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18.-20.03.2014 - Letzte Aktualisierung: 20.03.2014 Champions League

VELUX EHF CL: THW am Donnerstag in Györ gegen Zaporozhye

Eurosport überträgt live

Update #2 KN-Vorbericht vom 20.03. ergänzt ...

Das Team von HC Motor Zaporozhye, Gegner des THW im  Achtelfinale der Champions League.
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Am Sonntag gab der THW Kiel in der Bundesliga beim 27:27 gegen den SC Magdeburg den ersten Heimpunkt der Saison ab. Lange darüber ärgern sollten sich die "Zebras" indes nicht, denn bereits am Donnerstag steht ein wichtiges Spiel in der "VELUX EHF Champions League" auf dem Plan. Im ungarischen Györ will der deutsche Rekordmeister im Achtelfinalhinspiel gegen den ukrainischen Titelträger HC Motor Zaporozhye eine gute Ausgangsbasis für das Rückspiel am 30. März in der Sparkassen-Arena schaffen. Der Anpfiff in der 2.800 Zuschauer fassenden Sporthalle der Istvan-Szechenyi-Universität ertönt um 19.15 Uhr, Eurosport überträgt live.
Motor Zaporozhye war nicht unbedingt der Wunschgegner für den THW Kiel, nachdem der dreimalige Champions-League-Gewinner seine Vorrundengruppe B vor Kopenhagen und Kielce als Tabellenführer abschloss und somit in der ersten K.O.-Runde einem Tabellenvierten einer Parallelgruppe zugelost werden würde. Der dänische Meister Aalborg Handball galt gemeinhin aufgrund der kurzen Anreise, der positiven Erfahrungen des THW mit dänischen Clubs und nicht zuletzt aufgrund von Aalborgs Trainer Nikolaj Jacobsen, einstige "Zaubermaus" im schwarz-weißen Trikot, als Favorit bei Vereinsverantwortlichen und Fans. Doch dass die Königsklasse nun einmal kein Wunschkonzert ist, weiß man in Kiel schon länger. So wurde dem THW mit Motor Zaporozhye ein Königsklassen-Debütant zugelost, den Geschäftsführer Klaus Elwardt als eine "spannende Herausforderung" betitelte.

Linkshänder Sergiy Onufryienko ist mit bislang 52 Treffern erfolgreichster Schütze Zaporozhyes in der Königsklasse.
Linkshänder Sergiy Onufryienko ist mit bislang 52 Treffern erfolgreichster Schütze Zaporozhyes in der Königsklasse.
Immerhin: Die befürchtete Reise in die derzeit politisch unruhige Ukraine muss der THW-Tross nicht antreten. Anfang März, rund eine Woche nach der Auslosung, veröffentlichte das Auswärtige Amt in Berlin einen Reisehinweis für die Ostukraine, in der die ursprünglich als Austragungsort vorgesehene Stadt Charkiw liegt. "In der östlichen Ukraine ist die Lage gegenwärtig angespannt. Vor Reisen in die östlichen Landesteile wird daher dringend abgeraten", hieß es von Seiten des Auswärtigen Amtes und der deutschen Botschaft in der ukrainischen Hauptstadt Kiew, die vom THW Kiel im Interesse der Sicherheit von Mannschaft und Offiziellen kontaktiert worden waren. In den folgenden Tagen glühten die Telefondrähte zwischen Kiel, Zaporozhye, Berlin und dem EHF-Standort Wien - im ständigen Austausch aller Beteiligten wurde nach einer Lösung gesucht, die letztlich im Austragungsort Györ gefunden wurde.

Györ amtierender Champions-League-Sieger im Frauenhandball
Die 130.000-Einwohner-Stadt im Westen Ungarns, nur rund 120 Kilometer von Wien entfernt, ist übrigens ein Mekka im Frauenhandball. Während die Herren nach drei Meisterschaften in den späten Achtzigern und dem IHF-Pokalsieg 1986 keine große sportliche Rolle mehr spielen, haben sich die Damen zur internationalen Größe entwickelt und gewannen in der vergangenen Saison erstmals die Königsklasse. "Györ ist eine handballverrückte Stadt und wird hoffentlich einen tollen Rahmen für das Achtelfinal-Hinspiel schaffen", ist sich Elwardt sicher. "Der THW Kiel hat auch viele Fans in Österreich und Ungarn, wir hoffen deshalb auch in Györ auf die Unterstützung unserer Fans." Beim Gegner aus Zaporozhye rief der Kompromiss der EHF indes nicht gerade Jubelstürme aus: "Die EHF zwingt uns, zweimal auswärts zu spielen. Wir haben Minsk als Kompromiss vorgeschlagen. Dort hat unser Hauptsponsor ein Büro, wir arbeiten mit vielen Unternehmen aus Minsk zusammen. Wir wären sehr willkommen gewesen und hätten auch eine entsprechende Unterstützung der Fans gehabt. Das wurde leider abgelehnt", schilderte Club-Präsident Olimpy Pokatov im Interview mit den Kieler Nachrichten.

Rechtsaußen Oleg Skopintsev erzielte bislang 40 Treffer.
Rechtsaußen Oleg Skopintsev erzielte bislang 40 Treffer.
Manager Dmitriy Karpushchenko kündigt dem THW Kiel dennoch einen heißen Kampf an: "Wir haben schon für einige Überraschungen gesorgt, warum sollten wir nicht noch mehr schaffen? Warum nicht dem THW Kiel einen großen Kampf liefern, nachdem wir gegen die Rhein-Neckar Löwen ein Unentschieden erreichten und Veszprem besiegten?"

Handballhauptstadt der Ukraine
Saporischschja gilt als die Handball-Hauptstadt in der Ukraine. Doch der HC Motor spielte dort bis zum letzten Jahr stets die zweite Geige hinter dem Lokalrivalen ZTR. Dieser sammelte 14 der bislang 22 Meisterschaften im seit 1991 unabhängigen Staat. Doch in der vergangenen Spielzeit wendete sich dann das Blatt: Nachdem man die Punktrunde noch mit zwei Punkten Rückstand auf den Rekordmeister abschloss, setzte man sich in den Playoff-Endspielen souverän mit 29:22 und 28:25 durch und feierte damit die erste Meisterschaft. Doch damit nicht genug: Durch zwei Kantersiege qualifizierte sich der HC Motor im Spätsommer erstmals für die Gruppenphase der europäischen Königsklasse. Im serbischen Novi Sad setzte man sich im Qualifikationsturnier im Halbfinale deutlich mit 40:18 gegen Borac Banja Luka aus Bosnien-Herzegowina durch und ließ auch im Finale dem gastgebenden HC Vojvodina beim 36:24-Erfolg keine Chance.
Neuer Trainer kam aus Minsk
Rückraumshooter Sergii Burka war bislang 38 Mal erfolgreich.
Rückraumshooter Sergii Burka war bislang 38 Mal erfolgreich.
Indes: Als typischer "Neuling" im Konzert der Großen geht der ukrainische Meister nicht so recht durch, stehen im Kader doch viele bekannte Gesichter. Denn dem neuen Trainer Sergey Bebeshko, der in der Vorsaison noch Dinamo Minsk ins Achtelfinale der "VELUX EHF Champions League" führte, folgten mit Kreisläufer Olexandr Shevelev, Rechtsaußen Oleg Skopintsev und den Rückraumspielern Sergiy Onufryienko und Vladislav Ostroushko vier Leistungsträger des weißrussischen Meisters an den Dnepr. Mit dem slowakischen Torhüter Richard Stochl und dem Kreisläufer Egor Evdokimov konnten zudem zwei ehemalige Akteure des finanziell angeschlagenen russischen Abonnementmeisters aus Tschechow verpflichtet werden. Und in der EM-Pause legte der HC Motor noch einmal personell nach: Während Nikolay Stetsyura (ebenfalls aus Minsk) allerdings in der Königsklasse nicht eingesetzt werden kann, stellte Mittelmann Angel Perez de Inestrosa, der erste Handball-Spanier in der Ukraine, bereits seine Qualitäten unter Beweis. Insgesamt hat Bebeshko in Zaporozhye nun neun Spieler unter seinen Fittichen, die er bereits zuvor in anderen Vereinen trainierte.
Unentschieden gegen Rhein-Neckar Löwen, Sieg gegen Veszprem
Geboren in Ciudad Real: Als Jungspund spielte Wintereinkauf Angel Perez de Inestrosa mit Talant Dujshebaev zusammen.
Geboren in Ciudad Real: Als Jungspund spielte Wintereinkauf Angel Perez de Inestrosa mit Talant Dujshebaev zusammen.
Sportliche Ausrufezeichen setzte der HC Motor, in der heimischen Liga verlustpunktfrei an der Spitze, besonders zum Auftakt und zum Abschluss der Gruppenphase. Im ersten Spiel der Gruppe A trotzten die "Falken" den Rhein-Neckar Löwen auswärts ein 31:31-Unentschieden ab. Und am vergangenen Sonnabend brachten sie dem bereits als Gruppensieger feststehenden ungarischen Meister aus Veszprem beim 26:22 die erste Niederlage bei - ein wichtiger Triumph, denn so verteidigte Zaporozhye, das seine Heimspiele in der 4.500 Zuschauer fassenden "Lokomotiv"-Arena im rund 300 Kilometer entfernten Charkiw absolvierte, das Achtelfinalticket vor RK Zagreb. Ein bitterer Nachgeschmack blieb, unterstellten die Kroaten doch im Anschluss den Ungarn, mit angezogener Handbremse gespielt zu haben. Nichtsdestotrotz ist der HC Motor damit der erste ukrainische Achtelfinalist seit neun Jahren, als ZTR Zaporozhye in der K.O.-Runde Veszprem unterlag.

Dem THW Kiel steht am Donnerstag dennoch eine schwere Aufgabe bevor - und diese wird dadurch keineswegs leichter, dass nicht nur der langzeitverletzte Mittelmann Rasmus Lauge fehlen wird, sondern auch hinter dem Einsatz von Torhüter Johan Sjöstrand ein kleines Fragezeichen steht. Der schwedische Nationalspieler zog sich nach einem Kopftreffer von Magdeburgs Rechtsaußen Robert Weber am Sonntag eine Gehirnerschütterung zu. Bereits am Mittwoch bricht der THW-Tross auf Richtung Wien, von dort geht es im Bus weiter nach Györ. Direkt nach der Partie werden die "Zebras" bereits wieder zurück reisen nach Wien, von wo am frühen Freitagmorgen der Flieger Richtung Hamburg startet. Die Zeit ist knapp, steht doch bereits am Sonntagnachmittag das schwere Auswärtsspiel in der DKB Handball-Bundesliga bei HBW Balingen-Weilstetten an.

Die Schiedsrichter am Donnerstag sind Nenad Nikolic und Dusan Stojkovic aus Serbien, als EHF-Delegierter reist der Österreicher Anton Schlick an.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

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Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Alle Spieltermine, Ergebnisse und Tabellen der Gruppenphase im EHF-Pokal finden Sie hier.
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In der Gruppenphase des EHF-Pokals kann die TSV Hannover-Burgdorf nach zuletzt 3:1 Punkten aus den Spielen gegen Ademar Leon wieder vom Viertelfinaleinzug träumen. Dafür wird aber am Sonnabend ein Sieg bei Lugi HF, dem derzeitigen Tabellenführer der Gruppe A, benötigt. Anwurf in Schweden ist um 17.00 Uhr. Die Füchse Berlin hingegen sind nur noch einen kleinen Schritt davon entfernt, ihr erhofftes Ticket für das in der Bundeshauptstadt ausgetragenen Finalturnier zu lösen. Mit einem Unentschieden am Sonnabend (Anwurf: 16.00 Uhr) beim französischen Vertreter Chambery Savoie HB kann der derzeitige Bundesliga-Fünfte den Sieg in der Gruppe D vorzeitig sicherstellen und damit das Viertelfinale überspringen.

In der Königsklasse hat die SG Flensburg-Handewitt in der Gruppe D gegenüber dem Ligakonkurrenten aus Hamburg bereits am Mittwochabend vorgelegt: Nach dem deutlichen 37:25-Heimsieg über Naturhouse La Rioja aus Spanien übernahm der Vizemeister mit nun 13:3 Zählern vorläufig die Tabellenspitze. Hamburg kann aber mit einem Auswärtssieg am Sonntag (16.00 Uhr) beim noch sieglosen schwedischen Meister HK Drott Halmstad wieder vorbeiziehen.

Alle Spieltermine, Ergebnisse und Tabellen der  CL-Gruppenphase finden Sie hier.
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Im Achtelfinale der Königsklasse sind neben dem THW Kiel noch drei weitere Bundesligisten am Start - und auch diese treten in den Hinspielen auswärts an. Titelverteidiger HSV Hamburg tritt am Sonnabend um 18.00 Uhr beim mazedonischen Meister HC Vardar Skopje an. Spannung verspricht das Duell zwischen KS Vive Targi Kielce und den Rhein-Neckar Löwen, das am Sonnabend um 16.10 Uhr in Polen in die erste Runde geht. Die SG Flensburg-Handewitt bekommt es schließlich am Sonntag um 19.15 Uhr mit dem slowenischen Spitzenteam RK Celje zu tun.

Eurosport überträgt alle Champions-League-Partien live.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 19.03.2014:

THW Kiel trifft in Györ auf eine große deutsche Kolonie

CL-Achtelfinal-Hinspiel gegen Saporoschje könnte nach Verlegung zum Heimspiel werden
Kiel. Den ersten Vergleich des Champions-League-Achtelfinals zwischen dem ukrainischen Meister HC Motor Saporoschje und dem deutschen Titelträger THW Kiel hat die Mannschaft aus der Ost-Ukraine bereits 14:7 gewonnen. Zu der Hinspiel-Partie, die morgen (19.15 Uhr, Eurosport live ab 19 Uhr) wegen der Unruhen in der Ukraine im ungarischen Györ ausgetragen wird, begleiten das Team der Falken 14 Manager des Sponsors als Fans.

Bei dem THW haben sich dagegen nur sechs Zebra-Anhänger gemeldet, die mitreisen wollen. Inklusive THW-Geschäftsstellenleiterin Sabine Holdorf-Schust sind es damit sieben heimische Unterstützer für Kiel in der Universitäts-Halle von Györ.

Zu wessen Gunsten allerdings das Pendel des neutralen Publikums in der westungarischen Stadt ausschlagen wird, ist noch völlig offen. Als Nachbarland zur Ukraine ist Györ zwar für den "Gastgeber" Saporoschje leichter zu erreichen als von Kiel aus, allerdings betreibt Audi seit über 20 Jahren ein Motorenwerk in der Stadt an der kleinen Donau, einem Seitenarm der Donau. Über 6000 Mitarbeiter sind bei dem deutschen Autobauer beschäftigt. Dadurch sind auch viele deutsche Ingenieure in der Stadt. Und denen wird die Handball-Leidenschaft firmenintern eingeimpft. Denn Audi ist Namenssponsor des Györer Handball-Clubs. Der stellt das derzeit beste Frauen-Team, das 2013 die Champions League gewonnen hat. Die Männer waren auch mal europäische Spitzenklasse, gewannen 1986 den EHF-Pokal, müssen sich aktuell in der höchsten ungarischen Liga allerdings mit einer Nebenrolle begnügen.

Die Erfahrung in der Organisation hochklassiger Handball-Spiele macht Györi Audi ETO KC zum idealen Ausrichter des CL-Achtelfinal-Hinspiels zwischen Saporoschje und Kiel. "Wir haben einen neutralen Austragungsort mit Erfahrung in der Champions League gesucht. Ungarn war die beste Option für beide Teams", sagt JJ Rowland, Pressesprecher der Europäischen Handball Föderation (EHF). In Györ war man ob der Anfrage der EHF zwar überrascht, stellt sich aber ganz in den Dienst dieser Partie. "Wir sind wirklich sehr glücklich und sehr stolz, dieses Spiel ausrichten zu können. Ein Champions League-Spiel der Männer ist in der medialen Aufmerksamkeit eben noch einmal etwas anderes als eines der Frauen", sagt Szabo Tamas aus dem Management des Györer Clubs.

Er rechnet morgen trotz der kurzen Vorlaufzeit im Ticketverkauf mit einem vollen Haus. 3000 Zuschauer passen in die Halle, rund die Hälfte der Karten waren nach seinen Angaben gestern bereits verkauft. Viele Zuschauer, so Tamas, würden am Tag des Spiels spontan kommen. "Die Wege von Österreich, aus der Slowakei, Slowenien und Kroatien sind kurz."

Kürzer und günstiger ist die Anreise durch die Verlegung auch für den THW Kiel geworden. 7500 Euro weniger verschlingt der Weg nach Ungarn statt in die Ukraine. Per Flieger nach Wien und anschließend per Bus ins 100 km entfernte Györ geht es heute für die Mannschaft. Auch Johan Sjöstrand soll mit dabei sein. Der THW-Torwart scheint so weit von seiner Gehirnerschütterung genesen, die er durch einen Kopftreffer im Liga-Heimspiel am Sonntag gegen den SC Magdeburg (27:27) erlitten hat. Der Schwede hatte sich bereits während des Spiels in der Kabine von Jan Bock, Osteopath im Ärzteteam des THW, behandeln lassen.

In Györ kommt es bereits heute zum Aufeinandertreffen beider Mannschaften. Da es in diesem Spiel keinen klassischen Gastgeber gibt, übernachten beide Vereine im ETO Park Hotel - das gibt es sonst nur bei Turnieren.

(von Ralf Abratis und Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 19.03.2014:)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 20.03.2014:

Sjöstrand sagte die Györ-Reise ab

CL-Achtelfinale: THW Kiel trifft heute auf Saporoschje
Kiel. Das hart erkämpfte Remis (27:27) gegen den SC Magdeburg in der Handball-Bundesliga hat beim THW Kiel tiefere Spuren hinterlassen als zunächst angenommen und ließ den deutschen Meister gestern nur geschwächt zum Champions-League-Auftritt nach Ungarn reisen. Torwart Johan Sjöstrand kann sein Team aufgrund seiner Gehirnerschütterung heute ab 19.15 Uhr lediglich via TV (Eurosport) unterstützen, wenn es in Györ im Achtelfinal-Hinspiel auf den ukrainischen Meister HC Motor Saporoschje trifft.

Die Entscheidung fiel erst am späten Dienstagabend - also wenige Stunden vor dem Abflug nach Wien. Der Schwede war am Sonntag durch einen Kopftreffer von Robert Weber niedergestreckt worden. Er spielte zunächst weiter, wurde dann aber für Andreas Palicka ausgewechselt und kam zur zweiten Halbzeit nicht wieder in die Halle. Stattdessen wurde er von Osteopath Jan Bock behandelt. Trotz erster Zuversicht erwies sich die Verletzung nun aber als zu heftig.

"In der zweiten Halbzeit ganz allein zu sein, war ungewöhnlich. Die Tipps und Aufmunterungen haben gefehlt, aber die Schwindelgefühle bei Johan waren zu stark", sagte Palicka nach dem Spiel. Diese Situation wird sich gegen Saporoschje nicht wiederholen. Moritz Krieter aus dem Drittliga-Team des THW ist mitgeflogen.

Angeschlagen ist auch Rene Toft Hansen. Der Kreisläufer klagte nach einigen Ringereinlagen der SCM-Abwehr gegen ihn über Beschwerden im Nacken und konnte den Kopf zuletzt nur eingeschränkt bewegen.

Trainer Alfred Gislason konnte die harte SCM-Gangart nur schlucken ("Wenn die Schiedsrichter das zulassen, dann nutzt eine Mannschaft wie Magdeburg das auch, weil sie so eine Chance gegen uns hat.") und als Vorbereitung ansehen. "Saporoschje stellt eine sehr körperliche Abwehr mit einer 6:0- oder 5:1-Variante und verfügt über eine robuste Spielweise. Das Spiel ist ähnlich angelegt wie das von Medwedi Tschechow, unserem Achtelfinal-Gegner aus dem vergangenen Jahr", sagt Gislason, der als Schlüssel zum Erfolg eine ebenfalls geschlossene Abwehrreihe ansieht: "Wir müssen schon in Ungarn voll auf Sieg spielen, denn Saporoschje ist es völlig egal, ob sie zuhause oder auswärts spielen. Wie stark sie sind, haben sie beim Unentschieden in der Vorrunde bei den Rhein-Neckar Löwen gezeigt." Die besondere Situation - wegen der unsicheren Lage in der Ukraine wurde die Partie nach Ungarn verlegt - nimmt gelassen: "Wir haben keine Ahnung, was uns erwartet: eine volle Halle oder eine leere, das Publikum für oder gegen uns. Wir nehmen es, wie es kommt."

Trotz des zwangsweisen Umzugs geben sich die Ukrainer zuversichtlich. HC-Manager Dmitriy Karpushchenko verweist neben dem Remis gegen die Löwen auch auf den 26:22-Sieg gegen den ungarischen Meister MKB Veszprem zum Abschluss der Vorrunde, der Saporoschje überhaupt erst ins Achtelfinale hievte. Gegen den THW hoffen die Ukrainer auch in fremder Halle auf Publikumsunterstützung. "Es gibt viele Handball-verrückte Menschen in Ungarn. Hoffentlich ist die Halle voll", sagt Karpushchenko.

Verzichten muss das Motor-Team auf den Weißrussen Alexander Titov, der nach einer Knie-OP noch nicht wieder fit ist. Aber ansonsten hat der Meister aus der Ukraine, der im vergangenen Jahr erstmals den nationalen Titel holte, eine erfahrene Mannschaft zusammen. Trainer Sergey Bebeshko kam zu dieser Saison von Dinamo Minsk und brachte vier Spieler mit, mit denen er im Jahr zuvor das Achtelfinale erreicht hatte. Dazu haben sich aus Tschechow Torhüter Richard Stochl und Kreisläufer Egor Evdokimov den Ukrainern angeschlossen, und seit der Winterpause zieht mit Angel Perez de Inestrosa ein Spanier die Fäden im Rückraum.

(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 20.03.2014:)

 

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User-Tipp:

HC Motor Zaporozhye (UKR) - THW Kiel
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TV- und Radio-Tipps:

  • Eurosport-Logo TV: Eurosport:
    Do., ab 19.00 Uhr: HC Motor Zaporozhye (UKR) - THW Kiel
    live aus der Sporthalle der Istvan-Szechenyi-Universität, Györ (HUN)
  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    Do., ab 19.15 Uhr: Live-Einblendungen HC Motor Zaporozhye (UKR) - THW Kiel
    geplante Einblendungen um 19.20 Uhr, 19.40 Uhr, 20.00 Uhr, 20.30 Uhr und in der Schlussphase gegen 20.45 Uhr; nach dem Spiel Berichte und Stimmen der Beteiligten um 21.00 Uhr und 22.00 Uhr sowie am nächsten Morgen; Reporter ist Arne Helms
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!


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