21.11.2011 | Verein |
Die Kammer hat zentrale Gespräche herausgearbeitet, die Aufschluss darüber geben sollen, ob der erste Champions-League-Sieg der Zebras" tatsächlich erkauft worden ist. An den meisten war Storm beteiligt. Eines hat sich am 11. Februar 2009 im Haus des Ehepaars Serdarusic in Russee abgespielt. Ein Abend, an dem Mirjana Serdarusic, die Ehefrau des ehemaligen THW-Trainers, Beweismittel vorgelegt haben soll. Eines soll ein Bekennerschreiben des angeblichen Geldboten Nenad Volarevic gewesen sein. Dokumente, die Mirjana Serdarusic inzwischen "auf Alufolie im Waschbecken" verbrannt haben will. Dokumente, die beweisen sollen, dass Schwenker der Drahtzieher gewesen ist. Was hat Storm gesehen?
Mit diesem Wissen, so die Darstellung von Schwenker, sollen die Löwen in Person von Storm und dem Gesellschafter Jesper Nielsen versucht haben, die bis Juni 2012 an den THW gebundenen Spieler Nikola Karabatic und Vid Kavticnik für einen nicht marktgerechten Preis vorzeitig auszulösen. Fakt ist, dass die Löwen für Karabatic einen Vorvertrag aufgesetzt hatten, der seine Zukunft bei den Badenern bereits ab Juni 2009 regelte. Mit Details wie einem Netto-Monatslohn von 32 000 Euro und einem Werbevertrag mit dem Nielsen-Unternehmen, der dem Franzosen jährlich weitere 165 000 Euro einbringen sollte.
Nielsen, der bereits ausgesagt hat, stellte es so dar, dass Storm für die Feldarbeit zuständig war. Die Unterschrift auf dem Karabatic-Vorvertrag identifizierte der Däne als die seines Angestellten. Von zentraler Bedeutung könnte auch ein Gespräch zwischen Storm und Gerd Butzeck sein. Der Handball-Funktionär behauptete, dass Storm ihm angeboten habe, bei der Vernichtung der Beweise zu helfen. Vorausgesetzt, er, Butzeck, würde seinen guten Draht zu Schwenker nutzen, um Serdarusic "wieder auf Kurs zu bringen".
Storm, das sagten mehrere Zeugen aus, hätte von ihm von der möglichen Bestechung erfahren. Der gebürtige Kroate hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einen Drei-Jahres-Vertrag bei den Löwen unterschrieben. Für Storm, so Butzeck, wäre aber klar gewesen, dass sein Verein unter diesen Umständen den Vertrag wieder auflösen würde. "Er hat gesagt, dass Noka für ihn erledigt ist."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 21.11.2011)
(21.11.2011) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |