen Heimat anzuschließen. Da
sich die Mannschaft aus dem Moskauer Vorort aber aus dem
internationalen Handball zurückzog, war der Weg für die
spektakuläre Verpflichtung des russischen Nationalspielers durch
HC Metalurg frei. "Wir sind dank Pavel Atman 30 Prozent besser
als im Vorjahr", frohlockte Kapitän Naumce Mojsovski angesichts
des Transfer-Coups.
Die Verstärkung kam zur rechten Zeit, wusste man vor der Saison
bei Metalurg nicht so genau, wo man steht. Zahlreiche erfahrene
Spieler beendeten ihre Karriere, dafür rückten viele junge
Mazedonier in den Kader des heutigen THW-Gegners nach. Deshalb
überraschte es die Fachleute, wie deutlich der HC Metalurg in
der Champions-League-Qualifikation den hoch gehandelten
ungarischen Vizemeister Pick Szeged in die Schranken verwies.
"Mit solch einem Ergebnis hatte ich niemals gerechnet", staunte
auch Cervar nach dem 26:16-Erfolg im Hinspiel, der den
Mazedoniern den Weg in die Gruppenphase ebnete.
Siege gegen Paris und Barcelona
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Top-Scorer in der Champions League: Renato Vugrinec.
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Metalurg |
Dort ließ es HC Metalurg ordentlich krachen. Vor allem in der
heimischen "Boris Trajkovski"-Arena, die 7.000 heißblütige Fans
bei jedem Heimspiel in einen Hexenkessel verwandeln, ließ
Metalurg wenig anbrennen. Der 28:26-Erfolg gegen das Starensemble
von Paris St. Germain überraschte trotzdem selbst Handball-Experten,
der 31:29-Heimsieg gegen den FC Barcelona war eine Sensation.
Ungeschlagen auf eigenem Terrain qualifizierte sich Metalurg als
Gruppendritter für die Runde der besten 16 Mannschaften des
Kontinents - und gewann dabei auch das innerstädtische Duell
mit dem Erzrivalen Vardar.
Beide Vereine stehen sinnbildlich für den Aufschwung des
mazedonischen Handballs. Deutlicher als in dieser Spielzeit war
die Dominanz einer Stadt in Europa noch nie: Denn neben den Männern
von HC Metalurg und Vardar spielen auch die Frauen von Vardar in
diesem Jahr in der europäischen Königsklasse. Drei
Champions-League-Mannschaften aus einer Stadt - eine Premiere in
der 21-jährigen Geschichte der "VELUX EHF Champions League". Die
600.000 Einwohner von Skopje dürfen sich somit auch als Bürger
der "heimlichen Handball-Hauptstadt Europas" bezeichnen.
Metalurg die Handball-Hauptstadt Europas
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Der junge Kroate Luka Cindric wechselte erst im Winter nach
Skopje, trumpfte aber bereits groß auf.
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Metalurg |
"Das ist eine sensationelle Situation für den gesamten
mazedonischen Handball. Wir sind klar die Sportart Nummer eins,
und eine solche Handball-Euphorie hat es hier noch nie gegeben",
sagt Cervar. Der Kroate, der sein Heimatland zu WM-Gold und
Olympiasieg führte, ist eines der wichtigsten Zahnräder in
dieser Erfolgsgeschichte. Der Staatspräsident persönlich hat
Cervar in einer Feierstunde die mazedonische Staatsbürgerschaft
verliehen, und mittlerweile spricht er auch die Sprache "seines"
Volkes. Vor vier Jahren übernahm Cervar Metalurg, den Klub des
Stahlproduzenten Mincho Jordanov, der Nummer eins auf der
Forbes-Liste der reichsten Männer Mazedoniens. Sechs Titel hat
Lino Cervar seither eingefahren, wurde je dreimal Meister und
Pokalsieger, errang auch den international größten Erfolg aller
Zeiten für den mazedonischen Männer-Vereins-Handball mit dem
Einzug ins Viertelfinale der "VELUX EHF Champions League" im
April 2013. Cervar und das Gros der mazedonischen
Nationalspieler beendeten die jahrzehntelange Alleinherrschaft
von Vardar, benannt nach dem Fluss, der in Skopje den westlichen
vom muslimischen Teil trennt.
Eine Halle, drei Heimmannschaften
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Ein alter Hase am Kreis: Vancho Dimovski spielte bereits
2001 in der Königsklasse - damals noch für den Lokalrivalen Vardar.
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Metalurg |
Die Champions-League-Teilnahme zweier Stadtrivalen birgt auch
kuriose Situationen. Zum Beispiel gibt es in der Halle "Boris
Trajkovski", in der beide ihre internationalen Spiele bestreiten,
zwei Heimkabinen: eine von Metalurg, zwei Meter weiter jene von
Vardar, das sonst eigentlich in der traditionsreichen, aber zu
kleinen "Kale"-Halle spielt. Und diese Kabine wird natürlich
auch von Vardars Frauen bei ihren Königsklassen-Spielen benutzt.
Alle drei Klubs sorgten in dieser Spielzeit für Furore: Metalurg
ließ mit den Triumphen in der Gruppenphase und im Achtelfinale
mit zwei klaren Siegen gegen KIF Kolding-Kopenhagen aufhorchen,
Vardars Männer schmissen den Titelverteidiger HSV Hamburg aus
dem Wettbewerb, und die Vardar-Frauen qualifizierten sich in
der ersten Königsklassen-Saison ihrer Geschichte gleich für
das Finalturnier.
"Hier lebt man Handball, hier ist Handball Emotion und
Enthusiasmus pur", sagt Lino Cervar über die Handball-Euphorie
in Mazedonien - und speziell über die Stimmung in Skopje. "Wir
können den großen Namen Leidenschaft, Einsatz und den
bedingungslosen Rückhalt unserer Fans entgegensetzen."
Viele große Namen
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Der serbische Nationalkeeper Darko Stanic kann an guten
Tagen Spiele fast im Alleingang entscheiden.
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Metalurg |
Dabei muss Metalurg keinesfalls auf große Namen im
Kader verzichten: Neben
Atman stehen mit Torhüter Darko Stanic, dem 20 Jahre jungen
kroatischen Spielmacher Luka Cindric sowie dem inzwischen
38-jährigen Renato Vugrinec, der einst unter
Alfred Gislason beim SC Magdeburg
spielte und 2004 mit RK Celje die Königsklasse gewann,
mindestens drei weitere Akteure mit großer internationaler
Reputation im Metalurg-Kader. Vugrinec erledigte KIF
Kolding-Kopenhagen mit 23 Toren in den zwei
Achtelfinal-Spielen fast im Alleingang und führt die Rangliste
der besten Torschützen der "VELUX EHF Champions League" an. Und
Stanic, inzwischen 35 Jahre alter serbischer Spitzentorwart,
kann an guten Tagen jeden Gegner zur Verzweiflung bringen - an
schlechten aber auch das eigene Team: Als sich der Star-Torwart
in einem Champions-League-Spiel weigerte, aufs Feld
zurückzukehren, musste Cervar, der auf den Beinamen "kleiner
Feldherr" hört, gnadenlos durchgreifen. Wohlwissend, dass sein
gesamtes Defensivsystem nur mit dem Serben zwischen den Pfosten
funktioniert, wurde Stanic, der vor zwei Jahren bereits einen
Vertrag bei Frisch Auf Göppingen in der Tasche hatte, dann
aber bei Metalurg blieb, erst einmal suspendiert. Für den
Erfolg des Teams, den Cervar über alles stellt: "Wir machen
Metalurg fit für die Zukunft", sagt der Trainer. "Das geht
nur mit mannschaftlicher Geschlossenheit."
Elwardt hofft auf Trotzreaktion
Auf den THW Kiel wartet in der ausverkauften "Boris Trajkovski"-Halle
ein Hexenkessel. THW-Geschäftsführer
Klaus Elwardt
hofft nach dem Verlust der Tabellenspitze in der Bundesliga auf eine
deutliche Steigerung seiner Mannschaft: "Natürlich ist die Enttäuschung
nach der
Niederlage in Mannheim groß. Ich erwarte
jetzt für das Spiel in Skopje eine Trotzreaktion - und wenn ich in
die Gesichter der Spieler unserer Mannschaft schaue, glaube ich auch
daran. Uns erwartet in Mazedonien nicht nur ein starker Gegner, sondern
auch eine richtige Handball-Hölle, die in wenigen Stunden ausverkauft
war. An unserem Ziel hat sich aber nichts geändert: Wir wollen nach
Köln und den Grundstein dafür in Skopje legen."
Die Schiedsrichter am Sonnabend sind
Michal Badura und Jaroslav Ondogrecula
aus der Slowakei, als EHF-Delegierter reist Peter Hansson aus Schweden an.
(Björn Pazen)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Lesen Sie bitte auch
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Alle Spieltermine und Ergebnisse der
CL-Viertelfinals finden Sie hier.
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Im
EHF-Pokal stehen an den
beiden kommenden Wochenenden die drei
Viertelfinal-Duelle auf dem
Spielplan - allerdings ohne deutsche Beteiligung. Die TSV
Hannover-Burgdorf scheiterte bereits in der
Gruppenphase,
und der frischgebackene Pokalsieger aus Berlin steht
als Ausrichter des Final-Four-Turniers am 17./18. Mai
bereits im Halbfinale. Um die drei restlichen Plätze
kämpfen HCM Constanta (ROU) gegen Lugi HF (SWE),
Sporting Lissabon (POR) gegen SC Szeged (HUN) sowie
HBC Nantes gegen Montpellier HB in einem rein
französischen Duell.
In der Königsklasse bestreiten die Rhein-Neckar Löwen
und die SG Flensburg-Handewitt ihre Hinspiele
an den Osterfeiertagen: Die Baden-Württemberger empfangen
am Sonntag um 19.15 Uhr den neuen und alten spanischen
Meister FC Barcelona in der SAP-Arena. Die SG Flensburg-Handewitt
tritt in der Flens-Arena am Montag um 19.00 Uhr gegen
HSV-Bezwinger Vardar Skopje an.
Eurosport überträgt beide Champions-League-Partien live.
Aus den Kieler Nachrichten vom 19.04.2014:
Die Wiederauferstehung?
THW muss nach der verpatzten Prüfung in Mannheim in Skopje Stärke zeigen
Mannheim. Die mit 13200 Zuschauern gefüllte SAP-Arena gab
dem 29:26 (14:12)-Sieg der Rhein-Neckar Löwen
gegen den THW Kiel einen beeindruckenden Rahmen. Doch wenn der
Handballmeister heute (18.30 Uhr/Eurosport) im Viertelfinale der
Champions League auf Metalurg Skopje trifft, wird ihn schnell das
Gefühl beschleichen, am Mittwoch im Badischen ein Museum besucht
zu haben.
Die 7000 Zuschauer fassende Boris-Trajkovski-Halle zählt zu den
heißesten Plätzen in Handball-Europa. "Spielen wir dort wieder so,
bekommen wir eine richtige Packung", sagte
Rene Toft Hansen nach der klaren
Niederlage gegen die Löwen, die mit ihrem 15. Liga-Sieg in Folge
den punktgleichen THW (49:9) aufgrund des besseren Torverhältnisses
(plus 23) als Tabellenführer ablösten. Der Kreisläufer wirkte noch
Minuten nach der desolaten Vorstellung seiner Mannschaft geschockt.
"Ich habe dafür einfach keine Erklärung."
Wofür? Dafür, dass die Gastgeber, angetrieben vom überragenden
Andy Schmid, in der zweiten Halbzeit weitgehend ungehindert eine
Leistung abliefern konnten, die ihr Trainer Gudmundur Gudmundsson
als "fast perfekt" einsortierte. Wer weiß, wie sparsam der
Isländer mit Superlativen umgeht, erahnt, was den Löwen gelungen
ist. Während die Sieger trotzdem leise Töne anschlugen, bemühte
Filip Jicha sich darum, die Geknickten
aufzurichten. "Das war für unsere neue Mannschaft wie eine Prüfung
in der Schule", sagte der Kapitän. "Diesmal sind wir durchgefallen,
jetzt geht es darum, wieder aufzustehen."
Die Titelverteidigung hat Jicha trotz
einer mageren Bilanz von zuletzt 7:5-Punkten noch nicht abgehakt.
"Für die Löwen stellt sich nun die neue Aufgabe, die Meisterschaft
auch ins Ziel zu tragen", sagte der Tscheche. "Gelingt ihnen das,
haben sie es sich auch verdient." Er ließ aber durchblicken, dass
seine Zebras bis zum Saisonfinale am 24. Mai ein aufmerksamer
Begleiter bleiben werden: "Wir geben nicht auf und bleiben ihnen
auf den Fersen."
Jicha lädierte sich bei der vierten
Saisonniederlage den Ringfinger seiner Wurfhand und befürchtete
zunächst, ihn sich gebrochen zu haben. Erst in einem Mannheimer
Krankenhaus gab es Entwarnung. "Keine große Sache", sagte
Jicha, der heute seinen 32. Geburtstag
feiert. "Er ist zwar dick ohne Ende, aber das passiert Handballern
in einer Saison mehrmals."
Die Kieler reisten von Mannheim via Frankfurt nach Skopje, im
Wissen, einen besonderen Ort zu besuchen. "Meine größte Sorge
gilt den Schiedsrichtern", sagte Trainer Alfred Gislason,
der sich intensiv mit dem mazedonischen Vizemeister beschäftigt
hat. Einer Mannschaft, die in Darko Stanic einen großartigen
Torhüter besitzt, in der Deckung rustikal zur Sache geht und
bei Ballbesitz den Fuß auf der Bremse hat. "Bei fast jedem
Angriff bleibt einer von ihnen liegen", sagte
Gislason, "ein Gegenstoßspiel ist so
fast nicht möglich." So erging es im Achtelfinale dem dänischen
Vizemeister KIF Kolding-Kopenhagen. Er erzielte in Skopje nur
17 Tore.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 19.04.2014)
Aus den Kieler Nachrichten vom 19.04.2014:
"Kiel hat vielleicht nicht mehr die Kraft"
Skopje-Trainer Cervar über die Chancen seines Teams
Skopje. Lino Cervar trainierte acht Jahre lang die
Nationalmannschaft Kroatiens und führte Ivano Balic & Co
bei der WM 2003 und
Olympia 2004 zu Gold. Der 63-Jährige
unterschrieb im Sommer 2009 bei Metalurg Skopje und führte
die Mazedonier dreimal zur Meisterschaft und nun zum zweiten
Mal ins Viertelfinale der Champions League.
- Kieler Nachrichten:
-
Herr Cervar, woran haben Sie gedacht, als Ihnen der THW
zugelost wurde?
- Lino Cervar:
-
Daran, dass wir so die Chance bekommen, für ein weiteres
Spektakel zu sorgen. In einer Stadt, die diesmal in
Handball-Europa mittendrin ist (Auch Vardar Skopje ist
Viertelfinalist, d. Red.). Warum soll uns nicht ein
weiterer Sieg gelingen? So wie gegen Paris (30:28),
Barcelona (31:29) und Kopenhagen (23:17).
- Kieler Nachrichten:
-
Wird die Atmosphäre in Kiel für Ihre Spieler eine neue
Erfahrung sein?
- Lino Cervar:
-
Nein, die meisten haben mit Metalurg und Vardar dort
gespielt, Renato Vugrinec (Der 38-Jährige warf im
Achtelfinale gegen Kopenhagen 23 Tore - d. Red.) spielte
lange für Magdeburg. Wir haben ein sehr erfahrenes Team.
Die Dänen mussten bereits erfahren, wie wir als Gäste
sein können (30:26 für Metalurg - d. Red.).
- Kieler Nachrichten:
-
Ist Kiel der Favorit?
- Lino Cervar:
-
Klar. Der THW ist ein klangvoller Name im europäischen
Handball. Nach dem Abschied einiger großer Namen hat er
vielleicht nicht mehr die gleiche Kraft wie in der
vergangenen Saison. Aber es ist immer noch Kiel, der
deutsche Champion. Egal, wie das Hinspiel ausgeht, die
Entscheidung wird in Kiel fallen.
- Kieler Nachrichten:
-
Wie sieht es für Metalurg in der mazedonischen Liga aus?
- Lino Cervar:
-
Wir haben mit den Play-Offs begonnen, die Meisterschaft
wird am 2. und 8. Mai gegen Vardar entschieden. Alle
anderen Mannschaften sind leider zu schwach, um daran
etwas ändern zu können. Wir haben deshalb vorher in der
SEHA-Liga (Eine länderübergreifende Balkan-Liga, in der
Metalurg Fünfter wurde - d. Red.) gespielt, um in Form
zu bleiben.
- Kieler Nachrichten:
-
Drücken Ihnen heute auch die Vardar-Fans die Daumen?
- Lino Cervar:
-
Was Fans angeht, ist Skopje einmalig auf der Welt. Beide
Gruppen sind vollständig ihrem Verein verfallen, verfolgen
aber ganz genau, was bei dem anderen passiert. Es ist eine
gute Sache, dass die neutralen Fans begeistert davon sind,
dass beide Vereine das Final Four in Köln erreichen können
(Das Kiel-Spiel war nach acht Minuten ausverkauft - d. Red.).
Sie genießen diese historische Chance.
- Kieler Nachrichten:
-
Sind Sie noch Mitglied im kroatischen Parlament?
- Lino Cervar:
-
Nein, dieser Teil meines Lebens steht im Archiv. Ich bin
nun mazedonischer Staatsbürger und kann mir ein Leben ohne
einen Kaffee am Morgen mit meinen Freunden in Skopje nicht
mehr vorstellen. Oder ohne diese fantastische Küche, diese
sympathische Offenheit der Mazedonier und den Erfolg, den
wir bei Metalurg gemeinsam erreicht haben.
(Das Gespräch führte Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 19.04.2014)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
HC Metalurg Skopje (MKD) - THW Kiel
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
TV- und Radio-Tipps:
-
TV: Eurosport:
Sa., ab 18.15 Uhr: HC Metalurg Skopje (MKD) - THW Kiel
live aus der Boris-Trajkovski-Halle, Skopje