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11.06.2012 Bundesliga

Zebra-Journal: Die "Zebras" tragen die Null ins Ziel

Das gab es noch nie: Rekordmeister THW Kiel beendet Bundesliga-Saison mit 68:0 Punkten

Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 11.06.2012:

Triple 2012!
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Sie hatten lange nicht daran geglaubt, dass es möglich sein konnte. Doch als sie auch beim HSV Hamburg mit 38:34 siegten, am 31. Spieltag, da wurde den Spielern des THW Kiel auf einmal bewusst, dass es klappen kann. Klappen wird. Dass die Null sie ins Ziel begleiten wird. Die "Zebras" beendeten die Saison mit 68:0 Punkten, ein Rekord für die Ewigkeit.

4. September 2011

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THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt: 35:21 (16:7)
Am ersten Spieltag deutete sich bereits an, welches Format der THW Kiel in der neuen Saison haben würde. Im Derby überrannten die "Zebras" die SG Flensburg-Handewitt mit 35:21 (16:7) - so deutlich wie noch nie in der langen Geschichte der beiden Traditionsclubs.

Kim Andersson ("An manchen Tagen gelingt alles") warf nicht nur 13 Tore, der Schwede bereitete auch zahlreiche Treffer vor. Unfassbar sein erfolgreicher Stemmwurf aus 13 Metern Torentfernung, als das angezeigte Passivspiel ihn zur Aktion zwang. Überragend auch Thierry Omeyer, der einige Tage zuvor seinen Wechsel nach Montpellier bekannt gegeben hatte. "Jetzt ist mein Kopf wieder frei", sagte der Franzose, der 22 Bälle parierte. "In den kommenden zwei Jahren bin ich aber noch durch und durch Kieler."

Der THW hatte an diesem Gala-Tag auf Henrik Lundström (Zerrung) und Christian Zeitz (Schulterprobleme) verzichtet, am Ende fehlte sogar Marcus Ahlm, der sich einen Krampf im Oberschenkel einhandelte.

10. September 2011

Hüttenberg - THW: 20:38.
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TV Hüttenberg - THW Kiel: 20:38 (6:19)
Feiertag für den TV Hüttenberg. Zwar musste der Neuling für das Heimspiel gegen den THW in die Sporthalle Gießen-Ost umziehen, weil die eigene Arena noch den Bundesliga-Bedürfnissen angepasst werden musste. Doch die rund 2500 Zuschauer feierten den Gastgeber trotz der 20:38 (6:19)-Niederlage. "Wir sind eine Studentengruppe", sagte Rechtsaußen Florian Billek. "Das wird honoriert."

Mit Torhüter Milos Putera steht nur ein Profi im Kader des erst 33-jährigen Trainers Jan Gorr, dem mit Abwehrchef Tomasz Jezewski und Mittelmann Florian Laudt zwei Säulen verletzungsbedingt fehlten. Nach einem 4:3-Start des Aufsteigers, der zuletzt vor 26 Jahren im Oberhaus gespielt hatte, nahm die Partie den gewohnten Verlauf. Die Gäste warfen von den folgenden 18 Toren 16 und führten zur Pause 19:6.

Nach wochenlangen Problemen mit seinen Achillessehnen gab Filip Jicha sein Debüt in der Start-Sieben. "Ich habe mir gesagt, dass mein Körper diese Pause offensichtlich braucht", sagte der Tscheche. "Ich musste lernen, das auszuhalten. Wie eine Grippe." In den ersten zehn Minuten stand er völlig neben sich, als er ab der 21. Minute einen zweiten Anlauf nahm, warf er sechs Tore. Beste Werfer waren Momir Ilic (9/3) und Tobias Reichmann (7).

14. September 2011

THW - Göppingen: 28:20.
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THW Kiel - FA Göppingen: 28:20 (16:9)
Für FA Göppingen enden die Spiele gegen Kiel in der Regel mit einer Niederlage, das war am dritten Spieltag nicht anders. Das 20:28 (9:16) in der Arena des Tabellenführers war die 16. Schlappe in Folge. Obwohl der THW mit Christian Zeitz (Schulter) und Christian Sprenger (Zerrung) auf zwei Linkshänder verzichten musste, war er jederzeit Herr der Lage.

Die Schwaben hielten nur in den ersten zehn Minuten (4:4) mit, dann verzweifelten sie an Omeyer und der immer besser funktionierenden 3:2:1-Deckung. Was noch? Beim Stand von 14:8 für die Gastgeber nahm Trainer Alfred Gislason erstmals in der Saison eine Auszeit. Und? Während der THW durch die Liga rauschte hatte der HSV in Berlin und Mannheim verloren, lag mit 2:4 Punkten bereits deutlich hinter den "Zebras" zurück. Linksaußen Dominik Klein nannte die HSV-Ergebnisse ein "Randthema", Gislason warnte, sich zu früh darüber zu freuen, das Auftaktprogramm des Meisters sei schließlich ein schweres. Das stimmte. Der HSV gewann anschließend 19 Pflichtspiele in Folge.

18. September 2011

THW - Bergischer HC: 34:18.
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THW Kiel - Bergischer HC: 34:18 (14:9)
Viertes Spiel, vierter Sieg. Der Bergische HC war bei der 18:34 (9:14)-Niederlage in Kiel chancenlos. Gäste-Trainer HaDe Schmitz zeigte sich anschließend voll des Lobes. "Es ist eine Freude, dem THW zuzusehen. Das ist wunderbarer Handball", sagte der 64-Jährige. In den Reihen der Kieler hatte Christian Zeitz den härtesten Job. In Jeans saß der Linkshänder, den nach seinem Fahrradsturz auf La Reunion weiter Schulterprobleme behinderten, auf der Bank und führte die Statistiken für seinen Trainer. Zwischen der zweiten und 15. Minute musste er zumindest kein Auge auf Kim Andersson haben, der nach einem Schlag auf die Unterlippe in der Kabine mit vier Stichen genäht wurde. Als der Schwede wieder mitwirken konnte, tat er es mit Wucht, warf neun Tore und war damit trotz Kurzarbeit erfolgreichster Schütze der "Zebras".

Der Tabellenführer hatte kurzfristig auf Aron Palmarsson verzichten müssen, der sich beim Aussteigen aus seinem Auto einen Hexenschuss zugezogen hatte. Für ihn sprangen andere in die Bresche. Beispielsweise Filip Jicha, der nach seiner langen Verletzungspause immer besser in Tritt kam. Oder Andreas Palicka (18 Paraden). In den Reihen der Gäste gab Junioren-Nationalspieler Hendrik Pekeler eine gute Figur ab. Der Kreisläufer war einst in Kiel ausgemustert worden, weil ihm die Disziplin eines Profisportlers gefehlt hatte. Die Vater-Figur Schmitz, so sieht es aus, hat ihm den richtigen Weg aufgezeigt.

24. September 2011

Löwen - THW: 27:30.
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Rhein-Neckar-Löwen - THW Kiel: 27:30 (16:18)
Auch die Rhein-Neckar Löwen konnten den THW-Express nicht stoppen. In einer dramatischen Partie siegten die Kieler in der mit 9500 Zuschauern nicht ausverkauften SAP-Arena in Mannheim 30:27 (18:16). "Das war ein Schlüsselspiel", sagte Gislason. "Aber die Liga hat so viele gute Mannschaften, das war nur ein kleiner Schritt."

Es waren letztlich viele Schritte von Thierry Omeyer, die den Gipfel entschieden. Bei einer 24:22-Führung fing der Franzose einen Pass des Löwen-Torhüters Henning Fritz ab und dribbelte bis zum Torkreis der Gastgeber, um dann doch auf Daniel Narcisse abzuspielen. Während der Landsmann zum 25:22 traf, wollte Ober-Löwe Uwe Gensheimer den Kieler auf dem Rückweg stoppen und kassierte dafür eine Zeitstrafe, für die er wenig Verständnis hatte. "Er war in unserer Hälfte und irgendwo muss ich mich ja auch aufhalten dürfen, oder?"

Ohne ihn kassierten die Badener weitere Treffer und hatten bei einem Zwischenstand von 23:27 (53.) endgültig verloren. Ob er überlegt hätte, selbst zu werfen? "Klar", sagte Omeyer. "Aber dann wäre ich nicht mehr rechtzeitig im Tor gewesen." Er hätte sich gleich umgedreht und erst durch den Pfiff des Unparteiischen mitbekommen, dass Narcisse getroffen hatte.

28. September 2011

THW - Hannover: 34:19.
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THW Kiel - TSV Hannover-Burgdorf: 34:19 (14:8)
Mit dem 34:19 (14:8) Heimsieg gegen die TSV Hannover-Burgdorf nahm das Errechnen von Rekorden seinen Anfang. Da FA Göppingen die Füchse geschlagen hatte, waren die Kieler am sechsten Spieltag der einzige Bundesligist ohne Minuspunkt. Zudem waren sie zuletzt in der Saison 1997/98 derartig flott gestartet.

Die Niedersachsen, die kurz zuvor die Löwen besiegt hatten, gaben ein erschreckendes Bild ab. Eines, das Trainer Christopher Nordmeyer nicht beschönigen wollte. "Das Spiel wäre vermutlich genauso ausgegangen, wenn wir gut gespielt hätten." So spielte an diesem Abend nur eine Mannschaft - der THW. Das Gislason-Team zeigte nach der Pause phasenweise Zauber-Handball und wurde mit "La-Ola" belohnt.

Ein Höhepunkt war das Comeback von Christian Zeitz, der sich mit einem 117 Kilometer schnellen Unterarmwurf prächtig einführte. Was noch? Gislason verzichtete einmal mehr auf eine Auszeit. Der THW kassierte einmal mehr keine Strafzeit. Ein blütenweißer Sieg. Einer, den Milutin Dragicevic als Zuschauer erlebte. Nach der Rückkehr von Zeitz war er erstmals der 15. Mann, in der Liga sind aber nur 14 spielberechtigt.

5. Oktober 2011

Balingen - THW: 21:31.
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HBW Balingen-Weilstetten - THW Kiel: 21:31 (11:17)
Der THW in Balingen, da war doch was? Am 23. Dezember 2009 hatten die Kieler in der Arena der HBW Balingen-Weilstetten 37:39 verloren und dem Team von Dr. Rolf Brack ("Jahrhundertsieg") eine Sternstunde beschert. Eine weitere wollten sie nicht gewähren, die Hausherren, die fünf Stammkräfte ersetzen mussten, waren bei der 21:31 (11:17)-Niederlage chancenlos.

"Der Bayern-München- Effekt hat Kiel erreicht", erkannte Brack. "Nach dem Verlust des Titels sind die Spieler noch heißer, noch teamorientierter." In der 47. Minute kamen die Gastgeber, die zwischenzeitlich mit acht Toren zurückgelegen hatten, noch einmal auf 20:23 heran. Doch Kiel antwortete mit vier Toren in Folge. Gislason, der sich über 15 technische Fehler ("Ich kann mich nicht erinnern, wann es jemals so viele gewesen sind") ärgerte, lieferte auch den Satz des Tages. "Am meisten freut sich unser Sportausrüster adidas, denn wegen der aggressiven Balinger Deckung benötigen wir immer einen neuen Satz Trikots." 14:0 Punkte nach sieben Spielen. Ein Sieg fehlte noch, um den alten vereinsinternen Startrekord (15:1) zu verbessern.

12. Oktober 2011

Großwallstadt - THW: 25:32.
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TV Großwallstadt - THW Kiel: 25:32 (8:18)
Der Auftritt beim TV Großwallstadt war der erste nach der bitteren Heimniederlage in der Champions League gegen Montpellier HB (23:24). Der ersten Niederlage seit dem 4. Mai, damals unterlagen die "Zebras" beim SC Magdeburg (24:30). "Wir wollten zeigen, dass wir eine Siegermannschaft sind", sagte Marcus Ahlm nach einem kuriosen 32:25-Sieg, der bereits zur Halbzeit (18:8) unter Dach und Fach zu sein schien. "Das ist uns einigermaßen gelungen."

Einigermaßen. In der 34. Minute führten die Gäste 20:8, Thierry Omeyer, der 53 Prozent der Würfe gehalten hatte, setzte sich auf die Bank - sein Arbeitstag schien beendet. Doch die Franken kämpften und hatten in der 48. Minute (21:25) wieder Sichtkontakt. Omeyer und der zehnfache Torschütze Filip Jicha waren schließlich die Motoren, die den THW-Express wieder in Fahrt brachten. Maßgeblichen Anteil hatte auch Momir Ilic, der wegen einer Fußverletzung das Feld nur bei Strafwürfen betrat: Sieben Würfe, sieben Tore.

19. Oktober 2011

THW - Melsungen: 28:23.
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THW Kiel - MT Melsungen: 28:23 (14:14)
Im späteren Saisonverlauf sollten die Flügel der MT Melsungen gestutzt werden. Die Hessen landeten noch vor der Winterpause im Mittelfeld der Tabelle. Doch an diesem Tag spielte das Team von Michael Roth an der Spitze mit, zählte zu den positiven Überraschungen der Saison. Entsprechend selbstbewusst traten die Gäste an, hielten bis zum 19:19 (45.) mit.

Dass es keine böse Überraschung gab, lag einmal mehr an Thierry Omeyer. Der Franzose schnappte sich einen Heber von Michael Allendorf und riss beide Arme in die Höhe. Eine Jubelpose, die auch die entschlummernden Fans weckte. Neben Omeyer setzte nun Christian Zeitz die Glanzlichter. Der Linkshänder traf zum 20:19, bereitete das 22. Tor (Jicha) mit einem "Steal" vor und machte mit einem herrlichen Dreher (25:20/54.) alles klar. Für die Gäste gab es keine Punkte, aber Lob. "Es macht Spaß, Melsungen spielen zu sehen", sagte Gislason.

30. Oktober 2011

Berlin - THW: 32:33.
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Füchse Berlin - THW Kiel: 32:33 (17:17)
Den 33:32 (17:17)-Erfolg bei den Füchsen Berlin hatte der THW Daniel Narcisse zu verdanken. "Bitter", sagte Fuchs Torsten Laen. "Da hat Jicha einen schlechten Tag, und dann macht uns Narcisse fertig." Zur 7:3-Führung steuerte er vier Tore und ein unglaubliches Rückhand-Anspiel auf Marcus Ahlm bei.

Als der Franzose mit seinem neunten Tor zum 33:28 (55.) traf, schien der zehnte Saisonsieg perfekt zu sein. Doch der starke Silvio Heinevetter parierte nun Bälle am Fließband. Als Jicha zehn Sekunden vor dem Abpfiff an ihm scheiterte, lagen die Kieler nur noch mit einem Tor in Führung. Doch Sven-Sören Christophersen flog mit einem Heinevetter-Pass über die Seitenlinie - das Aus. Kiel siegte glücklich, aber letztlich verdient. Anschließend trennten sich die Wege der "Zebras", die sich in eine zehntägige Länderspielpause verabschiedeten.

9. November 2011

Lübbecke - THW: 22:32.
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TuS N-Lübbecke - THW Kiel: 22:32 (9:18)
Die Merkur-Arena erlebte eine große Show des Rekordmeisters. Hier sollte später der HSV verlieren, der THW aber war bei seinem 32:22 (18:9)-Sieg zwei Nummern zu groß für den TuS N-Lübbecke. Ein überraschendes Ergebnis, hatten die "Zebras" doch zuletzt große Probleme in der hitzigen Atmosphäre gehabt. Doch diesmal spielten sie wie aus einem Guss, standen in der Deckung wie eine Wand. Einer der Väter des Erfolges hieß Filip Jicha, der seine sieben Tore vor der Pause erzielte.

"Wir haben zu ängstlich gespielt", sagte TuS-Rückraumspieler Arne Niemeyer. "Wenn man mit Angst spielt, kann man gegen Kiel nichts erreichen." Einmal mehr zeigte Ilic seine Nervenstärke. Zwar zwickte weiter die Ferse des Serben, so dass er nur zu den Strafwürfen das Feld betrat. Eiskalt traf er fünfmal. Von 38 Strafwürfen, die er im bisherigen Verlauf der Bundesligasaison geworfen hatte, verfehlte nur einer sein Ziel. Auf der Tribüne saß die komplette Mannschaft des TBV Lemgo - der nächste Gegner.

12. November 2011

THW - Lemgo: 35:26.
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THW Kiel - TBV Lemgo: 35:26 (16:10)
Der 35:26 (16:10)-Heimsieg gegen den TBV Lemgo geriet zur Nebensache. Am Vorabend waren die Schiedsrichter Bernd und Reiner Methe bei einem Autounfall tödlich verunglückt. "Nach der Schweigeminute kam niemand richtig ins Spiel", sagte Kim Andersson. "Der Tod der Schiedsrichter hat uns total geschockt." Als die Gastgeber langsam Fahrt aufnahmen, verletzte sich Marcus Ahlm. Der Kreisläufer musste nach einem Zusammenprall mit dem Ex-Kieler Sebastian Preiß ausgewechselt werden. Da Alfred Gislason bereits Henrik Lundström als 14. Spieler gemeldet hatte, konnte er den zweiten Kreisläufer, Milutin Dragicevic, nicht mehr einsetzen. So kam Daniel Kubes zu einem denkwürdigen Einsatz. Der Abwehrspezialist warf als Kreisläufer fünf Tore, so viele wie noch nie in Diensten des THW. Weil Kubes Pausen brauchte, gab auch Filip Jicha ein eher unfreiwilliges Debüt am Kreis. Damals konnte keiner absehen, welche Rolle der Tscheche am Kreis einmal spielen sollte.

Zum Spiel? Das fasste TBV-Manager Fynn Holpert so zusammen: "Wer als junger Spieler in einer solchen Halle gegen einen solchen Gegner spielen darf, muss sich zerreißen. Das hat gefehlt."

16. November 2011

Wetzlar - THW: 24:28.
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HSG Wetzlar - THW Kiel: 24:28 (11:13)
Für den 13. Saisonsieg mussten die Kieler hart arbeiten. Ohne Kim Andersson (Hodenprellung) und Marcus Ahlm, dessen Knieverletzung sich als Innenbandanriss herausgestellt hatte, rettete sich der THW beim 28:24 (13:11)-Auswärtssieg gegen die HSG Wetzlar mit letzter Kraft ins Ziel. In der 52. Minute lagen die Gäste nur mit einem Tor vorne (23:22), dann traf Filip Jicha doppelt und stellte die Weichen.

"Gegen Lübbecke und Lemgo haben wir phasenweise sehr gut gespielt", sagte Christian Sprenger (6), zweitbester Werfer hinter Jicha (9). "Heute ist uns das nicht so gut gelungen." Am Kreis bekam Milutin Dragicevic seine Chance, doch der Serbe, zuletzt ohne Spielpraxis, suchte vergeblich die Eingangstür. Auch Daniel Kubes konnte die Lücke nicht schließen, die Ahlm hinterlassen hatte. Der Schwede sollte noch weitere drei Wochen ausfallen. In Wetzlar schien es so, als wäre sein Fehlen nicht zu kompensieren.

29. November 2011

Magdeburg - THW: 26:33.
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SC Magdeburg - THW Kiel: 26:33 (13:12)
Der SC Magdeburg war der letzte Stolperstein der Kieler in der Liga gewesen. Am 4. Mai hatten sie in der ehemaligen Bördeland-Halle mit 24:30 verloren. Weil Sportler abergläubisch sind, änderte Alfred Gislason die Rituale. Gewöhnlich nächtigt der Rekordmeister im "Maritim", diesmal war er im "Haus der Athleten" abgestiegen.

Lange sah es so aus, als würde der Bettenwechsel nicht viel ändern. Nach 37 Minuten führte das Team von Frank Carstens 16:15, dann fiel die Hallenuhr aus. Die Partie wurde minutenlang unterbrochen, der THW wirkte angeschlagen. "Nach der Unterbrechung kamen wir viel besser rein", sagte Gislason. "Vielen Dank für die Panne." Tatsächlich war der Isländer gar nicht glücklich über die Pause, schließlich gab sie den Gegnern die Möglichkeit, in der Tempo-Hatz Luft zu holen. Das war nicht geplant. Also griff Gislason zu Plan B: Filip Jicha, dem im Rückraum wenig gelungen war, rückte an den Kreis. Für Thiery Omeyer kam Andreas Palicka und für Kim Andersson der letztlich neunfache Torschütze Christian Zeitz - drei Asse, die stechen sollten. Als die Uhr wieder tickte, führte der THW bereits mit 26:20. Die Entscheidung. Der 14. Sieg in Folge.

7. Dezember 2011

Flensburg - THW: 27:32.
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SG Flensburg-Handewitt - THW Kiel: 27:32 (12:14)
Bei der SG Flensburg-Handewitt feierten die "Zebras" den elften Derby-Sieg in Serie. Drei Tage zuvor hatten sie in Montpellier gesiegt (34:31), von Müdigkeit war in der mit 6300 Zuschauern ausverkauften Campus-Halle aber nichts zu spüren.

Die Gäste lagen schnell mit 0:3 zurück, die "Hölle Nord" kochte, doch die Kieler zeigten keine Nerven. Auch nicht, als Marcus Ahlm (3. Zeitstrafe/35.) das Feld räumen musste. Mit Filip Jicha, der zwölf Tore warf, hatte sich längst Ersatz gefunden. Da der HSV in Lübbecke mit 31:32 verlor, bauten die "Zebras" ihren Vorsprung aus. "Das war unser bestes Spiel seit Wochen", freute sich Alfred Gislason. Der besiegte Kollege Ljubomir Vranjes erklärte die Kieler zum Meister. "Wenn sie alle gesund bleiben, sind sie nicht zu stoppen."

11. Dezember 2011

THW - Hamburg: 30:25.
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THW Kiel - HSV Hamburg: 30:25 (15:12)
Der Terminplan meinte es nicht gut mit dem THW Kiel, dem seit Wochen im Drei-Tages-Rhythmus Gegner der härtesten Sorte aufgetischt wurden. Diesmal war der HSV Hamburg an der Reihe. Nach 22 Minuten (12:6) sah es so aus, als würde der Meister unter die Räder geraten. Das Team von Per Carlen wirkte angesichts der stabilen THW-Deckung ratlos, traf in der 24. Minute erstmals aus dem Rückraum.

Letztlich waren es aber die vielen Kieler Fehler, die den HSV im Spiel beließen. Obwohl Hans Lindberg vier Siebenmeter verwerfen durfte, ohne von Carlen daran gehindert zu werden, drehte der Meister das Spiel, führte gar mit 19:18 (40.). Doch bei einem Zwischenstand von 25:25 (52.) schloss Thierry Omeyer sein Tor ab. Acht Minuten, die die "Zebras" für fünf Tore nutzten.

"Als es kritisch wurde, hat die Mannschaft gezeigt, dass sie einen guten Charakter hat", sagte Momir Ilic, mit zehn Toren bester Werfer im Gipfeltreffen. Für gute Laune sorgte auch Christian Sprenger, der einen Freiwurf listig direkt verwandelte, als Johannes Bitter noch mit seinen Vorderleuten diskutierte, und der HSV-Kasten verwaist war.

Mit dem Sieg baute der THW seinen Vorsprung auf den HSV auf acht Punkte aus. Zum Titel wollte HSV-Präsident Martin Schwalb noch nicht gratulieren. "Ich habe noch nie gehört, dass eine Meisterschaft schon im Dezember entschieden worden ist."

21. Dezember 2011

THW - Hildesheim: 31:22.
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THW Kiel - Eintracht Hildesheim: 31:22 (20:12)
Startrekord eingestellt. Mit dem 31:22 (20:12)-Heimsieg gegen Eintracht Hildesheim egalisierte der THW den Startrekord des TBV Lemgo. Die Ostwestfalen verloren in ihrer Meistersaison 2002/2003 das Spiel Nummer 18 beim SC Magdeburg, den damals Alfred Gislason trainierte. Trainer in Lemgo war seinerzeit Volker Mudrow, der nun in Hildesheim die Kommandos gab.

Sollte sich Geschichte mit umgekehrten Vorzeichen wiederholen? Nein. Der Aufsteiger war chancenlos. Auch, weil Andreas Palicka 21 Bälle parierte. Der Schwede durfte von Beginn an mitwirken und zahlte das Vertrauen zurück. Stark auch Momir Ilic, der zehn Tore warf.

Nach der Verletzung von Marcus Ahlm warf Filip Jicha seine Tore erstmals vom Kreis und wurde in Magdeburg zum Matchwinner.

Das Hildesheim-Spiel war in doppelter Hinsicht eine Premiere: Gislason trug erstmals im Amt eine Brille. "In Flensburg habe ich zum ersten Mal nicht mehr erkennen können, wann unsere Zeitstrafen enden", sagte der Isländer. "Die Zahlen auf der Anzeigetafel waren zu klein. Und in Kiel sind sie nicht größer. Ich bin jetzt offiziell alt geworden." Den Durchblick behielt er trotzdem, was gegen den biederen Gast auch keine unmenschliche Aufgabe war. Und der Startrekord? "Ich kann das Gerede nicht mehr hören", sagte Gislason. "Wenn meine Spieler jetzt immer nur vom Rekord hören, können sie schnell den Blick für das Wesentliche verlieren."

26. Dezember 2011

Gummersbach - THW: 25:28.
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VfL Gummersbach - THW Kiel: 25:28 (11:11)
Als der THW mit dem 28:25 (11:11) über den VfL Gummersbach in der Kölner Lanxess Arena seinen historischen Startrekord perfekt gemacht hatte, verneigte sich sogar die Konkurrenz ehrfurchtsvoll. "Kiel hat eine Ausnahmemannschaft", lobte beispielsweise Füchse-Manager Bob Hanning. Der THW bot beim Sieg über Gummersbach zwar keinen Zauber-Handball, doch erneut zeigte die Mannschaft, dass sie in der entscheidenden Phase die Nerven behält. Herausragend wieder einmal Thierry Omeyer, der sein Team vor allem in der ersten Halbzeit vor einem höheren Rückstand bewahrte, und Filip Jicha. Der ehemalige Welthandballer fand nach chaotischem THW-Start (drei Tore in 15 Minuten) als erster Angreifer seine Form zurück, traf danach elfmal. Nach dem glanzlosen Arbeitssieg tanzten die THW-Spieler im Kreis, Alfred Gislason klatschte jeden seiner Schützlinge ab. In der Halbzeit war der Isländer allerdings laut geworden. "Richtig los ging es erst nach der Pause, als der Trainer eine entsprechende Ansprache gehalten hat", sagte Dominik Klein.

Trotzdem wäre es am Ende fast noch ein Krimi geworden, als der VfL nach einer Kieler Sechs-Tore-Führung zwei Minuten vor dem Abpfiff auf zwei Tore verkürzte. Dann patzte Adrian Pfahl und den Fehler bestrafte Jicha mit einem Tempogegenstoß. Nach dem letzten Kraftakt des Jahres dankte Gislason seinem Team ausdrücklich für die "super Leistungen in der Hinrunde", verabschiedete sich mit einem tiefen Seufzer in den Kurzulaub. "Ich fahre jetzt in mein Haus bei Magdeburg und schalte mein Handy aus."

12. Februar 2012

THW - Hüttenberg: 31:20.
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THW Kiel - TV Hüttenberg: 31:20 (16:10)
Der THW Kiel setzte im Spiel eins nach der EM in Serbien seinen Höhenflug mit einem 31:20 (16:10)-Heimsieg gegen den TV Hüttenberg fort. Der Aufsteiger, der zuletzt vor 27 Jahren zu Gast gewesen ist, hielt in den ersten 20 Minuten gut mit, doch dann zogen die "Zebras" davon, warfen von 13 Toren elf - das Spiel war zur Pause entschieden.

Weil mit Aron Palmarsson und Filip Jicha zwei Mittelmänner verletzungsbedingt ausfielen, durfte sich Dominik Klein als Regisseur versuchen, Palmarsson als Assistent von Alfred Gislason die Statistiken führen.

Einen Blitzstart legte Christian Zeitz hin, der zur 8:3-Führung fünf Tore und eine Vorlage beisteuerte. Die unterlegenen Hessen strahlten auch noch nach dem Abpfiff. "Als wir im Sommer aufgestiegen sind, war mein erster Gedanke, dass wir jetzt in der Sparkassen-Arena spielen dürfen", sagte Stefan Lex. "Heute ging der Traum in Erfüllung."

15. Februar 2012

Bergischer HC - THW: 21:34.
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Bergischer HC - THW Kiel: 21:34 (10:16)
3400 Zuschauer waren in die ausverkaufte Unihalle in Wuppertal gekommen, um den Rekordmeister bei seinem 34:21 (16:10)-Sieg gegen den Bergischen HC zu sehen. Der Aufsteiger trotzte den Gästen mit einer offensiven Abwehr und lag nach einer Viertelstunde lediglich mit einem Tor zurück (4:5). Doch dauerhaft hatte das wackere Team von HaDe Schmitz, der Gislason einst in Essen trainierte, keine Chance.

Beim THW gab Filip Jicha, der in den ersten elf Minuten alle Tore (4) der "Zebras" warf, sein Comeback. Die "Löwen", 2006 durch eine Fusion der Traditionsclubs SG Solingen und LTV Wuppertal entstanden, hatten kurz zuvor in Hannover gewonnen und waren mit Rückenwind in dieses ungleiche Duell gestartet, in dem Thierry Omeyer für Entzücken auf den Rängen sorgte, als er wie ein Quarterbacks die Bälle zentimetergenau über die Gegner hinweg in die Hände seiner Mitspieler warf.

22. Februar 2012

THW - Löwen: 33:25.
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THW Kiel - Rhein-Neckar-Löwen: 33:25 (17:9)
Für das Heimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen hatten die "Zebras" die Galauniform aus dem Schrank geholt. Der 33:25 (17:9)-Sieg wurde ein rauschendes Fest, in dem die Gäste zeitweise mit elf Toren zurück lagen.

Einen Sahnetag erwischte Filip Jicha, der bei elf Versuchen zehn Treffer erzielte. Hinter einer starken Deckung schwang sich Thierry Omeyer zu einer Weltklasse-Leistung auf. Eine, die besonders bei Karol Bielecki Wirkung zeigte. Als der Pole traf, führte Kiel 26:17 (46.) und Bielecki, inzwischen von den THW-Fans bemitleidet, bekam Applaus. Die Reise hatte für die Löwen von Beginn an unter keinem guten Stern gestanden. Weil das Flughafenpersonal in Frankfurt streikte, waren sie mit dem Bus angereist. Und dann fiel im Hotel der Strom aus, so dass Gudmundur Gudmundsson ("Kiel ist in einer anderen Liga") mit seinem Team bei Kerzenlicht frühstückte. Die Löwen waren das letzte deutsche Team gewesen, das die Kieler Festung stürmen konnte. Es geschah am 6. April 2011 (33:31). Es wiederholte sich nicht.

4. März 2012

Hannover - THW: 24:43.
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TSV Hannover-Burgdorf - THW Kiel: 24:43 (11:23)
Mit einem 43:24 (23:11)-Sieg bei der TSV Hannover-Burgdorf bauten die "Zebras" ihren Startrekord auf 44:0 Punkte aus. 43 Tore in einem Spiel - das hatten sie zuletzt am 3. Juni 2009 geschafft, beim 43:28 gegen TuSEM Essen.

Die Niedersachsen hatten kurz zuvor im Pokal-Viertelfinale einen brauchbaren Gegner abgegeben, doch in der Liga waren sie nur ein Trainingspartner. Die größte Hürde hatten die Gäste schon vor dem Anpfiff genommen. Kurz hinter dem Elbtunnel war die Benzinleitung des Busses gerissen, und der THW-Tross musste eine Stunde auf ein Ersatzfahrzeug warten. Es fehlte Tobias Reichmann, der sich im Pokalspiel eine Knochenabsplitterung am Unterarm zugezogen hatte. Einen großartigen Abend erwischte Thierry Omeyer, der bei seiner Auswechslung eine Quote von 56 Prozent vorweisen konnte. Weil Berlin (30:30 gegen Göppingen) und Hamburg (26:26 in Hüttenberg) Federn ließen, vergrößerte der THW sein Polster auf acht bzw. neun Punkte.

7. März 2012

THW - Balingen: 35:21.
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THW Kiel - HBW Balingen-Weilstetten: 35:21 (19:8)
Ein kurioser Abend in Kiel, an dessen Ende die HBW Balingen-Weilstetten mit 21:35 (8:19) verloren haben sollte. Die Gäste hatten wegen einer Vollsperrung der A7 bei Neumünster drei Stunden im Stau gestanden, um dann mit 50-minütiger Verspätung doch noch anzutreten. Beide Vereine wollten unbedingt spielen, hätte eine Wiederholung für sie doch hohe Kosten bedeutet. Die Kieler Polizei lotste den Bus schließlich via Handy über einen Waldweg am Stau vorbei. "Wir hatten kein Essen und Trinken dabei", sagte Linksaußen Frank Ettwein, der davon berichtete, dass sie sich nur in Etappen umziehen konnten, weil der Bus so klein gewesen sei.

Was noch? Held des Abends wurde Jannick Boldt, der für die verletzten Rechtsaußen Christian Sprenger und Tobias Reichmann nachgerückt war. Der A-Jugendliche warf zwei Tore und wurde gefeiert.

10. März 2012

THW - Großwallstadt: 28:15.
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THW Kiel - TV Großwallstadt: 28:15 (16:9)
15 Gegentreffer in 60 Minuten. Was beim 28:15 (16:9)-Heimsieg gegen den TV Großwallstadt geschah, hatte sich zuletzt am 24. November 1999 (27:14 gegen Gummersbach) zugetragen. Die ersatzgeschwächten Franken improvisierten mit Linkshänder Steffen Weinhold als Mittelmann und dem gelernten Kreisläufer Jens Tiedtke als Linksaußen.

Nach einer Viertelstunde lag das Team von Peter David, das dem Zeitspiel eine neue Dimension der Langsamkeit verlieh, 2:9 zurück. In den ersten acht Minuten hatten die Gastgeber nur 60 Sekunden lang den Ball, nutzten diese Zeit aber für drei Tore. Die TVG-Quote: Sieben Minuten, ein Tor.

Filip Jicha kugelte sich den Zeigefinger der rechten Hand aus, justierte ihn mit Tape am Mittelfinger und kehrte auf das Feld zurück. Nötig wäre es nicht gewesen, die Überlegenheit der "Zebras" war zu deutlich. Saisonübergreifend hatten sie nun 27 Spiele gewonnen. Das war bislang nur einem Team gelungen - dem THW in der Saison 2008/2009. "Die Abwehr der Kieler ist Perfektion pur", lobte TVG-Trainer David. "In dieser Verfassung, die der THW hat, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie noch einen Punkt abgeben werden."

21. März 2012

Melsungen - THW: 19:27.
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MT Melsungen - THW Kiel: 19:27 (9:11)
Bei der MT Melsungen siegten die Kieler 27:19 (11:9), mussten sich aber eine Halbzeit lang mächtig strecken. Die Hessen, die noch den HSV (30:29) besiegen sollten, hatten sie mit einer offensiven 4:2-Deckung überrascht. Zudem stand die Rothenbach-Halle hinter dem Team von Michael Roth, das sich zehn Tage lang konzentriert auf diese Partie vorbereiten hatte.

4100 Zuschauer waren auf das Messegelände in Kassel gepilgert, der Saisonrekord hatte zuvor bei 3000 gelegen. Für gute Stimmung sorgte Katja Friedenberg, die seit ihrem Auftritt bei "Voice of Germany" einem Millionenpublikum bekannt ist. Sie sang "Mercy" - Gnade. Doch die konnten die Melsunger nicht erwarten, der THW wollte seine Serie auf 50:0 Punkte ausbauen. Und nicht nur das. Mit dem 15. Auswärtssieg in Folge brach das Gislason-Team einen weiteren Rekord. Eine solche Serie war nur zweimal einem Bundesligisten gelungen - dem THW.

28. März 2012

THW - Berlin: 36:28.
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THW Kiel - Füchse Berlin: 36:28 (21:15)
Auch die Füchse Berlin, die wenige Tage zuvor den HSV Hamburg im Achtelfinale der Champions League besiegen konnten, mühten sich vergeblich, die Serie der Kieler zu beenden. Die "Zebras" besiegten den Zweiten in einem rassigen Spitzenspiel letztlich souverän 36:28 (21:15). Auf der Tribüne saß auch der ehemalige Box-Weltmeister Arthur Abraham. Der Berliner drückte den Füchsen die Daumen - vergeblich. Vielleicht tat er es auch nicht mit der nötigen Überzeugung, kümmerte sich in diesen Tagen, in denen Abraham sich auf den Kampf gegen Piotr Wilczewski vorbereitete, doch mit Uwe Brandenburg einer der THW-Medizinmänner um seine Fitness.

Es wurde auch für Silvio Heinevetter ein denkwürdiger Abend. Der Nationaltorhüter ließ sich nach zehn Minuten entnervt für Petr Stochl auswechseln. Der Tscheche erwischte einen Traumstart, hielt drei Bälle innerhalb von fünf Sekunden, konnte den THW-Express aber nur bis zur 36. Minute aufhalten. Anschließend bauten die Kieler ihren Drei-Tore-Vorsprung (22:19) kontinuierlich aus. Aus einem starken Team ragte Kim Andersson heraus, dem einmal gar fünf Tore in Folge gelangen. "Ein solches Spiel macht es uns immer schwerer, ihn gehen zu lassen", sagte Manager Klaus Elwardt. Die AG Kopenhagen, bei der Andersson einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben hatte, wollte ihn in diesen Tagen bereits zur kommenden Saison aus seinem Vertrag auslösen.

11. April 2012

Lemgo - THW: 25:31.
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TBV Lemgo - THW Kiel: 25:31 (12:13)
Die Länderspielpause - zahlreiche Kieler kämpften mit ihren Nationalteams um ein Olympia-Ticket - hatte Spuren hinterlassen. Das wurde beim 31:25 (13:12)-Auswärtssieg beim TBV Lemgo deutlich. Nach 45 Minuten stand es im mit 8300 Zuschauern gefüllten Gerry-Weber-Stadion in Halle noch 22:22, ehe den Kielern sechs Tore in Folge gelangen. Fels in der Brandung war Momir Ilic, der elf Tore erzielte. Bitter für den TBV, dass zwei Schlüsselfiguren frühzeitig ausfielen. Torhüter Carsten Lichtlein wurde von Daniel Narcisse (13.) unabsichtlich am Kopf getroffen und musste mit einer Schwellung am linken Auge das Feld räumen. Kurz darauf sah Jens Bechtloff, der maßgeblichen Anteil an einer schnellen 7:3-Führung gehabt hatte, nach einem Foul an Narcisse die Rote Karte - eine zu harte Entscheidung.

In der letzten Viertelstunde legte der eingewechselte Andreas Palicka mit seinen Paraden den Grundstein dafür, dass sich die Kieler von 22:22 auf 28:22 (54.) absetzen konnten. Nach dem Abpfiff sollte Mait Patrail, dreifacher Torschütze für den TBV und seit einigen Jahren im Fokus des Rekordmeisters, sagen, dass er von einer Zukunft im THW-Trikot träumen würde. Tatsächlich unterschrieb der Este in Doha (Katar), weil der TBV, der von seinen Leistungen wenig angetan war, ihn vor die Tür setzte.

18. April 2012

Göppingen - THW: 23:33.
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FA Göppingen - THW Kiel: 23:33 (13:15)
Zweites Auswärtsspiel innerhalb von sieben Tagen, zum zweiten Mal mussten die Kieler sich strecken. Beim 33:23 (15:13)-Sieg in der mit 5600 Zuschauern ausverkauften Arena von FA Göppingen konnte der THW sich aber auf seinen starken Endspurt verlassen. In der 40. Minute führten die Gäste knapp mit 21:18, dann warfen sie von den folgenden sechs Toren fünf - die Punkte Nummer 55 und 56 waren eingefahren.

"Ich werde mit der Mannschaft heute ein Bier trinken", sagte Alfred Gislason. "Aber wir feiern nicht, dafür haben wir keine Zeit." Auf die Frage, ob die makellose Saison möglich sei, antwortete Gislason, dass jeder Handballer davon träumen würde. "Vor einem halben Jahr hätte ich nicht gedacht, dass wir den heute noch träumen dürfen." Ähnlich wie andere Trainerkollegen zog auch Velimir Petkovic seinen Hut. "Was der THW spielt, ist nicht zu fassen. Da stehen selbst Fachleute vor einem Rätsel."

01. Mai 2012

THW - Magdeburg: 32:27.
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THW Kiel - SC Magdeburg: 32:27 (15:13)
Mit dem 32:27 (15:13)-Sieg gegen den SC Magdeburg schloss sich für den THW Kiel in doppelter Hinsicht der Kreis. Die "Zebras" machten die Meisterschaft im Rekordtempo perfekt. Und sie taten es gegen eine Mannschaft, die ihnen im Mai 2011 die letzte Niederlage in einem Liga-Spiel beigebracht hatte. Es wurde ein ruppiges Spiel, auch weil SCM-Trainer Frank Carstens in der Pause seine Spieler mit den Worten "Wir versauen den Arschlöchern vom THW die Meisterfeier" angestachelt haben soll. Carstens räumte die Absicht ein, den Kielern die Party verhageln zu wollen. Er bestritt aber, dabei beleidigend gewesen zu sein.

Für den unrühmlichen Höhepunkt sorgte Bennet Wiegert, der 13 Sekunden vor dem Abpfiff bei einem Gegenstoß Thierry Omeyer den Ball an den Kopf knallte. Der erregte Franzose konnte von seinen geistesgegenwärtigen Kollegen daran gehindert werden, sich auf den Magdeburger zu stürzen. Alfred Gislason nahm trotz des klaren Spielstandes eine Auszeit, um die Gemüter zu beruhigen. Er fürchtete, dass sein Torhüter die Fassung verlieren und für die Pokal-Endrunde gesperrt werden würde. Während seine Spieler sich Bier aus großen Gläsern in den Nacken kippen und im Konfettiregen tanzten, verschwand Gislason mit den Worten "morgen um zehn Uhr ist wieder Training" in der Kabine. Letztlich ließ er das morgendliche Auslaufen auf Bitten der Spieler dann doch ausfallen.

13. Mai 2012

Hamburg - THW: 34:38.
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HSV Hamburg - THW Kiel: 34:38 (17:21)
Meister waren die Kieler schon, aber verlieren wollten sie beim HSV Hamburg trotzdem nicht. Im Pokal-Halbfinale hatte das Team von Martin Schalb die "Zebras" mit einer beinharten Deckung an den Rand einer Niederlage geführt. Doch das sollte sich nicht wiederholen. Die Gäste hatten sich perfekt vorbereitet, der Ball wechselte viel schneller den Besitzer, Klammern war diesmal, beim 38:34 (21:17)-Sieg des THW, das falsche Rezept. Der THW konnte es sich leisten, weitgehend auf Thierry Omeyer zu verzichten, den hartnäckige Wadenprobleme plagten.

Die Hausherren, die auf die verletzten Johannes Bitter, Bertrand Gille und Oscar Carlen verzichten mussten, waren chancenlos und kassierte die erste Heimniederlage in der Bundesliga seit zwei Jahren. Vor allem Kim Andersson (11 Tore) und Momir Ilic waren in diesem Spiel, das zu einer ungewöhnlichen Uhrzeit (13.10 Uhr) angepfiffen worden war, nicht zu halten. "Vorher habe ich noch gerätselt, wen ich aufstellen soll", sagte Alfred Gislason. "Und dann liefert meine Mannschaft ein solch überragendes Spiel ab. Ich bin sehr stolz auf die Jungs." Die Null, so der THW-Trainer, sei für ihn nur ein Randthema gewesen. Spätestens nach dem Erfolg gegen den Ex-Meister wollte aber auch der Isländer die "weiße Weste" wahren.

16. Mai 2012

THW - Wetzlar: 33:27.
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THW Kiel - HSG Wetzlar: 33:27 (19:16)
Beim 33:27 (19:16)-Heimsieg gegen die HSG Wetzlar mussten nur zwei Kieler zittern. Alfred Gislason, der sein Stammpersonal schonen wollte und es dann in der 43. Minute doch flächendeckend einwechseln musste, weil der wackere Gast nach sechs Toren in Folge zum 23:23 ausgelichen hatte. Und Tobias Reichmann, der bei den Hessen einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben hatte, der nur für die Bundesliga Gültigkeit hat. Sollte die HSG, die damals nur zwei Punkte von der 2. Liga trennten, absteigen, hätte der THW-Rechtsaußen seinen Arbeitgeber verloren.

"Ich habe einige unruhige Nächte hinter mir", sagte Reichmann, der sogar in der Start-Sieben stand, weil Christian Sprenger pausieren sollte. Das Team von Kai Wandschneider, der zwei Leistungsträger geschont und drei A-Jugendliche mitgenommen hatte, wehrte sich wacker. Doch als in der 43. Minute Thierry Omeyer, Filip Jicha, Kim Andersson, Daniel Narcisse und Sprenger eingewechselt wurden, gaben die Gäste auf. "Als Kiels erste Garde kam, war das Spiel schnell entschieden", sagte HSG-Rechtsaußen Peter Jungwirth.

20. Mai 2012

THW - Lübbecke: 27:24.
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THW Kiel - TuS N-Lübbecke: 27:24 (12:11)
Mit einem 27:24 (12:11)-Sieg gegen den TuS N-Lübbecke nahm der THW Kiel die letzte Hürde vor dem Final4 in Köln. Aber er nahm sie nur knapp. Es war sicherlich kein Nachteil für die müden "Zebras", dass sich TuS-Abwehrchef Mattias Gustafsson innerhalb von acht Minuten drei Zeitstrafen einhandelte (32.) und hinter dem Tor Platz nehmen musste. Zu diesem Zeitpunkt betrug das Kieler Polster nur zwei Tore (13:11). Der Gast musste nun in der Deckung umstellen und öffnete die Türen für das Team von Alfred Gislason: "Lübbecke hat uns alles abverlangt, alle Achtung."

31. Mai 2012

Hildesheim - THW: 24:35.
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Eintracht Hildesheim - THW Kiel: 24:35 (13:19)
Mit dem 35:24 (19:13)-Sieg bei der Eintracht Hildesheim knackte der THW Kiel die bisherige Bestmarke von 65:3 Punkten, die von ihm selbst und dem TBV Lemgo gehalten wurde. Obwohl die "Zebras" erst tags zuvor von einer zweitägigen Partysause am Ballermann zurückgekehrt waren, hatten sie mit den Niedersachsen keine Probleme. Im Team von Gerald Oberbeck spielten fünf Spieler aus der eigenen Jugend mit. Der Fokus war längst auf die Rückkehr in die 2. Liga ausgerichtet. Das letzte Auswärtsspiel des THW, in dem Christian Zeitz und Thierry Omeyer geschont wurden, hatte den Charakter eines Freundschaftsspieles. Die rund 2600 Zuschauer hatten dem Champions-League-Sieger einen rauschenden Empfang bereitet.

2. Juni 2012

THW - Gummersbach: 39:29.
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THW Kiel - VfL Gummersbach: 39:29 (18:16)
Auch im letzten Saisonspiel gab sich der THW keine Blöße. Die "Zebras" besiegten in sehr stimmungsvoller Atmosphäre den VfL Gummersbach 39:29 (18:16). Die Oberbergischen hielten gut mit, erwiesen sich als fairer Gegner, der auf übermäßigen Körpereinsatz verzichtete. Die Gäste hatten sich dank einer furiosen Rückrunde längst den Klassenerhalt verdient, für sie war dieses Spiel lediglich eine Frage der Ehre. Immerhin verdienten sie sich Plätze in der ersten Reihe, als nach dem Abpfiff Kim Andersson, Henrik Lundström, Daniel Kubes, Tobias Reichmann und Milutin Dragicevic verabschiedet wurden. In der Arena kreiste bereits nach 40 Minuten die La-Ola-Welle.

(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 11.06.2012)


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