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11.03.2009 Bundesliga

Kieler Nachrichten: Flensburg meldet Ansprüche an

Andreas Thiel bestätigt: Kein Zwangsabstieg möglich für den THW - EHF noch auf der Suche

Aus den Kieler Nachrichten vom 11.03.2009:

Kiel/Flensburg - Das Medienaufgebot war enorm am späten Montagabend, das Ergebnis unspektakulär. Zwei Stunden hatten Gesellschafter und Beirat des THW in Anwesenheit von Uwe Schwenker getagt und dann dem wegen der Bestechungsvorwürfe unter Druck geratenen Manager einstimmig das Vertrauen ausgesprochen. Nach KN-Informationen konnte Schwenker sämtliche Vorwürfe entkräften. Auch kam die Versammlung zu dem Ergebnis, die Belege, die Ex-Trainer Noka Serdarusic als Beweis für Manipulation den Rhein-Neckar Löwen präsentiert haben soll, seien belanglos.
Sollte das zutreffen, würde die SG Flensburg-Handewitt, die 2007 das angeblich vom THW gekaufte Champions-League-Finale verloren hatte, leer ausgehen. SG-Manager Fynn Holpert schloss gestern gegenüber unserer Zeitung Regressforderungen nicht aus. Als Titelträger hatte der THW eine Prämie in Höhe von 320000 Euro von der European Handball Federation (EHF) erhalten, während den Flensburgern ein Trostpflaster in Höhe von 160000 Euro blieb. "Wenn es sich wirklich herausstellt, dass bestochen wurde, ist es unsere Pflicht, unsere sportlichen und finanziellen Ansprüche zu vertreten. Das ist ganz normal - das haben auch Fälle wie Hoyzer, Juventus Turin und all die Doping-Affären gezeigt", sagte Holpert. Für den 42-jährigen Ex-Torwart, von 1986 bis 1989 selbst ein "Zebra", würde in diesem Fall jedoch "eine große Welt zusammenbrechen": "Der THW Kiel war in jeder Hinsicht immer ein Vorbild. Das wäre ein Super- GAU."

Und den will Frank Bohmann, Chef der Handball-Bundesliga (HBL), aufklären lassen, "auch wenn die Wahrheit bitter ist". Sollte es zur "Handball-Kernschmelze" kommen, hätte der THW keinen Zwangsabstieg zu befürchten. Ex-Nationaltorhüter Andreas Thiel, Justiziar der HBL: "Es gibt dafür definitiv keine Rechtsgrundlage." Dagegen hat die EHF mit ihrer Suche nach einem Paragraphen für den Fall von Spielmanipulationen noch nicht begonnen. Michael Wiederer, Generalsekretär der EHF, erklärte: "Damit haben wir uns noch nicht beschäftigt." Grundsätzlich sei es aber so, dass Vereine, die sich etwas zu schulden kommen lassen, von europäischen Wettbewerben ausgeschlossen werden könnten.

(Aus den Kieler Nachrichten vom 11.03.2009)


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