THW-Logo
23.11.2011 Verein

KN-Kommentar zu Storms Auftritten im Handball-Prozess: In schwerer See

Aus den Kieler Nachrichten vom 23.11.2011:

Ein bisschen war es gestern im Kieler Landgericht wie in Theodor Storms Novelle Der Schimmelreiter: Der Deich, den der Zeuge Thorsten Storm um seine Rolle in der Handball-Manipulationsaffäre errichtet hat, hielt dem von der Verteidigung entfachten Sturm nicht stand.
Der Manager der Rhein-Neckar Löwen befand sich in schwerer See und verließ den Gerichtssaal fast wie ein Schiffbrüchiger. Dass er sich sogar genötigt sah, eine Aussage seines Vaters Thomas zu bestreiten, war ein denkwürdiger Akt.

Die erhebliche Erklärungsnot, in die Storm, den Freunde nur "Theo" nennen, geriet, mag ihm nun ein familiäres Erklärungsproblem bereiten. Für den Prozess und dessen weiteren Verlauf entscheidender waren gestern zwei andere Aspekte: Thorsten Storm hat den Angeklagten, Ex-THW-Manager Uwe Schwenker, nicht bezichtigt, ihm gegenüber Spiel-Manipulationen zugegeben zu haben. Und andere Beweise für diesen Verdacht konnte er auch nicht liefern. Womöglich ist sogar die ominöse Selbstanzeige von Nenad Volarevic, laut Staatsanwaltschaft der Überbringer des Bestechungsgeldes an polnische Schiedsrichter, das Produkt einer Fälschung.

Aspekt zwei: Sollten Schwenker und Noka Serdarusic trotz dürftiger Fakten verurteilt werden, gilt eine Revision seit gestern als wahrscheinlich. Laut Serdarusics Verteidiger Marc Langrock haben die Rhein-Neckar Löwen seinen Mandanten aufs Kreuz gelegt, indem sie gegen das Arbeitsrecht verstießen. Ob die Kammer das genauso beurteilt? Abwarten.

(von Gerhard Müller, aus den Kieler Nachrichten vom 23.11.2011)


(23.11.2011) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite