Am Sonntag gilt es für den THW Kiel: Zum sechsten und
letzten Spieltag der
Champions League
in der
Gruppe C empfangen
die Zebras den spanischen Dauerrivalen FC Barcelona. Dabei
geht es im Duell der beiden bereits für die Hauptrunde
qualifizierten Spitzenteams nicht nur um den Gruppensieg,
sondern auch bereits um zwei wichtige Punkte für die zweite
Gruppenphase. Der Anwurf in der restlos ausverkauften
Sparkassen-Arena-Kiel erfolgt um 17.30 Uhr, Eurosport
überträgt den Europacup-Klassiker live.
Nach dem
historischen 31:27-Erfolg des THW
bei den Katalanen und dadurch, dass sich keiner der beiden Clubs
gegen Drammen und Skopje einen Ausrutscher leistete, ist die
Ausgangslage klar: Der FC Barcelona bräuchte in Kiel einen Sieg
mit fünf oder mehr Toren, um die Zebras noch von der Tabellenspitze
der
Gruppe C zu verdrängen.
Viel wichtiger als die Spitzenposition in der Vorrunde sind für
beide Teams allerdings die beiden Punkte, die in der Partie in
der Sparkassen-Arena-Kiel verteilt werden: Diese gehen nämlich auch
in die Hauptrunde mit ein, da die direkten Duelle der Gruppensieger
mit den -zweiten übernommen werden. Somit geht es auch für den THW
nicht darum, den "Vier-Tore-Vorsprung" aus dem Hinspiel zu halten,
sondern auch das Spiel in eigener Halle für sich zu entscheiden,
um mit der Optimalausbeute von 4:0 Punkten in die Hauptrunde zu
starten. Welche beiden Gegner dann noch auf Kiel und Barcelona
warten, wird am kommenden Dienstag in Wien ausgelost (siehe
Extrabericht).
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Iker Romero ist rechtzeitig zum "Gruppenfinale" wieder fit.
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Barcelona |
Doch obwohl die Katalanen in bislang allen bisherigen fünf Versuchen, in
Kiel zu punkten, scheiterten (siehe auch
Gegnerdaten Barcelona)
und es in der letzten Saison im Halbfinale der Königsklasse
gar eine
31:41-Demontage in der Sparkassen-Arena
gab, so sind die Spanier frohen Mutes, den Kiel-Fluch abzulegen.
Insgesamt ist die Europapokalbilanz von "Barca" auswärts bei
deutschen Vereinen ähnlich ernüchternd, in 18 Spielen setzte es
16 Niederlagen - lediglich in der Saison 1987/88 beim DDR-Club ASK
Vorwärts Frankfurt (21:15) sowie in der Saison 2005/06 beim
SC Magdeburg (26:24) war man erfolgreich. Doch im Gegensatz
zum THW, der definitiv auf den Langzeitverletzten
Mittelmann und Abwehrstrategen
Börge Lund
verzichten und auch noch um den Einsatz von Welthandballer
Nikola Karabatic und Torhüter
Andreas Palicka bangen muss,
kann Trainer Manolo Cadenas wieder aus dem Vollen schöpfen:
Nachdem sich Schlüsselspieler Iker Romero seit Saisonbeginn
mit einer hartnäckigen Ellbogen-Verletzung herumplagte, feierte
der Mittelmann am Sonntag beim
38:27-Kantersieg über Drammen HK
ein überzeugendes Comeback. Der spanische Nationalspieler
war nach der Partie ebenfalls sehr zufrieden: "Ich fühle mich
sehr gut, als wäre ich wieder 18. Ich bin hochmotiviert, was
ebenfalls eine tolle Sache ist." Auch der schwedische Abwehrchef
Magnus Jernemyr hat seine im Training erlittene Gehirnerschütterung
überwunden und kann in Kiel wieder auflaufen. Den gesamten
Kader Barcelonas stellten wir Ihnen
bereits ausführlicher im
Vorbericht zum Hinspiel
vor.
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Ein Europameister zwischen den Pfosten: Der Däne Kasper Hvidt.
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Barcelona |
Da neben der in dieser Spielzeit gewohnten Abwehrstärke bei den
Katalanen - mit nur 123 Gegentoren in der Champions League
bislang hat man nach Ciudad Real (116) die beste Abwehr Europas -
durch Romero nun auch Kreativität und Durchschlagskraft im
Angriff zurückkehren könnten, reist Barcelona mit breiter Brust
bereits am Samstag an die Kieler Förde, um in der Sparkassen-Arena
noch eine Trainingseinheit zu absolvieren. Zumal man auch in
den letzten Partien eine Menge Selbstvertrauen tanken konnte und
die erste Liga-Niederlage Ende Oktober bei Portland San Antonio
(28:29) damit fast vergessen machte. So konnte der Tabellenführer
der "Liga Asobal" es sich sogar erlauben, gegen Drammen mehrere
Leistungsträger wie Torhüter Kasper Hvidt, Ex-Zebra
Demetrio Lozano, Kreisläufer Jesper
Nöddesbo und Linksaußen Juanin Garcia vollends zu schonen oder
nur sporadisch einzusetzen. Bemerkenswert war auch der 35:22-Kantersieg
am Dienstag gegen die Unentschieden-Könige von Naturhouse La Rioja.
Anfang des zweiten Durchgangs spielten sich die Katalanen dabei so
in einen Rausch, dass sie zwischen der 33. und 47. Minute einen
unfassbaren 12:0-Lauf hinlegten und damit die Partie frühzeitig
entschieden. In besonderer Torlaune präsentierten sich die beiden
Außen Victor Tomas Tomas und Juanin Garcia, die jeweils fünf dieser
zwölf Treffer erzielten und insgesamt 16 Tore zum Erfolg beisteuerten.
Aufgrund der etwas verschlafenen ersten Halbzeit (14:11) war
Trainer Cadenas allerdings nicht restlos überzeugt von der Leistung
seiner Mannschaft: "Die Truppe war über sechzig Minuten voll bei
der Sache, vor allem in der Abwehr. In der ersten Hälfte hat uns
lediglich ein bisschen die Beweglichkeit im Angriff und Stärke im
Tor gefehlt. Aber ich glaube, in der zweiten war die Mannschaft
sensationell." Daher glaubt der Coach auch an einen ersten Sieg in
Kiel: "Wenn dieser Vergleich und die Vorfreude darauf ansteht,
vergrößert sich immer die Chance, die Hoffnung und der Ehrgeiz,
gegen Kiel gewinnen zu können. Wir müssen die Überzeugung behalten,
eine Mannschaft wie Kiel besiegen zu können."
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Mit 21 Treffern bislang bester Schütze bei Barcelona in der
Champions League: der dänische Neuzugang Mikkel Hansen.
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Barcelona |
Auch Rechtsaußen Victor Tomas, in der Königsklasse bislang
13 Mal erfolgreich gewesen, glaubt trotz großem Respekt vor dem
THW an einen Erfolg Barcelonas: "Kiel ist ja keine Übermannschaft,
aber zusammen mit Ciudad Real haben sie die beste Mannschaft in
Europa. Allerdings haben die Spieler zwei Beine, zwei Arme und
einen Kopf, genau wie wir auch. Nachdem sie uns in eigener Halle
geschlagen haben, müssen wir ein gutes Spiel machen und sie
auswärts besiegen." Zwei Punkte am Sonntag sind für den
Rekordsieger der Champions League immens wichtig, denn mit
einer erneuten Niederlage würde Barcelona mit 0:4 Punkten und
damit schon beinahe chancenlos in die Hauptrunde starten.
Dies weiß auch der ehemalige Flensburger Joachim Boldsen:
"Es ist sehr wichtig, zwei Punkte in die nächste Runde mitzunehmen,
damit wir nur von uns selbst abhängig sind. Zuerst einmal haben wir es darauf abgesehen,
zu gewinnen. Und dann werden wir schon sehen, ob wir das auch
mit mehr als vier Toren schaffen. Der Schlüssel dazu wird in
der Abwehr- und der Torhüterleistung liegen. Und dann brauchen
wir noch ein wenig Glück, denn Kiel ist eine große Mannschaft
und besonders zu Hause stark. Wir müssen so gut spielen, wie
wir nur können. Ich hoffe, dass alles für uns gut läuft".
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Joachim Boldsen kehrt an die Spielstätte zurück, wo er
2007 im Champions League Finale früh die rote Karte sah.
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Barcelona |
Joachim Boldsen ist einer der wenigen Spieler Barcelonas,
die wissen, wie es ist, in Kiel zu gewinnen. Es gelang ihm
sogar mehrfach, aber auch er ist sich darüber im Klaren,
dass dies nicht einfach sein wird. Aus seiner Flensburger Zeit
berichtet Boldsen der Homepage Barcelonas: "Ich erinnere mich an
ausgeglichene Partien. Wenn wir gewannen, war das mit ein oder
zwei Toren, und wenn wir verloren haben, genauso. Immer waren
es sehr harte Spiele voller Kampfgeist. Ich habe es sehr genossen,
dabei zu sein. Ich glaube, wir haben öfter in Kiel gewonnen als
verloren". Die Sparkassen-Arena gilt als eine der am schwersten
einnehmbaren Festungen Europas und flößt auch dem erfahrensten
Spieler Respekt ein. Boldsen: "Vor allem durch die 10.000
Zuschauer, die sie füllen. Die sind wie ein achter Mann. Sie
sind es gewohnt, ein oder zwei Spiele im Jahr zu verlieren.
Ich hoffe nur, dass eines davon am Sonntag sein wird". Mehr
als die vier Tore aus dem Hinspiel wettzumachen, findet sich
Boldsen überhaupt mit einem Sieg ab: "Es ist sehr wichtig, zwei
Punkte in die nächste Runde mitzunehmen, damit wir nur von uns
selbst abhängig sind. Zuerst einmal haben wir es darauf abgesehen,
zu gewinnen. Und dann werden wir schon sehen, ob wir das auch
mit mehr als vier Toren schaffen. Der Schlüssel dazu wird in
der Abwehr- und der Torhüterleistung liegen. Und dann brauchen
wir noch ein wenig Glück, denn Kiel ist eine große Mannschaft
und besonders zu Hause stark. Wir müssen so gut spielen, wie
wir nur können. Ich hoffe, dass alles für uns gut läuft".
Den Zebras wird am Sonntag also ein heißer
Tanz bevorstehen. Die Schiedsrichter sind Miroslaw Baum und
Marek Goralczyk aus Polen, als EHF-Delegierter ist Moshe
Herman aus Israel vor Ort.
(Sascha Krokowski / Dr. Oliver Schulz)
Aus dem handballwoche-Sonderheft zur Champions League:
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- Die CL-Qualifikation:
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Barcelona war als spanischer Vizemeister in Topf 2 direkt für die
CL-Gruppenphase
qualifiziert.
- Die EC-Statistik:
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- Gegen deutsche Klubs:
36 Spiele, 915:892 Tore
18 Siege, 0 Unentschieden, 18 Niederlagen
- Gegen norwegische Klubs:
2 Spiele, 66:54 Tore
2 Siege, 0 Unentschieden, 0 Niederlagen
- Gegen rumänische Klubs:
4 Spiele, 133:80 Tore
4 Siege, 0 Unentschieden, 0 Niederlagen
- Die EC-Bilanz:
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Wieder einmal reist der THW an die 1870 Kilometer entfernte Mittelmeerküste von Barcelona.
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Alfred Gislason in der "Handball-Woche":
"Ein Mythos. Früher war Barcelona die Übermannschaft schlechthin.
Nach einem kleinen Tief in den vergangenen Jahren ist die Mannschaft
wieder auf dem Weg nach oben."
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Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Lesen Sie bitte auch
Bereits am Donnerstag gewannen die Rhein-Neckar Löwen ihr letztes Spiel
in der
Gruppe H bei Wisla Plock (POL)
deutlich mit 37:23 (20:9). Am Samstag konnte dann der Gruppensieg gefeiert
werden, weil Verfolger RK Zagreb (CRO) "nur" mit 29:25 (14:14) gegen
Pick Szeged (HUN) gewann und somit das schlechtere Torverhältnis
gegenüber Mannheim aufweist.
Am Samstag gewann die SG Flensburg-Handewitt bei
ZTR Zaporozhye (UKR) knapp mit 27:26 (15:16) und feierte
den fünften Sieg in Folge. Allerdings stand die SG bereits
vorher als Gruppensieger fest und wird durch den zeitgleichen
Sieg Veszprems gegen Haukar Hafnarfjördur (ISL) - genau wie
die Ungarn - mit 2:2 Punkten in die Hauptrunde starten.
Auch der HSV Hamburg hat sich bereits den Gruppensieg der
Gruppe D gesichert und
tritt am Sonntag ab 15.45 Uhr zum "Schaulaufen" an. Gegner
in der Alsterdorfer Sporthalle sind die bereits als
Gruppenletzter feststehenden Serben von Roter Stern Belgrad,
Eurosport überträgt auch diese Partie live.
Als letzter der insgesamt acht deutschen Vertreter im
Europapokal stieg am Freitag auch der VfL Gummersbach ein.
Im EHF-Pokal gewann der
VfL am Freitag gegen Fram Reykjavik (ISL) mit 38:27 (16:14).
Das Rückspiel findet am Sonntag in Dessau statt.
Eine Runde weiter ist auch der SC Magdeburg. Dem 29:24 im
Hinspiel beim HC Kehra in Estland am vergangenen Wochenende ließen
die Bördestädter am Samstag ein 34:25 (16:14) in eigener Halle
folgen. Ebenfalls im Achtelfinale steht der TBV Lemgo:
Nach dem 40:32-Sieg im Hinspiel beim ASK Riga in Lettland gewannen
die Lipperländer am Mittwoch auch das Rückspiel in eigener Halle
souverän mit 35:27 (17:13).
Auch die HSG Nordhorn hat die erste Hürde bereits übersprungen.
Im Pokalsieger-Cup siegte der
amtierende EHF-Pokalsieger am Mittwoch zu Hause mit 28:21 (13:14)
gegen den ukrainischen Club HC "Bydivelnik Brovary", nachdem man
bereits das Hinspiel am vergangenen Wochenende mit 23:21 (12:11) für
sich entscheiden konnte.
Aus den Kieler Nachrichten vom 21.11.2008
Barca hat Lust auf Sieg beim THW
Spaniens Spitzenreiter schöpft neuen Mut
Barcelona - Vor der "Mision imposible" im letzten
Champions-League-Gruppenspiel am Sonntag beim
THW Kiel herrscht bei den Handballern des FC Barcelona
Zweckoptimismus. Für Hoffnungsschimmer
sorgen die gelungene Generalprobe in der spanischen
Liga und die Rückkehr von Spielmacher Iker Romero.
Die Ausgangslage für Barca ist eindeutig und heikel gleichermaßen:
Verliert die Mannschaft von Trainer Manolo Cadenas zum zweiten
Mal innerhalb von vier Wochen gegen den THW (10:0
Punkte), würden in der nächsten Gruppenphase bereits
vier Minuspunkte das Konto der Gäste beflecken und die
Chancen auf das Erreichen des Viertelfinales rapide in
den Keller rasen. Die klasse Vorstellung des THW im Hinspiel,
als die Katalanen erstmals in eigener Halle gegen
die "Zebras" die Segel streichen mussten (27:31),
hat Manolo Cadenas nicht vergessen. "Kiel war damals einfach besser
als wir", gibt der aus Leon stammende Handball-Lehrer
zu. Nun sieht er die Karten allerdings neu gemischt: "Unsere
Situation und die Lust auf das Spiel lassen den Ehrgeiz
und die Chancen auf einen Sieg in Kiel steigen." Alles sei
aber auch eine Frage der Psyche. "Wichtig ist, dass wir daran
glauben, den THW schlagen zu können."
Ein Grund für das Selbstbewusstsein der Barca-Mannschaft,
die morgen gegen 14 Uhr in Kiel eintrifft und am
Abend noch einmal in der Sparkassen-Arena trainieren
wird, ist der Liga-Sieg vom vergangenen Dienstag, als
man sich gegen Naturhouse La Rioja (35:22) warm schoss.
Nun gehören die "Lucronienses" nicht zu den ersten
Handball-Adressen Spaniens. Zum Aufladen der Mental-Akkus
kam Manolo Cadenas der deutliche Sieg vor dem Spiel
des Jahres in Kiel dennoch gerade recht. "In der zweiten
Halbzeit haben wir sensationell gespielt", sagte Cadenas
zufrieden. Mit einem bzw. zwei Punkten Vorsprung vor
Leon und Ciudad Real führt Barcelona weiter die Tabellenspitze
an.
Das zweite wichtige Teilchen, das in der Sparkassen-Arena
ein formgenaues Puzzle aus blau-rot komplettieren soll,
ist Barcas Spielmacher Iker Romero. Genau wie THW-Star
Nikola Karabatic mit einer
Armverletzung von den Olympischen Spielen aus
Peking zurückgekehrt, steht der 28-Jährige seit gut zehn
Tagen wieder im Kader. "Iker ist für uns unersetzlich. Nicht
nur wegen seiner Tore in wichtigen Spielen wie diesen,
sondern auch weil er mit seinem Enthusiasmus die ganze
Mannschaft mitreißen kann", meint Cadenas, wohlwissend,
dass Romero noch weit von seiner Bestform entfernt ist.
Aber auch Linksaußen Victor Tomas, gegen Logrono mit
neun Treffern erfolgreichster Schütze seines Teams, verspürt
derzeit einen Extra-Schub Moral. "Es ist nicht so,
dass Kiel die bessere erste Sieben, sondern in Europa zusammen
mit Ciudad Real den besten Kader hat", sagt der
23-Jährige. "Aber Tatsache ist auch: Jeder von ihnen hat
nur zwei Beine, zwei Arme und einen Kopf, genau wie
wir. Mit einem guten Spiel können wir deshalb auch in
Kiel gewinnen."
(von Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 21.11.2008)
Aus den Kieler Nachrichten vom 22.11.2008
Bilanz makellos, das Weiß der THW-Weste auch?
Champions League: "Zebras" wollen gegen Barcelona Grundstein fürs Viertelfinale legen
Kiel - Höchste Zeit für Knisterstimmung in der
restlos ausverkauften Sparkassen-Arena: Im Endspiel um den Gruppensieg
in der Champions-League-Gruppe C
empfängt Tabellenführer THW Kiel morgen (17.30 Uhr/ Eurosport live)
seinen europäischen Dauerrivalen FC Barcelona. Beim THW wieder mit
von der Partie: Nikola Karabatic und
Torwart Andreas Palicka.
Während die spanischen Gäste (8:2 Zähler) nach dem letzten
Strohhalm greifen, um nicht mit vier Minuspunkten
in die nächste Gruppenphase zu starten, weiß man auch
beim verlustpunktfreien THW um die Bedeutung der
Aufgabe: "Das wird ein schweres Ding. Wir hoffen auf
die Unterstützung der Fans", sagt Manager Uwe Schwenker.
Mit dem Gruppensieg, den der Champion von 2007
nur im Falle einer Niederlage mit mehr als vier Toren Unterschied
aus der Hand geben würde, ginge man anschließend
den anderen deutschen Vorrundenersten, Flensburg
und Hamburg aus dem Weg.
Die Kieler Heimbilanz gegen die Katalanen um Ex-"Zebra"
Demetrio Lozano ist makellos:
Fünf Mal bat der deutsche Rekordmeister in der gemeinsamen
Europapokal-Geschichte zu Hause zum Tanz. Fünf Mal hieß der Sieger
THW Kiel. Gut, dass rechtzeitig zum sechsten Aufeinandertreffen
Nikola Karabatic nach fast überstandener
Schulterverletzung ins Team zurückkehrt. "Mir geht es
wieder besser", sagt Kiels frisch gebackener Sportler
des Jahres, "ich habe aber noch leichte Probleme." Sein
erstes Training am Mittwoch verlief schmerzfrei. Allerdings
stand Defensivarbeit im Fokus. Nicht minder wichtig
ist, dass Torwart Andreas Palicka
seinen Meniskusschaden auskuriert hat und
Zhierry Omeyer somit kein Einzelkämpfer
mehr ist.
Die komfortable Kieler Ausgangslage weckt Erinnerungen
an das letzte große CL-Heimspiel gegen ein spanisches
Team. Zumindest bei Nikola Karabatic. Nach dem
Sieg im Final-Hinspiel gegen Ciudad Real versagten den
"Zebras" vergangenen Mai in eigener Halle die Nerven, so
dass die "Fiesta" am Ende doch einen traditionell spanischen
Anstrich bekam. "Verstehen kann ich das immer noch nicht. Das
war ein Albtraum", sagt Karabatic. "Den
bekam ich erst aus meinem Kopf, nachdem wir in Peking mit Frankreich
Gold gewonnen hatten." So ein Missgeschick soll den Kielern morgen
nicht noch einmal widerfahren. Karabatic:
"Wir wissen, wie wichtig dieses Spiel ist, denn ohne Verlustpunkt in der
nächsten Runde hätten wir das Viertelfinale so gut wie sicher."
Barca setzt in Kiel auf die Breite seines Kaders, hofft,
den THW mit viel Rotation müde machen zu können. "Zuerst werden wir versuchen,
das Spiel zu gewinnen. Dann sehen wir weiter, ob uns das auch mit mehr
als vier Toren Unterschied gelingen kann", sagt Joachim Boldsen.
Während der Ex-Flensburger zuletzt die Frische vom Saisonauftakt
vermissen ließ, gilt derzeit seinem jungen dänischen Landsmann Mikkel
Hansen besonderes Augenmerk. Als Romero-Ersatz ist der 21-jährige
Linkshänder in die Rolle des Kanoniers (75 Tore/16 Spiele) geschlüpft
und zeigt aktuell auch vom Siebenmeterpunkt kaum Schwächen.
(von Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 22.11.2008)
Von Dr. Oliver Schulz:
Gespannt bis in die Haarspitzen
Auf der Homepage Barcelonas trauerte Trainer Manolo Cadenas
den beiden im Palau Blaugrana abgegebenen Punkten hinterher.
Es habe ihnen wehgetan, diese zwei Zähler zu verlieren, und
dies vor allem vor dem Hintergrund des Prinzips dieses
Wettbewerbs, demzufolge die beiden Ersten einer Gruppe in die
Zwischenrunde kämen und die Punkte aus den direkten Vergleichen
beider Teams dorthin mitnähmen.
Motiviert wie nie zuvor
Gegenüber der Tageszeitung "Marca" betonte der Coach seine
Überzeugung, dass der zuletzt verletzte
Karabatic
auflaufen werde. Außerdem bestehe der THW nicht nur aus einem
einzigen Spieler. Vielmehr liege dessen Stärke gerade im
Zusammenspiel. Diesbezüglich sei Barcelona allerdings
gleichwertig. Seine Spieler seien voll auf das Aufeinandertreffen
ausgerichtet und motiviert wie noch nie.
Kieler Stimmung das Nonplusultra
Es sei eine Begegnung von allergrößter Bedeutung, schwierig,
aber attraktiv. Die Stimmung in Kiel sei die beste überhaupt,
um ein Handballspiel auszutragen. Kiel habe eine große
Tradition in diesem Sport. Sehr viele Fans seien dabei, und
es sei stets ein Vergügen, dort zu spielen, urteilte der
frühere Übungsleiter Ademar Leons gegenüber der Homepage der
Spanier. Glücke Barcelona ein Sieg, werde dieses Vergnügen
ruhmreich. Letztes Mal habe man dort mit zehn Toren verloren.
Aber diese Niederlage aus der vergangenen Saison müsse seiner
Mannschaft nun helfen, aggressiver bzw. härter zu sein und mit
ganzem Herzen nach Deutschland zu fahren, um diese Partie
gewinnen zu können.
Vom Auswärtssieg überzeugt?
Oberstes Gebot, ein Spiel für sich zu entscheiden, sei die
Überzeugung, dies auch zu schaffen. Genau dies habe der
Trainer der Truppe auch zu vermitteln versucht. Diese
Überzeugung und die Motivation müsse sie jetzt auch auf dem
Parkett zeigen. Wichtig sei vor allem, das Spiel zu
kontrollieren. Barcelona müsse solide auftreten.
In der laufenden Spielzeit sei es dem Team geglückt, einige
Dinge richtig gut zu machen, so etwa in der
Anfangsviertelstunde ausgezeichnet zu verteidigen. Dies
wiederum bewirke, dass sich die Mannschaft beruhige und
versuche, spielbestimmend zu sein. Man dürfe den THW nicht
spielen lassen, wie er wolle. Vielmehr müssten die Kieler
erkennen, dass Barcelona willens sei, ihnen Paroli zu bieten,
führte Cadenas auf der Homepage der Katalanen weiter aus.
Kiel: Traummannschaft ohne Schwachstellen
Barcelonas Co-Trainer Xavi Pascual beurteilte für die Webpräsenz
der "azulgrana" vier Kieler Schlüsselspieler -
Thierry Omeyer,
Nikola Karabatic,
Filip Jicha
und
Marcus Ahlm. Bei Spielern der Qualität
eines THW Kiel sei es sehr schwer, überhaupt irgendwelche Schwachpunkte
heraus zu finden. Und wenn die Spieler denn mal einen hätten, sei
dieser "Schwachpunkt" dennoch so stark, dass er eigentlich gar
keiner mehr sei.
Omeyer sei ein außergewöhnlicher Torhüter,
der alles gewonnen habe, gegen die Katalanen stets sehr gut gespielt
und ihnen dadurch Probleme bereitet habe. Er sei recht aggressiv,
einschüchternd und verfüge über wichtige Führungsqualitäten.
Über den weltbesten Spieler, Nikola Karabatic,
müsse man eigentlich gar nicht mehr Worte verlieren. Er sei in der
Lage, überall im Rückraum zu spielen, u.a. im Mittelblock zu verteidigen
und jedes Spiel gegen jeden Gegner umzubiegen.
Filip Jicha sei ein explosiver Spieler,
der sehr gut gegen Mannschaften mit einer 6:0-Deckung auftrete.
Seine Wurfkraft sei wichtig und habe Barcelona vor große Probleme
gestellt. Er sei in anderen Partien zwar nicht so treffsicher
aufgetreten, sei aber ein Halblinker mit vielversprechender Zukunft.
Marcus Ahlm sei einer der drei weltbesten
Kreisläufer. Ein außergewöhnlicher Spieler, der 60 Minuten in Abwehr
und Angriff voll durchspiele. Mit seinen unglaublichen Händen fange
er alles. Allerdings habe Ahlm in der
Abwehr nicht das Niveau, das er im Angriff besitze. Dies sei einer
der Punkte, die Barcelona ausnutzen müsse.
(von Dr. Oliver Schulz)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
THW Kiel - FC Barcelona (ESP):
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
TV- und Radio-Tips:
-
TV: Eurosport:
So., ab 17.15 Uhr: THW Kiel - FC Barcelona (ESP)
live aus der Sparkassen-Arena-Kiel
-
Radio: NDR 1 Welle Nord:
So., ab 17.30 Uhr: Live-Einblendungen THW Kiel - FC Barcelona (ESP)
geplante Einblendungen um 17.30 Uhr, 17.40 Uhr,
18.00 Uhr, 18.30 Uhr und in der Schlussphase gegen 18.55 Uhr;
nach dem Spiel Berichte und Stimmen der Beteiligten am Montagmorgen in den
Nachrichten und in "Guten Morgen Schleswig-Holstein"
Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
-
Radio: NDR 2:
So., ab 17.30 Uhr: Live-Einblendungen THW Kiel - FC Barcelona (ESP)
in der "NDR 2 Bundesliga-Show" neben dem
Fussball-Nordderby HSV gegen Werder Bremen; Reporter ist Thomas Koos
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Radio: NDR info:
So., ab 18.05 Uhr: Live-Einblendungen THW Kiel - FC Barcelona (ESP)
während des "Sportreports" zwischen 18.05 Uhr und
18.30 Uhr; Reporter ist Thomas Koos