Am Sonntag gab der THW Kiel in der Bundesliga beim
27:27 gegen den SC Magdeburg
den ersten Heimpunkt der Saison ab. Lange darüber ärgern sollten sich
die "Zebras" indes nicht, denn bereits am Donnerstag steht ein
wichtiges Spiel in der "
VELUX EHF Champions League"
auf dem Plan. Im ungarischen Györ will der deutsche Rekordmeister im
Achtelfinalhinspiel gegen den ukrainischen Titelträger HC Motor
Zaporozhye eine gute Ausgangsbasis für das Rückspiel am 30. März
in der Sparkassen-Arena schaffen. Der Anpfiff in der 2.800 Zuschauer
fassenden Sporthalle der Istvan-Szechenyi-Universität ertönt um 19.15 Uhr, Eurosport
überträgt live.
Motor Zaporozhye war nicht unbedingt der Wunschgegner für den
THW Kiel, nachdem der dreimalige Champions-League-Gewinner seine
Vorrundengruppe B vor
Kopenhagen und Kielce als Tabellenführer abschloss und somit
in der ersten K.O.-Runde einem Tabellenvierten einer
Parallelgruppe zugelost werden würde. Der dänische Meister
Aalborg Handball galt gemeinhin aufgrund der kurzen Anreise,
der positiven Erfahrungen des THW mit dänischen Clubs und
nicht zuletzt aufgrund von Aalborgs Trainer
Nikolaj Jacobsen,
einstige "Zaubermaus" im schwarz-weißen Trikot, als Favorit
bei Vereinsverantwortlichen und Fans. Doch dass die
Königsklasse nun einmal kein Wunschkonzert ist, weiß man in
Kiel schon länger. So wurde dem THW mit Motor Zaporozhye ein
Königsklassen-Debütant zugelost, den Geschäftsführer
Klaus Elwardt als eine "spannende
Herausforderung" betitelte.
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Linkshänder Sergiy Onufryienko ist mit bislang 52
Treffern erfolgreichster Schütze Zaporozhyes in der
Königsklasse.
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HCM |
Immerhin: Die befürchtete Reise in die derzeit politisch unruhige
Ukraine muss der THW-Tross nicht antreten. Anfang März, rund eine
Woche nach der Auslosung, veröffentlichte das Auswärtige Amt in
Berlin einen Reisehinweis für die Ostukraine, in der die
ursprünglich als Austragungsort vorgesehene Stadt Charkiw liegt.
"In der östlichen Ukraine ist die Lage gegenwärtig angespannt.
Vor Reisen in die östlichen Landesteile wird daher dringend
abgeraten", hieß es von Seiten des Auswärtigen Amtes und der
deutschen Botschaft in der ukrainischen Hauptstadt Kiew, die
vom THW Kiel im Interesse der Sicherheit von Mannschaft und
Offiziellen kontaktiert worden waren. In den folgenden Tagen
glühten die Telefondrähte zwischen Kiel, Zaporozhye, Berlin
und dem EHF-Standort Wien - im ständigen Austausch aller
Beteiligten wurde nach einer Lösung gesucht, die letztlich
im Austragungsort Györ gefunden wurde.
Györ amtierender Champions-League-Sieger im Frauenhandball
Die 130.000-Einwohner-Stadt
im Westen Ungarns, nur rund 120 Kilometer von Wien entfernt,
ist übrigens ein Mekka im Frauenhandball. Während die Herren
nach drei Meisterschaften in den späten Achtzigern und dem
IHF-Pokalsieg 1986 keine große sportliche Rolle mehr spielen,
haben sich die Damen zur internationalen Größe entwickelt und
gewannen in der vergangenen Saison erstmals die Königsklasse.
"Györ ist eine handballverrückte Stadt und wird hoffentlich
einen tollen Rahmen für das Achtelfinal-Hinspiel schaffen", ist
sich
Elwardt sicher. "Der THW Kiel
hat auch viele Fans in Österreich und Ungarn, wir hoffen deshalb
auch in Györ auf die Unterstützung unserer Fans." Beim Gegner
aus Zaporozhye rief der Kompromiss der EHF indes nicht gerade
Jubelstürme aus: "Die EHF zwingt uns, zweimal auswärts zu
spielen. Wir haben Minsk als Kompromiss vorgeschlagen. Dort
hat unser Hauptsponsor ein Büro, wir arbeiten mit vielen
Unternehmen aus Minsk zusammen. Wir wären sehr willkommen
gewesen und hätten auch eine entsprechende Unterstützung der
Fans gehabt. Das wurde leider abgelehnt", schilderte
Club-Präsident Olimpy Pokatov im
Interview mit den Kieler Nachrichten.
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Rechtsaußen Oleg Skopintsev erzielte bislang 40 Treffer.
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HCM |
Manager Dmitriy Karpushchenko kündigt dem THW Kiel dennoch
einen heißen Kampf an: "Wir haben schon für einige
Überraschungen gesorgt, warum sollten wir nicht noch mehr
schaffen? Warum nicht dem THW Kiel einen großen Kampf
liefern, nachdem wir gegen die Rhein-Neckar Löwen ein
Unentschieden erreichten und Veszprem besiegten?"
Handballhauptstadt der Ukraine
Saporischschja gilt als die Handball-Hauptstadt in der
Ukraine. Doch der HC Motor spielte dort bis zum letzten Jahr stets die
zweite Geige hinter dem Lokalrivalen ZTR. Dieser sammelte
14 der bislang 22 Meisterschaften im seit 1991 unabhängigen
Staat. Doch in der vergangenen Spielzeit wendete sich dann
das Blatt: Nachdem man die Punktrunde noch mit zwei Punkten
Rückstand auf den Rekordmeister abschloss, setzte man sich
in den Playoff-Endspielen souverän mit 29:22 und 28:25
durch und feierte damit die erste Meisterschaft. Doch damit
nicht genug: Durch zwei Kantersiege qualifizierte sich der
HC Motor im Spätsommer erstmals für die Gruppenphase der
europäischen Königsklasse. Im serbischen Novi Sad setzte man
sich im Qualifikationsturnier im Halbfinale deutlich mit
40:18 gegen Borac Banja Luka aus Bosnien-Herzegowina durch
und ließ auch im Finale dem gastgebenden HC Vojvodina beim
36:24-Erfolg keine Chance.
Neuer Trainer kam aus Minsk
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Rückraumshooter Sergii Burka war bislang 38 Mal erfolgreich.
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HCM |
Indes: Als typischer "Neuling" im Konzert der Großen
geht der ukrainische Meister
nicht so recht durch, stehen im Kader doch viele bekannte
Gesichter. Denn dem neuen Trainer Sergey Bebeshko, der
in der Vorsaison noch Dinamo Minsk ins Achtelfinale der
"VELUX EHF Champions League" führte, folgten mit
Kreisläufer Olexandr Shevelev, Rechtsaußen Oleg Skopintsev
und den Rückraumspielern Sergiy Onufryienko und Vladislav
Ostroushko vier Leistungsträger des weißrussischen Meisters
an den Dnepr. Mit dem slowakischen Torhüter Richard Stochl
und dem Kreisläufer Egor Evdokimov konnten zudem zwei
ehemalige Akteure des finanziell angeschlagenen
russischen Abonnementmeisters aus Tschechow verpflichtet
werden. Und in der EM-Pause legte der HC Motor noch einmal
personell nach: Während Nikolay Stetsyura (ebenfalls aus
Minsk) allerdings in der Königsklasse nicht eingesetzt werden
kann, stellte Mittelmann Angel Perez de Inestrosa,
der erste Handball-Spanier in der Ukraine, bereits seine
Qualitäten unter Beweis. Insgesamt hat Bebeshko in Zaporozhye
nun neun Spieler unter seinen Fittichen, die er bereits zuvor
in anderen Vereinen trainierte.
Unentschieden gegen Rhein-Neckar Löwen, Sieg gegen Veszprem
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Geboren in Ciudad Real: Als Jungspund spielte Wintereinkauf
Angel Perez de Inestrosa mit Talant Dujshebaev zusammen.
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Sportliche Ausrufezeichen setzte der HC Motor, in der
heimischen Liga verlustpunktfrei an der Spitze, besonders
zum Auftakt und zum Abschluss der Gruppenphase. Im ersten
Spiel der
Gruppe A
trotzten die "Falken" den Rhein-Neckar Löwen auswärts ein
31:31-Unentschieden ab. Und am vergangenen Sonnabend
brachten sie dem bereits als Gruppensieger feststehenden
ungarischen Meister aus Veszprem beim 26:22 die erste
Niederlage bei - ein wichtiger Triumph, denn so verteidigte
Zaporozhye, das seine Heimspiele in der 4.500 Zuschauer
fassenden "Lokomotiv"-Arena im rund 300 Kilometer entfernten
Charkiw absolvierte, das Achtelfinalticket vor RK Zagreb.
Ein bitterer Nachgeschmack blieb, unterstellten die Kroaten
doch im Anschluss den Ungarn, mit angezogener Handbremse
gespielt zu haben. Nichtsdestotrotz ist der HC Motor damit
der erste ukrainische Achtelfinalist seit neun Jahren, als
ZTR Zaporozhye in der K.O.-Runde Veszprem unterlag.
Dem THW Kiel steht am Donnerstag dennoch eine schwere
Aufgabe bevor - und diese wird dadurch keineswegs leichter,
dass nicht nur der langzeitverletzte Mittelmann
Rasmus Lauge fehlen wird, sondern
auch hinter dem Einsatz von Torhüter Johan Sjöstrand
ein kleines Fragezeichen steht. Der schwedische Nationalspieler zog sich
nach einem Kopftreffer von Magdeburgs Rechtsaußen Robert Weber
am Sonntag eine Gehirnerschütterung zu. Bereits am Mittwoch
bricht der THW-Tross auf Richtung Wien, von dort geht
es im Bus weiter nach Györ. Direkt nach der Partie werden die
"Zebras" bereits wieder zurück reisen nach Wien, von wo am
frühen Freitagmorgen der Flieger Richtung Hamburg startet.
Die Zeit ist knapp, steht doch bereits am Sonntagnachmittag
das schwere Auswärtsspiel in der DKB Handball-Bundesliga
bei HBW Balingen-Weilstetten an.
Die Schiedsrichter am Donnerstag sind
Nenad Nikolic und Dusan Stojkovic aus
Serbien, als EHF-Delegierter reist der Österreicher Anton Schlick an.
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Lesen Sie bitte auch
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Alle Spieltermine, Ergebnisse und Tabellen der Gruppenphase im
EHF-Pokal finden Sie hier.
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In der
Gruppenphase des
EHF-Pokals kann die TSV Hannover-Burgdorf
nach zuletzt 3:1 Punkten aus den Spielen gegen Ademar Leon wieder vom
Viertelfinaleinzug träumen. Dafür wird aber am Sonnabend ein Sieg
bei Lugi HF, dem derzeitigen Tabellenführer der
Gruppe A, benötigt. Anwurf
in Schweden ist um 17.00 Uhr. Die Füchse Berlin hingegen sind
nur noch einen kleinen Schritt davon entfernt, ihr erhofftes
Ticket für das in der Bundeshauptstadt ausgetragenen Finalturnier
zu lösen. Mit einem Unentschieden am Sonnabend (Anwurf: 16.00 Uhr)
beim französischen Vertreter Chambery Savoie HB kann der
derzeitige Bundesliga-Fünfte den Sieg in der
Gruppe D vorzeitig
sicherstellen und damit das Viertelfinale überspringen.
In der Königsklasse hat die SG Flensburg-Handewitt in der
Gruppe D gegenüber dem
Ligakonkurrenten aus Hamburg bereits am Mittwochabend vorgelegt:
Nach dem deutlichen 37:25-Heimsieg über Naturhouse La Rioja aus
Spanien übernahm der Vizemeister mit nun 13:3 Zählern vorläufig
die Tabellenspitze. Hamburg kann aber mit einem Auswärtssieg am
Sonntag (16.00 Uhr) beim noch sieglosen schwedischen Meister
HK Drott Halmstad wieder vorbeiziehen.
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Alle Spieltermine, Ergebnisse und Tabellen der
CL-Gruppenphase finden Sie hier.
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Im
Achtelfinale der Königsklasse
sind neben dem THW Kiel noch drei weitere Bundesligisten am Start -
und auch diese treten in den Hinspielen auswärts an. Titelverteidiger
HSV Hamburg tritt am Sonnabend um 18.00 Uhr beim mazedonischen
Meister HC Vardar Skopje an. Spannung verspricht das Duell zwischen
KS Vive Targi Kielce und den Rhein-Neckar Löwen, das am Sonnabend
um 16.10 Uhr in Polen in die erste Runde geht. Die SG Flensburg-Handewitt
bekommt es schließlich am Sonntag um 19.15 Uhr mit dem slowenischen
Spitzenteam RK Celje zu tun.
Eurosport überträgt alle Champions-League-Partien live.
Aus den Kieler Nachrichten vom 19.03.2014:
THW Kiel trifft in Györ auf eine große deutsche Kolonie
CL-Achtelfinal-Hinspiel gegen Saporoschje könnte nach Verlegung zum Heimspiel werden
Kiel. Den ersten Vergleich des Champions-League-Achtelfinals
zwischen dem ukrainischen Meister HC Motor Saporoschje und dem
deutschen Titelträger THW Kiel hat die Mannschaft aus der Ost-Ukraine
bereits 14:7 gewonnen. Zu der Hinspiel-Partie, die morgen (19.15 Uhr,
Eurosport live ab 19 Uhr) wegen der Unruhen in der Ukraine im ungarischen
Györ ausgetragen wird, begleiten das Team der Falken 14 Manager des
Sponsors als Fans.
Bei dem THW haben sich dagegen nur sechs Zebra-Anhänger gemeldet, die
mitreisen wollen. Inklusive THW-Geschäftsstellenleiterin
Sabine Holdorf-Schust sind es damit sieben
heimische Unterstützer für Kiel in der Universitäts-Halle von Györ.
Zu wessen Gunsten allerdings das Pendel des neutralen Publikums in
der westungarischen Stadt ausschlagen wird, ist noch völlig offen. Als
Nachbarland zur Ukraine ist Györ zwar für den "Gastgeber" Saporoschje
leichter zu erreichen als von Kiel aus, allerdings betreibt Audi seit
über 20 Jahren ein Motorenwerk in der Stadt an der kleinen Donau, einem
Seitenarm der Donau. Über 6000 Mitarbeiter sind bei dem deutschen
Autobauer beschäftigt. Dadurch sind auch viele deutsche Ingenieure in
der Stadt. Und denen wird die Handball-Leidenschaft firmenintern
eingeimpft. Denn Audi ist Namenssponsor des Györer Handball-Clubs. Der
stellt das derzeit beste Frauen-Team, das 2013 die Champions League
gewonnen hat. Die Männer waren auch mal europäische Spitzenklasse,
gewannen 1986 den EHF-Pokal, müssen sich aktuell in der höchsten
ungarischen Liga allerdings mit einer Nebenrolle begnügen.
Die Erfahrung in der Organisation hochklassiger Handball-Spiele macht
Györi Audi ETO KC zum idealen Ausrichter des CL-Achtelfinal-Hinspiels
zwischen Saporoschje und Kiel. "Wir haben einen neutralen Austragungsort
mit Erfahrung in der Champions League gesucht. Ungarn war die beste
Option für beide Teams", sagt JJ Rowland, Pressesprecher der Europäischen
Handball Föderation (EHF). In Györ war man ob der Anfrage der EHF zwar
überrascht, stellt sich aber ganz in den Dienst dieser Partie. "Wir sind
wirklich sehr glücklich und sehr stolz, dieses Spiel ausrichten zu können.
Ein Champions League-Spiel der Männer ist in der medialen Aufmerksamkeit
eben noch einmal etwas anderes als eines der Frauen", sagt Szabo Tamas
aus dem Management des Györer Clubs.
Er rechnet morgen trotz der kurzen Vorlaufzeit im Ticketverkauf mit
einem vollen Haus. 3000 Zuschauer passen in die Halle, rund die Hälfte
der Karten waren nach seinen Angaben gestern bereits verkauft. Viele
Zuschauer, so Tamas, würden am Tag des Spiels spontan kommen. "Die Wege
von Österreich, aus der Slowakei, Slowenien und Kroatien sind kurz."
Kürzer und günstiger ist die Anreise durch die Verlegung auch für den
THW Kiel geworden. 7500 Euro weniger verschlingt der Weg nach Ungarn
statt in die Ukraine. Per Flieger nach Wien und anschließend per Bus
ins 100 km entfernte Györ geht es heute für die Mannschaft. Auch
Johan Sjöstrand soll mit dabei sein. Der
THW-Torwart scheint so weit von seiner Gehirnerschütterung genesen,
die er durch einen Kopftreffer im Liga-Heimspiel am Sonntag gegen den
SC Magdeburg (27:27) erlitten hat. Der Schwede
hatte sich bereits während des Spiels in der Kabine von
Jan Bock, Osteopath im Ärzteteam des THW,
behandeln lassen.
In Györ kommt es bereits heute zum Aufeinandertreffen beider
Mannschaften. Da es in diesem Spiel keinen klassischen Gastgeber gibt,
übernachten beide Vereine im ETO Park Hotel - das gibt es sonst nur
bei Turnieren.
(von Ralf Abratis und Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 19.03.2014:)
Aus den Kieler Nachrichten vom 20.03.2014:
Sjöstrand sagte die Györ-Reise ab
CL-Achtelfinale: THW Kiel trifft heute auf Saporoschje
Kiel. Das hart erkämpfte Remis (27:27)
gegen den SC Magdeburg in der Handball-Bundesliga hat beim THW Kiel
tiefere Spuren hinterlassen als zunächst angenommen und ließ den
deutschen Meister gestern nur geschwächt zum Champions-League-Auftritt
nach Ungarn reisen. Torwart Johan Sjöstrand
kann sein Team aufgrund seiner Gehirnerschütterung heute ab 19.15 Uhr
lediglich via TV (Eurosport) unterstützen, wenn es in Györ im
Achtelfinal-Hinspiel auf den ukrainischen Meister HC Motor Saporoschje
trifft.
Die Entscheidung fiel erst am späten Dienstagabend - also wenige
Stunden vor dem Abflug nach Wien. Der Schwede war am Sonntag durch
einen Kopftreffer von Robert Weber niedergestreckt worden. Er spielte
zunächst weiter, wurde dann aber für Andreas Palicka
ausgewechselt und kam zur zweiten Halbzeit nicht wieder in die Halle.
Stattdessen wurde er von Osteopath Jan Bock
behandelt. Trotz erster Zuversicht erwies sich die Verletzung nun aber
als zu heftig.
"In der zweiten Halbzeit ganz allein zu sein, war ungewöhnlich. Die
Tipps und Aufmunterungen haben gefehlt, aber die Schwindelgefühle bei
Johan waren zu stark", sagte
Palicka nach dem Spiel. Diese Situation
wird sich gegen Saporoschje nicht wiederholen. Moritz Krieter
aus dem Drittliga-Team des THW ist mitgeflogen.
Angeschlagen ist auch Rene Toft Hansen. Der
Kreisläufer klagte nach einigen Ringereinlagen der SCM-Abwehr gegen ihn
über Beschwerden im Nacken und konnte den Kopf zuletzt nur eingeschränkt
bewegen.
Trainer Alfred Gislason konnte die harte
SCM-Gangart nur schlucken ("Wenn die Schiedsrichter das zulassen, dann
nutzt eine Mannschaft wie Magdeburg das auch, weil sie so eine Chance
gegen uns hat.") und als Vorbereitung ansehen. "Saporoschje stellt eine
sehr körperliche Abwehr mit einer 6:0- oder 5:1-Variante und verfügt
über eine robuste Spielweise. Das Spiel ist ähnlich angelegt wie das
von Medwedi Tschechow, unserem Achtelfinal-Gegner aus dem vergangenen
Jahr", sagt Gislason, der als Schlüssel zum
Erfolg eine ebenfalls geschlossene Abwehrreihe ansieht: "Wir müssen
schon in Ungarn voll auf Sieg spielen, denn Saporoschje ist es völlig
egal, ob sie zuhause oder auswärts spielen. Wie stark sie sind, haben
sie beim Unentschieden in der Vorrunde bei den Rhein-Neckar Löwen
gezeigt." Die besondere Situation - wegen der unsicheren Lage in der
Ukraine wurde die Partie nach Ungarn verlegt - nimmt gelassen: "Wir
haben keine Ahnung, was uns erwartet: eine volle Halle oder eine leere,
das Publikum für oder gegen uns. Wir nehmen es, wie es kommt."
Trotz des zwangsweisen Umzugs geben sich die Ukrainer zuversichtlich.
HC-Manager Dmitriy Karpushchenko verweist neben dem Remis gegen die
Löwen auch auf den 26:22-Sieg gegen den ungarischen Meister MKB
Veszprem zum Abschluss der Vorrunde, der Saporoschje überhaupt erst
ins Achtelfinale hievte. Gegen den THW hoffen die Ukrainer auch in
fremder Halle auf Publikumsunterstützung. "Es gibt viele
Handball-verrückte Menschen in Ungarn. Hoffentlich ist die Halle
voll", sagt Karpushchenko.
Verzichten muss das Motor-Team auf den Weißrussen Alexander Titov,
der nach einer Knie-OP noch nicht wieder fit ist. Aber ansonsten
hat der Meister aus der Ukraine, der im vergangenen Jahr erstmals
den nationalen Titel holte, eine erfahrene Mannschaft zusammen.
Trainer Sergey Bebeshko kam zu dieser Saison von Dinamo Minsk und
brachte vier Spieler mit, mit denen er im Jahr zuvor das
Achtelfinale erreicht hatte. Dazu haben sich aus Tschechow Torhüter
Richard Stochl und Kreisläufer Egor Evdokimov den Ukrainern
angeschlossen, und seit der Winterpause zieht mit Angel Perez de
Inestrosa ein Spanier die Fäden im Rückraum.
(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 20.03.2014:)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
HC Motor Zaporozhye (UKR) - THW Kiel
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
TV- und Radio-Tipps:
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TV: Eurosport:
Do., ab 19.00 Uhr: HC Motor Zaporozhye (UKR) - THW Kiel
live aus der Sporthalle der Istvan-Szechenyi-Universität, Györ (HUN)
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Radio: NDR 1 Welle Nord:
Do., ab 19.15 Uhr: Live-Einblendungen HC Motor Zaporozhye (UKR) - THW Kiel
geplante Einblendungen um 19.20 Uhr, 19.40 Uhr,
20.00 Uhr, 20.30 Uhr und in der Schlussphase gegen 20.45 Uhr; nach dem
Spiel Berichte und Stimmen der Beteiligten um 21.00 Uhr und 22.00 Uhr
sowie am nächsten Morgen; Reporter ist Arne Helms
Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!