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14.01.2011 Verein

KN-Kommentar zur Anklage gegen Schwenker und Serdarusic: Prozess als Chance

Aus den Kieler Nachrichten vom 14.01.2011:

Knapp 22 Monate nach Bekanntwerden der Manipulationsvorwürfe wird Uwe Schwenker und Noka Serdarusic nun der Prozess vor dem Kieler Landgericht gemacht. Jenen beiden Persönlichkeiten also, die als Manager und Trainer den THW Kiel zu einem Weltklasseverein formten und sich nach der Scheidung dieser 15 Jahre lang nach außen zumindest harmonischen Handball-Ehe rein gar nichts mehr zu sagen hatten.
Nun lebt die Zusammenarbeit von Schwenker und Serdarusic in außergewöhnlicher Form wieder auf. Gemeinsam müssen sie sich gegen den Vorwurf verteidigen, das Rückspiel des Champions-League-Finales 2007 gegen die SG Flensburg-Handewitt mit Hilfe der polnischen Schiedsrichter manipuliert zu haben. Die Eröffnung dieses Hauptverfahrens mag besonders für Schwenker, der seine Unschuld beteuert, ein schwerer Schlag gewesen sein. Der ausgewiesene Fachmann ist auf dem Handball-Markt seit fast zwei Jahren nicht vermittelbar, nun geht das Warten weiter.

Der Prozess bietet Schwenker aber auch eine große Chance. Sollte sich seine Unschuld erweisen, wäre seine Weste wieder weiß. Eine Einstellung der Untersuchungen hätte dagegen den Makel besessen, dass es Mauscheleien gegeben haben könnte, die Wahrheit jedoch der schwierigen Beweisführung geopfert werden musste. Für den THW gilt dasselbe: Auch der Rekordmeister kann über die Medienwirkung dieses Prozesses nicht froh sein. Aber nur vor dem Kadi lässt sich der Verdacht, einen Titel gekauft zu haben, unmissverständlich ausräumen.

(von Gerhard Müller, aus den Kieler Nachrichten vom 14.01.2011)


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