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26./27./28.02.2008 - Letzte Aktualisierung: 28.02.2008 Champions League

Champions League: THW will in Moskau einen großen Schritt Richtung Halbfinale machen

Eurosport überträgt live

Update #2 KN-Vorbericht vom 28.02. ergänzt...

Das Team von Chehovski Medvedi Moskau: Gegner des THW in der  zweiten Gruppenphase der Champions League.
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Große Spannung in der Champions League: Nach der 24:28-Niederlage des THW Kiel am Sonntag in Leon und dem gleichzeitigen Sieg Moskaus in Ivry stehen gleich drei Teams punktgleich an der Tabellenspitze der Hauptrunden-Gruppe 1. Somit hat die Partie der Zebras am Donnerstag bei Chehovski Medvedi Moskau vorentscheidenden Charakter: Der THW Kiel muss unbedingt punkten, um danach mit Heimsiegen über Ivry und Leon den Halbfinaleinzug klarmachen zu können. Der Anwurf in der Olympiahalle in Tschechow ist um 17 Uhr (MEZ), Eurosport überträgt die Partie live.
Bei Chehovski Medvedi ist nach der 25:28-Niederlage beim THW Kiel vom 18. Februar wieder Zuversicht eingekehrt, doch noch die Runde der letzten Vier zu erreichen: Beim noch immer punktlosen französischen Meister US Ivry gab es dank einer starken Abwehrleistung einen verdienten 34:29-Sieg, wodurch die Russen - auch begünstigt durch den Sieg Leons - nun wieder in Schlagdistanz sind. Der 61-jährige Trainerfuchs Wladimir Maximow sieht die Gruppe 1 als sehr ausgeglichen an - jeder habe noch die Chance, sich für das Halbfinale zu qualifizieren.

Moskaus Top-Torschütze Konstantin Igropulo ist wieder einsatzbereit.
Moskaus Top-Torschütze Konstantin Igropulo ist wieder einsatzbereit.
Große Hoffnungen setzt die Mannschaft in ihren besten Torschützen Konstantin Igropulo, der sich in der Sparkassen-Arena bereits frühzeitig verletzte, nach einem harten Schlag auf die Brust sogar nach dem Spiel diagnostizierte, sich etwas gebrochen zu haben. In Paris war der 22-jährige Halbrechte und Siebenmeterspezialist aber schon wieder mit von der Partie und steuerte gleich 12/6 Treffer zum Sieg bei.

In Kiel hofft man derweil auf die vollkommene Genesung Thierry Omeyers, der sich im Derby gegen Flensburg eine schmerzhafte Stauchung im Kniegelenk zugezogen hatte und deshalb in Leon nur bei Siebenmetern eingesetzt werden konnte. Immerhin sei das verletzte Knie "schlank" geblieben, Omeyer habe laut Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker keine Schmerzen mehr. Ob der Franzose aber am Donnerstag wirklich wird spielen können, wird erst kurzfristig entschieden.

Auf jeden Fall ist die Mannschaft gewillt, den "Ausrutscher" von Leon so schnell wie möglich vergessen zu machen. Kim Andersson, der einen rabenschwarzen Tag in Leon hatte, gibt sich selbstbewusst: "Jetzt wissen wir, dass wir immer top spielen müssen, um zu bestehen. Wir geben garantiert 1000 Prozent, und Moskau wird ein schweres Spiel haben."

Schiedsrichter der Partie sind die beiden Polen Arkadiusz und Leszek Solodko, offizieller Beobachter der EHF ist Jiri Konecny aus Tschechien.

Im zweiten Spiel der Hauptrunden-Gruppe 1 trifft US Ivry (FRA) am Sonntag um 19.00 Uhr auf Ademar Leon (ESP).

(Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Lesen Sie bitte auch

 

Aus dem handballwoche-Sonderheft zur Champions League:

Chehovski Medvedi Moskau (RUS)

Das Team von Vladimir Maximov stellt den Großteil der russischen Nationalmannschaft.
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Die CL-Qualifikation:
Moskau war als russischer Meister in Topf 1 direkt für die CL-Gruppenphase qualifiziert.
Die CL-Gruppenphase:
Moskau erreichte mit 9:3 Punkten den zweiten Platz in CL-Gruppe E hinter Hamburg (11:1) und vor Zaporozhye (UKR / 2:10) und Viborg (DEN / 2:10). Punktverluste gab es nur zu Hause gegen den HSV (26:29-Niederlage) und in Hamburg (32:32-Unentschieden).
Die EC-Bilanz:
SaisonWettbewerb, erreichte Runde
06/07CL, Achtelfinale
05/06CL, Gruppenphase
05/06Pokalsieger, Sieger
04/05CL, Achtelfinale
03/04CL, Gruppenphase
03/04Pokalsieger, Achtelfinale
02/03CL, Gruppenphase
02/03EHF-Pokal, 1/16-Finale
01/02CL, Gruppenphase
00/01CL, Quali
00/01EHF-Pokal, Achtelfinale
98/99City-Cup, Achtelfinale
97/98EHF-Pokal, Halbfinale
96/97EHF-Pokal, Achtelfinale
Chehovski Medvedi Moskau: Russischer Abo-Meister seit 2002.
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Das Team ist im Moskauer Vorort Tschechow beheimatet.
Das Team ist im Moskauer Vorort Tschechow beheimatet.
Martin Schwalb vor der CL-Saison in der "Handball-Woche": "Moskau ist sicherlich der Favorit in der Gruppe. Das Team ist gleichzusetzen mit der russischen Nationalmannschaft und extrem schwer zu spielen. Vor allem sind die körperlich sehr stark.

(Aus dem handballwoche-Sonderheft zur Champions League)

 

Aus dem offiziellen THW-Hallen-Magazin "zebra", von living sports:

Hintergrund: Moskau (RUS) - Stadt der Gegensätze

Moskau liegt 2300 Kilometer entfernt von Kiel.
Moskau liegt 2300 Kilometer entfernt von Kiel.
Für den THW Kiel steht beim Auswärtstrip ins geschichtsträchtige Moskau die bisher weiteste Reise dieser Champions-League-Saison an. Zebra weiß, was die Kieler und ihre Fans dort erwartet.

Wenn am 27. Februar morgens gegen halb elf die Lufthansa-Maschine vom Flughafen Hamburg aus in Richtung russischer Hauptstadt abhebt, wird die 2300-Kilometer-Reise zum Champions-League-Spiel wahrscheinlich nicht so abenteuerlich, wie ehedem der Trip zu Kaustik Wolgograd. Am Nikolaustag 1998 sollten die Zebras dort in der Champions-League-Vorrunde auf den damaligen russischen Meister treffen. Indes: Zu dieser Partie kam es nie - zumindest nicht auf russischem Boden. Denn "Väterchen Frost" in Gestalt von Eisregen und Schneefall verhinderte die Anreise des rumänischen Schiedsrichtergespanns. Kurzerhand wurde die Partie abgesagt - und für die Kieler begann eine Rückflugodyssee: Nach dem Check-in und der Zollpassage warteten der THW-Tross zehn Stunden lang in der zwischen sechs und zehn Grad "warmen" Abfertigungshalle auf den Start. Das Spiel wurde übrigens in den Holstenhallen in Neumünster nachgeholt - die Zebras gewannen beide Spiele deutlich .

Doch die Zeiten haben sich inzwischen geändert, solch eine Überraschung wird mit Sicherheit nicht auf die Kieler "Reisegruppe" warten, denn Russlands Hauptstadt hat sich in den letzten zehn Jahren zu einer mondänen City entwickelt, in der nicht wenige der 10,4 Millionen Einwohner zu den weltweit reichsten Menschen zählen. Ölgeschäfte brachten den Wohlstand in die Metropole am namensgebenden Fluss Moskwa, die mittlerweile zu den teuersten Städten der Welt zählt. Gleichzeitig ist Moskau trotz aller Schönheit aber auch eine arme Stadt, in der viele illegale Einwanderer aus den ehemaligen Sowjet-Republiken am Rande des Existenzminimums oder gar darunter leben.

Während die mitreisenden Fans nach der Ankunft in Moskau eine Stadtrundfahrt "Moskau by Night" unternehmen, steht für die Zebra-Herde ein erstes Training und das Videostudium des Gegners an. Deshalb verpassen sie auch die weltbekannten touristischen Highlights der Tour wie das Bolschoi-Theater und natürlich den "Roten Platz" und den Kreml, die seit 1990 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes stehen. Der Kreml ist der älteste Teil Moskaus und Sitz des russischen Präsidenten. Die Mauern der ehemaligen Befestigungsanlage mit ihren 19 Türmen sind noch heute Sinnbild des starken Russlands. Sie sind seit der Oktoberrevolution 1917 auch Begräbnisstätte: Dem "Roten Platz" zugewandt sind dort Urnen mit der Asche berühmter russischer Persönlichkeiten wie Juri Gagarin, erster Mensch im Weltraum, und Schriftsteller Maxim Gorki eingelassen. Vor der Kremlmauer wurde das Leninmausoleum errichtet, am südlichen Ende des Roten Platzes steht mit der farbenfrohen Basilius-Kathedrale eines der Wahrzeichen Moskaus. Zu diesen gehört auch das edle "Warenhaus Gum" mit seiner über 100-jährigen Geschichte. Heute steht das Einkaufszentrum mit seinem Angebot von allen bekannten Designern der Welt für das "neue" Russland der Superreichen.

Fünf Kilometer vom Roten Platz entfernt zeigt sich dieses auch in modernden Bauwerken: In "Moscow City" entstehen beim größten Bauprojekt Europas Wolkenkratzer, um die stetig steigende Nachfrage nach Büroräumen in Moskau befriedigen zu können. 2009 soll dort unter anderem das höchste Bürogebäudes Europas, der 448 Meter hohe "Förderation", fertig gestellt sein.

Kreml, Roter Platz und Moscow City - die Stadt der Gegensätze zieht in ihren Bann. Und am Tag nach dem Champions-League-Spiel dürften sich auch einige THW-Spieler in das Getümmel der Millionen-Metropole stürzen, ehe am Nachmittag wieder der Flieger gen Hamburg startet .

(Aus dem offiziellen THW-Hallen-Magazin "zebra", von living sports)

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Die restlichen deutschen Teams absolvieren ihre Partien des vierten Spieltags der Hauptrunde der Champions League allesamt erst am Sonntag.

In der Hauptrunden-Gruppe 2 dürfte die Entscheidung um den Halbfinal-Einzug bereits gefallen zu sein, hier hat Topfavorit Ciudad Real (ESP) mit 6:0 Punkten bereits vier Zähler Vorsprung auf die Verfolger. Für den VfL Gummersbach geht es nun lediglich darum, sich erhobenen Hauptes und mit ein paar Siegprämien aus der Königsklasse zu verabschieden. Am Sonntag treffen die Oberbergischen auf den slowenischen Spitzenclub RK Gorenje Velenje. Der Anwurf in Velenje erfolgt um 17.30 Uhr.

In der Gruppe 3 steht die SG Flensburg-Handewitt zwar mit 1:5 Punkten mit dem Rücken zur Wand, hat nun aber zumindest keine Reisestrapazen mehr vor sich. Insgeheim hofft man in Flensburg auf drei Siege, mit etwas Glück wäre dann doch noch der Gruppensieg möglich. Das erste Endspiel in der Campushalle gegen den spanischen Spitzenclub Portland San Antonio startet am Sonntag um 16.30 Uhr, Eurosport zeigt eine 30-minütige Zusammenfassung ab 19.30 Uhr.

Der HSV Hamburg hat hingegen die Chance, einen weiteren großen Schritt Richtung Halbfinale zu machen. Die Hanseaten erwartet bei HC Croatia Osiguranje-Zagreb (CRO) allerdings ein heißer Tanz, siegten die heimstarken Kroaten doch bereits gegen San Antonio und Flensburg. Der Anpfiff ist um 18.00 Uhr, Eurosport überträgt live.

Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.

Die weiteren Europapokal-Wettbewerbe tragen ihre Viertelfinal-Duelle erst am 08./09. sowie am 15./16. März aus.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 27.02.2008:

Kiel kommt: Feiertag in Tschechow

Champions League: Russen freuen sich auf THW
Tschechow - Der THW Kiel wird morgen (17 Uhr MEZ, live auf Eurosport) in einer ausverkauften Halle erwartet. Für Medwedi Moskau, Gastgeber des Titelverteidigers am vierten Spieltag der Champions-League-Hauptrunde, keine Selbstverständlichkeit. Im Ligaalltag des Meisters, der vor sieben Jahren aus der Fusion von ZSKA Moskau und der Sportakademie entstand, verlieren sich im Schnitt 400 Zuschauer in der modernen Multifunktionsarena in Tschechow, einer 38 000-Einwohner-Stadt vor den Toren Moskaus.

Deshalb, so Pressesprecher Benjamin Kuznetsov, ist der Eintritt in der Superliga frei. Ausnahme sind die Spitzenspiele gegen Astrachan und Wolgograd. Aber auch dann sind die Preise von 50 bis 100 Rubel (1,50/3 Euro) symbolischer Natur. Gegen die "Zebras" soll die Arena mit 3500 Zuschauern gefüllt sein. Die Tickets kosten drei bis fünf Euro. Summen, mit denen sich der Vier-Millionen-Euro-Etat nicht finanzieren lässt. Das Team von Wladimir Maximow (62), der auch die Nationalmannschaft betreut, wird deshalb von der Kommune "Region Moskau" kräftig mit staatlichen Mitteln subventioniert.

Der Männerhandball, so Kuznetsov, führe derzeit ein Schattendasein in Russland. "An Sponsoren mangelt es nicht. Aber sie investieren in Fußball, Eishockey, Basketball und Volleyball." Potente Geldgeber wie Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch wären in der Lage, das Gehalt eines Stars wie Kiels Nikola Karabatic (derzeit 450 000 Euro) zu verdoppeln. "Aber was soll er bei uns? In den Hallen ist niemand", meint Kuznetsov, der in dem niedrigen nationalen Niveau auch die Ursache für den Niedergang der Nationalmannschaft sieht. Olympia-Bronze 2004 in Athen war der letzte Erfolg der Russen, die zuletzt bei der Europameisterschaft in Norwegen mit Platz 13 ihren Tiefpunkt erreichten. Die Männer stehen dabei klar im Schatten der Frauen, die im Dezember 2007 in Frankreich den dritten WM-Titel seit 2001 perfekt gemacht hatten. "Einen Vorteil hat diese Situation", so Kuznetsov, "spielen die Frauen, ist wegen der zahlreichen Zuschauer auch ein großes Polizeiaufgebot nötig. Das ist bei uns überflüssig."

Finanziell sei die Liga aber so reizvoll, dass kaum ein Russe die Heimat verlassen würde. Bis zu 7000 Euro pro Monat und Wohnungen, die sie 85 Prozent unter dem Marktwert kaufen können, seien verlockende Argumente. "Außerdem sind Russen bequem. Die Bundesliga ist ihnen zu anstrengend." So verließen mit Eduard Kokscharow (Celje) und Denis Kriwoschlykow (Leon) zuletzt nur zwei Asse den 24-köpfigen Kader, in dem mit dem Moldawier Vladimir Lollo nur ein Ausländer steht.

Die "Bären" haben mit einer Nachwuchsmannschaft, die sich aus Sportstudenten rekrutiert, noch ein zweites Team in der Superliga gemeldet. Nur im Januar und im Juli dürfen die Spieler zwischen der "Ersten" und "Zweiten" wechseln. So wie zuletzt Linkshänder Samuel Aslanjan, der im Hinspiel in Kiel großen Anteil daran hatte, dass sich das Ergebnis (25:28) in Grenzen gehalten hatte. Vladimir Pevnov, Manager der Nationalmannschaft, verbuchte dieses Spiel in der mit mehr als 10 000 Zuschauern ausverkauften Arena der "Zebras" als lehrreiche Erfahrung. Schließlich stellt Tschechow zwölf Nationalspieler, die sich Ende Mai in einem Turnier mit Kroatien, Japan und Algerien um zwei Tickets für die Olympischen Spiele streiten werden. Die nötige Wettkampfhärte können sich die "Bären" im Alltag nicht erarbeiten, gewinnt der Tabellenführer (15 Spiele/15 Siege) hier doch in der Regel mit 15 Toren Vorsprung. In der Champions League stößt der zehnfache Meister aber an Grenzen. Zuletzt unterlag Tschechow in der Vorrunde dem HSV Hamburg zu Hause mit 26:29. "Spielen wir in Deutschland, zeigen wir immer unseren besten Handball", meint Kuznetsov. "In unserer Halle sahen wir gegen Bundesligisten zumeist schlecht aus."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 27.02.2008)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 28.02.2008:

Den zweiten Matchball nutzen

THW heute bei Medwedi unter Druck
Tschechow - Zweiter Matchball für den THW Kiel. Nach der bitteren Niederlage in Leon (24:28) reiste der Titelverteidiger gestern mit Wut im Bauch nach Moskau, um heute Abend (17 Uhr MEZ, live auf Eurosport) gegen den zehnfachen russischen Handballmeister Medwedi Moskau doch noch die Tür ins Halbfinale der Champions League aufzustoßen.

Heimsiege gegen Leon und US Ivry vorausgesetzt, reicht den Kielern in der 3500 Zuschauer fassenden "Hall Olimpiyskiy" in Tschechow ein Remis, um in der Hauptrundengruppe 1 als Tabellenführer die Ziellinie und die Runde der letzten Vier zu erreichen.

Gestern klingelten die Wecker der THW-Stars zwischen Melsdorf und Klausdorf bereits zeitig. Um 7.45 Uhr traf sich der Tross am Vereinsheim (Krummbogen) und hob mit dem Lufthansa-Flug LH 3206 um 10.50 Uhr nach Moskau ab. Von Shermetyevo 2, einem von sieben Flughäfen rund um die russische Hauptstadt, reisten die "Zebras" weitere drei Stunden mit dem Bus in den Vorort Tschechow, der Heimat von Medwedi Moskau. Temperaturen um den Nullpunkt, Regen und Schneematsch - mit Schleswig-Holstein-Wetter statt russischem Winter wurden die Kieler am Ende ihres 2300 Kilometer langen Trips empfangen.

Augen für die Landschaft, oder gar die Schönheit der Elf-Millionen-Einwohner-Metropole Moskau, der die rund 20 mitgereisten Fans heute einen Besuch abstatten wollen, hatten die Profis nicht. Sie waren aufgebrochen, um Wiedergutmachung für die Pleite in Leon zu leisten. "Ich rechne nicht. Ich fliege nach Moskau, um dort zu gewinnen", meinte Filip Jicha, der in seiner ersten Champions-League-Saison nicht schon in der Hauptrunde ausscheiden will. "Ich möchte diesen Titel gewinnen. Und ich bin davon überzeugt, dass wir Moskau schlagen werden. Wir sind das bessere Team." Der Tscheche, zu Saisonbeginn vom TBV Lemgo gekommen, erwartet einen heißen Tanz in der schmucken Arena der "Tschechower Bären". "Wer das Halbfinale erreichen will, muss seine Heimspiele gewinnen. Das gilt auch für Moskau."

Die Russen, die in den vergangenen sechs Jahren stets den Meister stellten, sind in ihrer Superliga zu Hause seit vier Jahren unbesiegt. In der Champions League verloren sie in dieser Saison in der Vorrunde gegen den Bundesligisten HSV Hamburg (26:29). Einen Hexenkessel, wie die spanischen Fans dem THW Kiel am Sonntag in Leon bereitet hatten, erwartet HSV-Trainer Martin Schwalb nicht. "Auch wenn die Halle voll sein wird, geht es ruhig zu."

Weltmeister Dominik Klein ist davon überzeugt, dass die Russen in ihrem Leistungsvermögen weitgehend unabhängig von den Emotionen ihrer Fans sind. "Sie spielen auswärts und zu Hause den gleichen Handball." Deshalb, so der 23-jährige Linksaußen, müsse sich sein Team das Hinspiel (28:25) in Erinnerung rufen. Da hatten sie teilweise mit neun Toren geführt, ehe in der Schlussphase ein Kantersieg noch leichtfertig verspielt wurde. "Besinnen wir uns auf unsere Stärken, dann gewinnen wir auch." An Leon denke er schon längst nicht mehr. Die Fehler seien deutlich angesprochen worden. Und da alle kritikfähig seien, hätte sich auch jeder an die eigene Nase gefasst. "Der einzige Vorteil unseres Terminplans ist, dass immer gleich das nächste Spiel ansteht. Mit dem Leon-Erlebnis wäre ich ungern in den Urlaub geflogen."

Einen Matchball vergeben, den zweiten genutzt - diese Situation kenne er noch von der Europameisterschaft in Norwegen. Nach der Niederlage in der Hauptrunde gegen Frankreich reichte tags darauf im finalen Gruppenspiel ein Sieg gegen Schweden zum Einzug ins Halbfinale. "So wird es auch gegen Moskau laufen."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 27.02.2008)

 

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Chehovski Medvedi Moskau - THW Kiel:
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TV- und Radio-Tips:

  • tvEuro-Logo TV: Eurosport, Do., ab 17.00 Uhr: Chehovski Medvedi Moskau - THW Kiel live

  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    Do., zwischen 5.30 Uhr und 10.00 Uhr: Live aus Russland in der Sendung "Guten Morgen Schleswig-Holstein"
    Do., ab 17.00 Uhr: Liveeinblendungen
    (geplante Einblendungen um 17.06 Uhr, 17.30 Uhr, 17.40 Uhr, 18.04 Uhr, 18.12 Uhr, 18.22 Uhr und in der Schlussphase, Reporter ist Norman Nawe)
    Do., 19.00 Uhr, 20.00 Uhr und 22.00 Uhr: Nachberichte in den Nachrichten
    Fr., morgens zur halben und zur vollen Stunde: Nachberichte in den Nachrichten
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!


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