Aus den Kieler Nachrichten vom 08.05.2009:
Kiel - Verwirrspiel um die verweigerte Aussage von
THW-Gesellschafter Dr. Hubertus Grote im Zusammenhang
mit der Manipulationsaffäre um den THW Kiel. Grote
hatte auf Rat seines Anwaltes wegen "unlösbaren Widerspruchs"
vor dem Landgericht Kiel nicht ausgesagt. Das Gericht
verhängte daraufhin ein Ordnungsgeld, wogegen Grotes Anwalt
Beschwerde einlegt hatte. Während ein Hamburger
Boulevardblatt gestern berichtete, dass das Gericht
die Beschwerde als unbegründet zurückgewiesen
habe (Grote müsse jetzt zahlen oder aussagen),
zeigte sich der THW-Gesellschafter überrascht. Es
sei schon komisch, dass die Zeitung mehr wüsste als er
oder sein Anwalt. "Weder mir noch meinem Anwalt
liegt ein Bescheid vom Gericht vor", erklärte Grote.
"Bevor ich den Inhalt dieses Schreibens nicht kenne,
kann ich auch keine Stellung beziehen."
Jesper Nielsen, Gesellschafter der Rhein-Neckar
Löwen, hatte bei seiner Vernehmung vor der Kieler
Staatsanwaltschaft Grote als Zeuge eines Gesprächs
am Rande der
WM im Februar
in Zagreb genannt. In diesem Gespräch, so behauptet
Nielsen, soll der inzwischen von seinem
Amt als THW-Geschäftsführer zurückgetretene
Uwe Schwenker Nielsen
gegenüber Manipulationen in der Handball-Champions-League
eingestanden haben.
Derweil gibt es in der Manipulationsaffäre keine
neuen Erkenntnisse. Man ermittle weiter, erklärte
gestern der Kieler Oberstaatsanwalt Uwe Wick,
lasse sich aber nicht, wie von einigen Medien erfolgt,
in ein Zeitschema pressen. Dort habe es geheißen, dass
man bei den Rechtshilfeverfahren mit Ländern aus
Osteuropa auf eine Antwort bis zum 10. Mai warte.
"Das stimmt nicht", betonte Wick, auch international
gehe man freundlich miteinander um.
(von Reimer Plöhn, Aus den Kieler Nachrichten vom 08.05.2009)