13 Schritte hat der THW Kiel in dieser Champions-League-Saison
bereits Richtung "VELUX EHF Final4" in der Kölner Lanxess-Arena
unternommen. Durch den deutlichen
31:21-Erfolg
im
Viertelfinal-Hinspiel bei
HC Metalurg Skopje am vergangenen Wochenende scheint der letzte
Schritt bis Köln am Sonntag reine Formsache zu sein, wenn die
"Zebras" mit ihren eigenen Fans im Rücken auch das Rückspiel
für sich entscheiden wollen. Der Anwurf in der Sparkassen-Arena
erfolgt um 14.15 Uhr, im Vorverkauf und an der Tageskasse sind
noch Tickets in allen Kategorien zu Preisen zwischen 13,00 Euro
und 40,00 Euro erhältlich.
Es müsste schon mit dem Handballteufel zugehen, sollte der THW
kurz vor dem Ziel doch noch scheitern. Nach dem großartigen
Zehn-Tore-Sieg bei den Mazedoniern könnten
sich die Kieler im eigenen "Wohnzimmer" theoretisch gar eine
Niederlage mit neun Toren Unterschied erlauben. In eine
zweistellige Heimpleite mussten die "Zebras" in ihrer langen
Vereinshistorie erst ein einziges Mal einwilligen, der Negativrekord
liegt über 23 Jahre zurück: Am 21. November 1990 konnten auch acht
Treffer Henry Blatters das 15:25 im DHB-Pokal gegen TuSEM Essen
TV Großwallstadt nicht in Grenzen halten.
Cervar bemängelte fehlenden Kampfeswillen
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Trainer-Fuchs Lino Cervar entschuldigte sich nach dem Hinspiel
für den Auftritt seiner Mannschaft.
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Metalurg |
Kapitän
Filip Jicha und Co. sind
dennoch gewarnt und werden die Partie gegen Metalurg nicht
mit angezogener Handbremse angehen. Vielmehr möchten sich
die Kieler im letzten Königsklassen-Heimspiel der Saison
bei ihren Fans für die bisherige tatkräftige Unterstützung
bedanken, mit der der THW bislang elf von 13 Spielen
gewann und lediglich beim
Auswärtsspiel in Kielce
unterlag. Zumal bei Metalurg Skopje auf nahezu jeder Position
eine Steigerung zum Hinspiel möglich scheint, in dem einzig
der 21-jährige Linksaußen Dejan Manaskov (6 Treffer) überzeugte.
Der Sohn des legendären Pepi Manaskov war damals zweieinhalb
Jahre alt, als sein Vater mit dem VfL Hameln im Februar 1995
beum 29:21 in der Ostseehalle groß auftrumpfte. Am vergangenen
Sonntag war er einer der wenigen, die dem THW Probleme bereiteten,
wenngleich auch er kurz vor Schluss mit einem Strafwurf am
starken
Johan Sjöstrand scheiterte.
"Ich möchte mich in meinem Namen und im Namen meiner Spieler
entschuldigen, dass bei uns der Kampfeswille fehlte", wurde
Metalurg-Coach Lino Cervar nach dem Hinspiel überraschend
deutlich, der das "VELUX EHF Final4" für seine Mannschaft
bereits abgehakt hat: "Ich hoffe, der THW wird die Champions
League gewinnen".
Metalurgs Generalprobe geglückt
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Dejan Manaskov erzielte im Hinspiel sechs Treffer.
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Metalurg |
Die Mazedonier reisen bereits am Freitag
nach Kiel und werden am Samstagabend ihr Abschlusstraining
in der Sparkassen-Arena abhalten. Die Generalprobe in der
Liga ist Pavel Atman und Co. am Dienstag gelungen: Beim
diesjährigen EHF-Pokal-Teilnehmer HC Zomimak-M in Strumica
siegte der Vizemeister auch dank 14 Stanic-Paraden mit 25:20 (13:13).
Es war erst das dritte Spiel (und der dritte Sieg) Metalurgs
in der heimischen Meisterschaft, da man wie der Lokalrivale
Vardar erst in der Meisterrunde eingestiegen ist und dort auf die
vier Vorrundenbesten (darunter auch Metalurgs zweite Mannschaft)
trifft. Zuvor spielte Lino Cervars Mannschaft in der SEHA-Liga,
belegte dort aber aufgrund von fünf Niederlagen
aus den letzten sechs Spielen nur den fünften Rang und
verpasste damals erstmals das Final-Four-Turnier.
THW will zum vierten Mal nach Köln
Alfred Gislason sah vor dem
nun bevorstehenden Saisonendspurt mit (aller Voraussicht nach)
acht Spielen in fünf Wochen im Hinspiel eine der besten
Leistungen der neu formierten THW-Herde: "Ich bin sehr stolz
auf meine Mannschaft. Wir wussten, dass es ein sehr schwieriges
Match werden würde. Aber wir haben gut in Abwehr und Angriff
gespielt und haben deshalb verdient gewonnen." Zweifelsohne
war dieser Kantersieg ein Meilenstein auf dem Weg zum
"VELUX EHF Final4", das in der Kölner Lanxess-Arena am
31. Mai und 1. Juni gleichzeitig den Saisonabschluss bildet -
die DKB Handball-Bundesliga endet bereits ein Wochenende vorher.
Exklusiver Kaffeebecher erhältlich
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Der exklusive Kaffeebecher zum zehnten Viertelfinaleinzug
in Folge.
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Doch nicht nur aufgrund des Handball-Leckerbissens auf dem
Parkett lohnt sich am Sonntag ein Besuch der Sparkassen-Arena.
Mit der zehnten Viertelfinal-Teilnahme in der "VELUX EHF
Champions League" in Folge haben die "Zebras" einmal mehr einen
Europa-Rekord aufgestellt: Keiner anderen Mannschaft ist dies
bisher gelungen. Aus diesem Grund gibt es am Sonntag einen
Sonder-Fanartikel: Den Kaffeebecher zum Spiel gegen HC Metalurg
zieren neben unseren Rückraum-Assen
Filip Jicha
und
Aron Palmarsson auch zwei der
insgesamt drei Trophäen, die in diesen zehn Jahren an die Förde
gewandert sind. Der Kaffeebecher wird exklusiv am
Fanartikel-Sonderstand im Foyer Europaplatz verkauft, der mit
weiteren Angeboten lockt: Schals gibt es ab 5 Euro, adidas-Bälle
ab 10 Euro, Kinder-Shirts ab 5 Euro sowie Wimpelketten (5 Euro statt
9,95 Euro) und Buttons (0,50 Euro) zum Viertelfinal-Sonderpreis
- ein Besuch lohnt sich! Das gilt natürlich auch für die regulären
Fanshops in der Arena. Dort gibt es neben vielen schwarz-weißen
Andenken und den aktuellen Trikots des dreifachen
Champions-League-Siegers auch den "Fanartikel des Tages": Nur
am Sonntag und nur in der Sparkassen-Arena wird die THW-Autofahne,
mit der Sie Flagge für den THW Kiel zeigen, für 5,00 Euro statt
8,90 Euro angeboten. Kiel ist Schwarz-Weiß!
Die Schiedsrichter am Sonntagnachmittag in der Sparkassen-Arena
sind Zigmars Stolarovs und Renars Licis
aus Lettland. Als EHF-Delegierter reist der Tscheche Jiri Konecny
nach Kiel. Eurosport überträgt das Spiel live.
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Lesen Sie bitte auch
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Alle Spieltermine und Ergebnisse der
CL-Viertelfinals finden Sie hier.
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Im
EHF-Pokal stehen am
Wochenende die drei Rückspiele im
Viertelfinale auf dem
Spielplan - allerdings ohne deutsche Beteiligung. Die TSV
Hannover-Burgdorf scheiterte bereits in der
Gruppenphase,
und der frischgebackene Pokalsieger aus Berlin steht
als Ausrichter des Final-Four-Turniers am 17./18. Mai
bereits im Halbfinale. Um die drei restlichen Plätze
kämpfen HCM Constanta (ROU) gegen Lugi HF (SWE),
Sporting Lissabon (POR) gegen SC Szeged (HUN) sowie
HBC Nantes gegen Montpellier HB in einem rein
französischen Duell.
In der Königsklasse bestreiten die Rhein-Neckar Löwen
und die SG Flensburg-Handewitt ihre Rückspiele
bereits am Samstag. Um 17.00 Uhr müssen die Flensburger
genau dort antreten, wo der THW am vergangenen Sonntag
groß auftrumpfte: In der Boris-Trajkovski-Halle beim
mazedonischen Meister Vardar Skopje wollen die Schleswig-Holsteiner
den Vorsprung aus dem Heimspiel (24:22) ins Ziel retten und
sich erstmals für Köln qualifizieren. Um 20.15 Uhr wird es
dann spannend in Barcelonas "Palau Blaugrana", wenn der
Rekordchampion gegen die Rhein-Neckar Löwen nach der
31:38-Demütigung der Vorwoche gleich sieben Tore gegen
den Bundesliga-Tabellenführer aufholen muss.
Eurosport überträgt beide Champions-League-Partien live.
Aus den Kieler Nachrichten vom 26.04.2014:
Den THW Kiel trennt nur ein Spiel von Köln
CL-Viertelfinale: Skopje verlor zu Hause 21:31
Kiel. Ein Viertelfinale in der Champions League wird in zwei
Spielen entschieden. In der Regel. Für das Duell zwischen
Handballmeister THW Kiel und Metalurg Skopje, morgen (14.15
Uhr/Eurosport) in Kiel zu Gast, trifft das nicht mehr zu,
haben die Zebras das Hinspiel am vergangenen Sonnabend
(31:21/14:9) doch zu deutlich
dominiert. Der THW bereits vorzeitig im "Final4" in Köln
(31. Mai/1. Juni)? Trainer Alfred Gislason
will von solchen Prognosen nichts wissen.
Wer so lange im Geschäft ist wie er, der weiß, dass im Sport nichts
unmöglich ist. Aus dem Stand kann er sich an ein Spiel aus der
Saison 2000/2001 erinnern. Damals trainierte er noch den SC Magdeburg.
Gegner im EHF-Cup-Halbfinale war Bidasoa Irun. In der Addition beider
Spiele führte das Gislason-Team
zwischenzeitlich mit 13 Toren. 20 Minuten vor dem Ende des
Rückspiels sei das gewesen, sagt Gislason,
der dann begann, der zweiten Reihe eine Chance zu geben - mit fatalen
Folgen. "Unser Vorsprung schmolz innerhalb von zehn Minuten um zehn
Tore", sagt Gislason, "erst ein Gegenstoß
von Göthel rettete uns in letzter Sekunde".
Der Unterschied zum Skopje-Spiel, für das bereits mehr als 7500 Karten
verkauft wurden? Der THW Kiel hat aktuell gar keine zweite Reihe, die
der Isländer einwechseln könnte. Nach Rasmus Lauge
(Kreuzbandriss) wird voraussichtlich mit Aron Palmarsson
ein weiterer Rückraumspieler ausfallen. Den 23-Jährigen, in Skopje einer
der besten Kieler, plagen erneut Schmerzen im operierten Knie. Deshalb
stehen dem dreimaligen Champions-League-Sieger mit
Filip Jicha und Wael Jallouz
im Rückraum erneut nur zwei Rechtshänder zur Verfügung.
Gislason musste in seiner Videosammlung nicht
lange suchen, um auch eine beeindruckende Aufholjagd der Mazedonier zu
finden. Im Gruppenspiel (29:32) bei Paris St.-Germain lag das Team von
Lino Cervar bereits 2:9 zurück, um kurz vor dem Ende gegen das französische
Starensemble mit zwei Toren in Führung zu gehen. Im Gespräch mit
Gislason wird deutlich, dass es auch für ihn
schwer vorstellbar ist, dass sich seine Mannschaft so kurz vor dem Ziel
noch um die Entlohnung harter Arbeit bringt. Er betont aber immer wieder,
dass Metalurg auch ein ganz anderes Gesicht besitzt.
Tatsächlich blieb im Hinspiel Torhüter Darko Stanic überraschend blass.
Der extrovertierte Serbe, im Oktober nach einem Disput mit Cervar sogar
vom Dienst suspendiert, ist in der Lage, Spiele im Alleingang zu entscheiden.
Auch Renato Vugrinec, die 38-jährige Tormaschine des mazedonischen
Vizemeisters, stand im Hinspiel neben sich. Der Slowene, mit 88 Toren der
bislang erfolgreichste Schütze im laufenden Champions-League-Wettbewerb,
verwarf gegen den THW sogar zwei Siebenmeter, traf nur dreimal. Schwer
vorstellbar, dass beide auch im Rückspiel eine so schwache Leistung abliefern.
"In unserem Fokus stehen jetzt die Spiele gegen Vardar", sagte
Pressesprecher Zoran Cvetanovski gestern den KN. Offenbar haben die Gäste
den Europapokal abgehakt, am 2. und 8. Mai treffen sie in den Endspielen
um die Meisterschaft auf den Stadtrivalen. Nur der Sieger ist direkt für
die Königsklasse qualifiziert, der Zweite muss in die Qualifikation. In
der laufenden Saison traf dieses Schicksal Metalurg Skopje. Der THW-Gegner
musste zuvor noch zwei Play-Off-Spielen gegen Pick Szeged (26:16/19:23)
bestreiten.
Eine Heimniederlage der Zebras mit zehn Toren? Wer die finden will, muss
lange suchen. Am 21. November 1990 unterlagen sie TuSEM Essen im DHB-Pokal
mit 15:25 (3:10), in der Liga ist bislang ein 17:26 gegen den TV
Großwallstadt der Tiefpunkt. Wann? In der Saison 1978/79.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 26.04.2014)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
THW Kiel - HC Metalurg Skopje (MKD)
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
TV- und Radio-Tipps:
-
TV: Eurosport:
So., ab 14.00 Uhr: THW Kiel - HC Metalurg Skopje (MKD)
live aus der Sparkassen-Arena, Kiel
-
Radio: NDR 1 Welle Nord:
So., ab 14.15 Uhr: Live-Einblendungen THW Kiel - HC Metalurg Skopje (MKD)
geplante Einblendungen um 14.30 Uhr,
14.50 Uhr, 15.00 Uhr, 15.20 Uhr, 15.30 Uhr und in der Schlussphase
gegen 15.45 Uhr; Nachberichte um 16.00 Uhr, um 16.30 Uhr sowie
am nächsten Morgen; Reporter ist Stefan Eilts
Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!