Sonntag ist es endlich soweit: Dann steigt in der Sparkassen-Arena-Kiel das Spiel
der Spiele, der ultimative Showdown, die Entscheidung in der europäischen Königsklasse.
Sechzig Minuten trennen den THW Kiel noch von der Titelverteidigung in der Champions
League, sechzig Minuten trennen die Zebras vom historischen Erfolg. Vergessen ist
am Sonntag das
29:27 im Hinspiel, das den Kielern zwar eine
gute Ausgangsposition verschaffte - mehr aber auch nicht. "Es ist erst eine Halbzeit gespielt",
sagt nicht nur
Filip Jicha, "wir brauchen am Sonntag die
volle Unterstützung der Fans, damit wir unseren Traum vom Champions-League-Sieg erfüllen können!"
Die Halle ist bis unter das Dach gefüllt, Eurosport überträgt das Spiel, das um 18 Uhr angepfiffen wird,
live. In der Forstbaumschule
und im Trafo können Fans gemeinsam vor Großbildleinwänden zittern. Im Anschluss gibt es eine Final-Party
auf dem Arena-Vorplatz.
"Der Sieg in Ciudad ist ein sehr gefährliches Ergebnis", betont THW-Geschäftsführer
Uwe Schwenker immer wieder, "Ciudad Real ist eine Weltklassemannschaft,
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Überragender Torhüter: Arpad Sterbik.
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die auch in der Lage ist, in Kiel zu gewinnen." Und damit trifft der Manager den Nagel einmal mehr
auf den Kopf. Denn entschieden ist tatsächlich nocht nichts, wenn am Sonntag ab 18 Uhr
die beiden besten Mannschaften der Welt zum zweiten Mal innerhalb einer Woche die Klingen
kreuzen. Der Stachel der
27:29-Niederlage sitzt bei den Spaniern tief.
"Wir werden uns teuer verkaufen", richtet Ciudad-Trainer Talant Dujshebaev eine Kampfansage in
Richtung Kiel. Und auch Olafur Stefansson, neben Torhüter Arpad Sterbik überragender Spanier im
Hinspiel, gibt sich noch längst nicht geschlagen: "Wir müssen am Sonntag
nur zeigen, was wir wirklich können - es ist erst Halbzeit und noch nichts entschieden!". Deshalb kam
auch bei THW-Trainer
Noka Serdarusic nach den ersten sechzig Minuten
dieses Finalkrimis keine Freude auf. "Ich weiß, wie stark Ciudad spielen kann", analysierte der
Kieler Trainer, "wenn es nächsten Sonntag umgekehrt läuft, Ciudad einen guten und wir
einen schlechten Tag haben, dann sieht alles anders aus." Sein Kapitän
Stefan Lövgren
sprang dem Trainer zur Seite. "Ciudad hat ein Team höchster Qualität - und sie werden in der nächsten Woche noch
besser als heute spielen." Keine Frage - unterschätzen darf man diese Spanier nie.
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Musste im Hinspiel viel einstecken: Nikola Karabatic wird hier von Rutenka attackiert.
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Den
Weltklasse-Kader Ciudad Reals stellten wir Ihnen bereits im
Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vor. Und obwohl die Spanier
in den Reaktionen nach dem
Hinspiel von vielen verletzten oder angeschlagenen
Spielern sprachen, so ist zumindest der Einsatz von 113-Kilo-Koloss Rolando Urios im Rückspiel
so gut wie sicher. Auf ihm basiert das Angriffsspiel, er soll die Lücken reißen, die Ciudad Real
vor einer Woche nicht reißen konnte. Und Siebenmeter heraus holen. "Er ist einer unserer Schlüsselspieler",
beschreibt Ex-Zebra
Ales Pajovic die Wichtigkeit von Urios
für das Spiel der Spanier - mit ihm wird sich der
Champions-League-Sieger 2006 in einer ganz anderen Verfassung präsentieren. Soviel ist sicher.
Zwar steht auch hinter dem Einsatz von Siarhei Rutenka nach seiner Schulterverletzung ein Fragezeichen,
gut möglich aber, dass auch er trotz einer Schultereckgelenksprellung mit von der Partie ist. Ob David Davies,
der
Dominik Klein am vergangenen Sonntag übel zurichtete, trotz seiner
Meniskusverletzung wird auflaufen können, entscheidet sich kurzfristig. Doch trotz der angeschlagenen
Spieler besitzt Ciudad Real in seinem
Weltklasse-Kader genügend
hochkarätige Alternativen, um den
Ausfall von einem oder zwei Leistungsträgern zu kompensieren (siehe auch
Gegnerkader Ciudad Real)
Viel Arbeit wird am Sonntag also auf die Abwehr der Kieler zukommen. Denn nicht nur die SG
Flensburg-Handewitt musste in dieser Saison feststellen, dass ein Heimspiel gegen
Ciudad Real kein Selbstgänger ist. Mit 26:34 unterlagen die ewigen Kieler Rivalen dem kommenden
Zebra-Gegner in eigener Halle. Genauso aktiv wie in der Abwehr müssen die Kieler im Angriff gegen
die zum Teil überharte Ciudad-Abwehr arbeiten. Wichtig, und das betonen die THW-Akteure unisono, sind am Sonntag
auch die Zuschauer. "Wir müssen eine fantastische Atmosphäre haben", sagt
Filip Jicha,
"die Fans müssen unser siebter Feldspieler sein, uns zum Sieg tragen." Eine Stimmung noch besser als
gegen den FC Barcelona würde auch
Uwe Schwenker freuen: "Die Jungs
brauchen die Zuschauer."
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Kann der THW Kiel am Sonntag nach dem Duell der Giganten jubeln?
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Schiedsrichter des Rückspiels, das am Sonntag um 18.00 Uhr angepfiffen
wird, sind die Slowenen Darko Repensek und Janko Pozeznik. Als
EHF-Delegierter wird der Ungar Sandor Andorka in der
Sparkassen-Arena-Kiel erwartet. Den Pokal wird EHF-Präsident Tor Lian überreichen. Fans, die
keine Karten mehr für die restlos ausverkaufte Sparkassen-Arena-Kiel bekommen haben,
müssen auf das Live-Erlebnis in Gesellschaft nicht verzichten: In der Forstbaumschule und im
Trafo wird die Partie auf Großbildleinwänden gezeigt. Und egal, wie die Begegnung ausgeht:
Im Anschluss an das Rückspiel wird das schon jetzt grandiose Abschneiden des THW Kiel in der
diesjährigen Champions-League mit einer kleinen Party mit dem THW-Medienpartner NDR
auf dem Hallen-Vorplatz gefeiert (siehe
Extrabericht). Und
der THW Kiel wird alles daran setzen, dass am Ende schwarz-weißes Konfetti
regnet und
Stefan Lövgren seinen Fans die Trophäe präsentieren
kann. Nun gilt es: Am Sonntag kommt es zum Spiel der Spiele, eine Partie, die geeignet ist, um
Spieler erneut zu Helden werden zu lassen. Am Sonntag steigt das Final-Rückspiel der Champions League!
(Christian Robohm)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Lesen Sie bitte auch
- die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer,
- den Vorbericht zum Hinspiel,
- den Vergleich zwischen Ciudad und dem THW von ehfcl.com,
- das Interview mit Uwe Schwenker von ehfcl.com,
- den Spielbericht zum Hinspiel,
- die Presseschau zum Hinspiel,
- den KN-Artikel: Klein und Karabatic können spielen,
- den Artikel zur Berichterstattung von "Welle Nord" und NDR 2,
- den Artikel zum Verkauf des exklusiven Fanschals am Sonntag,
- den KN-Bericht zur Final-Party am Sonntag
- den KN-Bericht zum neuen Champions-League-Pokal,
- den Reisebericht aus dem Hallen-Magazin "zebra" von living sports,
- den Vorbericht aus den Kieler Nachrichten,
- das KN-Interview mit Sportpsychologe Prof. Dr. Andreas Wilhelm,
- das KN-Interview mit Stefan Lövgren vom 10.05.,
- den KN-bericht über das "System Ciudad Real vom 10.05. und
- den KN-Bericht über Ales Pajovic vom 10.05..
Die Rhein-Neckar Löwen haben es im
Pokalsieger-Cup nicht geschafft: Bei ihrer ersten Teilnahme
an einem europäischen Finale reichte den Löwen in der heimischen SAP-Arena
ein 28:28 (14:14) gegen den ungarischen Spitzenklub MKB Veszprem nicht, um den
Fünf-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel aufzuholen.
Im EHF-Pokal muss die HSG Nordhorn
beim dänischen Spitzenclub FCK Handbold A/S Kopenhagen, bei dem die
drei Ex-Zebras Steinar Ege,
Martin Boquist und
Pelle Linders spielen, einen knappen Vorsprung
verteidigen. Im Hinspiel gewannen die Nordhorner in eigener Halle nur mit
31:27 - ein harter Gang erwartet die Grafschafter also am Sonntag um 15.30 Uhr in Kopenhagen.
Das DSF überträgt live.
Aus dem offiziellen THW-Hallen-Magazin "zebra", von living sports:
Knapp zwei Stunden von der spanischen Hauptstadt Madrid
entfernt liegt das Paradies für Handballer - zumindest wenn
man den Gerüchten rund um den Handballklub Ciudad Real Glauben schenkt.
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Parkanlage im Zentrum der "königlichen Stadt".
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Ciuad Real - die königliche Stadt. Doch man muss schon ein wenig
Geduld mitbringen, wenn man die Hauptstadt der gleichnamigen
Region mit dem Auto erreichen möchte. Ist man dem Straßengewirr
und dem Trubel Madrids erst einmal entronnen, folgen knapp
zwei Stunden Autobahnfahrt - und die bringen wenig Abwechslung.
Unwirklich präsentiert sich die Region Kastilien-La Mancha,
ein wenig fühlt man sich angesichts der steinigen Felder,
auf denen allenfalls Olivenbäume und ab und an ein paar
Weinreben für farbige Akzente sorgen, in die Kulisse eines
TV-Westerns hineinversetzt.
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Ciudad Real ist rund 2490 Kilometer von Kiel entfernt.
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Der Landstrich - menschenleer.
Die Natur - wenig abwechslungsreich. Beinahe bereut man,
dass man den Weg mit dem Auto zurück legt. Denn der Express-Zug fegt
mit über 200 Stundenkilometern in nicht einmal einer Stunde
ohne Zwischenhalt von Madrid nach Ciudad Real. Doch kommt
man der königlichen Stadt näher, so freut man sich, den
einen oder anderen Abstecher machen zu können. Denn "Don Quichote"
scheint hier allgegenwärtig. Auf den Bergen links und rechts
der Autobahn stehen die Windmühlen, mit denen sich der spanische
Nationalheld im immerwährenden Clinch befunden haben soll.
Die Erhebungen lassen einen Blick zu auf die Region, die
urplötzlich grün schimmert. Mithilfe gigantischer
Bewässerungsanlagen haben die Landwirte rund um Ciudad
Real das Land fruchtbar gemacht, den staubig-felsigen
Untergrund in Boden, auf dem Getreide, Gras und Mohnblumen
wachsen, verwandelt. Die Schönheit der "La Mancha" offenbart
sich in den vielen kleinen Orten auf dem Weg nach Ciudad
Real, die einen Blick auf das "echte" Spanien fernab der
touristischen Reiseführer gewähren lassen.
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Die Windmühlen, gegen die "Don Quichote" einst ankämpfte.
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Ciudad Real hingegen erscheint dem Betrachter dann schon wieder
wie eine andere Welt. Eine moderne Stadt, deren Wurzeln bis
ins 13. Jahrhundert zurück reichen. Die Relikte der Vergangenheit
fügen sich in ein Stadtbild ein, dass in der jüngeren Vergangenheit
auch vom bekanntesten Mann der Stadt, Multimilliardär Domingo
Diaz de Mera, mitgestaltet wurde. Er half mit seinem Mäzenantentum,
dass Ciudad Real zum Haupsitz der Universität Kastilien-La Mancha
wurde. Stattete die Uni mit tollen Räumlichkeiten aus, die allen
Ansprüchen an moderne Forschung und Lehre genüge tun. Er ließ
Parks errichten, deren Brunnenkonstruktionen an die in Madrid
erinnern. Und er schon das bisher ehrgeizigste Bauprojekt an -
den Bau eines Regionalflughafens. Denn mit dem Aufstieg der
städtischen Aushängeschilder, der Handballer Ciudad Reals,
steigen auch die Ansprüche an die Stadt. Spieler, Fans
und Verantwortliche wollen nicht mehr durch die unwirkliche
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Ehrgeiziges Bauprojekt: Der neue "Don Quichote-Flughafen" vor den Toren Ciudad Reals.
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Region nach Madrid reisen - sie wollen per Flugzeug die Welt
erobern. Gleichzeitig soll die boomende Wirtschaft Ciudad
Reals durch den Flughafen einen neuerlichen Schub erhalten - damit
im Stadtzentrum die Menschen noch entspannter die spanische
Lebensart zelebrieren können.
Tapas und Wein - wenn die Sonne langsam
untergeht und die Temperaturen unter die 30-Grad-Marke fallen, erwacht
Ciudad Real zum Leben. Kinder tollen auf dem Marktplatz bis spät
in die Nacht herum, Studenten feiern in den Cafes, Handballfans blicken
auf die riesigen Plakate, die in der ganzen Stadt von den Heldentaten
der berühmtesten Einwohner künden. Ciudad Real und der Handball - sie
bringen Abwechslung und Farbe in die triste La-Mancha-Region.
(Von Christian Robohm, living sports, aus dem offiziellen THW-Hallen-Magazin "zebra")
Aus den Kieler Nachrichten vom 10.05.2008:
Finale: Europa blickt auf Kiel
Wer erklimmt den Thron: THW oder BM Ciudad Real?
Kiel - Der DHB-Pokal steht bereits
in der Vitrine des THW Kiel, den 14. Meistertitel werden sich
die "Zebras" in den letzten Punktspielen gegen FA Göppingen
(14. Mai) und die HSG Wetzlar (17. Mai) nicht mehr nehmen lassen.
Das Saisonfinale steht trotzdem noch bevor: Morgen blickt Europa
nach Kiel, wird doch an der Förde zum zweiten Mal das Finale der
Champions League (18 Uhr, live auf Eurosport) entschieden. Der
THW erwartet die Spanier aus Ciudad Real, mehr Spitzen-Handball
geht nicht.
Mit einer bärenstarken Leistung hatten
die Kieler am vergangenen Sonntag als erste Mannschaft in dieser Saison
die Quijote-Arena von Ciudad Real gestürmt. Ein 29:27-Sieg, der das
Team von Noka Serdarusic in die Favoritenrolle
rücken lässt. "Ich hoffe, dass meine Mannschaft nicht an diesen
Vorsprung denkt", meint der THW-Trainer, der nicht müde wird,
vor der Klasse der Spanier zu warnen. "Sie sind in der Lage, in Kiel zu gewinnen."
Dass womöglich Siarhei Rutenka, eines der Rückraum-Asse des frischgebackenen
spanischen Meisters, verletzungsbedingt fehlen wird, entspannt
den 57-Jährigen nicht. "Sie haben genug Klasse-Leute, um ihn zu ersetzen",
meint Serdarusic und erinnert an den Slowenen Uros Zormann,
der im Hinspiel in der zweiten Halbzeit
eingewechselt wurde. "Er ist da richtig explodiert." Sein taktisches
Konzept werde auch das Mitwirken von Kreisläufer Rolando Urios nicht
ändern. Der 37-Jährige musste am vergangenen Sonntag mit einer Wadenzerrung
das Aufwärmprogramm abbrechen. Morgen wird der 113-Kilo-Mann, der Dreh- und Angelpunkt der
Spanier im Angriff ist, voraussichtlich mitwirken. Serdarusic: "Wir müssen
uns auf unser Spiel konzentrieren. Wichtig wird sein, dass wir ähnlich gut
in der Abwehr stehen wie im Hinspiel." Zwei Tore Vorsprung, das ist
für den Titelverteidiger keineswegs eine beruhigende Situation. "Die Erwartungshaltung
der Fans ist natürlich jetzt riesig", warnt THW-Manager
Uwe Schwenker. "Aber ich habe zum
Glück überhaupt nicht das Gefühl, dass die Mannschaft sich darüber Gedanken
macht."
Die Voraussetzungen sind klar: Gewinnt
der THW Kiel, der seit Februar 2006 auf internationalem Parkett zu
Hause ungeschlagen ist, auch das 15. Heimspiel in diesem Wettbewerb, ist
der alte auch der neue Champion. Gleiches gilt bei einem Unentschieden
oder bei einer Niederlage mit einem Tor Differenz. Siegen die Spanier mit
mindestens drei Toren Vorsprung, gewinnen sie ihren fünften Titel in dieser
Spielzeit. Bei einem Sieg mit zwei Toren Vorsprung entscheidet, wer auswärts
häufiger getroffen hat. Endet das Rückspiel 29:27 für Ciudad Real,
wird das Finale im Siebenmeterwerfen entschieden. Eine Verlängerung
gibt es nicht, weil sie den Verlierer des Rückspiels bevorteilen würde. Ihm
würden Minuten geschenkt, um auswärts weitere Tore zu werfen.
Bei der derzeitigen Strafwurf-Effizienz des THW Kiel, wäre den Gastgebern
zu wünschen, dass sie den Pokal in der regulären Spielzeit gewinnen
würden. Und genau das haben die "Zebras" vor: "Wir lassen uns von dem
Vorsprung nicht täuschen", meinte Weltmeister Dominik Klein. "Wir wissen,
dass wir nur noch einmal 60 Minuten Gas geben müssen." Dabei setzt
der Linksaußen auch auf das Publikum. "10 000 Kieler
werden alles daran setzen, um zu zeigen, dass sie noch lauter
sein können als die Spanier im Hinspiel."
Neben dem THW Kiel spielen zwei weitere Bundesligisten
um europäische Titel. Die HSG Nordhorn (Hinspiel 31:27) tritt am
Sonntag im Finale um den EHF-Cup beim FC Kopenhagen (15.30 Uhr, live
im DSF) an. Die Rhein-Neckar Löwen, die im Hinspiel um den Pokalsieger-
Cup beim ungarischen Spitzenklub MKB Veszprem mit 32:37 verloren,
sind bereits heute Nachmittag gefordert.
Wie im Vorjahr sind auch diesmal drei deutsche Europacupsieger
möglich. Eine Erfolgsbilanz, die dafür sorgen würde, dass in
der nächsten Spielzeit wieder neun der 18 Bundesligisten
international mitmischen dürften.
Für die Wettanbieter steht der Sieger
des Champions-League-Finales bereits fest: Wer zehn Euro auf die
"Zebras" setzt, verdient nur einen 1,15 Euro. Gewinnen die Spanier, gibt es
für den gleichen Einsatz 41 Euro.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 03.05.2008)
Aus den Kieler Nachrichten vom 10.05.2008:
"Es wird einen spanischen Waldbrand geben"
Ein spannendes Spiel prophezeit
Prof. Dr. Andreas Wilhelm, Sportpsychologe
und Trainingswissenschaftler der Uni Kiel. Mit Prof. Dr. Andreas Wilhelm
sprach KN-Mitarbeiterin Friederike Hiller.
- Kieler Nachrichten:
-
Wie sehen Sie als Sport-Psychologe die Ausgangslage?
- Prof. Dr. Andreas Wilhelm:
-
Auf den ersten Blick sind die Anforderungen an den THW
Kiel nicht sonderlich groß. Sie müssen die Aufgabe eigentlich
nur noch zu Ende führen. Aber entscheidend ist die Situation von Ciudad. Sie sagen, dass sie
viele Verletzte haben. Damit wollen sie den Gegner in Sicherheit
wiegen und die Einsatzbereitschaft
der THW-Spieler herabsetzen. Die Strategie
funktioniert. Der Gegner trifft auf einen höheren Widerstand,
als er erwartet hat.
- Kieler Nachrichten:
-
Wie wird Ciudad Real das Spiel
gestalten?
- Prof. Dr. Andreas Wilhelm:
-
Es ist mit einem spanischen
Waldbrand zu rechnen. Sie werden es nicht wegschenken,
auch wenn sie sich jetzt zurückhaltend geben. Sie sagen:
Gegen Kiel zu verlieren, sei nicht so schlimm wie gegen
Barcelona. Damit senken sie ihren Stress. Aber wie es in der
Mannschaft aussieht, kann keiner sagen. Sie werden
knallhart kämpfen: mit starker Körperlichkeit. Wahrscheinlich
hat Ciudad das Hinspiel nicht ernst genug genommen.
Sie haben nicht damit gerechnet, zu Hause zu verlieren.
- Kieler Nachrichten:
-
Wie kann der THW darauf reagieren?
- Prof. Dr. Andreas Wilhelm:
-
Er sollte ein kontrolliertes Gegenfeuer entwickeln. Das
heißt: Er darf sich auf das Foulspiel nicht einlassen, sondern
muss hart aber fair bleiben. Sonst drohen zu viele Zeitstrafen, und das darf nicht
passieren. Aber die "Zebras" haben einen gewieften Trainer,
der die Spieler richtig einstellen wird. Die Mannschaft muss
jedoch umsetzen, was er vorgibt.
- Kieler Nachrichten:
-
Wie sehen Sie die Ausgangssituation nach dem Hinspiel?
- Prof. Dr. Andreas Wilhelm:
-
Zwei Tore Vorsprung sind nichts. Die werden in 30 Sekunden
aufgeholt. Beträgt die Tordifferenz kurz vor dem Abpfiff
noch zwei Tore, hat das führende Team das Problem -
es muss den Vorsprung halten.
- Kieler Nachrichten:
-
In wie weit beeinflussen die Zuschauer die Spieler?
- Prof. Dr. Andreas Wilhelm:
-
Ihre Begeisterung wird den THW in der ersten Zeit tragen.
Ein Spitzenspieler sollte so eingestellt sein, dass er in den
Spielpausen die Reaktionen positiv verarbeitet und seine
Energien auflädt. In den Momenten, wo es wichtig ist,
muss er den Tunnelblick bekommen. Solche Persönlichkeiten
sind alle Spieler des THW und von Ciudad.
- Kieler Nachrichten:
-
Wer gewinnt das Finale?
- Prof. Dr. Andreas Wilhelm:
-
Ich gehe davon aus, dass es sehr knapp werden wird. Ciudad
hat in Flensburg bewiesen, dass sie sich nicht vor prall
gefüllten Hallen fürchten. Zudem sind sie so gefrustet, dass
sie zu Hause verloren haben. Es wäre ein Triumph für sie,
wenn die Zuschauer in Kiel nicht mehr der eigenen Mannschaft
zujubeln würden. Der Sieg in Ciudad ist also noch
nichts wert. Hätte der THW mit zehn Toren verloren, wäre
es schlimm, so ist alles offen. Es wird ein sehr spannendes
Spiel, und der THW wird es meistern.
(Das Gespräch Friederike Hiller, aus den Kieler Nachrichten vom 10.05.2008)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
THW Kiel - Ciudad Real (ESP):
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
TV- und Radio-Tips:
-
TV: Eurosport:
So., ab 17.45 Uhr: Ciudad Real - THW Kiel
live aus der Quichote-Arena
-
Radio: NDR 1 Welle Nord:
So., ab 18.00 Uhr: Liveeinblendungen
(mehrere Einblendungen zwischen 18.00 Uhr und 21.00 Uhr, Reporter ist Norman Nawe)
Weitere Informationen zur Vor- und Nachberichterstattung von NDR 1 Welle Nord finden Sie in
diesem Extra-Bericht
Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
-
Radio: NDR 2:
So., nachmittags: Vorberichte zum Spiel
So., ab 18.00 Uhr: Liveeinblendungen
(mehrere Einblendungen während der "NDR 2 Bundesliga-Show", Reporter ist
Thomas Koos)
- Internet: yahoo.eurosport.de
So., ab 18 Uhr: THW Kiel - Ciudad Real im Live-Videostream und im Live-Ticker bei
yahoo.eurosport.de