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06.04.2009 Verein

Kieler Nachrichten: Neue Vorwürfe: 120 000 Euro für Bestechungen?

Angebliche Brandrede Schwenkers: "Ich ziehe alle mit rein"

Aus den Kieler Nachrichten vom 06.04.2009:

Kiel - In der Affäre um angebliche Schiedsrichterbestechung des THW Kiel in der Handball-Champions-League tauchen immer neue Zeugen auf. Laut "Spiegel" (heutige Ausgabe) soll Manager Uwe Schwenker bei einer Feier auf dem mallorquinischen Anwesen von HSV-Präsident Andreas Rudolph am 30. Juli 2007 den anwesenden Gästen von 120 000 Euro berichtet haben, die er für die Bestechung von Referees gezahlt habe. Das soll ein Zeuge bestätigt haben.
Zudem soll es eine "Brandrede" von Schwenker vor dem Champions-League-Spiel bei Ciudad Real gegenüber der Mannschaft gegeben haben, in der der 50-Jährige folgendes gesagt haben soll: "Ich habe die Gesellschafter in der Tasche, wenn ich gehe, ziehe ich alle mit rein." THW-Kapitän Stefan Lövgren bestreitet solche Sätze: "Es gab eine Rede, aber eine Brandrede ist etwas ganz anderes. Er hat aus seiner Sicht die Situation erklärt. Es war während des Abendbrots."

"Von einer Brandrede höre ich zum ersten Mal", reagierte THW-Trainer Alfred Gislason ("Es ist wichtig, dass Uwe Schwenker weiter für den THW arbeitet") nach dem Sieg am Sonnabend gegen Zagreb. Linksaußen Dominik Klein wollte dazu "keinen Kommentar", abgeben, weil "ich mich auf Handball konzentrieren will." Und Kreisläufer Marcus Ahlm meinte nur: "Uwe Schwenker spricht jedes Mal mit uns, wenn er bei den Spielen dabei ist. Das ist ganz normal."

Außerdem soll, so berichtet der "Spiegel", der Vater des THW-Kreisläufers Igor Anic, Zeljko Anic, von einem Unbekannten zu einer Falschaussage angestiftet worden sein. Konkret soll er gebeten worden sein, zu bestätigen, eine Zahlung von 36 000 Euro erhalten zu haben. Anic soll das abgelehnt und auch der Staatsanwaltschaft Kiel berichtet haben. Kurz nach dem Champions-League-Sieg im Jahr 2007 gegen die SG Flensburg- Handewitt waren 36 000 Euro auf das Konto des Zagreber Geschäftsmanns Nenad Volarevic geflossen. Volarevic hatte diese Zahlung als Gebühr für die Vermittlung Anic' im Sommer 2007 bezeichnet.

(von Tamo Schwarz und Erik Eggers, aus den Kieler Nachrichten vom 06.04.2009)


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