Von Dr. Oliver Schulz
Nach zuletzt sehr ansprechenden Leistungen gegen Leon und
Kiel fing sich Ivry zum Abschluß der
CL-Zwischenrunde eine
derbe Niederlage ein. Vor den Toren Moskaus unterlagen die
Männer aus dem Val de Marne Gastgeber Chehov mit 41:31 (20:15).
Die individuelle Klasse ihrer beiden Außen Abalo und Tuzolana
war gegen den Offensivwirbel der Russen um den überragenden
Chipurin insbesondere nach der Pause einfach zu wenig. Im
Duell der beiden bereits ausgeschiedenen Mannschaften setzten
die Gastgeber ein letztes Ausrufezeichen und untermauerten
noch einmal die Ausgeglichenheit der
Gruppe 1.
Hoffnung für Ivry nur bis zur Pause
Durch mannschaftliche Geschlossenheit hat der russische
Abonnementsmeister Chehov einen überzeugenden Heimsieg gegen
US Ivry eingefahren. Die "Bären" boten in ihrem letzten Spiel
der diesjährigen Königsklasse insbesondere im Angriff eine
beeindruckende Leistung. Ganze 77 % ihrer Würfe landeten im
gegnerischen Netz. Gerade auch auf der Torhüterposition
hatten die Mannen von Trainer Vladimir Maximov klar die Nase
vorn, konnte doch Oleg Grams deutlich mehr Bälle entschärfen
als das diesmal blasse Ivryer Gespann Chapon/Pocuca.
Nachlässigkeiten in der Deckung der Gäste bestrafte ein ums
andere Mal Kreisläufer Mikhail Chipurin, der zehn Chancen
eiskalt in zehn Treffer ummünzte.
Bestand zur Pause bei einem Fünf-Tore Rückstand (20:15) noch
eine gewisse Hoffnung für die Gäste, wurde diese in Durchgang
zwei alsbald im Keim erstickt. Der französische Meister
präsentierte sich schwach in der Defensive, schien abzubauen
und war dem offensiv weiter starken Gegner nicht mehr gewachsen.
Am Ende war der Rückstand bis auf zehn Tore angewachsen. Die
Flügelzange Luc Abalo (7) und Audray Tuzolana (6) war noch am
gefährlichsten, auch der Halblinke Zoran Martinovic traf auf
Seiten des Verlierers sechs Mal. Bei Chehov war neben dem
unaufhaltsamen Chipurin (10) Rechtsaußen Dmitri Kovaljov mit
neun Toren bei nur einem Fehlversuch erfolgreichster Werfer.
Imbratta: Müdigkeit ein Grund für die Niederlage
Ivrys Trainer Stephane Imbratta nannte auf der Homepage
der Rot-Schwarzen die Müdigkeit seiner Schützlinge als einen
Grund für die deutliche Niederlage. Die Anhäufung von Spielen
hinterlasse so langsam körperliche Spuren. Da es zudem um
nichts mehr gegangen sei, sei es ihnen nicht gelungen, sich
ausreichend zu motivieren. Chehov mit seiner geradlinigen
Spielweise verzeihe so etwas nicht. Seine Mannschaft sei in
der Abwehr nicht ausreichend zu Werke gegangen und habe dafür
prompt die Quittung bekommen. Es habe ihr an Geschlossenheit
und der nötigen Einsatzbereitschaft gefehlt.
In der Meisterschaft noch einmal angreifen
Dennoch hätten Imbratta und sein Co-Trainer Pascal Leandri
aus den Partien in der Königsklasse eine Menge Anregungen
mitgenommen, schildert die Homepage der Pariser Vorstädter.
Der Tabellendritte hat sich nach dem Punktverlust des Zweiten
Chambery bei Paris HB (32:32) für die Meisterschaft noch
einiges vorgenommen. Am Sonntag soll gegen das vom früheren
Magdeburger Christian Gaudin betreute St. Raphael deshalb
unbedingt ein Auswärtssieg her, möchten die Rot-Schwarzen
sich eine Chance auf die Vizemeisterschaft erhalten, die
im Herbst zur erneuten Teilnahme am Konzert der Großen berechtigt.
(von Dr. Oliver Schulz)
- Chehovski Medvedi Moskau (RUS ):
-
Kostygov (3 Paraden), Grams (23 Paraden); Chipurin (10),
Kovaljov (9), Igropulo (6), Kamanin (6), Dibirov (5),
Aslanjan (3), Chernoivanov (1), Fillippov (1(, Evdokimov,
Goncharov, Ivanov, Skopintsev
- US Ivry (FRA ):
-
Pocuca (5 Paraden), Chapon (3 Paraden); Abalo (7), Tuzolana (6),
Martinovic (6), Hadjali (4), Guillard (2), Petro (2), Crepain (1),
Mokrani (1), Guilbert (1), Poulin (1), Sarni, Smajlagic
- Schiedsrichter:
-
Vaclav Horacek / Jiri Novotny (TCH)
- Zeitstrafen:
-
Moskau: 4 (2x Dibirov (16.,39.), Igropulo (19.), Aslanjan (45.));
Ivry: 2 (2x Tuzolana (22.,54.))
- Siebenmeter:
-
Moskau: 2/2;
Ivry: 3/3
- Zuschauer:
-
3000 (Halle "Olympijskij", Chehov (RUS))