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29.10.2011 Verein

Kieler Nachrichten: Schiedsrichter entlastet Schwenker und Serdarusic

Baum bestreitet im Handball-Prozess Vorwurf der Manipulation - Bröckelt die Anklage?

Aus den Kieler Nachrichten vom 29.10.2011:

Kiel. Entlastung für die Angeklagten Uwe Schwenker und Noka Serdarusic, Aufatmen beim THW Kiel: Am sechsten Verhandlungstag im Handball-Prozess vor dem Kieler Landgericht erklärte Schiedsrichter Miroslaw Baum gestern, das Champions-League-Finalrückspiel 2007 nicht manipuliert zu haben.
Der polnische Unparteiische ist eine wichtige Figur. Der heute 52-Jährige soll laut Anklage zwei Tage vor dem zweiten Endspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt im Auftrag von Schwenker und Serdarusic in Warschau 45 000 Euro Bestechungsgeld erhalten haben.

Doch um 10.04 Uhr fiel gestern im Saal 232 des Kieler Landgerichts der Satz des Tages. "Nein, mit mir hat keine Person über die Sache gesprochen", erklärte Miroslaw Baum und bestritt im weiteren Verlauf der Vernehmung, mit dem angeblichen Geldboten Nenad Volarevic vor dem Final-Rückspiel Kontakt gehabt zu haben, geschweige denn von einer anderen Person ein Angebot erhalten zu haben: "Es gab keinen SMS-Kontakt, keine Mails und auch kein Telefonat." Baum berichtete stattdessen von einem Gespräch mit Joachim Boldsen. Dem 2007 für Flensburg spielenden Dänen hatte er im Final-Rückspiel die Rote Karte gezeigt. Monate später habe Boldsen ihm gegenüber diese Entscheidung als richtig anerkannt.

Richter Matthias Wardeck konnte bei der intensiven Befragung dem Hochschullehrer Baum kein Bekenntnis über etwaige finanzielle Engpässe zum Zeitpunkt der angeblichen Manipulation entlocken. Und da Oberstaatsanwalt Axel Goos mit seinen wenig präzisen Nachfragen eine gewisse Hilflosigkeit offenbarte, fiel es der Verteidigung leicht, ein positives Fazit zu ziehen. "Das war ein überzeugender Auftritt von Herrn Baum, der sich in keinem Punkt widersprochen hat", urteilte Michael Gubitz, Anwalt von Ex-THW-Manager Uwe Schwenker.

Schwenker muss auch am kommenden Freitag kein Unheil fürchten. Am siebten Verhandlungstag wird mit Marek Goralczyk der zweite Final-Schiedsrichter vernommen, der sämtliche Vorwürfe längst bestritten hat. Schwenkers Ex-Frau Karin wird dagegen nicht aussagen. Sie macht von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch.

(Von Gerhard Müller und Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 29.10.2011)


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