Aus den Kieler Nachrichten vom 30.07.2011:
Kiel. Im Bestechungsskandal um Handball-Rekordmeister THW Kiel hat
das Landgericht Kiel brisante Vorladungen verschickt: Im Prozess gegen
den früheren Manager
Uwe Schwenker und den
ehemaligen Trainer
Noka Serdarusic muss
unter anderem ein kroatischer Geschäftsmann in den Zeugenstand. Er soll
den Schiedsrichtern vor dem
Champions-League-Finale 2007
Bestechungsgeld übergeben haben. Das Landgericht wird auch die beiden
möglicherweise bestochenen Schiedsrichter vorladen. Miroslaw Baum und Marek
Goralczyk aus Polen, die die zweite Partie zwischen dem siegreichen THW
und der SG Flensburg-Handewitt leiteten, müssen Ende Oktober aussagen. Das
war zunächst nicht vorgesehen gewesen.
Nach der Erkrankung des Richters, der die Verhandlung ursprünglich leiten
sollte, hat der neue Richter die Zeugenliste erweitert. Eine Vorladung
erhielt auch der kroatische Geschäftsmann Nenad Volarevic, der den polnischen
Schiedsrichtern Schmiergeld übergeben haben soll.
Im Zentrum des Prozesses
stehen Schwenker und Serdarusic.
Beiden wird vorgeworfen, den Finalsieg durch die Bestechung der Schiedsrichter
mit knapp 60 000 Euro gekauft zu haben. Nach dem 28:28 im Hinspiel in Flensburg
gewann der THW das Rückspiel zu Hause 29:27.
Schwenker und Serdarusic
müssen sich wegen des Verdachts der Untreue und der Beihilfe zur Untreue verantworten,
außerdem wegen Bestechung im geschäftlichen Verkehr. Alle Beteiligten bestreiten
die Vorwürfe. Der Prozess vor dem Landgericht Kiel beginnt am 21. September.
(aus den Kieler Nachrichten vom 30.07.2011)