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28./29.03.2010 - Letzte Aktualisierung: 29.03.2010 Champions League

Champions League: THW gewinnt in Kopenhagen und sichert sich gute Ausgangsposition

CL, Achtelfinale, Hinspiel: 28.03.2010, So., 15.50: FC Kopenhagen - THW Kiel: 31:33 (13:16)
Update #2 KN-Bericht, weitere Stimmen, Spielbericht und Fotos ergänzt ...

Thierry Omeyer zeigte erneut eine starke Leistung.
Klicken Sie zum Vergrößern! Thierry Omeyer zeigte erneut eine starke Leistung.
Der THW Kiel hat sich durch einen Erfolg beim FC Kopenhagen eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale gesichert. In Farum gewannen die Kieler am Sonntagnachmittag mit 33:31 (16:13), verpassten dabei aber nach einer zwischenzeitlichen Sieben-Tore-Führung einen noch deutlicheren Erfolg. Überragend vor über 600 mitgereisten THW-Fans waren einmal mehr Filip Jicha, der mit 14 Versuchen 13/5 Tore erzielte, und Thierry Omeyer mit 16 Paraden. Das Rückspiel findet am kommenden Sonntag in der Sparkassen-Arena statt. Anwurf ist um 19 Uhr, noch gibt es Karten.
Der THW Kiel musste in Farum, wohin der FC Kopenhagen für sein Heimspiel ausgewichen war, nicht nur auf den noch nicht wieder genesenen Aron Palmarsson, sondern
Über 600 THW-Fans verwandelten die Auswärtspartie stimmungsmäßig in ein Heimspiel.
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auch auf den zuletzt in bestechender Form spielenden Kim Andersson verzichten, den Knieprobleme plagten. Für ihn rückte Christian Zeitz in die Startformation, die von den unzähligen schwarz-weißen Fans unter den 1750 Zuschauern von Beginn an nach vorn getrieben wurde. Doch es dauerte fünf Minuten, bis die Kieler ihre optische Überlegenheiten auch in eine Führung ummünzen konnten: Omeyer hatte glänzend pariert, Zeitz markierte das 3:2.

Einmal mehr in glänzender Verfassung: Filip Jicha machte 13/5 Tore.
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Dann nahm das Spiel endgültig Fahrt auf - vier Tore in nicht einmal 80 Sekunden sorgten für Wirbel. Martin Boquist erzielte das letzte Tor dieses Quartetts, nach seinem Anschlusstreffer zum 4:5 machten die Kieler dann erstmals richtig Druck: Jicha zweimal per Siebenmeter und einmal wuchtig aus dem Rückraum, Sprenger mit einem Tempogegenstoß und Zeitz brachten den THW bei einem Gegentreffer durch Sand Koren mit 11:5 in Führung (17.). Dieser komfortable Vorsprung hätte auch acht Minuten später Bestand haben können, doch insgesamt wurde der THW nun hektischer im Angriff, produzierte so schnelle Ballverluste. Das merkte auch Alfred Gislason, der beim Stand von 14:10 eine Auszeit nahm und seine Mannschaft zur Ruhe aufforderte. Der Erfolg dieser Maßnahme war allerdings nur von kurzer Dauer - auch, weil Kasper Hvidt sich im Tor der Gastgeber steigerte. Nach Jichas Siebenmeter zum 15:10 (26.) traf Atterhäll ebenfalls per Strafwurf, kurz darauf erzielte Christensen von Außen und per Tempogegenstoß den 13:15-Anschluss, ehe Narcisse kurz vor der Sirene den 16:13-Halbzeitstand erzielen konnte.

Schwerstarbeit: Ahlm versucht, Mamelund zu stoppen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Schwerstarbeit: Ahlm versucht, Mamelund zu stoppen.
In die zweite Halbzeit starteten die Zebras im Express-Tempo: Ahlm und Jicha mit einem Doppelpack nutzten die Fehler des FCK zum 19:13 (33.), doch die Gastgeber konterten mit drei Treffern durch Boquist und Atterhäll innerhalb von 90 Sekunden. Zeitz eröffnete mit dem 20:16 fünf ganz starke Minuten der Defensive und von Omeyer, der sich nacheinander Bälle vom Kreis, von Außen und auch aus dem Rückraum greifen konnte. Kein Tor für den FCK - selbst in Unterzahl kassierten die Kieler keinen Treffer - dafür zwei für die Zebras: Nach Ahlms 22:16 (39.) schien die Messe gelesen. Gislason reagierte, brachte Lund auch im Angriff für Jicha und schickte Ilic für Narcisse auf die Platte. Kräfte sparen sollte die Devise heißen, die der THW trotzdem zu weiteren Toren nutzen wollte.

Christian Zeitz knickte um und musste behandelt werden.
Klicken Sie zum Vergrößern! Christian Zeitz knickte um und musste behandelt werden.
Ahlm schnappte sich einen Abpraller und verwandelte eiskalt zum 23:17 (42.), Lund nutzte einen technischen Fehler der Gastgeber zum 24:18, ehe Zeitz nach einem geblockten Ball beim 25:18 (45.) die Kieler Führung sogar auf sieben Tore ausbauen konnte. FCK-Trainer Andersson nahm eine Auszeit, stimmte seine Mannschaft auf die Schlussviertelstunde ein. Beim THW kam Palicka für Omeyer und führte sich gleich mit einer Parade ein. Und auch für Sprenger verordnete Gislason eine Erholungspause, für den Rechtsaußen kam Reichmann. Doch irgendwie schien die Auszeit den THW in seinem Torhunger behindert zu haben: Lund verzog, dann schnappte sich Steinar Ege einen Lund-Wurf, ehe der Kieler Spielmacher erneut verzog - alle drei Situationen nutzten die Gastgeber, um auf 22:26 heran zu kommen.

Der ehemalige Kieler Steinar Ege zeigte sechs Paraden. Hier hatte er gegen Jichas Siebenmeter keine Chance.
Klicken Sie zum Vergrößern! Der ehemalige Kieler Steinar Ege zeigte sechs Paraden. Hier hatte er gegen Jichas Siebenmeter keine Chance.
Nun sah sich Gislason zur Auszeit gezwungen, die Ruhe sollte ins Kieler Spiel zurück kehren. Nach Lunds erneutem Fehlwurf beorderte der THW-Trainer Jicha wieder auf die Platte - doch der sprichwörtliche Wurm hatte sich längst ins THW-Spiel gefressen. Als dann auch noch Zeitz wegrutschte und mit einer Verletzung das Spiel beenden musste, verloren die Kieler ein wenig die Offensiv-Ordnung. Atlason und Boquist verkürzten auf 25:27 (52.), was Ilic mit einem Treffer der Marke "Kullerball" beantwortete. Kurz darauf erhöhte Reichmann nach einem Ahlm-Steal auf 29:25, zog sich dann aber in der Defensive den Zorn des ins Tor zurück gekehrten Omeyer zu, weil er durch Hammer zwei Tore über seine Seite zuließ. Beim 28:30 (56.) waren die Gastgeber wieder dran, zwei Kieler Ballverluste mit anschließenden Toren durch Boquist und Mamelund sowie einen tollen Ahlm-Treffer später stand es sogar nur noch 31:30 für den THW - zwei Minuten vor dem Ende schien sogar der Sieg noch einmal in Gefahr zu geraten. Dass es dazu nicht kam, war auch der Verdienst von Jicha: Erst zog der Kieler Tscheche zum 32:30 ab, dann holte er nach Hammers drittem Tor in fünf Minuten in der Schlusssekunde erst einen Freiwurf, dann nach einem missglückten Kempa-Trick noch einen Siebenmeter heraus. Diesen verwandelte Jicha schließlich zum 33:31-Endstand für den THW Kiel, der sich damit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel sichern konnte.

(Christian Robohm)

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Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Ich bin zufrieden, dass wir hier gewonnen haben, obwohl wir in den letzten 15 Minuten zu lässig agiert haben. Kim wollte ich unbedingt schonen, weil er Probleme hatte. Dadurch war klar, dass Christian Zeitz viel spielen musste. Eine Viertelstunde vor Schluss wollte ich dann auch Filip Jicha eine Pause gönnen. Anfangs hat Börge Lund ihn gut vertreten, dann musste Jicha aber doch noch einmal auf die Platte.

Zeitzi ist umgeknickt, eine genauere Untersuchung am Montag wird zeigen, ob es etwas Ernstes ist.

gegenüber den KN:
Ich bin enttäuscht, wir hatten 45 Minuten lang alles gut im Griff. Schade, dass Kim heute nicht spielen konnte. Ich hätte auch gerne Filip eine längere Pause gegeben, das war leider nicht möglich. Das ist kein schlechtes Ergebnis, aber auch ein gefährliches. Wir sind aber selbst schuld daran, auch wenn Kopenhagen eine sehr starke Mannschaft hat. Wir wissen alle, dass wir viel besser spielen können.

THW-Kapitän Marcus Ahlm:
Wir haben heute eine hohe Führung verspielt. Trotzdem ist das eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel, in dem wir noch einmal 60 Minuten richtig kämpfen müssen. Aber mit unserem Publikum im Rücken werden wir es schaffen, wobei wir auch heute in Farum echte Heimspielatmosphäre hatten.
Kopenhagens Trainer Magnus Andersson:
Es war peinlich, dass nicht mehr Fans gekommen sind. Wir traten gegen eine der besten Mannschaften der Welt an und spielten wirklich flotten Handball. Es war, als hätten die Deutschen ein Heimspiel. Und das ist ärgerlich, wo wir doch wissen, dass Unterstützung so viel bedeutet. Obwohl es für uns vielleicht schwer wird, sind es doch die großen Spiele, die etwas bedeuten. Wir werden da runter fahren, um zu sehen, ob wir mit drei Toren gewinnen und weiterkommen können.
THW-Linksaußen Dominik Klein gegenüber den KN:
Wir haben jetzt hoffentlich begriffen, dass mit dem Achtelfinale die K.o.-Runde in der Champions League begonnen hat. Da zählt jedes Tor. Wir hätten am Ende als Team weiterspielen müssen. Ich gehe aber trotzdem davon aus, dass wir das Viertelfinale erreichen. Zu Hause werden wir ein ganz anderes Spiel abliefern, da bin ich mir sicher.
Kopenhagens Ex-Zebra Pelle Linders gegenüber den KN:
Es hat Spaß gemacht, gegen Kiel zu spielen. Am Ende hätten wir sogar noch ein Unentschieden schaffen können. Aber für das Rückspiel ist es egal, ob wir auf Augenhöhe oder mit zwei Toren Rückstand starten. Das können wir aufholen, und ich halte eine Überraschung für möglich. Der Sieg für Kiel war nie in Gefahr, aber mit den vielen Wechseln am Ende kam Unruhe in die Mannschaft.
Kopenhagens Ex-Kieler Martin Boquist gegenüber den KN:
Gegen Ciudad und Hamburg hatten wir in der Vorrunde gar keine Chance. Deshalb haben wir auch gegen Kiel nicht zu viel erwartet. Wir wollten mitspielen, das ist uns gelungen. Wenn man das Ergebnis sieht, muss man sagen, es ist super gelaufen. Das lässt uns eine kleine Chance für das Rückspiel. Ein Heimspiel war das heute sicher nicht für uns. Der Verein löst sich auf, was will man da erwarten?

 


Champions League, Achtelfinale, Hinspiel: 28.03.10, So., 15.50: FC Kopenhagen (DEN) - THW Kiel: 31:33 (13:16)

Logo Kopenhagen FC Kopenhagen (DEN Flagge DEN):
Hvidt (1.-30., 9 Paraden), Ege (31.-60., 6 Paraden); Linders, Sand Koren (2), Atlason (3), Hammer (3), Overby, Mamelund (4), Christensen (4), Olsen, Bagerstedt (2), Lindahl, Ernest, Boquist (5), Atterhäll (6/2), Rajkovic (2); Trainer: Magnus Andersson
Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-45., 53.-60., 16 Paraden), Palicka (45.-53., 2 Paraden) Gentzel (1 Siebenmeter, 0 Paraden); Lund (1), Andersson (n.e.), Lundström (1), Anic (n.e.), Sprenger (1), Ahlm (6), Reichmann (1), Zeitz (5), Palmarsson (n.e.), Narcisse (2), Ilic (3), Klein (n.e.), Jicha (13/5); Trainer: Gislason
Schiedsrichter:
Kenneth Abrahamsen / Arne M. Kristiansen (Norwegen)
Zeitstrafen:
Kopenhagen: 1 (Mamelund (;
THW: 3 (2x Ahlm (28., 59.), Zeitz (38.))
Siebenmeter:
Kopenhagen: 2/2;
THW: 5/5
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 2:1, 2:4 (7.), 3:5, 4:6 (9.), 4:8 (11.), 5:9 (16.), 5:11 (17.), 7:11, 9:12 (21.), 9:14 (23.), 10:15 (26.), 13:15 (30.), 13:16;
2. Hz.: 13:19 (33.), 16:19 (35.), 16:22 (39.), 17:23, 18:23 (42.), 18:25 (45.), 19:26, 23:26 (50.), 24:27, 26:29 (53.), 27:30 (55.), 30:31 (58.), 31:32 (60.), 31:33.
Zuschauer:
1750 (Farum Arena, Farum (DEN))

Kurzumfragen:

Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.

 

 

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Auch die beiden weiteren deutschen Starter in der Königsklasse, der HSV Hamburg und die Rhein-Neckar Löwen, konnten sich in der Gruppenphase jeweils das Heimrecht für das Rückspiel sichern - beide Mannschaften kommen übrigens auch als mögliche Viertelfinalgegner des THW Kiel in Frage.

Die Mannheimer bekommen es im Achtelfinale mit den Spaniern von BM Valladolid zu tun. Dabei haben sie sich nach dem 30:29 (14:14)-Hinspielsieg in Spanien eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel erarbeitet. Der HSV Hamburg gewann im polnische Kielce klar mit 30:24 (17:15).

Auch in den anderen Europapokal-Wettbewerben wurde und wird an diesem und am nächsten Wochenende gespielt, allerdings stehen dort bereits die Viertelfinals auf dem Programm. Dabei haben im EHF-Pokal gleich drei Bundesligisten die Chance, die Vorschlussrunde zu erreichen. Der TBV Lemgo holte im Heimspiel gegen die Spanier von CAI BM. Aragon einen deutlichen 30:23 (15:12)-Sieg und hat damit im Rückspiel, das am Sonntag, dem 4. April um 19.00 Uhr in Aragon angepfiffen wird, den Halbfinal-Einzug deutlich vor Augen. Die SG Flensburg-Handewitt duelliert sich in einer Neuauflage des Champions League Finals von 2004 mit dem slowenischen Spitzenclub Celje Pivovarna Lasko. Die Norddeutschen gewannen das Hinspiel mit 33:29 (15:12)-Erfolg und sicherten sich damit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel, das sie am Samstag, dem 3. April um 20.00 Uhr, bei der neuen Mannschaft von Noka Serdarusic bestreiten müssen. Und auch Frisch Auf Göppingen kann weiterhin vom Halbfinale träumen: Das Hinspiel gegen die Kadetten Schaffhausen gewann FAG mit 33:29 (16:13), das Rückspiel steigt am 3. April ab 17.45 Uhr in der Schweiz.

Im Pokal der Pokalsieger gewann der letztjährige EHF-Cupsieger VfL Gummersbach bei Team Tvis Holstebro (DEN) klar mit 32:27 (13:15), das Rückspiel findet am Samstag, den 3. April um 15.00 Uhr in der Eugen-Haas-Halle statt.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 29.03.2010:

THW musste am Ende zittern

Jicha rettete 33:31-Sieg beim FC Kopenhagen - Acht-Tore-Vorsprung leichtfertig aufs Spiel gesetzt
Farum - Handballmeister THW Kiel hat mit einem 33:31 (16:13)-Sieg beim FC Kopenhagen die Tür zum Viertelfinale der Champions League aufgestoßen. Doch die Tür, sie quietschte gestern Nachmittag in der mit 2000 Zuschauern nicht ausverkauften Farum- Arena gewaltig.

In der 46. Minute führten die bis dato bärenstarken "Zebras" mit 26:19, die 600 THW-Fans feierten, und der FC Kopenhagen ließ die Köpfe hängen. Auf den Rängen und auf dem Feld. Das Ergebnis, es schien nur eine Frage der Höhe zu sein. Der überragende Filip Jicha hatte ohne Fehlwurf zehn seiner dreizehn Treffer erzielt, Thierry Omeyer stark gehalten und Marcus Ahlm für zwei gerackert. Doch in der letzten Viertelstunde wurde deutlich, dass der Kieler Höhenflug von zu Wenigen getragen wurde. Trainer Alfred Gislason wechselte im Gefühl des sicheren Sieges durch, brachte Andreas Palicka für Omeyer, Börge Lund und Tobias Reichmann. Lund begann als Mittelmann stark, baute aber schnell ab. Reichmann agierte in der Deckung zu ungeschickt, die Aufholjagd der Dänen nahm über seine Seite, die rechte, an Fahrt auf. Die Hausherren holten Tor um Tor auf, und hätte Jicha beim Stand von 31:30 (58.) nicht einen Pass von Erlend Marmelund geschnappt, wäre noch ein Remis möglich gewesen. "Mit der Art und Weise, wie wir hier am Ende gespielt haben, bin ich sehr unzufrieden", meinte ein gefrusteter Ahlm. Für den ruhigen Schweden eine Aussage, die in die Kategorie Wutausbruch passt.

Als der Sand sich erst einmal im THW-Getriebe eingenistet hatte, war ein Neustart nicht mehr möglich. Es fehlten auch die Alternativen. Momir Ilic und Daniel Narcisse waren gestern beide nicht in der Lage, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Christian Zeitz schickte seinen Trainer einmal mehr auf eine emotionale Achterbahnfahrt. In der Abwehr stand der Linkshänder gut, stahl zudem fünf Bälle ("steals"). Doch im Angriff blieb er mit vielen Fehlern und einer schwachen Quote von 30 Prozent erneut den Beweis schuldig, sich in ein taktisches Konzept einbinden lassen zu können. In der 49. Minute knickte er zudem unglücklich um und musste mit einer Überdehnung im linken Sprunggelenk das Feld räumen.

Aron Palmarsson und Kim Andersson hätten dem wankenden THW Korsettstangen einziehen können, beide blieben aber verletzungsbedingt auf der Bank. Bei Palmarsson zwickt noch der Knöchel, bei Andersson seit dem Göppingen-Spiel das rechte Knie. "Ein Schmerz wie nach einem Messerstich", meinte der Schwede. "Ich wollte unbedingt spielen, aber beim Aufwärmen war klar, dass es nicht gehen wird."

So blieb es an Jicha hängen, nach einem an ihm verursachten Foul per Strafwurf Sekunden vor dem Abpfiff zumindest einen Zwei-Tore-Vorsprung ins Ziel zu retten. Der Tscheche riss zwar die Arme hoch, die große Enttäuschung konnte sein 13. Treffer aber nicht vertreiben. "Wir fühlten uns am Ende zu sicher. Jetzt müssen wir sehr aufpassen, sonst erreicht Kopenhagen die nächste Runde." Blumen, die Marmelund mit einem schallenden Gelächter quittierte. Dem Norweger war klar, dass es nicht die überragende Leistung des FC gewesen war, die dieses schmeichelhafte Ergebnis ermöglicht hatte, sondern die Lässigkeit des Gegners. "Viertelfinale? Keine Chance, das ist für uns eine mission impossible."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 29.03.2010)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 29.03.2010:

600 THW-Fans in Kopenhagen

Kurze Anfahrt, wunderbare Stadt. Was lag für THW-Fans näher, als ihre Lieblinge nach Kopenhagen zu begleiten und in Farum stimmgewaltig zu unterstützen.

Rund 600 Anhänger hatten sich auf den Weg gemacht. Die Fan-Clubs "Zebrasprotten" und "Schwarz-Weiß" waren in drei Bussen angereist. Ex-"Zebra" Martin Boquist, jetzt für Kopenhagen tätig, staunte nicht schlecht. "Wir haben nur 50 Fans", sagte er in Anspielung auf die schwache Resonanz beim FCK.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 29.03.2010)


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