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17.03.2009 Bundesliga

Kieler Nachrichten: Schenk: Das ist nur die Spitze des Eisbergs

Aus den Kieler Nachrichten vom 17.03.2009:

Neuss - Die Deutschland-Vorsitzende der Antikorruptionsorganisation Transparency International, Sylvia Schenk, hält im Bestechungsskandal um die deutschen Schiedsrichter Frank Lemme und Bernd Ullrich die Aussagen der Beschuldigten für nicht plausibel. "Das macht keinen Sinn. Wenn es keinen Bestechungsversuch gab, hätte der russische Club nach einem Sieg doch kein Interesse, die Schiedsrichter in Misskredit zu bringen", sagte Schenk der Tageszeitung "Die Welt": "Beunruhigend ist, dass etliche offenbar Bescheid wussten und nichts sagten - das Problem muss im Handball also verbreitet sein."
Gleichzeitig sieht Schenk in den derzeitigen Bestechungsgerüchten im deutschen Sport nur die Spitze des Eisbergs. "Es gibt ein konzentriertes Wegsehen. Im Sport gibt es einen gefährlichen Gleichklang der Interessen von Politik, Sportclubs, Medien und Wirtschaft", sagte Schenk weiter. Allerdings sei die Situation nicht auf den deutschen Sport beschränkt, sondern ein internationales Problem. "Die beiden Schiedsrichter fielen mit US-Dollars dem russischen Zoll auf, Kiel soll ausländische Schiedsrichter bestochen haben, und bei Werder Bremen tauchen die Urkunden in Peru auf." Schenk setzt bei der Lösung des Problems auf Erfahrungen aus der Wirtschaft. So befürwortet sie rotierende Systeme: "Es darf nicht sein, dass immer dasselbe Schiedsrichtergespann zusammenarbeitet. Außerdem sollten Schiedsrichter kurzfristig angesetzt werden." Zusätzlich sei ein unabhängiger Ombudsmann nötig, der Hinweise aufgreife und adäquat verfolge.

(aus den Kieler Nachrichten vom 17.03.2009)


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