05.02.2005 | WM 2005 |
Update #1 | WM-Splitter ergänzt... |
"Als wir von dem Sieg der Tschechen hörten, sind wir richtig explodiert." Allerdings konnten nun auch die Slowenen, bis dahin Vorletzter, mit einem Sieg nun das Halbfinale erreichen. In einer hektischen Schlussphase glich Slowenien 30 Sekunden vor dem Ende aus, der Franzose Anquetil sah die rote Karte. Doch Karabatic und Co. behielten in Unterzahl die Nerven.
"Wir hatten bisher zweimal in der Schlussphase gepatzt. Daraus haben wir gelernt." Gegen Griechenland verloren sie nach 18:14-Führung noch mit 19:20. Gegen Tunesien verspielten sie einen Punkt (26:26). Das hätte dem zweifachen Weltmeister fast die Teilnahme an der Hauptrunde gekostet. "Eigentlich waren wir schon ausgeschieden", sagte Karabatic. "Doch jetzt beginnt das Turnier für uns noch einmal neu und die Kroaten fürchten wir nicht. Im Gegenteil, die haben Angst vor uns."
Der 20-Jährige, der mittlerweile eine Wohnung in Melsdorf gekauft hat, spielt trotz seiner ungewohnten Position eine starke WM. Weil Trainer Claude Onesta mit den Routiniers Joel Abati (SC Magdeburg) und Cedric Burdet (VfL Gummersbach) nicht zufrieden ist, muss der junge Rechtshänder da spielen, wo ein Linkshänder spielen sollte - im rechten Rückraum.
So groß die Freude bei den Franzosen ist, so traurig ist die Stimmung bei den Norwegern, die nach der hohen 24:31-Niederlage gegen Spanien nun um Platz sieben gegen Russland spielen. "Es ging alles schief", ärgerte sich Frode Hagen (THW Kiel). "Unsere Abwehr war nicht entschlossen genug und das haben die Spanier mit ihren guten Individualisten ausgenutzt." Nach einem starken Beginn (12:10) reichten zehn fürchterliche Minuten (13:18), um einen Traum zu verspielen. "Statt Halbfinale nun um Platz sieben zu spielen, ist ein harter Schlag", kündigte Hagen aber eine norwegische Mannschaft an, die den guten Eindruck bei dieser WM bestätigen will.
Für die deutsche Mannschaft geht es heute (13 Uhr) gegen Tschechien nur noch um Schadensbegrenzung. Schlechter als Platz neun war die DHB-Auswahl seit der Geburtsstunde der Handball-WM vor 67 Jahren noch nie.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 05.02.2005)
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