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07.12.2009 Verein

Kieler Nachrichten: THW-Aufsichtsrat entlastet Uwe Schwenker

Bestechungsverdacht habe sich nach Aussagen vor der Staatsanwaltschaft nicht bestätigt

Aus den Kieler Nachrichten vom 07.12.2009:

Kiel - Uwe Schwenker, Ex-Manager vom THW Kiel, wurde gestern im Zusammenhang mit der Bestechungsaffäre entlastet. Nach dessen Aussagen bei der Kieler Staatsanwaltschaft erklärte die neue Führungsspitze des Handballmeisters, der Aufsichtsratsvorsitzende Klaus-Hinrich Vater, dass sich der Bestechungsverdacht nicht bestätigt habe.
In einer Pressemitteilung, die unserer Zeitung gestern Nachmittag exklusiv vorlag, heißt es: "Die dem THW Kiel bisher bekannten Angaben von Uwe Schwenker haben den Verdacht von Bestechungszahlungen an Schiedsrichter nicht bestätigt. Soweit in den Medien über Rückzahlungen an den THW Kiel berichtet wird, beziehen sich diese ausschließlich auf ein internes Vertragsverhältnis."

Mit diesem Einwand bezog sich der THW auf eine Meldung, die das Nachrichtenmagazin "Focus" veröffentlicht hatte. Darin hieß es, dass Ex-Trainer Noka Serdarusic 30 000 Euro auf ein Konto des Vereins überwiesen habe. Dieses Geld sei Teil einer Summe von 152 000 Euro, deren Verbleib im Ermittlungsverfahren gegen Uwe Schwenker und Noka Serdarusic im Mittelpunkt gestanden hätten.

Gegen Schwenker wird wegen Untreue und gegen Serdarusic wegen Beihilfe zur Untreue ermittelt. Vater dementierte zudem ein Zitat, mit dem die Deutsche Presse-Agentur (dpa) gestern herauskam. Nach der Vernehmung von Uwe Schwenker bei der Staatsanwaltschaft Kiel sei eine Zahlung von Noka Serdarusic beim THW eingegangen, wird der Aufsichtsratsvorsitzende dort im Wortlaut zitiert. "Ich habe gar nicht mit dpa gesprochen, das sind nicht meine Worte", erklärte Vater unserer Zeitung.

"Focus" berichtete weiter, dass Schwenker eine Barabhebung in Höhe von 60 000 Euro dafür benutzt habe, Geld an Serdarusic auszuleihen. Der Trainer habe die Summe mit angeblich noch ausstehenden Prämien verrechnet und den Rest jetzt an den THW zurücküberwiesen. Vater wollte sich zu Zusammenhängen und Höhe der Zahlung nicht äußern. Nähere Angaben wolle der THW aus Rücksicht auf das Ermittlungsverfahren und noch anstehende staatsanwaltliche Vernehmungen, die nicht durch weitere Verlautbarungen beeinflusst werden sollten, nicht machen, heißt es in der Erklärung.

Fluss in die Ermittlungsverfahren sind in den zurückliegenden Wochen erst durch Schwenkers Aussagen gekommen, die der 50-Jährige an zwei Tagen bei der Kieler Staatsanwaltschaft gemacht hatte. Er hatte damit sein Schweigen in der Bestechungsaffäre gebrochen. Schwenker selbst wollte sich zu den aktuellen Entwicklungen nicht äußern. "Ich kann nichts dazu sagen, weil ich Beschuldigter bin." Wie unsere Zeitung aus gut informierten Kreisen erfahren hat, ist auch Noka Serdarusic in der vorvergangenen Woche von der Staatsanwaltschaft vorgeladen worden. Der 59-Jährige habe aber eine Aussage zur Sache verweigert. Klaus-Hinrich Vater erklärte gestern abschließend, dass der THW sich zu den Ermittlungsergebnissen erklären wolle, "sobald die Staatsanwaltschaft grünes Licht gibt."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 07.12.2009)


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