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21.-23.11.2008 - Letzte Aktualisierung: 23.11.2008 Champions League

Champions League: THW empfängt am Sonntag den FC Barcelona

Es geht um den Gruppensieg und zwei Hauptrundenpunkte - Eurosport überträgt live

Update #2 Letzte Informationen ergänzt...

Das Team des FC Barcelona: Letzter Gegner des THW in der  Gruppenphase der Champions League.
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Am Sonntag gilt es für den THW Kiel: Zum sechsten und letzten Spieltag der Champions League in der Gruppe C empfangen die Zebras den spanischen Dauerrivalen FC Barcelona. Dabei geht es im Duell der beiden bereits für die Hauptrunde qualifizierten Spitzenteams nicht nur um den Gruppensieg, sondern auch bereits um zwei wichtige Punkte für die zweite Gruppenphase. Der Anwurf in der restlos ausverkauften Sparkassen-Arena-Kiel erfolgt um 17.30 Uhr, Eurosport überträgt den Europacup-Klassiker live.
Zurück in der Sparkassen-Arena: Ex-Zebra Demetrio Lozano.
Zurück in der Sparkassen-Arena: Ex-Zebra Demetrio Lozano.
Nach dem historischen 31:27-Erfolg des THW bei den Katalanen und dadurch, dass sich keiner der beiden Clubs gegen Drammen und Skopje einen Ausrutscher leistete, ist die Ausgangslage klar: Der FC Barcelona bräuchte in Kiel einen Sieg mit fünf oder mehr Toren, um die Zebras noch von der Tabellenspitze der Gruppe C zu verdrängen. Viel wichtiger als die Spitzenposition in der Vorrunde sind für beide Teams allerdings die beiden Punkte, die in der Partie in der Sparkassen-Arena-Kiel verteilt werden: Diese gehen nämlich auch in die Hauptrunde mit ein, da die direkten Duelle der Gruppensieger mit den -zweiten übernommen werden. Somit geht es auch für den THW nicht darum, den "Vier-Tore-Vorsprung" aus dem Hinspiel zu halten, sondern auch das Spiel in eigener Halle für sich zu entscheiden, um mit der Optimalausbeute von 4:0 Punkten in die Hauptrunde zu starten. Welche beiden Gegner dann noch auf Kiel und Barcelona warten, wird am kommenden Dienstag in Wien ausgelost (siehe Extrabericht).

Iker Romero ist rechtzeitig zum "Gruppenfinale" wieder fit.
Iker Romero ist rechtzeitig zum "Gruppenfinale" wieder fit.
Doch obwohl die Katalanen in bislang allen bisherigen fünf Versuchen, in Kiel zu punkten, scheiterten (siehe auch Gegnerdaten Barcelona) und es in der letzten Saison im Halbfinale der Königsklasse gar eine 31:41-Demontage in der Sparkassen-Arena gab, so sind die Spanier frohen Mutes, den Kiel-Fluch abzulegen. Insgesamt ist die Europapokalbilanz von "Barca" auswärts bei deutschen Vereinen ähnlich ernüchternd, in 18 Spielen setzte es 16 Niederlagen - lediglich in der Saison 1987/88 beim DDR-Club ASK Vorwärts Frankfurt (21:15) sowie in der Saison 2005/06 beim SC Magdeburg (26:24) war man erfolgreich. Doch im Gegensatz zum THW, der definitiv auf den Langzeitverletzten Mittelmann und Abwehrstrategen Börge Lund verzichten und auch noch um den Einsatz von Welthandballer Nikola Karabatic und Torhüter Andreas Palicka bangen muss, kann Trainer Manolo Cadenas wieder aus dem Vollen schöpfen: Nachdem sich Schlüsselspieler Iker Romero seit Saisonbeginn mit einer hartnäckigen Ellbogen-Verletzung herumplagte, feierte der Mittelmann am Sonntag beim 38:27-Kantersieg über Drammen HK ein überzeugendes Comeback. Der spanische Nationalspieler war nach der Partie ebenfalls sehr zufrieden: "Ich fühle mich sehr gut, als wäre ich wieder 18. Ich bin hochmotiviert, was ebenfalls eine tolle Sache ist." Auch der schwedische Abwehrchef Magnus Jernemyr hat seine im Training erlittene Gehirnerschütterung überwunden und kann in Kiel wieder auflaufen. Den gesamten Kader Barcelonas stellten wir Ihnen bereits ausführlicher im Vorbericht zum Hinspiel vor.

Ein Europameister zwischen den Pfosten: Der Däne Kasper Hvidt.
Ein Europameister zwischen den Pfosten: Der Däne Kasper Hvidt.
Da neben der in dieser Spielzeit gewohnten Abwehrstärke bei den Katalanen - mit nur 123 Gegentoren in der Champions League bislang hat man nach Ciudad Real (116) die beste Abwehr Europas - durch Romero nun auch Kreativität und Durchschlagskraft im Angriff zurückkehren könnten, reist Barcelona mit breiter Brust bereits am Samstag an die Kieler Förde, um in der Sparkassen-Arena noch eine Trainingseinheit zu absolvieren. Zumal man auch in den letzten Partien eine Menge Selbstvertrauen tanken konnte und die erste Liga-Niederlage Ende Oktober bei Portland San Antonio (28:29) damit fast vergessen machte. So konnte der Tabellenführer der "Liga Asobal" es sich sogar erlauben, gegen Drammen mehrere Leistungsträger wie Torhüter Kasper Hvidt, Ex-Zebra Demetrio Lozano, Kreisläufer Jesper Nöddesbo und Linksaußen Juanin Garcia vollends zu schonen oder nur sporadisch einzusetzen. Bemerkenswert war auch der 35:22-Kantersieg am Dienstag gegen die Unentschieden-Könige von Naturhouse La Rioja. Anfang des zweiten Durchgangs spielten sich die Katalanen dabei so in einen Rausch, dass sie zwischen der 33. und 47. Minute einen unfassbaren 12:0-Lauf hinlegten und damit die Partie frühzeitig entschieden. In besonderer Torlaune präsentierten sich die beiden Außen Victor Tomas Tomas und Juanin Garcia, die jeweils fünf dieser zwölf Treffer erzielten und insgesamt 16 Tore zum Erfolg beisteuerten. Aufgrund der etwas verschlafenen ersten Halbzeit (14:11) war Trainer Cadenas allerdings nicht restlos überzeugt von der Leistung seiner Mannschaft: "Die Truppe war über sechzig Minuten voll bei der Sache, vor allem in der Abwehr. In der ersten Hälfte hat uns lediglich ein bisschen die Beweglichkeit im Angriff und Stärke im Tor gefehlt. Aber ich glaube, in der zweiten war die Mannschaft sensationell." Daher glaubt der Coach auch an einen ersten Sieg in Kiel: "Wenn dieser Vergleich und die Vorfreude darauf ansteht, vergrößert sich immer die Chance, die Hoffnung und der Ehrgeiz, gegen Kiel gewinnen zu können. Wir müssen die Überzeugung behalten, eine Mannschaft wie Kiel besiegen zu können."

Mit 21 Treffern bislang bester Schütze bei Barcelona in der Champions League: der dänische Neuzugang Mikkel Hansen.
Mit 21 Treffern bislang bester Schütze bei Barcelona in der Champions League: der dänische Neuzugang Mikkel Hansen.
Auch Rechtsaußen Victor Tomas, in der Königsklasse bislang 13 Mal erfolgreich gewesen, glaubt trotz großem Respekt vor dem THW an einen Erfolg Barcelonas: "Kiel ist ja keine Übermannschaft, aber zusammen mit Ciudad Real haben sie die beste Mannschaft in Europa. Allerdings haben die Spieler zwei Beine, zwei Arme und einen Kopf, genau wie wir auch. Nachdem sie uns in eigener Halle geschlagen haben, müssen wir ein gutes Spiel machen und sie auswärts besiegen." Zwei Punkte am Sonntag sind für den Rekordsieger der Champions League immens wichtig, denn mit einer erneuten Niederlage würde Barcelona mit 0:4 Punkten und damit schon beinahe chancenlos in die Hauptrunde starten. Dies weiß auch der ehemalige Flensburger Joachim Boldsen: "Es ist sehr wichtig, zwei Punkte in die nächste Runde mitzunehmen, damit wir nur von uns selbst abhängig sind. Zuerst einmal haben wir es darauf abgesehen, zu gewinnen. Und dann werden wir schon sehen, ob wir das auch mit mehr als vier Toren schaffen. Der Schlüssel dazu wird in der Abwehr- und der Torhüterleistung liegen. Und dann brauchen wir noch ein wenig Glück, denn Kiel ist eine große Mannschaft und besonders zu Hause stark. Wir müssen so gut spielen, wie wir nur können. Ich hoffe, dass alles für uns gut läuft".

Joachim Boldsen kehrt an die Spielstätte zurück, wo er  2007 im Champions League Finale früh die rote Karte sah.
Joachim Boldsen kehrt an die Spielstätte zurück, wo er 2007 im Champions League Finale früh die rote Karte sah.
Joachim Boldsen ist einer der wenigen Spieler Barcelonas, die wissen, wie es ist, in Kiel zu gewinnen. Es gelang ihm sogar mehrfach, aber auch er ist sich darüber im Klaren, dass dies nicht einfach sein wird. Aus seiner Flensburger Zeit berichtet Boldsen der Homepage Barcelonas: "Ich erinnere mich an ausgeglichene Partien. Wenn wir gewannen, war das mit ein oder zwei Toren, und wenn wir verloren haben, genauso. Immer waren es sehr harte Spiele voller Kampfgeist. Ich habe es sehr genossen, dabei zu sein. Ich glaube, wir haben öfter in Kiel gewonnen als verloren". Die Sparkassen-Arena gilt als eine der am schwersten einnehmbaren Festungen Europas und flößt auch dem erfahrensten Spieler Respekt ein. Boldsen: "Vor allem durch die 10.000 Zuschauer, die sie füllen. Die sind wie ein achter Mann. Sie sind es gewohnt, ein oder zwei Spiele im Jahr zu verlieren. Ich hoffe nur, dass eines davon am Sonntag sein wird". Mehr als die vier Tore aus dem Hinspiel wettzumachen, findet sich Boldsen überhaupt mit einem Sieg ab: "Es ist sehr wichtig, zwei Punkte in die nächste Runde mitzunehmen, damit wir nur von uns selbst abhängig sind. Zuerst einmal haben wir es darauf abgesehen, zu gewinnen. Und dann werden wir schon sehen, ob wir das auch mit mehr als vier Toren schaffen. Der Schlüssel dazu wird in der Abwehr- und der Torhüterleistung liegen. Und dann brauchen wir noch ein wenig Glück, denn Kiel ist eine große Mannschaft und besonders zu Hause stark. Wir müssen so gut spielen, wie wir nur können. Ich hoffe, dass alles für uns gut läuft".

Den Zebras wird am Sonntag also ein heißer Tanz bevorstehen. Die Schiedsrichter sind Miroslaw Baum und Marek Goralczyk aus Polen, als EHF-Delegierter ist Moshe Herman aus Israel vor Ort.

(Sascha Krokowski / Dr. Oliver Schulz)

 

Aus dem handballwoche-Sonderheft zur Champions League:

FC Barcelona (ESP)

Das Team von Barcelona.
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Die CL-Qualifikation:
Barcelona war als spanischer Vizemeister in Topf 2 direkt für die CL-Gruppenphase qualifiziert.
Die EC-Statistik:
  • Gegen deutsche Klubs:
    36 Spiele, 915:892 Tore
    18 Siege, 0 Unentschieden, 18 Niederlagen
  • Gegen norwegische Klubs:
    2 Spiele, 66:54 Tore
    2 Siege, 0 Unentschieden, 0 Niederlagen
  • Gegen rumänische Klubs:
    4 Spiele, 133:80 Tore
    4 Siege, 0 Unentschieden, 0 Niederlagen
Die EC-Bilanz:
SaisonWettbewerb, erreichte Runde
07/08CL, Halbfinale
06/07CL, Viertelfinale
05/06CL, Viertelfinale
04/05CL-Sieger
03/04CL, Achtelfinale
02/03EHF-Pokal-Sieger
01/02EHF-Pokal, Finale
FC Barcelona: 17facher spanischer Meister.
Klicken Sie für weitere Infos! FC Barcelona: 17facher spanischer Meister.
Wieder einmal reist der THW an die 1870 Kilometer entfernte Mittelmeerküste von Barcelona.
Wieder einmal reist der THW an die 1870 Kilometer entfernte Mittelmeerküste von Barcelona.
Alfred Gislason in der "Handball-Woche": "Ein Mythos. Früher war Barcelona die Übermannschaft schlechthin. Nach einem kleinen Tief in den vergangenen Jahren ist die Mannschaft wieder auf dem Weg nach oben."

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Bereits am Donnerstag gewannen die Rhein-Neckar Löwen ihr letztes Spiel in der Gruppe H bei Wisla Plock (POL) deutlich mit 37:23 (20:9). Am Samstag konnte dann der Gruppensieg gefeiert werden, weil Verfolger RK Zagreb (CRO) "nur" mit 29:25 (14:14) gegen Pick Szeged (HUN) gewann und somit das schlechtere Torverhältnis gegenüber Mannheim aufweist.

Am Samstag gewann die SG Flensburg-Handewitt bei ZTR Zaporozhye (UKR) knapp mit 27:26 (15:16) und feierte den fünften Sieg in Folge. Allerdings stand die SG bereits vorher als Gruppensieger fest und wird durch den zeitgleichen Sieg Veszprems gegen Haukar Hafnarfjördur (ISL) - genau wie die Ungarn - mit 2:2 Punkten in die Hauptrunde starten.

Auch der HSV Hamburg hat sich bereits den Gruppensieg der Gruppe D gesichert und tritt am Sonntag ab 15.45 Uhr zum "Schaulaufen" an. Gegner in der Alsterdorfer Sporthalle sind die bereits als Gruppenletzter feststehenden Serben von Roter Stern Belgrad, Eurosport überträgt auch diese Partie live.

Als letzter der insgesamt acht deutschen Vertreter im Europapokal stieg am Freitag auch der VfL Gummersbach ein. Im EHF-Pokal gewann der VfL am Freitag gegen Fram Reykjavik (ISL) mit 38:27 (16:14). Das Rückspiel findet am Sonntag in Dessau statt.

Eine Runde weiter ist auch der SC Magdeburg. Dem 29:24 im Hinspiel beim HC Kehra in Estland am vergangenen Wochenende ließen die Bördestädter am Samstag ein 34:25 (16:14) in eigener Halle folgen. Ebenfalls im Achtelfinale steht der TBV Lemgo: Nach dem 40:32-Sieg im Hinspiel beim ASK Riga in Lettland gewannen die Lipperländer am Mittwoch auch das Rückspiel in eigener Halle souverän mit 35:27 (17:13).

Auch die HSG Nordhorn hat die erste Hürde bereits übersprungen. Im Pokalsieger-Cup siegte der amtierende EHF-Pokalsieger am Mittwoch zu Hause mit 28:21 (13:14) gegen den ukrainischen Club HC "Bydivelnik Brovary", nachdem man bereits das Hinspiel am vergangenen Wochenende mit 23:21 (12:11) für sich entscheiden konnte.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 21.11.2008

Barca hat Lust auf Sieg beim THW

Spaniens Spitzenreiter schöpft neuen Mut
Barcelona - Vor der "Mision imposible" im letzten Champions-League-Gruppenspiel am Sonntag beim THW Kiel herrscht bei den Handballern des FC Barcelona Zweckoptimismus. Für Hoffnungsschimmer sorgen die gelungene Generalprobe in der spanischen Liga und die Rückkehr von Spielmacher Iker Romero.

Die Ausgangslage für Barca ist eindeutig und heikel gleichermaßen: Verliert die Mannschaft von Trainer Manolo Cadenas zum zweiten Mal innerhalb von vier Wochen gegen den THW (10:0 Punkte), würden in der nächsten Gruppenphase bereits vier Minuspunkte das Konto der Gäste beflecken und die Chancen auf das Erreichen des Viertelfinales rapide in den Keller rasen. Die klasse Vorstellung des THW im Hinspiel, als die Katalanen erstmals in eigener Halle gegen die "Zebras" die Segel streichen mussten (27:31), hat Manolo Cadenas nicht vergessen. "Kiel war damals einfach besser als wir", gibt der aus Leon stammende Handball-Lehrer zu. Nun sieht er die Karten allerdings neu gemischt: "Unsere Situation und die Lust auf das Spiel lassen den Ehrgeiz und die Chancen auf einen Sieg in Kiel steigen." Alles sei aber auch eine Frage der Psyche. "Wichtig ist, dass wir daran glauben, den THW schlagen zu können."

Ein Grund für das Selbstbewusstsein der Barca-Mannschaft, die morgen gegen 14 Uhr in Kiel eintrifft und am Abend noch einmal in der Sparkassen-Arena trainieren wird, ist der Liga-Sieg vom vergangenen Dienstag, als man sich gegen Naturhouse La Rioja (35:22) warm schoss. Nun gehören die "Lucronienses" nicht zu den ersten Handball-Adressen Spaniens. Zum Aufladen der Mental-Akkus kam Manolo Cadenas der deutliche Sieg vor dem Spiel des Jahres in Kiel dennoch gerade recht. "In der zweiten Halbzeit haben wir sensationell gespielt", sagte Cadenas zufrieden. Mit einem bzw. zwei Punkten Vorsprung vor Leon und Ciudad Real führt Barcelona weiter die Tabellenspitze an.

Das zweite wichtige Teilchen, das in der Sparkassen-Arena ein formgenaues Puzzle aus blau-rot komplettieren soll, ist Barcas Spielmacher Iker Romero. Genau wie THW-Star Nikola Karabatic mit einer Armverletzung von den Olympischen Spielen aus Peking zurückgekehrt, steht der 28-Jährige seit gut zehn Tagen wieder im Kader. "Iker ist für uns unersetzlich. Nicht nur wegen seiner Tore in wichtigen Spielen wie diesen, sondern auch weil er mit seinem Enthusiasmus die ganze Mannschaft mitreißen kann", meint Cadenas, wohlwissend, dass Romero noch weit von seiner Bestform entfernt ist. Aber auch Linksaußen Victor Tomas, gegen Logrono mit neun Treffern erfolgreichster Schütze seines Teams, verspürt derzeit einen Extra-Schub Moral. "Es ist nicht so, dass Kiel die bessere erste Sieben, sondern in Europa zusammen mit Ciudad Real den besten Kader hat", sagt der 23-Jährige. "Aber Tatsache ist auch: Jeder von ihnen hat nur zwei Beine, zwei Arme und einen Kopf, genau wie wir. Mit einem guten Spiel können wir deshalb auch in Kiel gewinnen."

(von Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 21.11.2008)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 22.11.2008

Bilanz makellos, das Weiß der THW-Weste auch?

Champions League: "Zebras" wollen gegen Barcelona Grundstein fürs Viertelfinale legen
Kiel - Höchste Zeit für Knisterstimmung in der restlos ausverkauften Sparkassen-Arena: Im Endspiel um den Gruppensieg in der Champions-League-Gruppe C empfängt Tabellenführer THW Kiel morgen (17.30 Uhr/ Eurosport live) seinen europäischen Dauerrivalen FC Barcelona. Beim THW wieder mit von der Partie: Nikola Karabatic und Torwart Andreas Palicka.

Während die spanischen Gäste (8:2 Zähler) nach dem letzten Strohhalm greifen, um nicht mit vier Minuspunkten in die nächste Gruppenphase zu starten, weiß man auch beim verlustpunktfreien THW um die Bedeutung der Aufgabe: "Das wird ein schweres Ding. Wir hoffen auf die Unterstützung der Fans", sagt Manager Uwe Schwenker. Mit dem Gruppensieg, den der Champion von 2007 nur im Falle einer Niederlage mit mehr als vier Toren Unterschied aus der Hand geben würde, ginge man anschließend den anderen deutschen Vorrundenersten, Flensburg und Hamburg aus dem Weg.

Die Kieler Heimbilanz gegen die Katalanen um Ex-"Zebra" Demetrio Lozano ist makellos: Fünf Mal bat der deutsche Rekordmeister in der gemeinsamen Europapokal-Geschichte zu Hause zum Tanz. Fünf Mal hieß der Sieger THW Kiel. Gut, dass rechtzeitig zum sechsten Aufeinandertreffen Nikola Karabatic nach fast überstandener Schulterverletzung ins Team zurückkehrt. "Mir geht es wieder besser", sagt Kiels frisch gebackener Sportler des Jahres, "ich habe aber noch leichte Probleme." Sein erstes Training am Mittwoch verlief schmerzfrei. Allerdings stand Defensivarbeit im Fokus. Nicht minder wichtig ist, dass Torwart Andreas Palicka seinen Meniskusschaden auskuriert hat und Zhierry Omeyer somit kein Einzelkämpfer mehr ist.

Die komfortable Kieler Ausgangslage weckt Erinnerungen an das letzte große CL-Heimspiel gegen ein spanisches Team. Zumindest bei Nikola Karabatic. Nach dem Sieg im Final-Hinspiel gegen Ciudad Real versagten den "Zebras" vergangenen Mai in eigener Halle die Nerven, so dass die "Fiesta" am Ende doch einen traditionell spanischen Anstrich bekam. "Verstehen kann ich das immer noch nicht. Das war ein Albtraum", sagt Karabatic. "Den bekam ich erst aus meinem Kopf, nachdem wir in Peking mit Frankreich Gold gewonnen hatten." So ein Missgeschick soll den Kielern morgen nicht noch einmal widerfahren. Karabatic: "Wir wissen, wie wichtig dieses Spiel ist, denn ohne Verlustpunkt in der nächsten Runde hätten wir das Viertelfinale so gut wie sicher."

Barca setzt in Kiel auf die Breite seines Kaders, hofft, den THW mit viel Rotation müde machen zu können. "Zuerst werden wir versuchen, das Spiel zu gewinnen. Dann sehen wir weiter, ob uns das auch mit mehr als vier Toren Unterschied gelingen kann", sagt Joachim Boldsen. Während der Ex-Flensburger zuletzt die Frische vom Saisonauftakt vermissen ließ, gilt derzeit seinem jungen dänischen Landsmann Mikkel Hansen besonderes Augenmerk. Als Romero-Ersatz ist der 21-jährige Linkshänder in die Rolle des Kanoniers (75 Tore/16 Spiele) geschlüpft und zeigt aktuell auch vom Siebenmeterpunkt kaum Schwächen.

(von Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 22.11.2008)

 

Von Dr. Oliver Schulz:

Gespannt bis in die Haarspitzen

Auf der Homepage Barcelonas trauerte Trainer Manolo Cadenas den beiden im Palau Blaugrana abgegebenen Punkten hinterher. Es habe ihnen wehgetan, diese zwei Zähler zu verlieren, und dies vor allem vor dem Hintergrund des Prinzips dieses Wettbewerbs, demzufolge die beiden Ersten einer Gruppe in die Zwischenrunde kämen und die Punkte aus den direkten Vergleichen beider Teams dorthin mitnähmen.
Motiviert wie nie zuvor
Gegenüber der Tageszeitung "Marca" betonte der Coach seine Überzeugung, dass der zuletzt verletzte Karabatic auflaufen werde. Außerdem bestehe der THW nicht nur aus einem einzigen Spieler. Vielmehr liege dessen Stärke gerade im Zusammenspiel. Diesbezüglich sei Barcelona allerdings gleichwertig. Seine Spieler seien voll auf das Aufeinandertreffen ausgerichtet und motiviert wie noch nie.
Kieler Stimmung das Nonplusultra
Es sei eine Begegnung von allergrößter Bedeutung, schwierig, aber attraktiv. Die Stimmung in Kiel sei die beste überhaupt, um ein Handballspiel auszutragen. Kiel habe eine große Tradition in diesem Sport. Sehr viele Fans seien dabei, und es sei stets ein Vergügen, dort zu spielen, urteilte der frühere Übungsleiter Ademar Leons gegenüber der Homepage der Spanier. Glücke Barcelona ein Sieg, werde dieses Vergnügen ruhmreich. Letztes Mal habe man dort mit zehn Toren verloren. Aber diese Niederlage aus der vergangenen Saison müsse seiner Mannschaft nun helfen, aggressiver bzw. härter zu sein und mit ganzem Herzen nach Deutschland zu fahren, um diese Partie gewinnen zu können.
Vom Auswärtssieg überzeugt?
Oberstes Gebot, ein Spiel für sich zu entscheiden, sei die Überzeugung, dies auch zu schaffen. Genau dies habe der Trainer der Truppe auch zu vermitteln versucht. Diese Überzeugung und die Motivation müsse sie jetzt auch auf dem Parkett zeigen. Wichtig sei vor allem, das Spiel zu kontrollieren. Barcelona müsse solide auftreten.

In der laufenden Spielzeit sei es dem Team geglückt, einige Dinge richtig gut zu machen, so etwa in der Anfangsviertelstunde ausgezeichnet zu verteidigen. Dies wiederum bewirke, dass sich die Mannschaft beruhige und versuche, spielbestimmend zu sein. Man dürfe den THW nicht spielen lassen, wie er wolle. Vielmehr müssten die Kieler erkennen, dass Barcelona willens sei, ihnen Paroli zu bieten, führte Cadenas auf der Homepage der Katalanen weiter aus.

Kiel: Traummannschaft ohne Schwachstellen
Barcelonas Co-Trainer Xavi Pascual beurteilte für die Webpräsenz der "azulgrana" vier Kieler Schlüsselspieler - Thierry Omeyer, Nikola Karabatic, Filip Jicha und Marcus Ahlm. Bei Spielern der Qualität eines THW Kiel sei es sehr schwer, überhaupt irgendwelche Schwachpunkte heraus zu finden. Und wenn die Spieler denn mal einen hätten, sei dieser "Schwachpunkt" dennoch so stark, dass er eigentlich gar keiner mehr sei.

Omeyer sei ein außergewöhnlicher Torhüter, der alles gewonnen habe, gegen die Katalanen stets sehr gut gespielt und ihnen dadurch Probleme bereitet habe. Er sei recht aggressiv, einschüchternd und verfüge über wichtige Führungsqualitäten.

Über den weltbesten Spieler, Nikola Karabatic, müsse man eigentlich gar nicht mehr Worte verlieren. Er sei in der Lage, überall im Rückraum zu spielen, u.a. im Mittelblock zu verteidigen und jedes Spiel gegen jeden Gegner umzubiegen.

Filip Jicha sei ein explosiver Spieler, der sehr gut gegen Mannschaften mit einer 6:0-Deckung auftrete. Seine Wurfkraft sei wichtig und habe Barcelona vor große Probleme gestellt. Er sei in anderen Partien zwar nicht so treffsicher aufgetreten, sei aber ein Halblinker mit vielversprechender Zukunft.

Marcus Ahlm sei einer der drei weltbesten Kreisläufer. Ein außergewöhnlicher Spieler, der 60 Minuten in Abwehr und Angriff voll durchspiele. Mit seinen unglaublichen Händen fange er alles. Allerdings habe Ahlm in der Abwehr nicht das Niveau, das er im Angriff besitze. Dies sei einer der Punkte, die Barcelona ausnutzen müsse.

(von Dr. Oliver Schulz)

 

Kurzumfragen:

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User-Tipp:

THW Kiel - FC Barcelona (ESP):
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TV- und Radio-Tips:

  • Eurosport-Logo TV: Eurosport:
    So., ab 17.15 Uhr: THW Kiel - FC Barcelona (ESP)
    live aus der Sparkassen-Arena-Kiel

  • Radio: NDR 1 Welle Nord:
    NDR 1 Welle Nord-Logo So., ab 17.30 Uhr: Live-Einblendungen THW Kiel - FC Barcelona (ESP)
    geplante Einblendungen um 17.30 Uhr, 17.40 Uhr, 18.00 Uhr, 18.30 Uhr und in der Schlussphase gegen 18.55 Uhr; nach dem Spiel Berichte und Stimmen der Beteiligten am Montagmorgen in den Nachrichten und in "Guten Morgen Schleswig-Holstein"
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!

  • NDR 2 Radio: NDR 2:
    So., ab 17.30 Uhr: Live-Einblendungen THW Kiel - FC Barcelona (ESP)
    in der "NDR 2 Bundesliga-Show" neben dem Fussball-Nordderby HSV gegen Werder Bremen; Reporter ist Thomas Koos

  • NDR 2 Radio: NDR info:
    So., ab 18.05 Uhr: Live-Einblendungen THW Kiel - FC Barcelona (ESP)
    während des "Sportreports" zwischen 18.05 Uhr und 18.30 Uhr; Reporter ist Thomas Koos


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