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Johannes Bitter zeigte mit 15 Paraden (43% Quote) eine starke Leistung.
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Bei der
Weltmeisterschaft in Kroatien bleibt die
deutsche Mannschaft weiter klar auf Kurs Hauptrunde: Im dritten Spiel
der
Vorrunden-Gruppe C fuhr die DHB-Auswahl
beim 32:20 (16:10) gegen Algerien den erwarteten Pflichtsieg ein, ließ dabei aber
noch deutliche Steigerungspotenziale erkennen. Bester Werfer der deutschen Mannschaft
war
Torsten Jansen mit sechs Toren,
Dominik Klein
war dreimal erfolgreich.
Gegen die unorthodoxe Abwehrarbeit der Algerier tat sich die deutsche Mannschaft zu Beginn
des Spiels sehr schwer. Es fehlten die zündenden Ideen, um die offensive Deckung der Algerier
zu knacken. Nach zwanzig Minuten hatte das DHB-Team dann aber die nötigen Mittel parat, spielte
schnell und suchte durch permanentes Einlaufen an den Kreis freie Anspielstationen. Bis zum Pausentee
konnte die deutsche Mannschaft so noch einen Sechs-Tore-Vorsprung herausspielen.
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Dominik Klein stand in der Anfangsformation und erzielte drei Tore.
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Dieser geriet auch in der zweiten Hälfte nicht mehr in Gefahr. Bundestrainer Heiner Brand nutzte
die Überlegenheit seiner Mannschaft, um allen Spielern bis auf Torhüter Carsten Lichtlein Einsatzzeiten
zu gewähren. Der bisher nicht eingesetzte Lars Kaufmann bedankte sich mit zwei Toren, Jens Tiedtke,
bisher hinter
Sebastian Preiß die Nummer zwei am Kreis, gar mit vier Treffern.
Und selbst Abwehrhüne Oliver Roggisch konnte sich mit einem erfolgreich abgeschlossenen Tempogegenstoß
in die Torschützenliste eintragen. Am Ende feierten das DHB-Team einen ungefährdet klaren Erfolg,
den jedoch niemand überbewertete. "Das war ein Pflichtsieg, bei dem wir uns zu Beginn schwer getan
haben", bilanzierte Bundestrainer Heiner Brand, "am Mittwoch wartet mit Mazedonien ein ganz anderes Kaliber."
Durch den Erfolg gegen Algerien kletterte Deutschland vorübergehend auf Platz eins der Tabelle und profitierte
dabei von der 29:30 (15:16)-Niederlage der polnischen Mannschaft gegen Mazedonien. Im dritten
Spiel der Gruppe C schlug Russland Tunesien mit 36:31 (16:11). Für
die DHB-Auswahl steht nun eine eintägige Pause an. Am Mittwoch kommt es dann zu einem vorentscheidenden
Duell um den Hauptrundeneinzug, wenn die Überraschungsmannschaft aus Mazedonien die Brand-Schützlinge fordert.
RTL überträgt dieses Spiel ab 17.30 Uhr live.
(Christian Robohm)
Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.
- Deutschland:
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Bitter (60 Minuten, 15 Paraden),
Lichtlein (n.e.);
Hens (2),
Roggisch (1),
Klein (3),
Müller (2),
Strobel (1),
Preiß (1),
Tiedtke (4),
Glandorf (5),
Jansen (6/4),
Kraus (2),
Kaufmann (2),
Schröder (3);
Trainer: Brand
- Algerien:
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Rabir (22 Minuten, 2 Paraden),
Kerbouche (38 Minuten, 5 Paraden);
O. Chehbour (2),
Benkahla,
Boudrali (1),
Labane,
Bouakaz,
Boultif (3),
Layadi (2),
R. Chehbour (3),
Soudani,
Berriah (8/1),
Toum (1),
Yahia
- Schiedsrichter:
-
Krstic / Ljubic (Slo)
- Zeitstrafen:
-
Deutschland: 6 (Preiß, Tiedtke, Glandorf, Jansen, Kraus, Schröder);
Algerien: 4
- Siebenmeter:
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Deutschland: 4/4;
Algerien: 3/1 (Bitter hält 2x Layadi)
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 2:1 (5.), 5:2 (10.), 7:4 (15.), 11:6 (20.), 13:8 (25.), 16:10;
2. Hz.: 19:10 (35.), 23:12 (40.), 25:13 (45.), 27:15 (50.), 29:17 (55.), 32:20
- Zuschauer:
-
1500 (Gradska dvorana, Varazdin (CRO))
Aus den Kieler Nachrichten vom 20.01.2009:
Deutsches Team vor zwei "Endspielen"
32:20 (16:10)-Sieg über Algerien war nur ein besseres Trainingsspiel
Varazdin - Als Algeriens
Trainer Kamel Akkeb wort- und gestenreich seine Spielanalyse
vorantrieb, blickten Bundestrainer Heiner Brand
und Dominik Klein gespannt auf jenen Fernsehschirm im
Presseraum, auf dem die packende Partie der Gruppe A
zwischen Schweden und Spanien über die Mattscheibe
flimmerte. Die kleine deutsche Abgesandtschaft zur
Pressekonferenz hatte das soeben mit einem 32:20 (16:10)-Sieg beendete Spiel gegen
den krassen Außenseiter bereits verdrängt und den fünften
Sieg im fünften Spiel gegen den nordafrikanischen
Handball-Zwerg zu den Akten gelegt.
"Wir haben nicht an Schonung
gedacht, sondern wollten in erster Linie den Sieg sichern",
versuchte der Bundestrainer das "Trainingsspiel
unter Wettbewerbsbedingungen" ins rechte
WM-Licht zu rücken. Es
wollte ihm nicht recht gelingen.
Vielmehr musste Brand Fragen nach dem kommenden
Gruppengegner Mazedonien (morgen, 17.30 Uhr, RTL)
beantworten. Die Nachbarn des WM-Gastgebers hatten
eineinhalb Stunden zuvor Vize-Weltmeister Polen in einem
Krimi mit 30:29 auf den Boden zurückgeholt und die
Ausgangslage für die Qualifikation zur Hauptrunde, die
am Sonnabend in Zadar an der Adria startet, entscheidend
verändert. Die letzten beiden Gruppenspiele gegen
Mazedonien und Polen stehen für das junge DHB-Team
jetzt unter dem Status Endspielcharakter.
Einerseits wegen des nackten Überlebens
im Titelkampf, andererseits, um bei Gelingen mit einem
wichtigen Punktepolster nach Zadar umzuziehen. "Das werden zwei richtig
harte Brocken", weiß Rückraumspieler Michael Kraus,
der seine Waden-Verletzung zu 100 Prozent und die Angst
vor einem Rückfall "zu 99,5 Prozent" überwunden hat.
Auffälligste Spieler gegen Algerien waren Torhüter Johannes
Bitter (15 Paraden), Holger Glandorf und Torsten Jansen, der mit glänzender
Torquote (6/7) zum "Mann des Spieles" ernannt wurde
und eine schicke Armbanduhr ins Reisegepäck verstauen
darf. Vor allem in der Hoffnung, dass die WM-Uhr für
Deutschland noch möglichst lange ticken möge.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 20.01.2009)
Aus den Kieler Nachrichten vom 20.01.2009:
KN-WM-Splitter
Verletzt - Der Pole Krzysztof
Lijewski vom Bundesligisten HSV Hamburg hat sich
am vergangenen Sonntag im Spiel seiner Mannschaft gegen
Russland (24:22) eine Knieverletzung mit Verdacht
auf einen Außenbandanriss zugezogen. Wann der
25 Jahre alte Rückraumspieler wieder im WM-Turnier
eingesetzt werden kann, ist derzeit noch ungewiss. "Ich
hoffe, dass ich am kommenden Donnerstag gegen
Deutschland wieder dabei sein kann", sagte Lijewski
gestern.
Quote - Bis zu 7,24 Millionen
Zuschauer haben am vergangenen Sonntagabend bei
RTL den ersten Sieg der deutschen Mannschaft gegen Tunesien (26:24) verfolgt.
Das entspricht einem Marktanteil von 24,1 Prozent.
Im Schnitt sahen fünf Millionen Zuschauer die Begegnung.
Das Auftaktspiel gegen Russland hatten bis zu
6,29 Millionen Zuschauer (Schnitt: 4,06 Millionen) gesehen.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 20.01.2009)