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19.-21.02.2010 - Letzte Aktualisierung: 21.02.2010 Champions League

Champions League: THW will am Sonntag in Leon den zweiten Platz absichern

Eurosport überträgt live

Update #2 Leon-Splitter von Dr. Oliver Schulz ergänzt ...

Das Team von Ademar Leon: Gegner des THW in der  Gruppenphase der Champions League.
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Am Mittwoch noch spielten sich die Kieler in der Bundesliga gegen Dormagen warm, am kommenden Sonntag schon steht aber eine weitere Schlüsselpartie auf dem Plan. Ab 17.00 Uhr geht es für die "Zebras" bei den Spaniern von Ademar Leon um zwei eminent wichtige Punkte in der Gruppe D. Eurosport überträgt die Begegnung des THW Kiel live aus dem "Palacio de los Deportes", in dem der deutsche Rekordmeister am Sonntag erstmals siegen möchte.
Bereits im November qualifizierten sich die "Zebras" nach dem fünften Sieg im sechsten Spiel vorzeitig für das Achtelfinale in der Königsklasse - und doch steht am Sonntag in Leon eine ganze Menge auf dem Spiel: Durch die außerplanmäßige 30:32-Heimniederlage gegen Barcelona am vergangenen Wochenende steht der THW Kiel mit nun 11:3 Punkten mit einem Zähler Rückstand auf die Katalanen nur noch auf Platz zwei der Gruppe D.
Der Kroate Mirko Alilovic wechselt nach einer starken  EM zur kommenden Saison nach Celje.
Der Kroate Mirko Alilovic wechselt nach einer starken EM zur kommenden Saison nach Celje.
Das letzte Wort um den Gruppensieg, der immense Vorteile wie vermeintlich leichtere Gegner in den K.O.-Runden und das Heimrecht im möglichen entscheidenden Viertelfinal-Rückspiel verspricht, ist drei Spieltage vor Schluss noch nicht gefallen, denn Barcelona muss auch noch in Leon und Kolding antreten. Am kommenden Wochenende allerdings gilt es für die "Zebras" erst einmal, nicht auch noch den zweiten Platz zu verlieren. Denn während Barcelona bereits am Samstag mit dem Heimspiel gegen die noch sieglosen Schweizer von Amicitia Zürich vermutlich leichte Beute machen kann, treten die Kieler bei einem europäischen Schwergewicht an: Reale Ademar Leon steht seit vergangenem Wochenende ebenfalls bereits als Achtelfinal-Teilnehmer fest, mit 9:5 Punkten liegen die Kastilier als Dritter der Gruppe D sogar in Schlagdistanz: Besiegt die Mannschaft von Trainer Jordi Ribera den THW, so müssen die "Zebras" nicht nur voraussichtlich den Gruppensieg abschreiben, sie wären plötzlich auch punktgleich mit dem aktuellen Tabellenvierten der "Liga ASOBAL". In diesem Fall würde der direkte Vergleich über die Platzierung entscheiden, das Hinspiel in der Sparkassen-Arena-Kiel endete dank acht Andersson-Treffern 35:32 für den THW. Eine Niederlage - kein Szenario, welches man sich in Kiel vorstellen mag.

Dalibor Doder - hier im schwedischen Nationaltrikot bei der EM 2008 - kam aus Aragon.
Dalibor Doder - hier im schwedischen Nationaltrikot bei der EM 2008 - kam aus Aragon.
In Leon hingegen ist man von einem Heimsieg überzeugt und bemüht dafür auch die Historie: Bei bisher zwei Anläufen konnte der THW im 6.000 Zuschauer fassenden Hexenkessel "Palacio de los Deportes" noch nie punkten; In der Gruppenphase der Saison 1999/2000 verlor man eine allerdings bedeutungslose Partie mit 25:29, in der Spielzeit 2007/08 behielt Reale Ademar dank seines jetzt bei Barcelona spielenden Duos Saric (18 Paraden) und Sarmiento (6 Tore) mit 28:24 die Oberhand. Ein Sieg mit vier Treffern Unterschied - es wäre erneut ein perfektes Resultat für die Kastilier, würde man den THW Kiel doch dadurch vom zweiten Platz verdrängen.

Die Formkurve bei Reale Ademar Leon zeigt jedenfalls steil nach oben. Nach dem äußerst knappen Gewinn des Qualifikationsturniers zur Königsklasse vor eigenem Publikum legte man in der "Liga ASOBAL" den schlechtesten Saisonstart der Vereinsgeschichte hin: Einem Unentschieden in Alcobendas folgte eine Heimpleite gegen Meister Ciudad Real und ein 26:28 bei Granollers, ehe am vierten Spieltag endlich der erste doppelte Punktgewinn gelang. Doch mittlerweile hat sich Leon bis auf den vierten Platz hochgearbeitet, und zumindest BM Valladolid ist bei nur einem Punkt Rückstand noch einholbar. Das Liga-dominierende Duo FC Barcelona und Ciudad Real allerdings ist bei acht bzw. sogar elf Minuspunkten "Vorsprung" völlig außer Reichweite. Dass die Form bei den Leistungsträgern aktuell stimmt, zeigte sich auch im Januar bei der Europameisterschaft in Österreich: Torhüter Mirko Alilovic avancierte neben Omeyer und Szmal
Rechtzeitig wieder fit: Leons Topscorer Martin Stranovsky.
Rechtzeitig wieder fit: Leons Topscorer Martin Stranovsky.
zum besten Torhüter der Titelkämpfe, sein Landsmann Denis Buntic war im linken Rückraum der Kroaten ebenfalls einer der Silber-Garanten. Und Mittelmann Dalibor Doder, Nachfolger des zu "Barca" gewechselten Daniel Sarmiento, stemmte sich neben Kim Andersson als Einziger gegen das schwedische Vorrunden-Aus. Allerdings wecken diese starken Leistungen auch stets Begehrlichkeiten finanzstärkerer Clubs, wodurch Ademar Leon zum Saisonende erneut ein personeller Aderlass erwartet. Rückraumspieler Mikel Aguirrezabalaga folgt Sarmiento und Saric im Sommer zum FC Barcelona, und Keeper Mirko Alilovic schließt sich dem slowenischen Spitzenclub Celje Pivovarna Lasko um den neuen Coach Noka Serdarusic an. Den aktuellen Kader von Ademar Leon stellten wir Ihnen im Vorbericht zum Hinspiel bereits ausführlich vor.

Wie der THW Kiel konnte auch Reale Ademar am Mittwoch die Generalprobe für das europäische Gipfeltreffen siegreich gestalten: Beim 31:26-Erfolg gegen Granollers feierte Topscorer Martin Stranovsky nach einmonatiger Zwangspause mit fünf Treffern ein erfolgreiches Comeback. Der Linksaußen, der sich seine Knieverletzung bei der slowakischen Nationalmannschaft zuzog, erhöhte damit sein Trefferkonto in der "Liga ASOBAL" auf 82 Tore in 16 Partien. Trainer Jordi Ribera stehen damit gegen den THW Kiel alle Schlüsselspieler zur Verfügung. Lediglich hinter dem Einsatz des zweiten Kreisläufers Gonzalo Carou steht noch ein Fragezeichen - der Argentinier brach sich Ende Januar bei einem Benefizspiel für die Erdbebenopfer von Haiti einen Finger an der rechten Hand und kam seitdem nicht mehr zum Einsatz.

Die Schiedsrichter am Sonntag in Leons Sportpalast sind Zigmars Stolarovs und Renars Licis aus Lettland, als EHF-Delegierter ist Roland Bürgi aus der Schweiz vor Ort.

(Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch

 

Leon-Splitter vor dem Spiel

Stranovskys Einsatz nun doch fraglich
Weltklasse-Linksaußen Martin Stranovsky hat bei seinem Comeback gegen Granollers am Mittwochabend einen Rückfall erlitten. Deutete nach einer medizinischen Untersuchung zunächst alles auf einen Einsatz des slowakischen Linksaußen gegen den THW hin, verspürte er beim Freitagstraining erneut Schmerzen am Meniskus des rechten Knies. Die "bala de Bernesga" ("Gewehrkugel aus Bernesga") brach daraufhin die Übungen ab. Auch wenn sein Einsatz gegen den THW Kiel nicht völlig ausgeschlossen ist, wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit doch nicht spielen können. Das Comeback des so wichtigen Spielers solle nicht vorschnell erzwungen werden. Zuletzt wurde der Slowake in der Liga von Javier Ortigosa aber würdig vertreten.
Auch Carou noch nicht wieder fit
Der argentinische Kreisläufer Gonzalo Carou, sonst als feste Größe im leoneser Mittelblock gesetzt, wird definitiv fehlen.
Raul Entrerrios kehrt zurück
Das Gerüst für die Zukunft steht: Im Sommer wechselt Juan Andreu zu Ademar Leon, der Kreisläufer steht aktuell noch bei Granollers unter Vertrag steht. Außerdem gelang es den Kastiliern, Regisseur Raul Entrerrios trotz der Bemühungen Barcelonas aus Valladolid zurück zu holen. Der kroatische Halbrechte Denis Buntic, hinter Stranovsky zweitbester Werfer Ademars in der Liga, verlängerte bereits Anfang Dezember vorzeitig um zwei Jahre bis 2013.
Hauptsponsor verlängert
Der Hauptsponsor des Vereins, das Versicherungsunternehmen Reale Seguros, kündigte Anfang des Monats an, sein Engagement für den Verein zu verbesserten Konditionen zu verlängern. Leons Präsident Carlos Pollan wertet die Übereinkunft als zusätzliche Absicherung der sportlichen Ziele der nächsten Jahre.

(von Dr. Oliver Schulz)

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Der HSV Hamburg gewann am Samstagnachmittag sein Auswärtsspiel beim schwedischen Überraschungsmeister Alingsas HK souverän mit 37:27 (17:13) und verteidigte damit den zweiten Platz in der Gruppe C vor den ebenfalls siegreichen Kroaten von RK Zagreb.

Für die Rhein-Neckar Löwen geht es am Sonntag hingegen um den Gruppensieg in der Gruppe B. Um 15.00 Uhr treten die Mannheimer beim punktgleichen ungarischen Meister MKB Veszprem an. Durch den 32:29-Hinspielerfolg reicht der Mannschaft von Ola Lindgren ein Unentschieden, um sich vor Veszprem zu behaupten. Eurosport überträgt auch diese Begegnung live.

Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.

Auch die vier deutschen Teams in den anderen Europapokal-Wettbewerben sind derzeit im Einsatz. Im EHF-Pokal erreichte Frisch Auf Göppingen am Freitag als erster Club die nächste Runde. Nach dem 39:30-Hinspielsieg musste man bei AaB Handbold aber lange zittern. Zeitweise lag Göppingen mit acht Treffern zurück, am Ende stand "nur" ein 26:30 (8:15) zu Buche.

Auch der TBV Lemgo konnte am Samstag nachlegen und das Viertelfinale erreichen. Nach der blamablen 27:30-Heimpleite gegen Benfica Lissabon in der Vorwoche siegten die Lipperländer in Portugal deutlich mit 31:18 (14:10).

Für die SG Flensburg-Handewitt scheint letztlich der Viertelfinal-Einzug nur noch reine Formsache darzustellen. Nach dem deutlichen 34:23-Hinspielerfolg gegen Istres Ouest Provence HB können sich die Nordlichter am Sonntag ab 17.00 Uhr auch eine knappe Niederlage leisten.

Und auch im Pokalsieger-Cup gab es einen deutschen Erfolg. Nachdem der VfL Gummersbach das Hinspiel gegen ABC Braga (POR) mit 30:26 gewann, konnte am Samstag auch die Auswärtspartie siegreich gestaltet werden: Viktor Szilagyi und Co. siegten in Portugal mit 28:27 (13:15) und können damit weiterhin vom zweiten Europapokaltriumph in Folge träumen.

Die Viertelfinal-Auslosungen in den europäischen Wettbewerben (außer Champions League) finden bereits am kommenden Dienstagvormittag statt.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 20.02.2010:

Gislason weiß, wie sich Siege in Leon anfühlen

THW kämpft um gute Ausgangsposition in der Champions League - Narcisse mit an Bord
Leon - Am 24. Februar 2008 trat Handballmeister THW Kiel in der Champions League zuletzt bei Ademar Leon an. Im Hexenkessel "Palacia Municipal" unterlagen die "Zebras" 24:28. Eine Niederlage mit vier Toren kann sich der THW diesmal nicht leisten. Nach dem knappen 35:32-Sieg im Hinspiel wäre damit auch Platz zwei in der Gruppe D verloren.

Nach der jüngsten Pleite gegen den FC Barcelona (30:32) hilft dem Team von Alfred Gislason in Kastilien zudem nur ein Sieg, um sich die Chance zu erhalten, den so wichtigen Gruppensieg zu erreichen. Im Achtel- und Viertelfinale wird Platz eins schließlich mit klaren Losvorteilen belohnt. "Wir hoffen auf einen Ausrutscher von Barcelona", sagt Gislason, der mit seiner Mannschaft heute Vormittag in einem Charterflieger von Lübeck aus ins 2200 Kilometer entfernte Leon aufbricht. "Außerdem ist es die Zeit der ersten Male. Barca hat bei uns gewonnen, jetzt gewinnen wir in Leon." Während der THW beide Gastspiele beim Vierten der Liga Asobal verloren hat, weiß Gislason, wie sich Erfolge in Leon anfühlen. Bei der Champions Trophy 2005 gewann er im Halbfinale mit dem SC Magdeburg (27:26) gegen das sportliche Aushängeschild der 137 000-Einwohnerstadt. "Die Zuschauer machen selbst für spanische Verhältnisse ein unglaubliches Theater", erinnert der Isländer. "Da werden Grenzen überschritten, aber damit müssen wir klar kommen."

Seine Truppe sieht er nach dem Mittwochsieg gegen Dormagen (32:20) auf einem guten Weg. Die Niederlagen gegen Gummersbach (28:35) und "Barca" hat er als Konsequenz der Europameisterschaft abgehakt. "Wir mussten drei Hammerspiele ohne Vorbereitung bestreiten", meint Gislason, der atmosphärische Störungen im Team ausschließt. "Das ist Unsinn, auch zwischen mir und der Mannschaft gibt es keine Probleme."

Wenn die "Zebras" heute Nachmittag im spanischen Winter - sechs Grad, Sonne, kein Schnee - trainieren, ist auch Daniel Narcisse dabei. Ein Einsatz des Franzosen, der nach seiner Knie-Operation wieder schmerzfrei ist, will Gislason nicht ausschließen. Plan A ist aber, dass er am kommenden Sonnabend im Champions-League-Heimspiel gegen Kolding sein Comeback feiern wird.

Die Stars der Spanier sind die Kroaten Mirko Alilovic (Torhüter), der im Juli zum Serdarusic-Club Celje wechselt, Denis Buntic (rechter Rückraum), der flinke Schweden-Regisseur Dalibor Doder sowie der Slowake Martin Stranovsky. Doch der THW ist guter Dinge. Welthandballer Thierry Omeyer, damals verletzungsbedingt nur bei Siebenmetern eingewechselt, ist heiß auf die Spanier und die besondere Atmosphäre ihrer Halle, für die gestern 5000 Tickets verkauft waren. "Es wird schwer, aber wir wollen unbedingt gewinnen." Durch den Erfolg gegen Dormagen hätten sie Selbstbewusstsein getankt, auch wenn sie schon vorher gewusst hätten, dass sie gewinnen werden.

Gut möglich, dass die Achse Omeyer/Christian Sprenger erneut Türen öffnet. Mit Millimeter-Pässen hatte der Franzose seinem Rechtsaußen gegen die harmlosen Rheinländer drei Tore serviert. Auch, weil Sprenger sich beschwert hatte. "Er meinte, dass ich immer nur nach links schaue", sagt Omeyer, dem als Rechtshänder diese Würfe leichter fallen. "Deshalb habe ich diesmal ihn bedient." Rechts oder links - dem THW wird es egal sein, wie die sehr aggressive Leon-Abwehr geknackt wird.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 20.02.2010)

 

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    So., ab 17.00 Uhr: Ademar Leon (ESP) - THW Kiel
    live aus Leon


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