28./29.03.2010 - Letzte Aktualisierung: 29.03.2010 | Champions League |
Update #2 | KN-Bericht, weitere Stimmen, Spielbericht und Fotos ergänzt ... |
Thierry Omeyer zeigte erneut eine starke Leistung. |
Über 600 THW-Fans verwandelten die Auswärtspartie stimmungsmäßig in ein Heimspiel. |
Einmal mehr in glänzender Verfassung: Filip Jicha machte 13/5 Tore. |
Schwerstarbeit: Ahlm versucht, Mamelund zu stoppen. |
Christian Zeitz knickte um und musste behandelt werden. |
Der ehemalige Kieler Steinar Ege zeigte sechs Paraden. Hier hatte er gegen Jichas Siebenmeter keine Chance. |
(Christian Robohm)
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Ich bin zufrieden, dass wir hier gewonnen haben, obwohl wir in den letzten 15 Minuten zu lässig agiert haben. Kim wollte ich unbedingt schonen, weil er Probleme hatte. Dadurch war klar, dass Christian Zeitz viel spielen musste. Eine Viertelstunde vor Schluss wollte ich dann auch Filip Jicha eine Pause gönnen. Anfangs hat Börge Lund ihn gut vertreten, dann musste Jicha aber doch noch einmal auf die Platte.Zeitzi ist umgeknickt, eine genauere Untersuchung am Montag wird zeigen, ob es etwas Ernstes ist.
gegenüber den KN:
Ich bin enttäuscht, wir hatten 45 Minuten lang alles gut im Griff. Schade, dass Kim heute nicht spielen konnte. Ich hätte auch gerne Filip eine längere Pause gegeben, das war leider nicht möglich. Das ist kein schlechtes Ergebnis, aber auch ein gefährliches. Wir sind aber selbst schuld daran, auch wenn Kopenhagen eine sehr starke Mannschaft hat. Wir wissen alle, dass wir viel besser spielen können.
Wir haben heute eine hohe Führung verspielt. Trotzdem ist das eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel, in dem wir noch einmal 60 Minuten richtig kämpfen müssen. Aber mit unserem Publikum im Rücken werden wir es schaffen, wobei wir auch heute in Farum echte Heimspielatmosphäre hatten.
Es war peinlich, dass nicht mehr Fans gekommen sind. Wir traten gegen eine der besten Mannschaften der Welt an und spielten wirklich flotten Handball. Es war, als hätten die Deutschen ein Heimspiel. Und das ist ärgerlich, wo wir doch wissen, dass Unterstützung so viel bedeutet. Obwohl es für uns vielleicht schwer wird, sind es doch die großen Spiele, die etwas bedeuten. Wir werden da runter fahren, um zu sehen, ob wir mit drei Toren gewinnen und weiterkommen können.
Wir haben jetzt hoffentlich begriffen, dass mit dem Achtelfinale die K.o.-Runde in der Champions League begonnen hat. Da zählt jedes Tor. Wir hätten am Ende als Team weiterspielen müssen. Ich gehe aber trotzdem davon aus, dass wir das Viertelfinale erreichen. Zu Hause werden wir ein ganz anderes Spiel abliefern, da bin ich mir sicher.
Es hat Spaß gemacht, gegen Kiel zu spielen. Am Ende hätten wir sogar noch ein Unentschieden schaffen können. Aber für das Rückspiel ist es egal, ob wir auf Augenhöhe oder mit zwei Toren Rückstand starten. Das können wir aufholen, und ich halte eine Überraschung für möglich. Der Sieg für Kiel war nie in Gefahr, aber mit den vielen Wechseln am Ende kam Unruhe in die Mannschaft.
Gegen Ciudad und Hamburg hatten wir in der Vorrunde gar keine Chance. Deshalb haben wir auch gegen Kiel nicht zu viel erwartet. Wir wollten mitspielen, das ist uns gelungen. Wenn man das Ergebnis sieht, muss man sagen, es ist super gelaufen. Das lässt uns eine kleine Chance für das Rückspiel. Ein Heimspiel war das heute sicher nicht für uns. Der Verein löst sich auf, was will man da erwarten?
Die Mannheimer bekommen es im Achtelfinale mit den Spaniern von BM Valladolid zu tun. Dabei haben sie sich nach dem 30:29 (14:14)-Hinspielsieg in Spanien eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel erarbeitet. Der HSV Hamburg gewann im polnische Kielce klar mit 30:24 (17:15).
Auch in den anderen Europapokal-Wettbewerben wurde und wird an diesem und am nächsten Wochenende gespielt, allerdings stehen dort bereits die Viertelfinals auf dem Programm. Dabei haben im EHF-Pokal gleich drei Bundesligisten die Chance, die Vorschlussrunde zu erreichen. Der TBV Lemgo holte im Heimspiel gegen die Spanier von CAI BM. Aragon einen deutlichen 30:23 (15:12)-Sieg und hat damit im Rückspiel, das am Sonntag, dem 4. April um 19.00 Uhr in Aragon angepfiffen wird, den Halbfinal-Einzug deutlich vor Augen. Die SG Flensburg-Handewitt duelliert sich in einer Neuauflage des Champions League Finals von 2004 mit dem slowenischen Spitzenclub Celje Pivovarna Lasko. Die Norddeutschen gewannen das Hinspiel mit 33:29 (15:12)-Erfolg und sicherten sich damit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel, das sie am Samstag, dem 3. April um 20.00 Uhr, bei der neuen Mannschaft von Noka Serdarusic bestreiten müssen. Und auch Frisch Auf Göppingen kann weiterhin vom Halbfinale träumen: Das Hinspiel gegen die Kadetten Schaffhausen gewann FAG mit 33:29 (16:13), das Rückspiel steigt am 3. April ab 17.45 Uhr in der Schweiz.
Im Pokal der Pokalsieger gewann der letztjährige EHF-Cupsieger VfL Gummersbach bei Team Tvis Holstebro (DEN) klar mit 32:27 (13:15), das Rückspiel findet am Samstag, den 3. April um 15.00 Uhr in der Eugen-Haas-Halle statt.
Aus den Kieler Nachrichten vom 29.03.2010:
In der 46. Minute führten die bis dato bärenstarken "Zebras" mit 26:19, die 600 THW-Fans feierten, und der FC Kopenhagen ließ die Köpfe hängen. Auf den Rängen und auf dem Feld. Das Ergebnis, es schien nur eine Frage der Höhe zu sein. Der überragende Filip Jicha hatte ohne Fehlwurf zehn seiner dreizehn Treffer erzielt, Thierry Omeyer stark gehalten und Marcus Ahlm für zwei gerackert. Doch in der letzten Viertelstunde wurde deutlich, dass der Kieler Höhenflug von zu Wenigen getragen wurde. Trainer Alfred Gislason wechselte im Gefühl des sicheren Sieges durch, brachte Andreas Palicka für Omeyer, Börge Lund und Tobias Reichmann. Lund begann als Mittelmann stark, baute aber schnell ab. Reichmann agierte in der Deckung zu ungeschickt, die Aufholjagd der Dänen nahm über seine Seite, die rechte, an Fahrt auf. Die Hausherren holten Tor um Tor auf, und hätte Jicha beim Stand von 31:30 (58.) nicht einen Pass von Erlend Marmelund geschnappt, wäre noch ein Remis möglich gewesen. "Mit der Art und Weise, wie wir hier am Ende gespielt haben, bin ich sehr unzufrieden", meinte ein gefrusteter Ahlm. Für den ruhigen Schweden eine Aussage, die in die Kategorie Wutausbruch passt.
Als der Sand sich erst einmal im THW-Getriebe eingenistet hatte, war ein Neustart nicht mehr möglich. Es fehlten auch die Alternativen. Momir Ilic und Daniel Narcisse waren gestern beide nicht in der Lage, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Christian Zeitz schickte seinen Trainer einmal mehr auf eine emotionale Achterbahnfahrt. In der Abwehr stand der Linkshänder gut, stahl zudem fünf Bälle ("steals"). Doch im Angriff blieb er mit vielen Fehlern und einer schwachen Quote von 30 Prozent erneut den Beweis schuldig, sich in ein taktisches Konzept einbinden lassen zu können. In der 49. Minute knickte er zudem unglücklich um und musste mit einer Überdehnung im linken Sprunggelenk das Feld räumen.
Aron Palmarsson und Kim Andersson hätten dem wankenden THW Korsettstangen einziehen können, beide blieben aber verletzungsbedingt auf der Bank. Bei Palmarsson zwickt noch der Knöchel, bei Andersson seit dem Göppingen-Spiel das rechte Knie. "Ein Schmerz wie nach einem Messerstich", meinte der Schwede. "Ich wollte unbedingt spielen, aber beim Aufwärmen war klar, dass es nicht gehen wird."
So blieb es an Jicha hängen, nach einem an ihm verursachten Foul per Strafwurf Sekunden vor dem Abpfiff zumindest einen Zwei-Tore-Vorsprung ins Ziel zu retten. Der Tscheche riss zwar die Arme hoch, die große Enttäuschung konnte sein 13. Treffer aber nicht vertreiben. "Wir fühlten uns am Ende zu sicher. Jetzt müssen wir sehr aufpassen, sonst erreicht Kopenhagen die nächste Runde." Blumen, die Marmelund mit einem schallenden Gelächter quittierte. Dem Norweger war klar, dass es nicht die überragende Leistung des FC gewesen war, die dieses schmeichelhafte Ergebnis ermöglicht hatte, sondern die Lässigkeit des Gegners. "Viertelfinale? Keine Chance, das ist für uns eine mission impossible."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 29.03.2010)
Aus den Kieler Nachrichten vom 29.03.2010:
Rund 600 Anhänger hatten sich auf den Weg gemacht. Die Fan-Clubs "Zebrasprotten" und "Schwarz-Weiß" waren in drei Bussen angereist. Ex-"Zebra" Martin Boquist, jetzt für Kopenhagen tätig, staunte nicht schlecht. "Wir haben nur 50 Fans", sagte er in Anspielung auf die schwache Resonanz beim FCK.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 29.03.2010)
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