Aus den Kieler Nachrichten vom 27.03.2009:
Mit Oberstaatsanwalt Uwe Wick sprach Gerhard Müller.
- Kieler Nachrichten:
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Eine Zeitung hat spekuliert, die Staatsanwaltschaft Kiel habe
bereits genügend Beweise in der so genannten Manipulationsaffäre
für eine Anklage gegen THW-Manager Uwe Schwenker
und Trainer Noka Serdarusic gefunden. Stimmt das?
- Uwe Wick:
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Nein. Wie diese Meldung entstanden ist, ist uns nicht bekannt.
Die Staatsanwaltschaft hat das Wort Anklage noch nicht ansatzweise in den
Mund genommen.
- Kieler Nachrichten:
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Nach unseren Informationen konnten Sie noch nicht in Kroatien
und Polen tätig werden. Warum ziehen sich die Ermittlungen
gegen Personen aus dem Ausland so lange hin?
- Uwe Wick:
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Wir müssen internationale Verträge einhalten. Rechtshilfe
ist in Europa auch 2009 ein kompliziertes Gebiet. Es dauert
eben bis Genehmigungen vorliegen. Im Gegensatz zu
Krimis können wir nicht ins Flugzeug steigen und selbst ermitteln.
- Kieler Nachrichten:
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Der Kroate Nenad Volarevic hat eingeräumt, vom THW 92 000
Euro erhalten zu haben, allerdings nicht um Schiedsrichter
zu bestechen, sondern für Spieler-Tipps. Ist die Einschätzung
richtig, dass es für die Staatsanwaltschaft schwierig wird, diese
Version zu widerlegen?
- Uwe Wick:
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Die Frage ist nicht mehr, ob Geld geflossen ist, sondern
wohin es geflossen ist. Aber Sie äußern eine Wertung, zu
der ich keine Stellung nehme.
- Kieler Nachrichten:
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Ermitteln Sie derzeit überhaupt noch in Kiel oder sind Ihre Recherchen
abgeschlossen?
- Uwe Wick:
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Auch in Kiel laufen noch Zeugenbefragungen.
- Kieler Nachrichten:
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Die THW-Anwälte hoffen, innerhalb der nächsten zehn Tage von Ihnen
Akteneinsicht zu erhalten. Bedeutet das, dass Sie
innerhalb dieser Frist mehr als ein vorläufiges Zwischenergebnis
vorlegen können?
- Uwe Wick:
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Wenn wir einen hinreichenden Tatverdacht hätten,
müsste die Staatsanwaltschaft Anklage erheben. Von
diesem Schritt sind wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt
noch erheblich entfernt. Es trifft aber zu, dass wir den Anwälten
in der kommenden Woche Akteneinsicht gewähren
werden. Ob es dann von unserer Seite bereits zu einer
Zäsur in die eine oder andere Richtung kommen wird, kann
ich noch nicht sagen. Wir werden dann aber unsere
Ergebnisse offen legen und erwarten von den Anwälten des
THW Stellungnahmen.
(aus den Kieler Nachrichten vom 27.03.2009)