Aus den Kieler Nachrichten vom 20.09.2011:
Mit Ex-THW-Kapitän
Stefan Lövgren sprach Sascha Klahn.
- Kieler Nachrichten:
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Herr Lövgren, mit welchen Gefühlen sehen Sie dem Prozess entgegen?
- Stefan Lövgren:
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Ich glaube, mit den gleichen Gefühlen wie alle anderen
auch: Es ist gut, dass es endlich losgeht. Hoffentlich
kommt es schnell - oder in absehbarer Zeit - zu einem Ende,
damit man diese Geschichte endlich abhaken kann. Das würde
dem Handball insgesamt gut tun.
- Kieler Nachrichten:
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Wie sehr belastet es Sie, dass dieser Titel, den Sie miterrungen
haben, mit einem Makel behaftet ist?
- Stefan Lövgren:
-
Ich mache mir da keine Gedanken. Ich weiß, welche Spiele
wir gespielt haben. Man hat sich diese natürlich im Nachhinein
nochmals angeschaut. Sowohl bei der Schiedsrichterleistung, bei
unserer Leistung, als auch bei der gegnerischen Leistung konnte
ich überhaupt keine fehlerhaften Dinge oder Unregelmäßigkeiten
erkennen.
- Kieler Nachrichten:
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Haben Sie Kontakt mit Serdarusic
oder Schwenker?
- Stefan Lövgren:
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Wenn man sich bei Handball-Gelegenheiten begegnet, dann trifft
man sich natürlich. Wie alle anderen auch.
- Kieler Nachrichten:
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Wie werden Sie den Prozess verfolgen?
- Stefan Lövgren:
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Ich werde ihn per Internet und Telefonaten mit Freunden aus Kiel verfolgen.
- Kieler Nachrichten:
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Ist das Thema für Sie erledigt, weil Sie sich keiner Schuld
bewusst sind? Oder könnte doch was dran sein an den Vorwürfen?
- Stefan Lövgren:
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Was ist möglich, was nicht? Um diese Frage abschließend zu
klären, steht jetzt dieser Gerichtsprozess an. Den sollten
wir abwarten. Ich kann mich nur noch einmal wiederholen:
Sportlich sehe ich keine fehlerhaften Entscheidungen.
- Kieler Nachrichten:
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Was für Auswirkungen wird der Ausgang dieses Prozesses auf
die Handballwelt haben?
- Stefan Lövgren:
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Man muss den Ausgang des Verfahrens jetzt erst einmal abwarten.
Der THW Kiel hat 2010 bewiesen, dass er auch ohne Makel große
Titel gewinnen kann. Zudem hat sich die Organisationsstruktur
geändert. Der THW Kiel ist nun wieder in ruhigerem Fahrwasser.
- Kieler Nachrichten:
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Wie verfolgen Sie die Situation hier?
- Stefan Lövgren:
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Ganz nah. Ich habe viel Kontakt mit Spielern in der Mannschaft,
habe immerhin zehn Jahre in Kiel gelebt und kenne dort sehr
viele Menschen. Der THW Kiel ist nach wie vor meine Mannschaft.
- Kieler Nachrichten:
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Ihr Name fiel immer wieder als möglicher Geschäftsführer ...
- Stefan Lövgren:
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Das ist natürlich toll und ehrt mich, aber ich habe gerade in
Schweden eine neue Karriere als Hauptverantwortlicher für die
Nationalmannschaft gestartet. Und die werde ich weiter verfolgen.
- Kieler Nachrichten:
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Inzwischen sind Sie mit Ihrer Familie in Schweden heimisch
geworden. Ein erneuter Aufbruch wäre wohl nicht in ihrem
Sinne, oder?
- Stefan Lövgren:
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Nein. Wir haben uns vor einiger Zeit für den Umbruch entschieden,
und das wird nun auch für die kommenden Jahre so bleiben. Was
aber in der Zukunft passieren wird, das kann man ja nie vorhersagen.
(Das Gespräch führte Sascha Klahn, aus den Kieler Nachrichten vom 20.09.2011)