THW-Logo
22./23.03.2013 - Letzte Aktualisierung: 23.03.2013 Champions League

VELUX EHF Champions League: Gegen Moskau Spannung bis unter das Arena-Dach

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Der Kader von Chekhovskie Medvedi,  Achtelfinalgegner des THW Kiel in der "VELUX EHF Champions League".
Klicken Sie für weitere Infos! Der Kader von Chekhovskie Medvedi, Achtelfinalgegner des THW Kiel in der "VELUX EHF Champions League".
Am Sonntag geht es für den THW Kiel um viel: Gegen den russischen Abonnementmeister Chekhovskie Medvedi Moskau muss unbedingt ein Sieg mit drei Toren Unterschied her, um nach der 35:37-Niederlage aus dem Hinspiel sicher das Viertelfinale der "VELUX EHF Champions League" zu erreichen. Anwurf für das entscheidende Rückspiel in der Sparkassen-Arena ist um 19.30 Uhr, an allen bekannten Vorverkaufsstellen gibt es noch Steh- und Sitzplatztickets für die Partie. Die Abendkasse an der Arena öffnet am Sonntag um 17.30 Uhr. "Wir hoffen auf eine ausverkaufte Arena. Die Mannschaft benötigt in diesem schweren Spiel wieder die unglaubliche Unterstützung der Fans", sagt THW-Geschäftsführer Klaus Elwardt.
Die Ausgangslage vor der Top-Partie des Achtelfinales in der "VELUX EHF Champions League" ist klar: Gewinnt der THW Kiel mit drei Toren Unterschied, steht er im Viertelfinale. Gleiches gilt für einen Zwei-Tore-Sieg, bei dem die Zebras weniger als 35 Gegentreffer kassieren. Steht es nach 60 Minuten 37:35 für den THW Kiel, entscheidet sofort ein Siebenmeterwerfen über das Weiterkommen. "Für uns geht es am Sonntag um jedes Tor - das muss der Mannschaft, aber auch unseren Fans bewusst sein", hofft Elwardt auf eine "großartige Kulisse, die unseren Jungs Selbstvertrauen gibt."
Jicha: "Wir brauchen einen Hexenkessel
Sergei Gorbok war überragender Torschütze im Hinspiel.
Sergei Gorbok war überragender Torschütze im Hinspiel.
Auf den Heimvorteil im Rückspiel baut auch Filip Jicha: "Wir brauchen Sonntag einen richtigen Hexenkessel, unsere Fans müssen uns gegen Moskau helfen." Denn dass die Mannschaft der russischen Trainerlegende Vladimir Maximov ein echter Prüfstein für die "Zebras" sein wird, dürfte spätestens nach dem Hinspiel jedem Handball-Fan bewusst geworden sein. In der schmucken "Olympiysky"-Halle in der Moskauer Trabantenstadt Tschechow hatten die Kieler Handballer in der Schlussphase eine bessere Ausgangsposition für das Rückspiel verpasst. Mit 29:27 hatten die "Zebras" eine Viertelstunde vor dem Ende noch geführt, ehe das wurfgewaltige Rückraumduo Sergyi Shelmenko und vor allem Sergei Gorbok aus dem mit russischen Nationalspielern gespickten Kader, den wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorgestellt hatten, nicht mehr zu stoppen war. Beim 33:37-Zwischenstand rauften sich nicht nur die vielen Kieler Fans vor den Fernsehgeräten die Haare. Gut, dass der mit zehn Toren überragende Momir Ilic und der ebenfalls starke Gudjon Valur Sigurdsson (7 Tore) mit ihren Treffern in den Schlussminuten und Thierry Omeyer mit einer finalen Parade das Resultat beim 35:37-Endstand noch ein wenig freundlicher gestalten konnten. Dennoch: Die Tempo- und Torehatz von Tschechow, zuletzt hatte der THW Kiel vor mehr als drei Jahren bei der Niederlage in Balingen mehr Gegentore kassiert, hat Eindruck hinterlassen.
Gislason erwartet "schweres Rückspiel"
Linksaußen Timur Dibirov stand im All-Star-Team bei der WM in Spanien.
Linksaußen Timur Dibirov stand im All-Star-Team bei der WM in Spanien.
"Das wird ein schweres Rückspiel und wir müssen uns vor allem in der Abwehr besser als im Hinspiel präsentieren", erwartet THW-Trainer Alfred Gislason weitere spannende 60 Minuten. Mikhail Chipurin, wuchtiger Kreisläufer von Chekhovskie Medvedi Moskau, machte gleich nach seinen vier Toren im Hinspiel klar, dass man auch in Kiel mit einer starken Leistung der Russen rechnen müsse: "Unser Ziel ist das Viertelfinale. Spielen wir in Kiel so wie bei uns, dann sind wir eine Runde weiter." Nicht zufrieden mit der "ersten Halbzeit" des Achtelfinales war hingegen Marko Vujin - und das trotz seiner sieben tollen Treffer: "Wir müssen im Rückspiel unsere Abwehr unbedingt verbessern - dann können wir das Resultat drehen. Ich hoffe dabei auch wieder auf unsere Fans, die uns mit einem Stimmungsfeuerwerk wie gegen Veszprem unglaublich helfen würden. Wenn Emotionen in der Arena zu spüren sind, spielen wir noch engagierter. Und wir werden eine ganze starke Leistung gegen Moskau benötigen." Ob die zuletzt bei der ärgerlichen 29:33-Niederlage in Göppingen fehlenden Daniel Narcisse (Stauchung im Knie) und Dominik Klein (Grippe) den "Zebras" bei der Aufholjagd helfen werden können, wird sich voraussichtlich erst am Sonntag entscheiden.
Lange Nacht vor dem Duell
Waffe am Kreis: Mikhail Chipurin.
Waffe am Kreis: Mikhail Chipurin.
Die Moskauer Mannschaft reist am Sonnabend nach Kiel. Ein Training in der Sparkassen-Arena wird für die Mannschaft von Vladimir Maximov indes nicht möglich sein, denn den Arena-Mitarbeitern und dem THW-Aufbau-Team steht eine lange Nacht bevor: Gegen 22 Uhr wird am Sonnabend der letzte Schlittschuhläufer der "Holiday on Ice"-Show aus dem Rund der Arena verschwinden, danach beginnen sofort die aufwändigen Abbauarbeiten, bei denen unter anderem rund 25 Tonnen Eis in transportable Stücke gehackt, abtransportiert und in Containern entsorgt werden müssen. Erst am Sonntagvormittag kann voraussichtlich mit dem Aufbau des Handballfeldes begonnen werden, parallel dazu wird die Sparkassen-Arena "champions-league-fein" gemacht.
Eurosport überträgt live
Vor dem Spiel können sich THW-Fans in den beiden Fanshops noch mit Trikots (alle Farben und Größen sind wieder erhältlich!) oder dem "Lufthansa Final Four"-Eventshirt eindecken, außerdem werden Neuigkeiten im Fansortiment wie Wärmflaschen und Filz-Schlüsselanhänger mit Spielernamen sowie Logo-Pins mit drei Sternen angeboten. Um 19.30 Uhr dann gilt alle Konzentration dem Achtelfinal-Rückspiel in der "VELUX EHF Champions League", das von Eurosport live übertragen und von den beiden tschechischen Unparteiischen Vaclav Horacek und Jiri Novotny geleitet wird. Als EHF-Delegierter reist der Finne Tapio Arponen nach Kiel.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Im EHF-Pokal steht an diesem Wochenende der letzte Spieltag der neu eingeführten Gruppenphase statt. Diesem können vor allem die Rhein-Neckar Löwen und der SC Magdeburg gelassen entgegensehen, da die beiden Bundesligisten bereits als Gruppensieger feststehen und damit ihr Viertelfinalticket in der Tasche haben. Dies bedeutet Schaulaufen für die Rhein-Neckar Löwen bei HC Motor Zaporozhye (UKR) am Samstag um 16.00 UHR MEZ und für den SC Magdeburg am Sonntagabend um 19.00 Uhr MEZ bei Stiinta Muncipal Dedeman Bacau (ROU). Beide Spiele werden im Internet live üver ehfTV.com übertragen.

Für den dritten deutschen Vertreter, Frisch Auf Göppingen, geht es in der Gruppe A hingegen noch ums Weiterkommen. Mit einem Heimsieg am Samstagabend (19.30 Uhr) gegen Naturhouse La Rioja (ESP) können die Schwaben sich den Gruppensieg sichern, bei einem Punktverlust müssten sie als Gruppenzweiter hingegen ums Weiterkommen bangen.

In der "VELUX EHF Champions League" hat der HSV Hamburg am Donnerstagabend als erster Verein das Viertelfinale erreicht. Die Hansestädter unterlagen in eigener Halle RK Celje Pivovarna Lasko mit 28:31, hatten aber das Hinspiel in Slowenien mit 38:29 für sich entschieden.

Auch die weiteren Bundesligisten haben gute Chancen, die Runde der letzten Acht zu erreichen: Die SG Flensburg-Handewitt, die ihr Hinspiel bei RK Gorenje Velenje mit 28:25 gewinnen konnte, empfängt den slowenischen Meister am Samstag um 17.15 Uhr in der Campushalle. Und die Füchse Berlin benötigen am frühen Sonntagabend ab 18.00 Uhr in der Max-Schmeling-Halle nach dem 29:29-Unentschieden in Spanien "nur" einen Sieg gegen BM Atletico Madrid, um zum zweiten Mal in Folge das Viertelfinale zu erreichen.

Eurosport überträgt beide Partien live.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 23.03.2013:

Gegen Moskau hilft nur ein Feuerwerk

Titelverteidiger THW im CL-Achtelfinale mit dem Rücken zur Wand
Kiel. Wo steht der THW Kiel? Zwei Niederlagen in den vergangenen drei Pflichtspielen werfen diese Frage auf. Der deutsche Handball-Rekordmeister will morgen ab 19.30 Uhr in der Sparkassen-Arena die Antwort geben. Er muss sie geben! Denn im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League (Eurosport) geht es in der europäischen Elite-Liga um alles oder nichts. Nach der 35:37-Niederlage im Hinspiel gegen Medwedi Moskau bewahrt nur ein Sieg mit mindestens zwei Toren den CL-Titelverteidiger vor dem K.o.

Das Glück steht derzeit nicht auf Seiten des THW Kiel - weder auf dem Spielfeld noch daneben. Den Auswärtsniederlagen in Moskau vor zehn Tagen und am Mittwoch in Göppingen folgten jeweils strapaziöse Heimreisen mit stundenlangen Verspätungen. "Katastrophe! Wir waren am Donnerstag erst nach 20 Uhr wieder zu Hause", ärgerte sich THW-Trainer Alfred Gislason, dass er nach dem Flugausfall mit seinem Team per Bus aus dem deutschen Süden zurückreisen musste. Dennoch rief er die Mannschaft gestern zum normalen Training zusammen. Im Fokus der Einheiten: die Abwehr. Das Defensiv-Bollwerk war in Göppingen phasenweise viel zu löchrig. "Wir haben das genau analysiert und werden gegen Moskau anders auftreten", sagte Gislason, wollte sich aber nicht genauer in die Karten gucken lassen. Er hofft zudem, dass das tschechische Schiedsrichtergespann Horacek/Novotny nicht dem Trend der vergangenen Wochen folgt. "Gegen Kiel scheinen alle Teams endlos lange Angriffszüge spielen zu dürfen. Es ist schwierig zu decken, wenn der Gegner zehn Wurfversuche ansetzen kann, bevor er wirklich abschließt."

Auch Moskau hatte im Hinspiel so die Lücken in der Kieler Hintermannschaft aufreißen und nutzen können. Besonders der linke Moskauer Rückraum mit Alexey Rastvortsev und dem ehemaligen Bundesliga-Legionär Sergei Gorbok bekam zu viele Freiheiten, die morgen unterbunden werden müssen. Keine leichte Aufgabe gegen ein Team, das sehr erfahren und eingespielt ist. Und auf einer Welle des Erfolges schwimmen die Moskauer "Bären" zudem. Nach elf nationalen Titeln in Folge strebt Medwedi der nächsten russischen Meisterschaft entgegen, besiegte am Dienstag Verfolger St. Petersburg mit 34:30. 22 Siege in 22 Spielen stehen somit nach Abschluss der regulären Saison auf dem Moskauer Konto, und der Seriensieger kann sorglos in die Meisterschaft-Playoffs gehen.

Der Druck lastet auf den Kielern. Eine Situation, der Alfred Gislason viel Gutes abgewinnen kann: "Ein Unentschieden oder ein knapper Sieg im Hinspiel wären vielleicht schädlicher gewesen. Jetzt kann niemand glauben, dass man das Spiel irgendwie nach Hause schaukeln kann. Alle sind von Beginn an voll gefordert." Ob der zuletzt erkrankte Dominik Klein und der am Knie verletzte Daniel Narcisse diesen Anforderungen gerecht werden können, wird sich bis kurz vor dem Spiel herausstellen müssen.

Dass gegen Moskau eine ganz andere THW-Mannschaft als zuletzt auf der Platte stehen wird, daran lässt Linksaußen Gudjon Valur Sigurdsson indes keinen Zweifel: "Ob wir die Niederlage abhaken können? Wir müssen! Wir haben ja gar keine andere Wahl, und wir werden es richtig brennen lassen."

(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 23.03.2013)

 

Kurzumfragen:

Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.

 


User-Tipp:

THW Kiel - Chekhovskie Medvedi Moskau (RUS):
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!

 

TV-, Internet und Radio-Tipps:

  • Eurosport-Logo TV: Eurosport:
    So., ab 19.30 Uhr: THW Kiel - Chekhovskie Medvedi Moskau (RUS)
    live aus der Sparkassen-Arena in Kiel
  • Radio: NDR 1 Welle Nord:
    NDR 1 Welle Nord-Logo So., ab 19.30 Uhr: Live-Einblendungen THW Kiel - Chekhovskie Medvedi Moskau (RUS)
    (geplante Einblendungen um 19.30 Uhr, 19.50 Uhr, 20.10 Uhr, 20.30 Uhr und in der Schlussphase gegen 20.55 Uhr; Fazit nach der Partie um 21.10 Uhr; nach dem Spiel Berichte in den Nachrichten am nächsten Morgen; Reporter ist Stefan Eilts)
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!


(22./23.03.2013) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite