20.-22.11.2007 - Letzte Aktualisierung: 22.11.2007 | Champions League |
Update #2 | KN-Vorbericht vom 22.11. und vom 21.11. ergänzt... |
Das Team von HCM Constanta: Letzter Gegner des THW in der
Gruppenphase der Champions League.
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Ein heißer Tanz erwartete die Zebras im Hinspiel nur außerhalb der Platte: Die heißblütigen Fans des rumänischen Meisters HCM Constanta verwandelten die kleine Halle in der Schwarzmeer-Metropole in einen Hexenkessel. Auf dem Platz vermochten die Gastgeber dem durch Verletzungen gebeutelten Rumpfteam des THW Kiel nicht viel entgegen zu setzen, mit 29:25 (21:14) gewannen die Zebras im Schongang.
Heiß begehrter Jung-Star: Iuliu Alexandru Csepreghi
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HCM |
Christian Zeitz traf in der letzten Saison neunmal gegen Ionut-Rudi Stanescu. |
Verzichten muss Trainer Eden Hairi am Donnerstag definitiv auf die beiden Rückraumspieler Bogdan Soldanescu und Alexandar Adzic. Der Serbe Adzic, der auch als Co-Trainer fungiert, zog sich am Sonntag beim Sieg bei Romvag Caracal eine Knieverletzung zu und fällt voraussichtlich drei Wochen aus. Soldanescu hingegen hatte sich bereits im Spiel gegen Hammarby verletzt. Zudem schlägt sich auch Mittelmann Ionut Saulescu mit einer Blessur herum.
Schiedsrichter der Partie in der Ostseehalle sind die Niederländer Ferry Van der Helm und Kees Wiebrands, der EHF-Delegierte Arsene Welter kommt aus Luxemburg.
(Christian Robohm / Sascha Krokowski / Dr. Oliver Schulz)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Aus dem handballwoche-Sonderheft zur Champions League:
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Noka Serdarusic in der "Handball-Woche": "Man muss jeden auf der Rechnung haben. Aber Constanta ist eine Mannschaft genau wie Hammarby, die wir auswärts und zuhause schlagen müssen." |
Links: | Gegnerdaten HCM Constanta (ROM) Gegnerkader HCM Constanta (ROM) | Homepage | CL-Homepage Gegnervorstellung |
(aus dem handballwoche-Sonderheft zur Champions League)
Der VfL Gummersbach hingegen steht nach einem 34:22-Heimerfolg über Valur Reykjavik bereits als Gruppensieger der Gruppe F fest. Im abschließenden Gruppenspiel bei Celje Pivovarna Lasko am Samstag erwartet die Oberbergischen aber ein heißer Tanz, denn die Slowenen benötigen unbedingt einen Sieg, um sich ihrerseits noch für die Hauptrunde zu qualifizieren. Eurosport überträgt die Partie ab 17 Uhr live.
Ebenfalls bereits als Gruppensieger für die zweite Gruppenphase qualifiziert ist der HSV Hamburg. In der Gruppe E empfangen die Mannen von Trainer Martin Schwalb in der Alsterdorfer Sporthalle den ukrainischen Meister ZTR Zaporozhye, Eurosport überträgt auch diese Partie am Sonntag ab 16 Uhr live.
Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.
Während die HSG Nordhorn mit zwei deutlichen Siegen über den serbischen Vertreter RK "Crvena Zvezda" Beograd bereits am vergangenen Wochenende das Ticket für die nächste Runde im EHF-Pokal gelöst hat, ist der TV Großwallstadt bei seinem Europacup-Comeback gescheitert: Gegen den ukrainischen Spitzenclub HC Portovik Yuzhny gewann die Mannschaft am Mittwochabend in Elsenfeld mit 28:27 - ein einziges Tor fehlte, um die 28:30-Niederlage aus dem Hinspiel wettzumachen. Der TBV Lemgo steigt erst am Sonntag in das internationale Spielgeschehen ein: Das Hinspiel bei Aarhus GF (DEN) wird um 16 Uhr angepfiffen, das Rückspiel in Lemgo steigt am 1. Dezember um 17 Uhr in Lemgo.
Im Pokalsieger-Cup dürfte das Weiterkommen für die beiden deutschen Vertreter lediglich Formsache sein. Der Krisen geschüttelte Titelverteidiger SC Magdeburg konnte sich am vergangenen Sonntag beim 41:27 gegen Sungul Chelyabinsk (RUS) den Frust von der Seele werfen. Das Rückspiel wird am Sonntag, den 25. November um 14 Uhr in Russland angepfiffen.
Mit einem Kantersieg in Östringen waren die Rhein-Neckar Löwen in die europäischen Wochen gestartet. RK Partizan Belgrad aus Serbien wurde am letzten Wochenende mit 46:19 deklassiert, das Rückspiel wird am 25. November um 18 Uhr in Belgrad angepfiffen.
Aus dem offiziellen THW-Hallen-Magazin "zebra", von living sports:
Viermal konnte sich die rumänische Nationalmannschaft bisher den Titel des Weltmeisters sichern - gemeinsam mit Schweden ist die osteuropäische Nation noch immer Rekord-Welttitelträger. 1961 in Deutschland mit einem 9:8-Erfolg gegen die damalige CSSR, 1964 in der CSSR mit einem 25:22 gegen Schweden, 1970 in Frankreich mit einem 13:12 nach zweimaliger Verlängerung gegen die damalige DDR und vier Jahre später noch einmal ein 14:12 gegen die DDR - wer in den 1960er und 70er Jahren Weltmeister werden wollte, hatte angesichts der rumänischen Übermacht kaum eine Chance. Doch dann wurde es ruhig um den Handball im Land der Karpaten. Aufsehen erregende Erfolge - nicht mehr vorhanden. Seit der gegen Schweden verpassten EM-Qualifikation in diesem Jahr befindet sich der rumänische Handball im Neuaufbau - und bewies zuletzt beim 28:31 gegen den amtierenden Weltmeister Deutschland, bei dem man lange Zeit die Begegnung ausgeglichen gestalten konnte, aufsteigende Tendenz. Neu-Nationaltrainer Aihan Omer vertraute dabei vor allem Akteuren der vier rumänischen Spitzenklubs: Steaua stellte mit sechs Akteuren den Löwenanteil. UCM Resita war mit vier Mann vertreten - darunter zwei vielversprechende Youngster - während drei Spieler bei Dinamo unter Vertrag stehen. Nach dem Abgang Stavrositus fanden sich mit Torhüter Ionut Rudi Stanescu und Rechtsaußen Laurentiu Toma nur zwei Männer von Meister Constanta im Aufgebot, die dort allerdings längst Schlüsselspieler sind.
Den Aufwärtstrend beweisen aber auch die rumänischen Vereine, die mit Rückkehr vieler Legionäre deutlich an Erfahrung und Stärke zugelegt haben. Dies gilt nicht nur für Marius Vargalui und Sandu Florin Iacob, der zuletzt für den TuS N-Lübbecke auf Torejagd ging und nun Aufsteiger Stiinta Bacau verstärkt. Den jungen Nationalspieler Ioan Rosca zog es vom israelischen Maccabi Rishon Le Zion zu Dinamo Bukarest. Und nach dem Abstieg des spanischen Traditionsvereins Bidasoa Irun bemühte sich Steaua erfolgreich um Nationalrechtsaußen Ionut Georgescu. Von der Rückkehr der Legionäre profitiert vor allem die Spannung in der Liga Nazonala. Konnte sich HCM Constanta zuletzt mit nur zwei Saisonniederlagen erneut den Meistertitel sichern, so ist in dieser Spielzeit der Titelkampf ausgeglichener denn je. Die Hauptstadtklubs Steaua und Dinamo Bukarest rütteln ebenso am Constanta-Thron wie UCM Resita. Dass der Titelträger vom Schwarzen Meer im Lande nicht ohne Konkurrenz ist, deutete sich auch im Pokalfinale an, das er gegen Steaua - mit dem ehemaligen HCM-Urgestein und Nationalmannschafts-Urgestein Marius Stavrositu - deutlich verlor. Und auch der Liga-Auftakt geriet holprig. Jeweils dreie Sieg, Remis und Niederlagen - zuwenig für die Erfolgs verwöhnten Handballer aus Constanta und Trainer Lucian Rasnita, der bereits im Sommer nach dem Scheitern Rumäniens in der EM-Qualifikation an Schweden als Nationaltrainer seinen Hut genommen hatte: Er legte seine Tätigkeit als Übungsleiter bei HCM Constanta nieder. Eden Hairi wurde sein Nachfolger. Auch wenn Constanta in der Krise zu sein scheint: Heute repräsentiert der Meister den rumänischen Handball in der Ostseehalle.
(Von living sports, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra")
Aus den Kieler Nachrichten vom 21.11.2007:
Während der magere sechste Platz in der rumänischen "Liga Nationala" die großen Erwartungen nicht erfüllt, bewertet der rumänische Titelträger den Auftritt beim THW Kiel am Donnerstag (19 Uhr/live bei Eurosport) als "letzte Etappe in der Champions League". An einen oder gar zwei Zähler, um sich als Dritter noch für den europäischen Pokalsieger-Wettbewerb zu qualifizieren, glaubt ernsthaft niemand mehr. Noch vor dem Hinspiel gegen den Titelverteidger aus Kiel hatte man am Verbindungshafen zwischen Europa und Asien gar noch vom Einzug in die nächste CL-Gruppenphase geträumt. Das endgültige Aus kam dann mit der 23:34-Pleite in Montpellier.
Angesichts der aktuellen Lage - die Spitze in der "Liga Nationala" (Odorhei, Resita) ist schon fünf Punkte enteilt - sind am Schwarzen Meer die Personaldiskussionen entflammt. "Wir werden ein neues Team bauen", kündigte ein frustrierter HCM-Präsident Nicusor Constantinescu an. "Neue Spieler werden kommen, Spieler, die sich nicht mit unserer Philosophie identifizieren können, werden gehen. Schon im Dezember wird man unsere Linie erkennen."
Klare Worte, die die Handballer aus Constanta offenbar am vergangenen Sonntag in ihren Aktionen lähmten. Beim bislang punktlosen Schlusslicht Romvag Caracal langte es nur zu einem glanzlosen 33:30-Erfolg. "Wir hatten keine Angst zu verlieren", nahm HCM-Coach Eden Hairi seine Schützlinge in Schutz. "Aber nach der Partie gegen Hammarby waren die Beine müde." Zu allem Überfluss verletzte sich der serbische Halblinke und Co-Trainer Aleksandar Adzic zehn Minuten vor dem Abpfiff so schwer, dass sein Einsatz in Kiel sehr unwahrscheinlich ist.
(von Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 21.11.2007)
Aus den Kieler Nachrichten vom 22.11.2007:
Bis zum vergangenen Spieltag hatten sich die Rumänen häuslich im Tabellenkeller der Gruppe B eingerichtet. Dann ließen sie mit einem Heimerfolg gegen Hammarby IF aufhorchen. Ob der jüngste Sieg den Griff zum letzten Strohhalm im Kampf um Platz drei bedeutete oder heute als Sturm im Wasserglas verpufft, wird allerdings der THW entscheiden. Tritt dieser nur annähernd so souverän auf wie in Halbzeit eins des Hinspiels, dürften die Gäste außer touristischen Eindrücken nichts mit zurück ans Schwarze Meer nehmen.
Trotz derart klar verteilter Kräfteverhältnisse befürchtet Uwe Schwenker keine Motivationsprobleme in Reihen des Deutschen Meisters. "Die Jungs werden schon deshalb alles geben, weil sie gerne Handball spielen. Außerdem haben sie den Zuschauern eine Verpflichtung gegenüber. Ich rechne fest mit einem Sieg", verspricht der THW-Manager dem Kieler Europapokal-Publikum eine motivierte "Zebra"-Herde.
Obwohl der Ausgang der Partie nichts mehr am Gruppensieg des THW ändern wird, tritt dieser seinem Kontrahenten in Bestbesetzung gegenüber. "Auch wenn es um nichts mehr geht. Die Jungs haben das schwarz-weiße Trikot an. Das muss Ansporn genug sein", sagt THW-Co-Trainer Klaus-Dieter Petersen. Von der körperlichen und spielerischen Verfassung sieht der Ex-Nationalspieler Constanta und den nächsten THW-Gast in der Bundesliga, die Füchse aus Berlin, auf Augenhöhe. "Experimente wird es deshalb nicht geben. Wir nutzen die Partie als Vorbereitungsspiel für Sonnabend."
Der 23-köpfige Tross aus Constanta landete gestern Vormittag kommod auf dem Hamburger Flughafen und checkte am Nachmittag im Kieler Maritim-Hotel ein. Für Gäste-Trainer Eden Hairi eine Reise zum Erfahrungen sammeln. "Ich habe das Kieler Spiel gegen Lemgo gesehen und war stark beeindruckt. Ich wünsche mir, dass meine Mannschaft eines Tages einen ebenso temporeichen Handball spielen kann. Wir werden versuchen, möglichst aggressiv aufzutreten, und ein gutes Spiel zu machen. Auch wenn wir wissen, dass Kiel vor allem zu Hause zu stark für uns ist. Das haben wir ja schon bei unserem letzten Spiel hier gesehen." An das haben die "Zebras" nur gute Erinnerungen. Am 12. November 2006 triumphierte man ebenfalls im letzten Gruppenspiel mit 47:31 und holte anschließend erstmals den Champions-League-Titel.
(von Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 22.11.2007)
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