Der THW Kiel hat die Tür zum Erreichen des "VELUX EHF Final4" in
Köln weit aufgestoßen. Am Sonnabend gewannen die "Zebras" ihr
Viertelfinal-Hinspiel in der
Champions League
beim mazedonischen Spitzenclub HC Metalurg
Skopje in beeindruckender Manier mit 31:21 (14:9). Besonders dank
einer starken Abwehr und der insgesamt 15 Treffer von
Marko Vujin und
Aron Palmarsson
erarbeitete sich der deutsche Rekordmeister in der mit 7.000
Zuschauern ausverkauften Boris-Trajkovski-Halle ein komfortables
Polster für das Rückspiel, das am Sonntag, den 27. April um
14.15 Uhr in der Sparkassen-Arena angepfiffen wird.
Die Experten waren sich vor der Partie einig: Nur drei
Tage nach der bitteren
26:29-Niederlage
bei den Rhein-Neckar Löwen und dem damit verbundenen Verlust
der Tabellenführung in der DKB Handball-Bundesliga stand dem
THW Kiel eine denkbar schwierige Aufgabe bevor. Denn im Hexenkessel
der Boris-Trajkovski-Halle, die für dieses Viertelfinal-Hinspiel
binnen acht Minuten ausverkauft war, hatten in dieser Saison
auch schon Paris St. Germain, KIF Kolding-Kopenhagen und sogar
der ruhmreiche FC Barcelona den Kürzeren gezogen.
Bilderbuchstart des THW
Vor dieser beeindruckenden Kulisse von 7.000 lautstarken
mazedonischen Handballfans erwischten die "Zebras" aber
einen Bilderbuchstart:
Johan Sjöstrand
parierte sofort den ersten Wurf des Champions-League-Topscorers
Renato Vugrinec, der wenig später auch vom Siebenmeterstrich
scheiterte. Und obwohl
Aron Palmarsson
früh unliebsame Bekanntschaft mit der rauhen Spielweise der
gegnerischen Abwehr machte und
Rene Toft Hansen
für einen kleinen Rempler sofort für zwei Minuten auf die Bank
musste, legte der THW dank zweier weiterer
Sjöstrand-Paraden,
zweier Treffer
Palmarssons und dem
ersten
Vujin-Streich gegen seinen
Landsmann und Freund Darko Stanic ein 3:0 vor.
Dieser konnte sich kurze Zeit später aber mit zwei Paraden
gegen Geburtstagskapitän Filip Jicha
auszeichnen. Auch dadurch, dass Toft Hansen
bereits in der zehnten Minute seine zweite Zeitstrafe kassierte
und der ansonsten blasse Vugrinec zwei Treffer erzielte, wurden
die Fans auf den Rängen lauter. Als Linksaußen Dejan Manaskov
in Überzahl den 4:4-Ausgleich erzielte, bebte die Halle erstmals.
THW bleibt cool im Hexenkessel
Doch der THW Kiel zeigte sich von der Atmosphäre in der Arena
unbeeindruckt. In Unterzahl zeigte der bärenstarke
Palmarsson ein geniales Anspiel
auf
Niclas Ekberg, der zum wichtigen
5:4 traf. Dann fing
Sjöstrand einen
missglückten Atman-Wurf und schickte Landsmann
Ekberg
auf die Reise - 6:4. Als Vugrinec dann auch noch ein Stürmerfoul
abgepfiffen bekam und
Palmarsson per
Sprungwurf auf 7:4 stellte, reagierte Metalurg-Coach Lino Cervar
mit einem Torhüterwechsel und wenig später mit einer Auszeit.
Obwohl der THW in dieser Phase auf den
Rot-gefährdeten
Toft Hansen verzichtete
-
Jicha übernahm seine Position im
Mittelblock -, hatte er die Partie im Griff. Und nachdem
die Gastgeber einen weiteren Fehlwurf fabrizierten und der
enteilte
Wiencek mustergültig bedient
auf 8:4 erhöhte, war es in der Boris-Trajkovski-Halle merklich
ruhiger geworden.
Skopje mit Vier-Tore-Lauf
Doch Skopje fand erst einmal wieder in die Partie: Mit dem
jungen Kroaten Luka Cindric kam frischer Wind in den Rückraum
der Gastgeber, der nun ohne Vugrinec und damit ohne Linkshänder
auskam. Und das klappte ganz gut: Pavel Atman gelang per
Sprungwurf das 5:8, Manaskov ließ per Gegenstoß das 6:8 folgen.
Dann kehrte Darko Stanic für einen Siebenmeter
Sigurdssons
ins Tor zürück und parierte nicht nur diesen, sondern auch den
folgenden Wurf
Palmarssons - dennoch
musste der Serbe danach zurück auf die Bank. Von dort aus sah
er aber, wie Manaskov eine der seltenen Unachtsamkeiten in der
Kieler Deckung zum 7:8 nutzte und Cindric nach einem
Vujin-Fehlwurf per Gegenstoß wieder
egalisierte.
Starke Schlussphase des THW
Das Feuer im mazedonischen Hexenkessel war neu entfacht, aber
der THW hielt erneut sein Löschgerät bereit.
Sigurdsson
traf von außen zum 9:8,
Vujin ließ
sogleich das 10:8 folgen. Metalurg Skopje hingegen biss sich
mehr und mehr die Zähne an der Kieler 6:0-Deckung aus, die sich
vom bisweilen trägen Spielaufbau der Gastgeber nicht einschläfern
ließen und vor allem die Passwege an den Kreis immer wieder
dicht machten. Als Folge gelang Metalurg bis zur Pause nur noch
ein weiterer Treffer durch Cindric vom Siebenmeterpunkt. Nach
diesem 9:10 spielten aber nur noch die "Zebras":
Wiencek erkämpfte eine Zeitstrafe
gegen Atman,
Vujin traf in Überzahl
zum 11:9.
Palmarsson und erneut
Vujin legten nach, und als
Sjöstrand gegen Cindric zur Stelle
war, sorgten die Kieler für einen glanzvollen Schlusspunkt des
ersten Durchgangs:
Toft Hansen pflückte
nach der Parade den Ball herunter und tippte den Ball zu
Christian Zeitz. Dieser bediente
mit einem weiten Pass
Sigurdsson,
stürmte dann selbst nach vorne, bekam den Ball vom Isländer
zurück in den Lauf gespielt und schloss zum 14:9-Pausenstand ab.
THW verwaltet Vorsprung
Nach dem Seitenwechsel machten die "Zebras" genau dort
weiter, wo sie aufgehört hatten:
Vujin
bediente den an den Kreis aufgelösten
Jicha,
der auf 15:9 erhöhte. Der gute
Sjöstrand
parierte gleich den ersten Wurf Vugrinec', und
Palicka war bei einem Cindric-Siebenmeter nicht zu überwinden.
Zwar ließen auch die Kieler gegen den ins Tor zurückgekehrten
Stanic mehrere gute Chancen aus, doch der komfortable Vorsprung
konnte zunächst gehalten werden. Auch dank
Wael Jallouz,
der nach
Vujin-Anspiel vom Kreis zum
16:10 und per Sprungwurf zum 19:13 erfolgreich war. Und auch dank
Wiencek, der zwei traumhafte
Palmarsson-Assists konsequent verwandelte.
Skopje kämpft sich noch einmal heran
Dennoch gab sich Metalurg Skopje noch nicht geschlagen. Teilweise
wurde nun sogar in den eigenen Angriffen das Tempo angezogen,
besonders Pavel Atman übernahm nun die Initiative, holte mit
Durchbrüchen Siebenmeter heraus oder traf selbst wie bei seinem
(vermeintlichen) Billard-Tor zum 14:19 oder dem Sprungwurf zum
15:19. Und Atman war es auch, der nach
Palmarssons
20:15 die dritte Zeitstrafe und damit die rote Karte gegen
Toft Hansen erkämpfte. Beim anschließenden
Siebenmeter aber blieb
Sjöstrand gegen
Vugrinec Sieger, und als
Ekberg trotz
Unterzahl durch einen feinen Bodenpass des überragenden
Palmarsson gefüttert wurde und vom
Kreis zum 21:15 traf, schien die nächste Aufholjagd Skopjes zerschlagen.
Doch noch einmal keimte bei den Fans auf den Rängen Hoffnung auf,
als Zeitz eine Zeitstrafe kassierte und
Mojsoski (2) und Dimovski binnen zwei Minuten auf 19:22 verkürzten.
Nach einem Stürmerfoul des THW bekam Metalurg gar die Chance, weiter
heranzukommen, doch Wiencek fing einen
weiten Pass der Gastgeber artistisch ab und Vujin
traf zum wichtigen 23:19.
"Zebras" im Endsputr zum Kantersieg
Der Auswärtssieg der Kieler war aber auch nach 52 Spielminuten
noch nicht in trockenen Tüchern. Nachdem
Zeitz
an Stanic scheiterte,
Wiencek eine
Zeitstrafe kassierte und Manaskov den Ball zum 20:24 an
Sjöstrand vorbei drehte, schien den
"Zebras" eine heiße Schlussphase bevorzustehen. Doch der THW
behielt auch jetzt kühlen Kopf:
Palmarsson
hämmerte den Ball in Unterzahl zum 25:20 in die Maschen, und
nach einem Ballverlust Vugrinec' erhöhte
Jicha
per Sprungwurf auf 26:20. Als der starke
Wiencek
dann nach einer Stanic-Parade gegen
Jicha
in den Kreis hechtete und per Nachwurf zum 27:20 traf, war die
Partie fünf Minuten vor Schluss entschieden. Doch während Metalurg
und seine Fans nun die Köpfe hängen ließen, kannten die "Zebras"
in Hinblick auf die noch bevorstehenden 60 Rückspiel-Minuten
keine Gnade: Während
Palicka noch
zwei Paraden zeigte und auch
Sjöstrand
noch einen weiteren Siebenmeter entschärfte, sorgten
Palmarsson, zweimal
Vujin
und
Ekberg mit einem feinen Leger
gar noch für ein imposantes Zehn-Tore-Polster.
Rückspiel am nächsten Sonntag
Mit einem Bein stehen die Kieler damit bereits zum
vierten Mal im "VELUX EHF Final4", das am 31. Mai/1. Juni
erneut in der Kölner Lanxess-Arena stattfindet. Das andere
Bein wollen die "Zebras" am nächsten Sonntag, den 27. April
nachziehen, wenn Metalurg Skopje zum Rückspiel an die
Förde reist. Für das entscheidende Duell, das um 14.15 Uhr
in der Sparkassen-Arena angepfiffen wird, sind noch Karten
in allen Preiskategorien zwischen 13,00 Euro und 48,00 Euro
verfügbar.
Lesen Sie bitte auch
- HC Metalurg Skopje (MKD ):
-
Stanic (1.-14., 18., 31-60., 10/1 Paraden),
Mijatovic (14.-18, 19.-30., 1 Parade);
Ojleski (n.e.),
Dimovski (2),
Vugrinec (3/1),
Georgievski,
D. Manaskov (6),
Mirkulovski,
Markovski (n.e.),
Mojsoski (3),
Markoski,
Atman (4),
Cindric (3/2),
Kedzo (n.e.),
Jonovski,
Mandic;
Trainer: Cervar
- THW Kiel:
-
Sjöstrand (1.-52. und bei einem Siebenmeter, 12/2 Paraden),
Palicka (53.-60. und bei zwei Siebenmetern, 3/1 Paraden);
Toft Hansen,
Sigurdsson (1),
Sprenger (n.e.),
Wiencek (5),
Ekberg (5/1),
Zeitz (1),
Jallouz (2),
Palmarsson (7),
Klein (n.e.),
Jicha (2),
Vujin (8);
Trainer: Gislason
- Schiedsrichter:
-
Michal Badura / Jaroslav Ondogrecula (Slowakei)
- Zeitstrafen:
-
Metalurg: 3 (2x Jonovski (21., 50.), Atman (25.));
THW: 5 (3x Toft Hansen (4., 10., 42.), Zeitz (46.),
Wiencek (52.))
- Rote Karte:
-
THW: Toft Hansen (42., dritte Zeitstrafe)
- Siebenmeter:
-
Metalurg: 7/3 (Vugrinec vorbei (2.), Palicka hält Cindric (32.),
Sjöstrand hält Vugrinec (42.) und D. Manaskov (57.));
THW: 2/1 (Stanic hält Sigurdsson (18.))
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 0:3 (5.), 2:3, 2:4, 4:4 (11.), 4:8 (16.), 8:8 (21.), 8:10, 9:10 (25.), 9:14;
2. Hz.: 9:15, 10:15, 10:16 (36.), 11:16, 11:17, 12:17, 12:18, 13:18, 13:19 (39.),
15:19, 15:21, 16:21, 16:22 (45.), 19:22 (48.), 19:24, 20:24 (52.), 20:28 (57.), 21:28, 21:31.
- Zuschauer:
-
7.000 (ausverkauft) (Boris-Trajkovski-Halle, Skopje (MKD))
- Spielgrafik:
-
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
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Alle Spieltermine und Ergebnisse der
CL-Viertelfinals finden Sie hier.
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Im
EHF-Pokal stehen an den
beiden kommenden Wochenenden die drei
Viertelfinal-Duelle auf dem
Spielplan - allerdings ohne deutsche Beteiligung. Die TSV
Hannover-Burgdorf scheiterte bereits in der
Gruppenphase,
und der frischgebackene Pokalsieger aus Berlin steht
als Ausrichter des Final-Four-Turniers am 17./18. Mai
bereits im Halbfinale. Um die drei restlichen Plätze
kämpfen HCM Constanta (ROU) gegen Lugi HF (SWE),
Sporting Lissabon (POR) gegen SC Szeged (HUN) sowie
HBC Nantes gegen Montpellier HB in einem rein
französischen Duell.
In der Königsklasse haben auch die Rhein-Neckar Löwen
und die SG Flensburg-Handewitt ihre Hinspiele
an den Osterfeiertagen für sich entschieden. Die Baden-Württemberger
demontierten beim 38:31 (22:14)-Heimsieg den FC Barcelona über
weite Strecken der Partie und retteten letztlich ein komfortables
Polster für das Rückspiel am nächsten Sonnabend ins Ziel. Der SG
Flensburg-Handewitt hingegen gelang am Montag gegen HSV-Bezwinger
Vardar Skopje nur ein 24:22 (13:14)-Erfolg in der Flens-Arena,
das Rückspiel in der Boris-Trajkovski-Halle steigt am Sonnabend
um 17.00 Uhr.
Eurosport überträgt beide Champions-League-Partien live.
Aus den Kieler Nachrichten vom 22.04.2014:
THW Kiel erlebt Sternstunde
Handballmeister feiert im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League einen 31:21-Sieg bei Metalurg Skopje
Skopje. Der THW Kiel kann für das "Final4" in Köln
planen. Mit einer grandiosen Leistung gewann der Handballmeister
am Sonnabend bei Metalurg Skopje im Viertelfinal-Hinspiel der
Champions League mit 31:21 (14:9). Gestützt auf eine bärenstarke
Deckung, gespeist von den Toren der überragenden
Aron Palmarsson, Marko Vujin
und Patrick Wiencek, ließen die Zebras
nach einem Zwischenstand von 8:8 (20.) keinen Zweifel mehr daran,
wer der Sieger sein würde.
Die Zebras spielten in Gedenken an Roland Breitenberger
mit Trauerflor. "Wir waren auch deshalb sehr fokussiert", sagte
Trainer Alfred Gislason, dessen Team
einen großartigen Start erwischte. In einer Halle, in der bereits
Barcelona, Paris und Kopenhagen strauchelten.
Gestützt auf einen starken Johan Sjöstrand
zog das Gislason-Team schnell auf 3:0 davon,
nach einer Viertelstunde führte es mit 8:4 in der mit 7000 Zuschauern
ausverkauften Boris-Trajkovski-Arena, in der die Kieler bereits beim
Einlaufen ausgepfiffen worden waren. Eine Phase, in der in dem
Hexenkessel so etwas wie Ruhe einkehrte.
Mit leichten Fehlern brachten die Zebras den mazedonischen Vizemeister
noch einmal zurück ins Spiel. So scheiterte "Goggi" Sigurdsson
mit einem Srafwurf an Darko Stanic. Nach der 26:29-Niederlage
bei den Rhein-Neckar Löwen am Mittwoch war nun der Isländer als Siebenmeterschütze
an der Reihe, hatte in Mannheim doch mit Vujin,
Filip Jicha und Niclas Ekberg
das etatmäßige Personal einen schlechten Tag erwischt. Auch
Jicha, der am Sonnabend seinen 32. Geburtstag feierte,
leistete sich in diesen Minuten, in denen Metalurg ein 4:0-Lauf gelang, den
vierten Fehlversuch in Serie. Den Kapitän plagte der stark angeschwollene
Ringfinger seiner rechten Hand. Deshalb hatte er Mannschaftsarzt
Dr. Detlev Brandecker gebeten, kurzfristig nach
Skopje zu reisen, um ihm eine Spitze zu verabreichen. Für ihn sprangen im
Angriff Palmarsson und Vujin
ein, die bereits in der ersten Halbzeit neun Tore warfen.
Das Fundament, auf dem die Kieler eine verdiente 14:9-Führung zur Pause
errichteten, war aber die großartige Deckung. In Mannheim hatten sie in der
zweiten Halbzeit nur Spalier gestanden, in Skopje verwandelten sie sich zügig
in eine Wand. Der Ausgleich zum 8:8 durch Dejan Manaskov sollte für 16
endlose Minuten das letzte Feldtor der Mannschaft von Lino Cervar sein. Als
Zlatko Mojsoski den Bann brach, hatten die Kieler sich auf 15:9 abgesetzt.
Auch Jicha hatte getroffen, vom Kreis.
Die Kieler mussten in der Schlussphase ohne einen ihrer wichtigsten
Baumeister auskommen, Rene Toft Hansen hatte nach
drei Zeitstrafen (42.) die Rote Karte gesehen. Zwei durften getrost als
kurios bezeichnet werden. Ein Grund, warum die Mazedonier noch einmal auf
drei Tore (19:22/47.) verkürzen konnten, doch spätestens das 19:23, ein
weiterer Hammer von Vujin, raubte ihnen den
letzten Nerv. "Es tut mir leid, dass wir unserem Publikum vor den Ferien
keinen Sieg schenken konnten", sagte Cervar, der sich keine Illusionen
mehr über ein mögliches Weiterkommen machte. "Ich hoffe, dass Kiel diesen
Wettbewerb jetzt auch gewinnt."
Das Team um den Ex-Magdeburger Renato Vugrinec, dem nichts gelingen
wollte, ergab sich in den letzten Minuten in sein Schicksal und verlor
auch in der Höhe verdient mit 21:31 gegen einen THW, der sich im Rückspiel
am Sonntag (14.15 Uhr/Eurosport) nur noch selbst darin hindern kann, das
"Final4" in Köln (31. Mai/1. Juni) zu erreichen. "Das war unsere beste
Saisonleistung", lobte Gislason seine
Mannschaft, mit der er nach der Löwen-Pleite hart ins Gericht gegangen
war. "Wir haben den Löwen extrem dabei geholfen, ihr Selbstbewusstsein
aufzubauen", sagte der Trainer, der seinen Spielern ein intensives
Videostudium nicht ersparte, um die Vielzahl der Fehler anzusprechen.
Umso mehr begeisterte ihn die "Energieleistung" (Jicha)
in Skopje. Besonders freute er sich für Sjöstrand,
der lange an den Folgen eines Kopftreffers gelitten hatte. "Er soll nur
seine Pässe lassen", riet Gislason dem
Schweden, dem zweimal ein riskantes Anspiel misslang. "Wahrscheinlich
ist er kurzsichtig", sagte Gislason lachend.
Und die Metalurg-Fans? Sie, die ihre Helden trotz des immer deutlicher
werdenden Rückstands bis zum Abpfiff bedingungslos unterstützt hatten,
klatschten nun auch für die Sieger.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.04.2014)