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13./14.11.2009 - Letzte Aktualisierung: 14.11.2009 Champions League

Champions League: THW erwartet am Sonntag Amicitia Zürich

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt...

Das Team von Amicitia Zürich: Gegner des THW in der  Gruppenphase der Champions League.
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Der THW Kiel ist endlich wieder zu Hause! Sieben der acht letzten Zebra-Spiele mussten die Kieler auf fremden Hallenböden austragen, drei Wochen sind seit dem grandiosen letzten Heimspiel gegen Göppingen vergangen - nun ist wieder Handball-Tempel-Zeit. Dabei treffen die Zebras am Sonntag im richtungsweisenden Champions-League-Spiel der Gruppe D auf den schweizer Meister Amicitia Zürich. Die Begegnung gegen die zuletzt wegen finanzieller Schwierigkeiten in die Schlagzeilen geratenen Eidgenossen beginnt um 17.30 Uhr. THW-Fans aufgepasst: Es gibt noch Tickets ab 10 Euro! Eurosport überträgt ab 17.15 Uhr live aus der Sparkassen-Arena.
Jan-Hendrik Behrends ging einst für den Wilhelmshavener HV auf Torejagd.
Jan-Hendrik Behrends ging einst für den Wilhelmshavener HV auf Torejagd.
Ausgerechnet vor den als Höhepunkten der Saison betitelten Spielen gegen den THW Kiel plagen den Amicitia Zürich abseits der Platte große Sorgen. Der Verein ist in finanzielle Schieflage geraten und kämpft ums Überleben. Die Meldung am Donnerstag vergangenen Woche auf der Homepage des schweizer Meisters war kurz und knapp. "Die Amicitia Handball AG prüft, die Bilanz zu deponieren und die Eröffnung eines Konkursverfahrens zu beantragen", war die Kernaussage der 14-zeiligen Nachricht, die nicht nur Fans des Klubs in Aufregung versetzte. Wegen "großer Liquiditätsprobleme und einer akuten Insolvenz" sei diese Maßnahme notwendig geworden, teilte Pressesprecher Hans Hugentobler mit. "Trainer und Spieler der Nationalliga-A-Mannschaft sind am Donnerstagabend über die finanzielle Situation in der Amicitia Handball AG informiert worden", hieß es in der Pressemeldung. "Bis Oktober sind alle Löhne bezahlt", versuchte Verwaltungsratspräsident Bruno Oetterli die Wogen zu glätten. Es ginge primär um ausstehende Prämien aus der vergangenen Saison, als Amicitia mit 61:3 Punkten überlegen Meister wurde und bis ins Halbfinale des europäischen Pokalsieger-Cups vorstieß: "Bei den offenen Forderungen von Spielerseite handelt es sich um Altlasten aus der Meistersaison 2008/09. In der laufenden Saison ist Amicitia seinen Verpflichtungen nachgekommen", unterstrich der Verein in seiner Pressemeldung.

In den kommenden Tagen und Wochen werde mit den "von der Insolvenz betroffenen Kadermitgliedern nach individuelle Lösungen gesucht", hieß es von Vereinsseite. Auch für Oetterli ist es klar, dass die Spieler ihren Beitrag leisten müssen. "Wir werden über einen Lohnverzicht verhandeln", kündigte der Verwaltungsratschef an. Mit Abgängen rechne er nicht. "Wir spielen schließlich Champions League."

Und da vollbrachte das Team des fünffachen Meisters am vergangenen Wochenende Erstaunliches. Trotz der finanziellen Schieflage und der ungewissen Zukunft des Vereins kam den Akteuren des niederländischen Trainers Robert Nijdam die undankbare Aufgabe zu, ausgerechnet in dieser schwierigen Situation das "Endspiel" um den Achtelfinal-Einzug im Hexenkessel von Skoje bestreiten zu müssen. Zur Pause schien beim 10:14-Rückstand dann alles darauf hinauszulaufen, dass Amicitia wie schon in den Spielen gegen Barcelona (27:39), bei KIF Kolding (27:35) und gegen Leon (27:30) würde Lehrgeld in der europäischen Königsklasse zahlen müssen. Doch dann schwang sich Zürichs Torhüter Arunas Vaskevicius zu ganz großer Form auf, entschärfte schließlich insgesamt 23 Bälle und hielt unglaubliche 53 Prozent aller auf sein Tor abgefeuerter Würfe. Die Schweizer kämpften sich zurück, am Ende konnten die Eidgenossen beim 22:22-Remis ihren ersten Punkt in der Gruppe D erkämpfen.

Spielte unter anderem für den TV Großwallstadt und den HSV Hamburg: Zürichs Heiko Grimm.
Spielte unter anderem für den TV Großwallstadt und den HSV Hamburg: Zürichs Heiko Grimm.
Maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg hatte auch ein alter Bekannter aus der Bundesliga: Jan-Hendrik Behrends, 16-facher deutscher Nationalspieler und zuletzt in Diensten des Wilhelmshavener HV, erzielte sieben Tore für Amicitia in diesem wichtigen Duell. Neben dem Halbrechten Behrends zog es mit Heiko Grimm einen weiteren ehemaligen deutschen Nationalspieler an den Zürichsee. Grimm jagte unter anderem in Großwallstadt und Hamburg den Gegnern mit seiner Torgefährlichkeit ein ums andere Mal gehörigen Schrecken ein. Die beiden deutschen Spieler gehören zu dem Kreis der erfahrenen Handballer, die dem Team Sicherheit geben sollen. Dazu zählt neben Vaskevicius, der 135 Länderspiele für Litauen absolvierte, auch der erst 25-jährige Kreisläufer Kristjansson, der bereits 17 Spiele in der isländischen Auswahlmannschaft vorweisen kann und mit Haukar Hafnafjördur zudem bereits Champions-League-Luft schnuppern konnte. Mit Stefan Kurbalija verpflichtete Amicitia vor dieser Saison noch einen weiteren Kreisläufer (siehe auch Gegnerkader Amicitia Zürich).

Das Projekt Amicitia Zürich, das nach der Bildung einer Spielgemeinschaft mit dem abgestiegenen Rekordmeister Grashoppers Zürich langfristig den Spitzenhandball in der Region sichern sollte, steht trotz einer tollen Jugendarbeit und einem gut besetzten Erstliga-Team auf der Kippe. "Die Führungen der GC-Handballsektion und des ZMC Amicitia sind bemüht, die Finanzierung der laufenden Saison sicher zu stellen", ließ der Verein über den Pressesprecher verkünden. "Sie setzen alles daran, dass das Team unter bestmöglichen Voraussetzungen weiter an der laufenden Champions League und an den Wettbewerben der Swiss Handball League (SHL) teilnehmen kann", versprachen die Verantwortlichen. Ob sie Wort halten können, werden die nächsten Wochen zeigen. Nicht nur für Amicitia, sondern für den gesamten schweizer Handball dürfte die positive Antwort auf diese Frage von existenzieller Bedeutung sein.

Für die Züricher ist das Spiel in der Sparkassen-Arena einer der Höhepunkte der Saison. "Wir haben uns noch in Skopje an der Hotelbar geschworen, diese Reise notfalls selbst zu bezahlen", beschrieb Hans Hugentobler die Trotzreaktion des Teams auf die schlechten Nachrichten aus dem Umfeld. "Die Mannschaft geht unglaublich gut damit um. Sie beweist Solidarität und Charakter", so der Pressesprecher. Amicitia Zürich hat am Mittwochabend dann auch seine Generalprobe ähnlich souverän wie der THW bei den Füchse Berlin gestaltet. Der schweizer Meister gewann auswärts mit 43:29 gegen den TV Endingen. Bei Amicitia fehlte nur der verletzte Svailen. Der von seiner Wadenverletzung genesene bosnische Halblinke Edin Basic war einmal mehr bester Werfer der Züricher. Er traf acht Mal, davon fünf Mal vom Siebenmeterstrich. Jan-Hendrik Behrens steuerte sieben Treffer zum Sieg bei, Grimm erzielte fünf Tore.

Der THW Kiel möchte seinen eingeschlagenen Achtelfinal-Kurs am Sonntag unbedingt mit einem Sieg gegen den fünffachen schweizer Meister fortsetzen. Es ist die erste Begegnung zwischen beiden Mannschaften (siehe auch Gegnerdaten Amicitia Zürich). Gerade deshalb werden die Zebras am Sonntag konzentriert in das Spiel gehen, um nicht weitere Punkte unnötig liegen zu lassen. Zusätzliche Motivation ziehen die Zebras aus dem Umstand, endlich wieder einmal vor den eigenen Fans antreten zu können. "Von den letzten acht Spielen haben wir sieben auswärts absolviert", freut sich Welthandballer Thierry Omeyer auf das heimische Terrain, "jetzt folgt endlich wieder ein Heimspiel. Wir wollen Sonntag und am Sonnabend darauf in Zürich gegen Amicitia vier Punkte holen", gab Kiels Ausnahme-Torhüter die Marschrichtung für die kommenden beiden Partien vor.

Schiedsrichter der Partie am Sonnabend sind Uldis Dzerve und Aleksandrs Rutkovskis aus Lettland. Offizieller Beobachter der EHF ist der Norweger Dagfinn Villange. Im zweiten Spiel der Gruppe D unterlag Vadar Skopje (MKD) bereits am Mittwoch nach einer 17:16-Halbzeitführung dem FC Barcelona zu Hause mit 28:35. Sonnabend um 17.30 Uhr spielt zudem noch Ademar Leon (ESP) gegen KIF Kolding (DEN).

(Christian Robohm/Dr. Oliver Schulz)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

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GC Amicitia Zürich (SUI)

Amicita Zürich und Grasshoppers Zürich bündelten zu Saisonbeginn ihre Kräfte.
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Aus den Kieler Nachrichten vom 29.09.2009:

Famose Saison: Amicitia Zürich

Aus zwei mach' eins. Weil die Zürcher Rivalen Grashopper-Club und ZMC Amicitia die gleiche Halle nutzen, vereinbarte man im Sommer, bald eine Fusion eingehen zu wollen. Es ging dann aber ganz schnell. Rekordmeister Grashopper (21 Titel) stieg ab, war auch wirtschaftlich am Ende, und so kam es zum Zusammenschluss mit dem aufblühenden ZMC. Das neue Gebilde heißt GC Amicitia. Mit dem THW will sich der Schweizer Meister nicht messen, immerhin legte das Team des sportlichen Leiters Stefan Schärer aber mit 61:3 Punkten eine ähnlich furiose Saison hin wie die "Zebras" (65:3). Vier Deutsche stehen übrigens im Team von Zürich, der bekannteste ist Ex-Nationalspieler Heiko Grimm, zuletzt in Diensten des HSV.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 29.09.2009)

Das Team von Zürich.
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Das 1000 km entfernte Zürich ist Neuland für den THW.
Das 1000 km entfernte Zürich ist Neuland für den THW.

Die CL-Qualifikation:
Zürich war als Schweizer Meister in Topf 5 direkt für die CL-Gruppenphase qualifiziert.
Die EC-Statistik:
  • Gegen dänische Klubs:
    2 Spiele, 63:62 Tore
    1 Sieg, 1 Unentschieden, 0 Niederlagen
  • Gegen deutsche Klubs:
    4 Spiele, 95:97 Tore
    2 Siege, 1 Unentschieden, 1 Niederlage
  • Gegen mazedonische Klubs:
    2 Spiele, 54:53 Tore
    1 Sieg, 0 Unentschieden, 1 Niederlage
  • Gegen spanische Klubs:
    8 Spiele, 203:215 Tore
    3 Siege, 0 Unentschieden, 5 Niederlagen
(Aus dem HW-Sonderheft 4/09)
Die EC-Bilanz:
SaisonWettbewerb, erreichte Runde
08/09CL, Gruppenphase
08/09Pokalsieger, Halbfinale
97/98EHF-Pokal, Achtelfinale
96/97Pokalsieger, Achtelfinale
95/96City-Cup, Viertelfinale
Alfred Gislason in der "Handball-Woche": "Zürich ist immer für eine Überraschung gut. Zuletzt stand das Team im Europacup-Halbfinale bei den Pokalsiegern."

 

  Aus dem offiziellen THW-Hallen-Magazin "zebra", von living sports:

Die heimliche Hauptstadt der Schweiz

Am kommenden Sonnabend treten die Kieler zum ersten Mal bei Amicitia Zürich an. Der Auftritt des Rekordmeisters sorgt in der größten Stadt der Schweiz für Furore - doch auch die Stadt selbst weiß zu begeistern.

Die Spieler des THW Kiel werden nicht viel von den Annehmlichkeiten der schweizer Metropole zu sehen bekommen - die "touristischen Höhepunkte" für die Zebra-Spieler werden sich vermutlich auf den 13 Kilometer nördlich von Zürich gelegenen Flughafen, das Hotel und die 2400 Zuschauer fassende Saalsporthalle beschränken. Champions League ist eben alles andere als Urlaub. Die Fans aber, die die Zebras begleiten und eventuell am größten Bahnhof der Schweiz ankommen, sollten zumindest den einen oder anderen Franken mehr einstecken: Zürich gilt als sechsteuerste Stadt der Welt. Das liegt auch daran, dass die 380000-Einwohner-Stadt am nördlichen Ende des beeindruckenden Zürichsees als das wirtschaftliche und gesellschaftliche Zentrum der Eidgenossen gilt.

Ein niedriger Steuersatz für Unternehmen lockte in der Vergangenheit auch große internationale Konzerne nach Zürich, rund um den Paradeplatz steht eines der wichtigsten Finanzzentren Europas: Die beiden Großbanken UBS und Credit Suisse haben dort ihren Hauptsitz, die Schweizer Nationalbank liegt am Seeufer, und auch die traditionsreiche Privatbank Julius Bär hat ihren Hauptsitz in Zürich. Auch über einhundert Auslandsbanken sind in der Metropole vertreten - Industrieanlagen muss man hingegen länger suchen: 90 Prozent der Beschäftigten in Zürich sind im Dienstleistungssektor tätig.

Dank seiner Lage am Zürichsee, seiner gut erhaltenen mittelalterlichen Altstadt und einem vielseitigen Kulturangebot zählt Zürich inzwischen auch als wichtigstes touristisches Zentrum der Schweiz: Neun Millionen Tagesgäste wurden im vergangenen Jahr in Zürich gezählt. Immer einen Blick wert ist das tolle Panorama des Zürichsees und der Alpen am Bellevue oder am Bürkliplatz. Für geschichtlich Interessierte gibt es in der Altstadt eine Menge zu entdecken: Links und rechts des Flusses Limmat offenbart Zürich die Schönheit mittelalterlichen Stadt. Das Rathaus im Renaissance-Stil, das romanische Grossmünster, dessen Doppeltürme das Wahrzeichen der Stadt sind, und die Zunfthäuser entlang des Limmatquais gehören zu den begehrtesten Fotomotiven auf der rechten Flussseite. Wichtig für amüsierfreudige Zebra-Fans ist das parallel zum Limmatquai verlaufende Niederdorf: In den verkehrsberuhigten engen Gassen und Straßen finden sich unzählige Bars, Restaurants, Discos und Kinos. Überhaupt ist Zürich mit 500 Bars, Nachtclubs und Diskotheken ein wahres Highlight in Sachen Nachtleben. Auf einen Besuch der kultigen Badi-Bars in den öffentlichen Seebadeanstalten müssen die THW-Fans allerdings verzichten: Diese gehen am Ende des Herbstes in den Winterschlaf.

Begehrtes Besuchs-Objekt auf der rechten Limmat-Seite ist auch ein Haus in der Spiegelgasse 14, in dem Lenin eine Zeit lang residierte. Ein weiteres touristisches Zentrum ist der Zähringerplatz: Hier steht neben der Zentralbibliothek die gotische Predigerkirche.

Auch auf dem linken Ufer des Flusses Limmat ist eine Kirche eine der Hauptattraktionen: Der berühmte Maler Marc Chagall gestaltete die Fenster der Fraumünsterkirche, die zudem mit einem von Paul Bodmer ausgemalten Kreuzgang zu begeistern weiß. Das mit einem Durchmesser von 8,70 Metern größte Turmziffernblatt Europas ist hingegen das Markenzeichen der Peterskirche. Ein Höhepunkt einer Besichtigungstour ist auch immer der Besuch der Bahnhofstraße, die vom Hauptbahnhof zum Zürichsee führt. In den großbürgerlichen Häusern und neueren Geschäftsbauten haben sich zahlreiche Designer, Juweliere, Uhrmacher und Bankiers niedergelassen. Je weiter man der Bahnhofstraße Richtung See folgt, desto exklusiver werden die Boutiquen mit noblen Kleidermarken, Accessoires, Schmuck und Uhren.

Wer etwas weniger Rummel mag, ist vielleicht bei einem Besuch im Züricher Zoo mit seiner grandiosen Masoala-Regenwald-Halle bestens aufgehoben. Immer lohnenswert sind aber auch ein Besuch des neuen Botanischen Gartens oder des Chinagartens. Kunstinteressierte finden in der Rämistraße eine große Galeriedichte, Zürich gilt neben New York und London als eine der größten Drehscheiben für zeitgenössische Kunst. Mehr als 100 Galerien und 50 Museen lassen beim Zürich-Besucher bestimmt keine Langeweile aufkommen. Die heimliche Hauptstadt der Schweiz ist eben immer einen Besuch wert .

(Von Christian Robohm, aus dem offiziellen THW-Hallen-Magazin "zebra", von living sports)

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Die drei deutschen Teams im EHF-Pokal steigen nun in den Wettbewerb ein: Am Freitag muss die SG Flensburg-Handewitt in Israel ihr erstes Spiel auf "europäischer" Ebene in dieser Saison bestreiten: Anwurf für die Partie bei Maccabi Rishon Le Zion (ISR) ist um 16 Uhr. Das Rückspiel findet am 21. November um 17 Uhr in der Campushalle statt. Am Sonntag um 17 Uhr beginnt für Frisch Auf Göppingen das Abenteuer EHF-Pokal beim FC Porto/Vitalis in Portugal. Das Rückspiel ist ebenfalls auf den 21. November (20.15 Uhr) terminiert. Der TBV Lemgo trifft am Sonnabend ab 18 Uhr zunächst zu Hause auf HC Buducnost Podgorica. Das Rückspiel bei den Montenegrinern steigt am 22.11. um 18 Uhr.

Der VfL Gummersbach startet am 14. November um 19 Uhr mit einem Heimspiel gegen KH Kastrioti-Ferizaj (KOS) in den Pokalsieger-Cup. Das Rückspiel wird exakt eine Woche später angepfiffen.

In der Champions League haben die Rhein-Neckar Löwen bereits am Mittwoch einen wichtigen Erfolg verbuchen können: Die Löwen schlugen RK Gorenje Velenje (SLO) mit 33:30 und sicherten sich damit zunächst einmal die Tabellenführung in der Gruppe B.

In der Gruppe C tritt der HSV Hamburg am Sonnabend ab 16.15 Uhr beim norwegischen Vertreter Fyllingen Handball an. Eurosport überträgt live.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 13.11.2009:

"Wir sind nicht Außenseiter, wir sind chancenlos"

Heiko Grimm wurde Europameister, Vizeweltmeister, absolvierte 48 Länderspiele und war elf Jahre lang fester Bestandteil der Bundesliga. Der 31-Jährige ist heute Geschäftsführer der Nutrotec GmbH, die ein Vitaminpräperat (Nuvio) herstellt. Handball spielt er auch noch: Mit Amicitia Zürich kommt der studierte Betriebswirt am Sonntag (17.30 Uhr/Eurosport) nach Kiel. Mit Ex-Nationalspieler Heiko Grimm sprach Wolf Paarmann für die Kieler Nachrichten.
Kieler Nachrichten:
Haben Sie den 40:23-Sieg des THW in Berlin gesehen?
Heiko Grimm:
Nein, nur davon gehört. Das Pokalspiel gegen meinen alten Club TV Großwallstadt habe ich gesehen, da wirkte der THW noch nicht gefestigt. Dieser Sieg in Berlin und das 40:22 gegen Göppingen sind echte Hausmarken. Ein formschwacher THW wäre mir lieber gewesen. Aber - wir sind nicht einmal Außenseiter, wir sind chancenlos.
Kieler Nachrichten:
Wie wird Ihre Mannschaft in Kiel auftreten?
Heiko Grimm:
Wir rechnen uns nichts aus, wir kommen, um Spaß zu haben. Unsere Stärke ist die offensive 3:2:1-Deckung in Kombination mit einem sehr guten Torhüter. Vielleicht können wir den THW damit auch etwas ärgern.
Kieler Nachrichten:
Wie groß ist der Unterschied zwischen Bundesliga und der Swiss Handball League?
Heiko Grimm:
Sehr groß. Die Top-Clubs Amicitia und Schaffhausen trainieren zwar genauso intensiv, würden in der Bundesliga aber im Mittelfeld landen. Unsere Vereine in den unteren Tabellenregionen haben nur die Klasse deutscher Zweitligisten, trainieren auch weniger. Anders ist zudem das Interesse der Zuschauer, bei uns schauen nur knapp 100 Leute zu. Aber gegen uns wird es doch in Kiel nicht ausverkauft sein, oder?
Kieler Nachrichten:
Doch.
Heiko Grimm:
Oh Gott. Vor so einer Kulisse haben die meisten von uns noch nie gespielt.
Kieler Nachrichten:
Sie haben bei den Grasshoppers einen Drei-Jahres- Vertrag unterschrieben. Wie sind Sie nun zu Amicitia gekommen?
Heiko Grimm:
Ich bin als Geschäftsmann in der Schweiz tätig, deshalb macht es Sinn, für Zürich zu spielen. Als ich bei den Grasshoppers unterschrieb, spielten die noch Erste Liga. Dann stiegen sie ab und ich hätte mit einer Ausstiegsklausel gehen können, wollte aber nicht. Mir sind Projekte wichtiger als Geld. Als die "Hoppers" mit Amicitia eine Spielgemeinschaft gründeten, war ich froh. So hatte ich eine bessere Mannschaft und spielte Champions League. Und jetzt der Konkurs - es war zuletzt alles dabei.
Kieler Nachrichten:
Welche Auswirkungen hat der Konkurs auf Sie und die Kollegen?
Heiko Grimm:
Darüber will ich eigentlich nicht reden, aber wenn eine Firma Konkurs anmeldet, kann sich jeder vorstellen, dass das für die Angestellten keine schöne Sache ist. Da ich bei den Grasshoppers einen Vertrag habe, betrifft es mich nicht direkt. Aber ich weiß nicht, welche Mannschaft wir in vier Wochen haben. Schließlich haben die meisten ihre Verträge mit Amicitia abgeschlossen.
Kieler Nachrichten:
Sie haben zuletzt für den HSV gespielt. Drücken Sie den Hamburgern im Titelrennen die Daumen?
Heiko Grimm:
Ja. Der Verein ist mir wirklich ans Herz gewachsen und mit den Kroaten Vori und Duvnjak haben sie zwei richtig "Gute" geholt. Letztes Jahr hatten sie gegen Kiel keine Chance, diesmal schon.

(Das Gespräch führte Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 13.11.2009)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 14.11.2009:

Über Zürich an die Spitze

CL: THW Kiel bangt um Andersson und Sprenger
Kiel - Mit einem Heimsieg gegen Amicitia Zürich (Sonntag, 17.45 Uhr/Eurosport) will der THW Kiel in der Vorrunde der Champions League wieder die Tabellenführung in der Gruppe D übernehmen. Den fünften Spieltag hatte der FC Barcelona mit einem lockeren Sieg in Skopje (35:28) eröffnet, seitdem sind die Katalanen Spitzenreiter. Für die Buchmacher ist die Partie in Kiel schon entschieden: Wer 100 Euro auf den THW setzt, kann damit nur einen Euro gewinnen.

Wolfgang Schwenke sieht das Kräfteverhältnis zwischen dem Schweizer Meister und den "Zebras" ähnlich. Im April hatte Amicitia ihm einen Drei-Jahres-Vertrag als Trainer angeboten. Schwenke, damals noch beim Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen tätig, flog mit seiner Frau Karen sogar nach Zürich, um sich die Mannschaft bei einem Europapokalspiel gegen Kolding IF anzusehen. Heute ist der 41-Jährige Geschäftsführer beim Fußball-Drittligisten Holstein Kiel und froh, das Angebot auch angesichts der drohenden Insolvenz des Clubs nicht angenommen zu haben.

"Zürich hat eine hohe Lebensqualität zu bieten. Für einen Trainer, der sich am Ende seiner Karriere befindet, eine richtig gute Adresse." Für ihn, der noch die "Hand am Puls" haben will, kam Amicitia aber nicht in Frage. Zudem sei der Stellenwert des Handballs in der Schweiz nicht hoch, viele Sportler zudem nur als Halb-Profis aktiv. "Wer sich hier für den Handball einsetzt, kämpft gegen Windmühlen."

Das Team von Amicitia habe ihm allerdings gut gefallen und sich durch hohe mannschaftliche Geschlossenheit ausgezeichnet. Spielmacher Andy Schmid, laut Schwenke damals der auffälligste Akteur, spielt inzwischen aber für den dänischen Erstligisten Bjerringbro/Silkeborg. "Die Kieler Kulisse wird eine weitere Herausforderung für sie sein", so Schwenke. "Da empfehle ich Valium, sonst wird ihnen in den ersten zehn Minuten immer der Ball aus der Hand fallen."

Unterschätzen will Alfred Gislason die Gäste, die heute Abend im Hotel "Dänischer Hof" in Altenholz ihr Quartier aufschlagen werden, nicht. "Gegen Kolding und Barcelona sind sie erst am Ende eingebrochen." Zudem, so der THW-Trainer, seien Mannschaften, die in einer derart schwierigen Situation stecken würden, besonders gefährlich. "Da werden noch einmal Kräfte frei." Besonders gut hat ihm beim Videostudium der junge Kreisläufer Kristjan Kristjansson (25) gefallen. "Der wird eines Tages in der Bundesliga auftauchen." Gislason bangt noch um Christian Sprenger und Kim Andersson (beide Grippe). Eine Entscheidung über ihren Einsatz wird erst heute fallen, wenn die "Zebras" sich in der Trainingshalle treffen. Gestern hatte die Mannschaft frei. Besonders für Henrik Lundström ein Glücksfall, der Linksaußen feierte seinen 30. Geburtstag.

Zürich kann in Kiel wieder auf seinen zuletzt verletzten Torjäger, den bosnischen Halblinken Edin Basic, zurückgreifen. Fraglich ist der Einsatz von Mittelmann Michal Svajlen (Bauchmuskelzerrung). Der Schweizer Nationalspieler fehlte auch am Mittwoch, als Zürich beim Kellerkind TV Endingen vor 250 Zuschauern mit 43:29 siegte. Das Team von Robert Nijdam, einem 156-maligen niederländischen Nationalspieler, belegt am elften Spieltag in der Swiss Handball League Platz zwei (18 Punkte). Erster sind die Kadetten aus Schaffhausen (22).

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 14.11.2009)

 

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User-Tipp:

THW Kiel - Amicitia Zürich (SUI):
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TV-Tip:


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