11.-13.03.2008 - Letzte Aktualisierung: 13.03.2008 | Champions League |
Update #2 | KN-Berichte ergänzt... |
Das Team von Ademar Leon: Letzter Gegner des THW in der
zweiten Gruppenphase der Champions League.
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Leon |
Unter anderem ihn gilt es zu stoppen:
Linksaußen Martin Stranovsky zeigte sich
gegen Moskau nervenstark.
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Ein echter Handball-Thriller steht also in der Sparkassen-Arena-Kiel bevor, zumal auch Ademar Leon zumindest einige personelle Baustellen seit dem Hinspiel weniger hat. Noch immer verletzt ist allerdings Spielmacher Claus Möller Jakobsen - der über 100-fache dänische Nationalspieler laboriert noch immer an einer gebrochenen Hand. Mit dem erst 23-jährigen Daniel Sarmiento steht aber ein starker zweiter Mann als Mittelmann bereit, der seine Klasse auch schon durch seine sechs Treffer im Hinspiel unter Beweis stellte. Bangen muss Trainer Jordi Ribera zudem um Rückraumspieler Mateo Garralda, der sich in der vergangenen Woche einen Muskelfaserriss zuzog. Ansonsten kann Ribera aber vermutlich auf seinen ganzen Kader zurückgreifen, den wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel aucführlich vorgestellt haben.
Mirko Alilovic war auch gegen Barcelona eine Bank.
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Die Schiedsrichter am Donnerstag sind die Slowenen Darko Repensek und Janko Pozeznik, als Delegierter der EHF ist der Däne Per Godsk Jörgensen vor Ort.
(Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Aus dem handballwoche-Sonderheft zur Champions League:
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Links: | Gegnerdaten Ademar Leon (ESP) | Gegnerkader Ademar Leon (ESP) | Homepage | CL-Homepage Gegnervorstellung Leon |
(aus dem handballwoche-Sonderheft zur Champions League)
In Gruppe 3 duellieren sich bereits am Samstag um 18 Uhr Portland San Antonio und der HSV Hamburg. Den Hanseaten reicht dabei bereits ein Punkt, um den Gruppensieg unter Dach und Fach zu bringen. Bleiben beide Punkte allerdings in Pamplona, wird es kompliziert, denn dann wären beide Teams punktgleich. Der Gewinner des direkten Vergleichs - das Hinspiel gewann Hamburg mit 32:29 - könnte dann allerdings noch immer nicht die Halbfinal-Sektkorken knallen lassen, sondern müsste hoffen, dass die ebenfalls noch chancenreich im Rennen liegenden Kroaten von HC Croatia Osiguranje-Zagreb am Sonntag ab 17.30 Uhr bei den bereits ausgeschiedenen Flensburgern nicht gewinnen. Die Partie in Pamplona wird live auf Eurosport übertragen, von der Partie in Flensburg zeigt Eurosport2 eine Aufzeichnung ab 21 Uhr.
Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.
Im EHF-Pokal standen am vergangenen Wochenende die Viertelfinal-Hinspiele auf dem Programm - allerdings nicht für die HSG Nordhorn. Nachdem man den Ukrainern von HC Portovik Yuzhny das Heimrecht abgekauft hatte, spielt man nun an diesem Wochenende gleich beide Partien. Das Hinspiel steigt am 14. März in Bielefeld, das Rückspiel dann am Sonntag in Nordhorn.
Im Pokalsieger-Cup steht das Rückspiel im deutsch-deutschen Duell zwischen dem SC Magdeburg und den Rhein-Neckar Löwen an. Die Sachsen-Anhaltiner müssen dabei das 26:28 aus dem Hinspiel wettmachen. Anpfiff in der Bördelandhalle ist am Samstag um 15 Uhr, Eurosport2 überträgt diese Partie live.
Aus den Kieler Nachrichten vom 12.03.2008:
Uwe Schwenker muss das bisher wichtigste Saisonspiel seines Klubs per TV vom Krankenbett aus verfolgen. Dem THW-Manager riss am Sonntag beim Seilspringen die Achillessehne im linken Bein. "Es knallte wie bei einem Peitschenhieb", sagte Schwenker gestern, "ich wusste sofort, was geschehen war." Schon am Montag Morgen lag er bei Mannschaftsarzt Dr. Frank Pries auf dem Operationstisch. Heute wird der 48-Jährige entlassen, danach noch rund zwei Wochen auf Gehhilfen angewiesen sein. "Ich habe mir viel Arbeit mit in die Klinik genommen, endlich finde ich Zeit, auch für mich," gewinnt er dem Pech gute Seiten ab.
Morgen will Schwenker den THW siegen sehen. Zwar genügt den "Zebras" ein Unentschieden zum Einzug in die Runde der letzten Vier, aber im Handball auf ein Remis zu spekulieren, käme einem Drahtseilakt gleich. "Also spielen wir auf Sieg", sagt Trainer Noka Serdarusic. Was die Kieler von den Spaniern zu erwarten haben, weiß indes keiner besser als Demetrio Lozano. "Deme" startete seine von Erfolgen gepflasterte Handballkarriere von 1994 bis '98 bei Ademar, wechselte dann zum FC Barcelona, trug von 2001 bis 2004 das THW-Trikot und ist über den Umweg Portland San Antonio jetzt wieder in Barcelona gelandet. Dort unterschrieb Lozano im Sommer einen Fünf-Jahres-Vertrag bis 2012. Am Montag traf er mit "Barca" in der spanischen Meisterschaft auf Ademar und kassierte in der bis unters Dach gefüllten "Palacia Municipal de los Deportes" von Leon eine bittere 24:25-Niederlage. "Das kostet uns den Titel", stöhnte Lozano am Tag danach. Auch 20 Grad Celsius und Sonnenschein auf der Terrasse seines Hauses in der Nähe Barcelonas konnten den Rückraumspieler kaum trösten. "Die Halle in Leon ist die Hölle, Fans und das Umfeld spielen verrückt." Barcelona steht in der Champions League zwar als Halbfinalist fest, in der Meisterschaft hinkt das Team jetzt allerdings zwei Punkte hinter Ciudad Real hinterher. "Dabei hatten wir den Titel fest im Visier", sagt der 32-Jährige.
Im Duell gegen Leon sieht Lozano den THW als Favoriten. "Die Kieler haben klasse Torhüter, spielen schnellen, guten Handball und können sich auf die Fans und Atmosphäre der Ostseehalle verlassen." Allerdings, so der Barca-Rückraumspieler weiter, dürfe sich der THW keinen schwachen Tag erlauben. Leon zeige vor allem in der eigenen Halle ein Löwenherz, beiße aber auch auswärts. Mit Saric stehe ein großartiger Torwart zwischen den Pfosten, außerdem spielten sie lange Angriffe und setzten auf das Kreisläufer-Paar Castresana/Aginagalde. "Die holen Siebenmeter ohne Ende heraus, gegen uns waren es an die 20, spanischer Rekord."
"Normal wäre es, wenn Kiel gewinnt", tippt Lozano. Allerdings sei er gespalten. Ein Halbfinale gegen Leon wäre für Barcelona einfacher, auf der anderen Seite würde er liebend gerne seine Freunde in Kiel wiedersehen. "Aber", sinniert der Spanier, "es gibt schließlich auch noch ein Finale."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 12.03.2008)
Aus den Kieler Nachrichten vom 12.03.2008:
Ademar Leon gegen BM Valladolid! 133 Kilometer liegen zwischen den beiden Städten, deren Rivalität historische Wurzeln hat. Valladolid ist heute Hauptstadt der autonomen Region Kastilien-Leon, der kleine "Bruder" war einst Sitz der Könige von Leon. In der politischen Bedeutung hat Valladolid die ursprüngliche Dominanz des Nachbarn gedreht. In der Handball-Halle ist die Vorherrschaft umkämpft, wobei sich Ademar Leon leichte Vorteile erarbeitet hat.
"Eigentlich passiert nichts Besonderes, wenn beide Teams aufeinandertreffen", schmunzelt eine Mitarbeiterin der Geschäftsstelle von BM Valladolid. "Nur die Öffentlichkeit giert noch mehr nach einem Sieg."
Die sportlichen Fakten sprechen für Ademar Leon, allerdings mischte Valladolid in der letztjährigen Champions League erstaunlich gut mit. Trainer Juan Carlos Pastor, zugleich spanischer Nationalcoach, empfand es als "Ehre zu den besten vier Mannschaften der Königsklasse" zu gehören.
Es war ein "Strohfeuer". Ademar Leon hatte im Abschluss-Klassement der Liga Asobal als Dritter wieder die Nase vorne, während sich Valladolid als Fünfter nicht wieder für die Champions League qualifizierte. An Brisanz haben die Derbys dennoch nichts verloren. Anfang Dezember schickte Ademar in seinem "Palacia Municipal de los Deportes" die 5500 Zuschauer auf eine Berg- und Talfahrt, die schließlich der Slowake Martin Stranowsky mit dem letzten Treffer zum 29:27 erfolgreich abschloss.
Im Fokus stand allerdings Ademar-Kreisläufer Hector Castresana, der trotz seiner 31 Jahre noch kein Länderspiel bestritt. "Ich will keinen Streit entfachen", sagte er vor dem Derby, "aber ich gehe davon aus, dass Pastor mich nicht einlädt, weil ich aus Leon stamme." Der Nationalcoach dementierte, doch Hector Castresana war erst nach dem Sieg Leons zufrieden. "Gegen Valladolid gewinne ich lieber als gegen Ciudad Real oder Barcelona." Gelebte Rivalität.
(aus den Kieler Nachrichten vom 12.03.2008)
Aus den Kieler Nachrichten vom 13.03.2008:
Titelverteidiger Kiel genügt bereits ein Unentschieden, aber THW-Manager Uwe Schwenker, der mit gerissener Achillessehne nur Fernsehzuschauer sein kann, setzt voll auf Sieg. "Das wird ein echter Pokalfight, in dem wir selbst alles in der Hand halten. Wir haben eine ausverkaufte Halle mit einer super Stimmung. Ich freue mich auf einen tollen Handballabend." In Leon, bei der 24:28-Niederlage, habe sein Team zwar mit heißem Herzen gespielt, "aber nicht mit kühlem Kopf, das muss sich ändern."
Neben dem Image steht eine Menge Geld auf dem Spiel. 125 000 Euro haben die "Zebras" bereits verdient. Bei einem THW-Sieg heute Abend schüttet die Europäische Handball-Föderation (EHF) weitere Prämien aus, die einen Betrag im sechsstelligen Bereich erreichen. Hinzu kommt der Erlös aus dem Kartenverkauf, geschätzte 60 000 Euro bei einer ausverkauften Sparkassen-Arena. "Das lohnt sich", sagt Schwenker, "heute aber zählt für uns nur das Weiterkommen."
Rückraumspieler Filip Jicha, einer der wenigen Kieler, der in dem äußerst hektischen Hinspiel im "Palacio de los Deportes" halbwegs klaren Kopf bewahrte und die Niederlage mit seinen fünf Toren in Grenzen hielt, glaubt fest an das Halbfinale. "Wir haben noch eine Rechnung offen und wollen die Revanche." Personell kann Trainer Noka Serdarusic aus dem Vollen schöpfen, schränkt jedoch ein, dass wichtige Spieler noch unter Blessuren zu leiden hätten. Angeschlagen sind weiterhin die Torhüter Thierry Omeyer (Knie) und Mattias Andersson (Mittelfuß) sowie Nikola Karabatic (Fuß) und Kim Andersson (Achillessehne). "Aber mit diesen Handicaps müssen wir ohnehin seit Wochen leben." Auch Kiels Trainer erwartet ein "Spiel auf Biegen und Brechen, in dem es ganz eng zugehen wird." Wichtig wäre, so Serdarusic weiter, "dass wir die Anspiele auf die gefährlichen Ademar-Kreisläufer unterbinden. Nur dann können wir unser Tempospiel aufziehen."
Die Mannschaft von Trainer Jordi Ribera reiste mit der Empfehlung des 25:24-Sieges am Montag über den Liga-Rivalen FC Barcelona in Kiel an, außerdem sind die im Hinspiel verletzt fehlenden Leistungsträger Mateo Garralda und Balasz Laluska wieder fit. "Die Zuschauer werden kein Spiel zum Genießen sehen, das wird ein Ringen und Würgen bis zum Ende", so Serdarusic, der einen echten Handball-Krimi verspricht.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 13.03.2008)
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