10.02.2011 | WM 2011 |
Die Diskussionen um Heiner Brand hätten sie als Spieler nur als Zuschauer erlebt, in eine Entscheidungsfindung seien sie nicht eingebunden gewesen. Überrascht hätten ihn die Aussagen des 58-Jährigen, der bereits vor dem ersten Spiel der Hauptrunde, dem 27:24-Sieg gegen Island, beschlossen haben will, sein Amt nach dem Turnier an den Nagel zu hängen. "Ich habe bei ihm während der WM keine Amtsmüdigkeit erkennen können." Ob Brand noch der richtige Trainer ist, sei nur eine der vielen Fragen, die sie sich zu stellen hätten. "Jeder, wirklich jeder im und um das Team herum, muss sich ernsthaft darum bemühen, seine Schwächen auch erkennen zu wollen."
Nach dem 40:35-Sieg gegen Argentinien, dem Spiel um den bedeutungslosen elften Platz, sollte es noch in Schweden eine Aussprache geben. Doch dazu kam es nicht, jeder war zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Auch am vergangenen Sonnabend, als die Gedemütigten bei einem Spiel gegen eine Bundesliga-Auswahl in Leipzig ein Wiedersehen feierten, gab es kein Treffen, bei dem ein reiner Tisch gemacht werden konnte. Alle, so Klein, sollten sich jetzt genau überlegen, wie viel Energie sie künftig in die Nationalmannschaft investieren wollen. Er hätte seine Konsequenzen gezogen, als Brand ihn nicht für die EM 2010 in Österreich nominierte. Seitdem arbeitet der 27-Jährige mit einem Performance-Coach zusammen, der ihm hilft, in den entscheidenden Situationen seine Leistung voll abrufen zu können. Klein würde sich wünschen, dass die Mannschaft sich noch vor den EM-Qualifikationsspielen gegen Island (9. und 13. März) zu einer Aussprache trifft. "Ich will immer das Optimum, deshalb sind für mich diese Spiele extrem wichtig." So wichtig, dass er Brand anrufen wird, um eine Lösung für die festgefahrene Situation finden. "Es ist an der Zeit, dass wir Spieler selbst einmal etwas in die Hand nehmen."
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 10.02.2011)
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