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06./07.03.2011 - Letzte Aktualisierung: 07.03.2011 Champions League

Champions League: Deutlicher THW-Sieg in Kielce

CL, Gruppe A, 10. Spieltag: 06.03.2011, So., 18.30: KS Vive Kielce - THW Kiel: 27:36 (11:18)
Update #2 CL-Splitter der KN, KN-Spielbericht, Fotos, weitere Stimmen und Spielbericht ergänzt ...

Andreas Palicka bot erneut eine starke Partie im Kieler Tor.
Klicken Sie zum Vergrößern! Andreas Palicka bot erneut eine starke Partie im Kieler Tor.
Ohne große Probleme hat der THW Kiel auch das letzte Gruppenspiel in der Champions League gewonnen. Die "Zebras", die bereits vor dem Anpfiff als Gruppensieger feststanden, siegten am frühen Sonntagabend beim polnischen Meister KS Vive Kielce mit 36:27 (18:11). Während Aron Palmarsson, Christian Zeitz und Momir Ilic gemeinsam für 20 Kieler Treffern sorgten, überzeugte Andreas Palicka mit 19 Paraden.
Bereits am frühen Samstagabend stand fest, dass der THW Kiel als Sieger der Gruppe A in die K.O.-Runden einziehen würde. Der letzte verbliebene Kontrahent um den Gruppensieg, die Rhein-Neckar Löwen, kassierten bei Chambery Savoie HB eine 27:32 (16:17)-Niederlage. Der französische Vizemeister wurde für den vierten Heimsieg im fünften Spiel mit dem letzten Achtelfinalticket belohnt, weil RK Celje (SLO) gleichzeitig nach hartem Kampf dem FC Barcelona mit 27:30 unterlag. Somit ging es am Sonntag sowohl für KS Vive Kielce als auch für den THW Kiel "nur" noch um die Ehre und die Siegprämie, nicht aber um die Platzierung in der Gruppe. Denn während der THW nicht mehr von der Spitze verdrängt werden konnte, hatte der polnische Meister unausweichlich den sechsten und damit letzten Platz inne. Dennoch wollten sich unter 4.200 Zuschauern in der restlos ausverkauften "Hala Legionow" beide Mannschaften unbedingt mit einem Sieg aus der Gruppenphase verabschieden.

Die Halle in Kielce.
Klicken Sie zum Vergrößern! Die Halle in Kielce.
Beide Trainer mussten auf einen Schlüsselspieler verzichten. Während bei den Gastgebern der Rückraumshooter Michal Jurecki ausfiel, verzichtete Alfred Gislason auf den Einsatz von Kapitän Marcus Ahlm, der zuletzt über Schmerzen im Oberschenkel klagte. Für ihn rückte Milutin Dragicevic ins Team, auch Tobias Reichmann, Andreas Palicka, Henrik Lundström und Momir Ilic durften von Beginn an ran. Die Startformation komplettierten Spielmacher Aron Palmarsson und Linkshänder Christian Zeitz, der sich in der Abwehr wie gewohnt durch Daniel Kubes ersetzen ließ.

Und der THW startete sogleich furios: Andreas Palicka knüpfte sofort an seine starke Form der vergangenen Wochen an und parierte gleich die ersten Würfe von Jurasik und Knudsen, während Dragicevic nach Palmarsson-Zuspiel und Zeitz per Durchbruch die 2:0-Führung markierten. Erst, als Cleverly einen Wurf von Palmarsson parierte, konnte Kreisläufer Rastko Stojkovic den Schweden im Kieler Tor erstmals per Gegenstoß bezwingen. Doch Palicka und der THW legten nach: Weitere Paraden des 24-Jährigen gegen Knudsen und Jurasik folgten, Ilic per zweiter Welle und der wieder einmal glänzend aufgelegte Zeitz mit einem Stemmwurf erhöhten auf 4:2. In einer rasanten Phase der Partie ging Kielce das Tempo des THW mit, der früh für Jurasik eingewechselte Zaremba, Palmarsson und Zoltak trafen im Zehn-Sekunden-Takt per schneller Mitte, so dass es nach neun Minuten 5:4 für die "Zebras" stand.

Für den Top-Torschützen Kielces, Kreisläufer Rastko Stojkovic, gab es selten ein Durchkommen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Für den Top-Torschützen Kielces, Kreisläufer Rastko Stojkovic, gab es selten ein Durchkommen.
Dann ging die grandiose Palicka-Show in eine neue Runde: Erst parierte der Schwede gegen Rosinski, nach Palmarssons Treffer zum 6:4 lenkte er einen Gewaltwurf von Zaremba an den Pfosten und ließ noch weitere Glanztaten gegen den als Jurecki-Ersatz hoffnungslos überforderten Podsiadlo, Rosinski und Knudsen folgen. Durch zwei Ilic-Treffer konnte sich der im Angriff noch mit einigen Fehlern behaftete THW auf 8:5 absetzen, nach einem Gegenstoß-Treffer Kuchczynskis erhöhte der frisch eingewechselte Jicha auf 9:6. Doch die Gastgeber ließen sich von den Paraden Palickas nicht entmutigen, spielten weiter schnell nach vorne und wurden nach einem gehaltenen Siebenmeter von Cleverly gegen Ilic und einem technischen Fehler von Zeitz belohnt: In der 21. Spielminute sorgten Linksaußen Jachlewski und der vorwiegend in der Abwehr eingesetzte Zoltak urplötzlich für den 10:10-Ausgleich.

Die polnischen Fans wurden zwar im Verlaufe der Partie ruhiger, die gute Stimmung ließen sie sich aber nicht vermiesen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Die polnischen Fans wurden zwar im Verlaufe der Partie ruhiger, die gute Stimmung ließen sie sich aber nicht vermiesen.
Filip Jicha übernahm in der einzigen wirklichen Schwächephase des THW Kiel Verantwortung und zog aus 10 Metern zum 11:10 ab, und als Palicka gegen Kielces Top-Torschützen Stojkovic parierte, Jicha einen Ballgewinn in der Abwehr feierte und Lundström per Gegenstoß auf 12:10 erhöhte, waren die Gäste endgültig zurück in der Spur. Und sie legten nach: Jicha im Doppelpass mit den Fingerspitzen von Kielces Mittelblock zum 13:10, eine Wahnsinnsparade Palickas gegen den heranrauschenden Kuchczynski, Zeitz in Überzahl mit souveränem Durchbruch zum 14:10, Dragicevic vom Kreis zum 15:10 und Fernandez im Nachfassen zum 16:10 (27.) - binnen sechs Minuten hatten die Kieler auf dem Parkett für klare Verhältnisse gesorgt und die zuvor kochende Stimmung in der Halle deutlich abkühlen lassen. Zwar beendete Zaremba die Torflaute Kielces vorerst, doch nachdem Zeitz und Lundström zum 18:11-Pausenstand erhöhten, war die Partie schon zur Halbzeit entschieden.

Bogdan Wenta konnte mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden sein.
Klicken Sie zum Vergrößern! Bogdan Wenta konnte mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden sein.
Kielces Trainer Bogdan Wenta versuchte es nach Wiederanpfiff mit einer offensiver herausrückenden Abwehr, doch die "Zebras" ließen sich davon nicht irritieren: Ilic und Jicha zeigten mit ihren Treffern zum 19:11 und 20:13, dass die Kieler nichts mehr anbrennen lassen wollten. Kielce holte in dieser Phase aber immerhin einen Strafwurf nach dem anderen heraus, allesamt verwandelte der sonst kaum eingesetzte Rechtsaußen Mirza Dzomba problemlos. Dichter als auf fünf Treffer aber ließ der THW den Gastgeber nicht heran, und als Zeitz mit zwei schönen Treffern, Palmarsson mit einem unnachahmlichen Unterarmwurf und Lundström per Gegenstoß einen 4:1-Lauf zum 26:18 (45.) starteten, gab sich der polnische Meister endgültig geschlagen. Beide Trainer wechselten nun munter durch, beim THW rückten Sprenger für den kaum in Szene gesetzten Reichmann und Dominik Klein auf die Außenpositionen. Besonders Spielmacher Aron Palmarsson drückte der Schlussphase mit tollen Treffern seinen Stempel auf, so dass die Anzeigetafel am Ende ein deutliches 36:27 für die Gäste anzeigte.

Viele Nationalspieler des THW Kiel reisen nun zu ihren Auswahlteams, denn in der kommenden Woche stehen Qualifikationsspiele für die Europameisterschaft 2012 in Serbien an. So feiern beispielsweise Aron Palmarsson, Dominik Klein und Christian Sprenger bereits am Mittwoch (20.45 Uhr, Eurosport) und am nächsten Samstag (17.45 Uhr, Eurosport) ein gemeinsames Wiedersehen, wenn Deutschland zweimal auf Island trifft. Gespannt werden die "Zebras" aber aus den verschiedenen Winkeln Europas auf die kommenden Auslosungen blicken: Am Montag um 19.00 Uhr entscheidet sich, gegen wen der THW Kiel im Achtelfinale der Champions League antreten muss (siehe Vorbericht). Am Donnerstag um 11.00 Uhr wird dann das "Lufthansa Final Four" um den DHB-Pokal ausgelost. Nach dem THW, Göppingen und den Rhein-Neckar Löwen qualifizierte sich am Sonntag der dreimalige Pokalsieger SG Flensburg-Handewitt als letzter Verein für das Finalturnier am 7./8. Mai in der Hamburger O2-World. Am Mittwoch, den 16. März gehen die Kieler dann erstmals wieder gemeinsam auf Punktejagd - in der Bundesliga treffen sie in der EWS-Arena auf den Tabellenfünften Frisch Auf Göppingen.

(Sascha Krokowski)

Lesen Sie bitte auch


Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung. Es war ein sehr faires Spiel, wir wollten den Sieg ein bisschen mehr. Wir wollten weiter unseren Lauf aus den letzten Spielen beibehalten. Ich bin sehr zufrieden mit unserer Abwehr, besonders mit unserem Torwart Andreas Palicka. Es war ein gutes Spiel von uns. Leider war es für Kielce nicht mehr wichtig, sonst wäre es ein anderes Spiel geworden.
Kielces Trainer Bogdan Wenta:
Ich bedanke mich bei Alfred Gislason, beim THW und seinen Spielern für dieses faire Spiel. Die Champions League ist nun für uns vorbei, wir werden uns jetzt auf die polnische Meisterschaft und den Pokal konzentrieren.
THW-Abwehrchef Daniel Kubes:
Wir hatten uns als Mannschaft vor dem Spiel gesagt, dass wir unseren Lauf unbedingt fortsetzen wollten. Das brauchen wir, denn wir haben noch genug Spiele bis zum Ende der Saison. Wir müssen die Form weiter beibehalten.
Kielces Spielmacher Tomasz Rosinski:
Wir wollten heute kämpfen und versuchen mitzuhalten, doch das ist uns gegen die beste Mannschaft der Welt nicht gelungen.
THW-Torhüter Thierry Omeyer gegenüber den KN:
Ich hab einen Ball beim Warmmachen aufs Augenlid bekommen, ein Äderchen ist geplatzt, ich kann nur verschwommen etwas sehen. Aber es wird nicht so schlimm sein. Die Jungs haben gut gespielt, wir hatten eine starke Abwehr und haben auch vorne gut getroffen.

 


Champions League, Gruppe A, 10. Spieltag: 06.03.11, So., 18.30: KS Vive Kielce (POL) - THW Kiel: 27:36 (11:18)

Logo Kielce KS Vive Kielce (POL Flagge POL):
Cleverly (1.-30., 4/1 Paraden), Szczecina (55.-60., keine Parade), Kotlinski (31-.55., 3 Paraden); Grabarczyk, Zaremba (5), Podsiadlo (1), Kuchczynski (2), Dzomba (6/6), Jurasik, Jachlewski (1), Stojkovic (4), Glinski, Zoltak (2), Knudsen (2), Rosinski (1), Nat (3); Trainer: Wenta
Logo THW Kiel:
Omeyer (bei einem Siebenmeter, keine Parade), Palicka (1.-60., 19 Paraden); Lundström (4), Dragicevic (4), Sprenger (2), Kubes, Reichmann, Zeitz (6), Palmarsson (7), Ilic (7/1), Klein (1), Jicha (4), Fernandez (1); Trainer: Gislason
Schiedsrichter:
Vaclav Kohout / Petr Novak (Tschechien)
Zeitstrafen:
Kielce: 2 (Zoltak (25.), Jurasik (53.));
THW: 2 (Kubes (49.), Dragicevic (53.))
Siebenmeter:
Kielce: 6/6;
THW: 2/1 (Cleverly hält Ilic (19.))
Spielfilm:
1. Hz.: 0:2, 1:2, 1:3 (6.), 2:3, 2:4, 3:4, 3:5, 4:5 (9.), 4:7, 5:7, 5:8 (15.), 6:8, 6:9, 8:9, 8:10, 10:10 (21.), 10:16 (27.), 11:16, 11:18;
2. Hz.: 11:19, 13:19, 13:20, 14:20, 14:21, 16:21 (37.), 16:22, 17:22, 17:25 (44.), 18:25, 18:26, 19:26, 19:28 (48.), 20:28, 20:30 (52.), 22:30, 22:31, 23:31, 23:32, 24:32 (56.), 24:34, 26:34, 26:35, 27:35, 27:36.
Zuschauer:
4.200 (ausverkauft) (Hala Legionow, Kielce (POL))

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Die vier deutschen Teams im EHF-Pokal und Pokalsieger-Cup greifen erst Ende März wieder ein, wenn dort die Viertelfinal-Partien ausgetragen werden.

Die SG Flensburg-Handewitt gewann ihr abschließendes Gruppenspiel gegen den potentiellen Kieler Achtelfinalgegner RK Bosna Sarajevo (BIH) bereits am Mittwoch souverän mit 25:18 (13:9) und belegt damit hinter Ciudad Real (ESP) und vor Croatia Zagreb (CRO) den zweiten Platz in der Gruppe D.

Die Rhein-Neckar Löwen unterlagen in ihrer abschließenden Partie in der Kieler Gruppe A bereits am Samstag beim französischen Vizemeister Chambery Savoie HB (FRA) mit 27:32 (16:17) und gehen damit als Gruppenzweiter hinter dem THW und vor dem punktgleichen FC Barcelona in die Achtelfinals.

Keine Probleme hatte der HSV Hamburg am Sonntagnachmittag in der Alsterdorfer Sporthalle mit dem dänischen Vizemeister KIF Kolding. Durch den 32:24 (18:12)-Erfolg sicherte sich der aktuelle Tabellenführer der TOYOTA HBL den dritten Platz in der Gruppe B und trifft im Achtelfinale somit auf Flensburg, Valladolid (ESP) oder die Rhein-Neckar Löwen.

Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 07.03.2011:

THW hatte das Ziel schon vor dem 36:27-Sieg erreicht

"Zebras" gaben sich in Kielce keine Blöße - Löwen hatten tags zuvor den ersten Platz verspielt
Kielce. Titelverteidiger THW Kiel zieht als Gruppensieger ins Achtelfinale der Champions League ein. Gestern Abend gewannen die "Zebras" das Vorrundenabschlussspiel beim polnischen Titelträger KS Vive Kielce mit 36:27 (18:11), allerdings stand der THW bereits vor der Partie als Gruppenerster fest. Der letzte Konkurrent um den ersten Rang, die Rhein-Neckar Löwen, hatten tags zuvor mit der 27:32-Niederlage bei Chambery HB bereits alle Chancen eingebüßt.

Heute Abend um 19 Uhr wird der THW-Gegner für die erste K.o.-Runde in der Zentrale der Europäischen Handball-Föderation (EHF) gezogen. Drei Optionen stehen zur Auswahl, die Tabellenvierten der Gruppen B, C, und D, Schaffhausen, Sarajewo oder Kolding. Und der Wunschgegner? "Eindeutig KIF Kolding", sagte THW-Aufsichtsrat Klaus Elwardt, "allein schon wegen der günstigen Anreise."

Die Tabellensituation war gestern bereits vor dem Anpfiff eingefroren, Kiel stand als Erster, die Mannschaft von Kielce-Coach Bogdan Wenta als Tabellenletzter fest. Trotz des "Freundschaftsspiels unter Wettkampfbedingungen" war die Halle Legionow, ein drei Jahre junger, hochmoderner Neubau, mit 4200 Fans bis auf den letzten Platz gefüllt. Schon Wochen zuvor waren alle Karten in weniger als drei Stunden verkauft worden. Der THW ist auch im Zentrum Polens eine große Nummer.

Die Gegentribüne leuchtete komplett in den gelben Vereinsfarben, es war laut, die Leute waren gekommen, um ihr sportliches Aushängeschild aus der 200 000-Einwohner-Gemeinde gewinnen zu sehen. Wirklich entspannt wirkte auch THW-Trainer Alfred Gislason nicht. Zum einen musste er wegen einer Oberschenkelverhärtung auf Kapitän Marcus Ahlm ("Schwer zu sagen, wie lange ich ausfalle") verzichten, außerdem nahm Stammtorhüter Thierry Omeyer auf der Auswechselbank Platz. Beim Einwerfen hatte ein "Streifschuss" von Aron Palmarsson eine Ader über seinem Auge getroffen, der Franzose blieb vorsichtshalber draußen, kam nur bei einem Siebenmeter. "Das wird ein schweres und hartes Spiel", zeigte sich Gislason skeptisch. "Es geht um die Ehre, Kielce wird alles versuchen."

Der Lautstärke in der Arena wurde allerdings früh ein Schalldämpfer übergestülpt. Kiels Deckung um Abwehrchef Daniel Kubes knüpfte an die gute Form der vergangenen Spiele an, hatte zudem mit Andreas Palicka im Tor einen glänzenden Rückhalt. Allein in den ersten 30 Minuten hielt der junge Schwede zwölf Bälle an, verunsicherte Kielces Angreifer mit zunehmender Spieldauer. Gut im Griff hatten die "Zebras" dieses Mal Kreisläufer Rastko Stojkovic, im Hinspiel hatte der Serbe mit 13 Treffern als Alleinunterhalter im Vive-Angriff geglänzt.

Wenn die Abwehr steht, läuft's zumeist auch im Angriff rund. Christian Zeitz, Filip Jicha, Momir Ilic und Co. trafen wie sie wollten, Kiels Spielfreude und Wucht aus dem Rückraum spiegelte sich bald im Ergebnis wider. Zwar kämpfte sich der polnische Meister nach ständigem Rückstand in der 21. Minute auf 10:10 heran, doch dieser Ausgleich war zugleich Wecksignal für den THW. Als Christian Zeitz in der 29. Minute zum 17:11 traf, Henrik Lundström wenig später den 18:11-Halbzeitstand markierte, war die Vorentscheidung gefallen.

Weil die Kieler auch in der zweiten Halbzeit nicht nachließen, sich auch von der von Wenta phasenweise verordneten dreifachen Manndeckung nicht aus der Ruhe bringen ließen, schaukelten sie den Sieg gelassen nach Hause. Spätestens nach dem Knickwurf von Aron Palmarsson und dem erfolgreichen Gegenstoß durch Christian Sprenger zum 30:20 stand der Sieger in der 50. Minute endgültig fest.

Die Achtelfinal-Auslosung wird heute Abend ab 19 Uhr unter www.ehftv.com im Livestream übertragen.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 07.03.2011)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 07.03.2011:

Champions-League-Splitter

Reise nach Polen - Champions League ist nicht nur große, weite Welt, Champions League bedeutet für die treuesten der treuen THW-Fans auch Entbehrung und Stress. Zwischen Kielce und Kiel liegen 1030 Kilometer, für den THW-Anhang war's fast eine Tagesreise. Abfahrt des 18 Personen-Aufgebots war am Sonnabend um 7.45 Uhr mit einem Kleinbus zum Flughafen Hamburg, Abflug in HH: 10.05 Uhr, Ankunft zum Zwischenaufenthalt in Wien: 11.45 Uhr, Weiterflug mit einer Turboprop nach Krakau um 12.10 Uhr, nach Verspätung Landung gegen 14 Uhr in Krakau. Karin, Uwe, Rolf und Co. bestiegen dann zwei Kleinbusse, die von Nicole und Gitta souverän über 130 Kilometer nach Kielce gesteuert wurden. Ankunft 18 Uhr, der Tag war gelaufen.

Euro - Der wirtschaftliche Aufschwung in Polen ist überall sichtbar, Kräne dominieren viele Stadtbilder. Neubausiedlungen nach deutschem Muster säumen die Zentren, auch in anderen Wirtschaftszweigen boomt es. Deswegen steigen, zum Unmut der Bevölkerung, die Preise. In den Supermärkten, die ein ähnliches Sortiment wie hierzulande vorhalten, ist für den deutschen Urlauber kaum noch ein Schnäppchen zu machen. Immerhin sind Lebensmittelpreise ein wenig unter deutschem Niveau, auch in Gaststätten liegen die Preise für Getränke und Speisen ca. 30 bis 50 Prozent unter den deutschen. Elektroartikel wie Computer, Fernseher, Mobiltelefone etc. haben allerdings das gleiche Niveau wie in Deutschland. Im Durchschnitt verdienen die polnischen Arbeitnehmer ca. 500 Euro, allerdings gibt es eine Schicht, die sehr gut verdient, die Kluft zwischen Arm und Reich ist erheblich.

Nationalmannschaft - Nach dem Abpfiff zerstreuten sich die "Zebras", die Nationalteams rufen. Aron Palmarsson, Christian Sprenger und Dominik Klein sehen sich bei den Duellen der Deutschen gegen Island am 9. und 13. März wieder. Auch Thierry Omeyer, Jerome Fernandez und Momir Ilic spielen gegeneinander - in aller Freundschaft. Filip Jicha und seine Tschechen ringen mit den Norwegern um ein EM-Ticket.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 07.03.2011)


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