19.-21.02.2010 - Letzte Aktualisierung: 21.02.2010 | Champions League |
Update #2 | Leon-Splitter von Dr. Oliver Schulz ergänzt ... |
Das Team von Ademar Leon: Gegner des THW in der
Gruppenphase der Champions League.
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Leon |
Der Kroate Mirko Alilovic wechselt nach einer starken EM zur kommenden Saison nach Celje. |
Dalibor Doder - hier im schwedischen Nationaltrikot bei der EM 2008 - kam aus Aragon. |
Die Formkurve bei Reale Ademar Leon zeigt jedenfalls steil nach oben. Nach dem äußerst knappen Gewinn des Qualifikationsturniers zur Königsklasse vor eigenem Publikum legte man in der "Liga ASOBAL" den schlechtesten Saisonstart der Vereinsgeschichte hin: Einem Unentschieden in Alcobendas folgte eine Heimpleite gegen Meister Ciudad Real und ein 26:28 bei Granollers, ehe am vierten Spieltag endlich der erste doppelte Punktgewinn gelang. Doch mittlerweile hat sich Leon bis auf den vierten Platz hochgearbeitet, und zumindest BM Valladolid ist bei nur einem Punkt Rückstand noch einholbar. Das Liga-dominierende Duo FC Barcelona und Ciudad Real allerdings ist bei acht bzw. sogar elf Minuspunkten "Vorsprung" völlig außer Reichweite. Dass die Form bei den Leistungsträgern aktuell stimmt, zeigte sich auch im Januar bei der Europameisterschaft in Österreich: Torhüter Mirko Alilovic avancierte neben Omeyer und Szmal
Rechtzeitig wieder fit: Leons Topscorer Martin Stranovsky. |
Wie der THW Kiel konnte auch Reale Ademar am Mittwoch die Generalprobe für das europäische Gipfeltreffen siegreich gestalten: Beim 31:26-Erfolg gegen Granollers feierte Topscorer Martin Stranovsky nach einmonatiger Zwangspause mit fünf Treffern ein erfolgreiches Comeback. Der Linksaußen, der sich seine Knieverletzung bei der slowakischen Nationalmannschaft zuzog, erhöhte damit sein Trefferkonto in der "Liga ASOBAL" auf 82 Tore in 16 Partien. Trainer Jordi Ribera stehen damit gegen den THW Kiel alle Schlüsselspieler zur Verfügung. Lediglich hinter dem Einsatz des zweiten Kreisläufers Gonzalo Carou steht noch ein Fragezeichen - der Argentinier brach sich Ende Januar bei einem Benefizspiel für die Erdbebenopfer von Haiti einen Finger an der rechten Hand und kam seitdem nicht mehr zum Einsatz.
Die Schiedsrichter am Sonntag in Leons Sportpalast sind Zigmars Stolarovs und Renars Licis aus Lettland, als EHF-Delegierter ist Roland Bürgi aus der Schweiz vor Ort.
(Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
(von Dr. Oliver Schulz)
Für die Rhein-Neckar Löwen geht es am Sonntag hingegen um den Gruppensieg in der Gruppe B. Um 15.00 Uhr treten die Mannheimer beim punktgleichen ungarischen Meister MKB Veszprem an. Durch den 32:29-Hinspielerfolg reicht der Mannschaft von Ola Lindgren ein Unentschieden, um sich vor Veszprem zu behaupten. Eurosport überträgt auch diese Begegnung live.
Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.
Auch die vier deutschen Teams in den anderen Europapokal-Wettbewerben sind derzeit im Einsatz. Im EHF-Pokal erreichte Frisch Auf Göppingen am Freitag als erster Club die nächste Runde. Nach dem 39:30-Hinspielsieg musste man bei AaB Handbold aber lange zittern. Zeitweise lag Göppingen mit acht Treffern zurück, am Ende stand "nur" ein 26:30 (8:15) zu Buche.
Auch der TBV Lemgo konnte am Samstag nachlegen und das Viertelfinale erreichen. Nach der blamablen 27:30-Heimpleite gegen Benfica Lissabon in der Vorwoche siegten die Lipperländer in Portugal deutlich mit 31:18 (14:10).
Für die SG Flensburg-Handewitt scheint letztlich der Viertelfinal-Einzug nur noch reine Formsache darzustellen. Nach dem deutlichen 34:23-Hinspielerfolg gegen Istres Ouest Provence HB können sich die Nordlichter am Sonntag ab 17.00 Uhr auch eine knappe Niederlage leisten.
Und auch im Pokalsieger-Cup gab es einen deutschen Erfolg. Nachdem der VfL Gummersbach das Hinspiel gegen ABC Braga (POR) mit 30:26 gewann, konnte am Samstag auch die Auswärtspartie siegreich gestaltet werden: Viktor Szilagyi und Co. siegten in Portugal mit 28:27 (13:15) und können damit weiterhin vom zweiten Europapokaltriumph in Folge träumen.
Die Viertelfinal-Auslosungen in den europäischen Wettbewerben (außer Champions League) finden bereits am kommenden Dienstagvormittag statt.
Aus den Kieler Nachrichten vom 20.02.2010:
Nach der jüngsten Pleite gegen den FC Barcelona (30:32) hilft dem Team von Alfred Gislason in Kastilien zudem nur ein Sieg, um sich die Chance zu erhalten, den so wichtigen Gruppensieg zu erreichen. Im Achtel- und Viertelfinale wird Platz eins schließlich mit klaren Losvorteilen belohnt. "Wir hoffen auf einen Ausrutscher von Barcelona", sagt Gislason, der mit seiner Mannschaft heute Vormittag in einem Charterflieger von Lübeck aus ins 2200 Kilometer entfernte Leon aufbricht. "Außerdem ist es die Zeit der ersten Male. Barca hat bei uns gewonnen, jetzt gewinnen wir in Leon." Während der THW beide Gastspiele beim Vierten der Liga Asobal verloren hat, weiß Gislason, wie sich Erfolge in Leon anfühlen. Bei der Champions Trophy 2005 gewann er im Halbfinale mit dem SC Magdeburg (27:26) gegen das sportliche Aushängeschild der 137 000-Einwohnerstadt. "Die Zuschauer machen selbst für spanische Verhältnisse ein unglaubliches Theater", erinnert der Isländer. "Da werden Grenzen überschritten, aber damit müssen wir klar kommen."
Seine Truppe sieht er nach dem Mittwochsieg gegen Dormagen (32:20) auf einem guten Weg. Die Niederlagen gegen Gummersbach (28:35) und "Barca" hat er als Konsequenz der Europameisterschaft abgehakt. "Wir mussten drei Hammerspiele ohne Vorbereitung bestreiten", meint Gislason, der atmosphärische Störungen im Team ausschließt. "Das ist Unsinn, auch zwischen mir und der Mannschaft gibt es keine Probleme."
Wenn die "Zebras" heute Nachmittag im spanischen Winter - sechs Grad, Sonne, kein Schnee - trainieren, ist auch Daniel Narcisse dabei. Ein Einsatz des Franzosen, der nach seiner Knie-Operation wieder schmerzfrei ist, will Gislason nicht ausschließen. Plan A ist aber, dass er am kommenden Sonnabend im Champions-League-Heimspiel gegen Kolding sein Comeback feiern wird.
Die Stars der Spanier sind die Kroaten Mirko Alilovic (Torhüter), der im Juli zum Serdarusic-Club Celje wechselt, Denis Buntic (rechter Rückraum), der flinke Schweden-Regisseur Dalibor Doder sowie der Slowake Martin Stranovsky. Doch der THW ist guter Dinge. Welthandballer Thierry Omeyer, damals verletzungsbedingt nur bei Siebenmetern eingewechselt, ist heiß auf die Spanier und die besondere Atmosphäre ihrer Halle, für die gestern 5000 Tickets verkauft waren. "Es wird schwer, aber wir wollen unbedingt gewinnen." Durch den Erfolg gegen Dormagen hätten sie Selbstbewusstsein getankt, auch wenn sie schon vorher gewusst hätten, dass sie gewinnen werden.
Gut möglich, dass die Achse Omeyer/Christian Sprenger erneut Türen öffnet. Mit Millimeter-Pässen hatte der Franzose seinem Rechtsaußen gegen die harmlosen Rheinländer drei Tore serviert. Auch, weil Sprenger sich beschwert hatte. "Er meinte, dass ich immer nur nach links schaue", sagt Omeyer, dem als Rechtshänder diese Würfe leichter fallen. "Deshalb habe ich diesmal ihn bedient." Rechts oder links - dem THW wird es egal sein, wie die sehr aggressive Leon-Abwehr geknackt wird.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 20.02.2010)
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