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30.11.2011 Verein

Kieler Nachrichten: Wollten die Löwen Serdarusic aufs Kreuz legen?

Club-Anwalt Christian Wiegert tritt heute im Handball-Prozess vor dem Kieler Landgericht als Zeuge an

Aus den Kieler Nachrichten vom 30.11.2011:

Kiel. Am zwölften Verhandlungstag im Handball-Prozess vor dem Kieler Landgericht tritt heute Christian Wiegert (Gettorf) als Zeuge auf. Der Anwalt der Rhein-Neckar Löwen war im Januar und Februar 2009, als Gerüchte über von den jetzigen Angeklagten Uwe Schwenker und Noka Serdarusic vorgenommene Schiedsrichter-Bestechungen aufkamen, in die Gespräche mit Serdarusic einbezogen. Der im Juni 2008 vom THW entlassene Trainer hatte am 29. Dezember 2008 einen Vertrag mit dem Mannheimer Bundesligisten unterschrieben, der am 1. Juli 2009 gültig werden sollte.
Der Verteidiger von Noka Serdarusic, Marc Langrock, hatte in der vergangenen Woche im Anschluss an die Vernehmung von Löwen-Manager Thorsten Storm der Verwertung dessen Aussagen widersprochen, soweit sich Storm zu den Gesprächen geäußert hat, die im Beisein von Christian Wiegert am 25. Januar sowie am 11. Februar 2009 in Kiel mit Serdarusic geführt worden sind. Nach Auffassung von Langrock handelt es sich hierbei um Befragungen eines Arbeitnehmers im Beisein eines Anwalts des Arbeitgebers, die nicht in einem Strafverfahren gegen einen Arbeitnehmer verwendet werden dürfen. Dabei sollen nicht nur die Belehrungen unterblieben sein, dass Serdarusic das Recht habe, einen eigenen Anwalt hinzuziehen, vielmehr sei auch der Hinweis an ihn unterblieben, dass Vertraulichkeit nicht gewährleistet sei. Die brach Wiegert später mit seinen Aussagen gegenüber der Staatsanwaltschaft. Dabei war auch Löwen-Manager Storm davon ausgegangen, dass diese Gespräche von dem Löwen-Anwalt vertraulich behandelt werden würden, denn: "Gespräche mit einem Anwalt sind immer vertraulich."

Außerdem wirft Langrock den Löwen vor, Serdarusic mit der wahrheitswidrigen Behauptung konfrontiert zu haben, dass Schwenker nach dem WM-Finale am 1. Februar 2009 in Zagreb gegenüber Löwen-Sponsor Jesper Nielsen Manipulationen zugegeben habe. Langrock hatte am vergangenen Dienstag erhebliche Vorwürfe erhoben: "Noka Serdarusic sollte überrumpelt und aufs Kreuz gelegt werden. Das Gespräch am 11. Februar 2009 in seinem Haus kann nur dem Zweck gedient haben, eine fristlose Kündigung vorzubereiten."

(von Gerhard Müller, aus den Kieler Nachrichten vom 30.11.2011)


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