Aus den Kieler Nachrichten vom 17.01.2012:
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Vom 15. bis 29. Januar 2012 findet die EM 2012 in Serbien statt.
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Nis. Kiril Lazarov von Atletico Madrid ist der Star der Mazedonier. "Wir
sind ein kleines Land und deshalb stolz, bei der
Europameisterschaft
dabei zu sein", sagt der Linkshänder und ergänzt kämpferisch: "Wir sind
aber nicht nach Serbien gekommen, um alle drei Spiele zu verlieren." Hätte
der Kapitän am Sonntag besser gespielt, wäre gegen Schweden (26:26)
sogar ein Sieg möglich gewesen. Einer, der historische Ausmaße gehabt
hätte, hat das Zwei-Millionen-Land im Süden des Balkans doch noch nie
bei einer
EM ein Spiel gewinnen können.
Die Auftaktpartie demonstrierte aber auch: Die mazedonische Auswahl
ist mehr als nur Kiril Lazarov (31). Mindestens ebenso wichtig ist
die Blockbildung der beiden Clubs aus der Hauptstadt Skopje, die von so
international renommierten Trainern wie Lino Cervar (Metalurg) und Veselin
Vujovic (Vardar) betreut werden. Die Rückraumspieler Naumce
Mojsovski, der im Herbst zeitweise die Torschützenliste der Champions
League anführte, und Filip Mirkulosvki kommen vom Meister HC Metalurg.
Ebenso der angegraute Linksaußen Stevche Alushovski. Er ist mazedonischer
Rekordnationalspieler und als 39-Jähriger der viertälteste Spieler des
Turniers. Kreisläufer Stojance Stoilov, der den verletzten Vanco Dimovski
vertritt, und der starke Keeper Borko Ristovski stehen bei Vardar unter
Vertrag. Auf Rechtsaußen agiert Vladimir Temelkov, der bis Sommer für den
Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten Tore warf und nun beim HC Bascharage
(Luxemburg) aktiv ist.
Die Balkan-Handballer verfolgen akribisch die "Mission Hauptrunde".
Schon am 20. Dezember zog Auswahlcoach Zvonko Sundovski seine
Spieler zusammen und erinnerte an die Weltmeisterschaft 2009,
als er Co-Trainer war, Mazedonien die Vorrunde überstand und am Ende Elfter
wurde. Kiril Lazarov angelte sich damals die Torjäger-Krone. Mit diesen
Fans im Rücken, so Lazarov, würden sie versuchen, die Überraschung des
Turniers zu werden. Das klang bereits wie eine Kampfansage an das deutsche
Team. Sundovski legte als Erkenntnis aus dem Remis gegen Schweden sogar
noch einen drauf:"Wir können mit den Top-Nationen auf Augenhöhe spielen."
(aus den Kieler Nachrichten vom 17.01.2012)