Aus den Kieler Nachrichten vom 05.11.2011:
Kiel. Nach Miroslaw Baum hat nun auch Marek Goralczyk
bestritten, von den Verantwortlichen des THW Kiel bestochen
worden zu sein, um das
Final-Rückspiel der Handball-Champions-League am 29. April 2007
im Sinne der Kieler zu lenken. "Mir ist kein Geld angeboten
worden", sagte der Pole, der mit seinem Landsmann Baum zehn
Jahre lang international gepfiffen hat, gestern vor dem
Landgericht Kiel aus.
Den Kroaten Nenad Voleravic, der im Auftrag der Beklagten
Uwe Schwenker (Ex-Manager des THW)
und
Noka Serdarusic (Ex-Trainer) in
Warschau 45 000 Euro an Baum übergeben haben soll, kenne er gar
nicht. Goralczyk, heute Generalsekretär des polnischen Handballverbandes,
sagte, er habe den Namen zum ersten Mal gehört, als er Anfang März
2009 durch deutsche Presseberichte von den Manipulationsgerüchten
erfahren habe. 50 Minuten dauerte die Befragung des 47-Jährigen,
der auch zu seiner finanziellen Situation umfangreich Auskunft geben
musste. Demnach besitzt er in Polen eine 47-Quadratmeter-Wohnung,
die, so Goralczyk, derzeit leer stehe. Außerdem gehöre ihm eine
Garage mit Grundstück sowie ein Haus (150 qm). Für das Haus, das
im Jahr 2007 fertiggestellt worden sei, wäre lediglich ein Kredit
über 35 000 Zloty (rund 8000 Euro) nötig gewesen. Die restlichen
215 000 Zloty (ca. 48 000 Euro) habe er mit seinen Ersparnissen
bezahlt. Auf die Frage, wie er, der zu dieser Zeit als Zollbeamter
monatlich rund 1500 Euro netto verdiente, eine solche Rücklage
bilden konnte, antwortete Goralczyk trocken. "Ich habe 20 Jahre
lang gearbeitet. Und außerdem bin ich Junggeselle."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 05.11.2011)