30.01.2012 | Verein |
Von Seiten der Anhänger kommt jedoch heftige Kritik. "Ich kann die Äußerungen von Herrn Vater überhaupt nicht nachvollziehen", erklärte Karsten Olin, der zweite Vorsitzende des Fanclubs "Schwarz-Weiß". "Für mich ist es ein Fehler, auf Herrn Schwenker zukünftig zu verzichten. Namen kommen und gehen - so ist das Handball-Geschäft. Aber ich bin nicht Fan von den Funktionsträgern, sondern vom THW." Alles müsse dem Erfolg untergeordnet werden, sagte der 48-Jährige, der sich gut eine Doppelspitze im sportlichen Bereich vorstellen könnte: "So wäre Herr Schwenker nicht der Alleinherrscher, der er einmal war."
Eine nicht repräsentative Umfrage auf KN-online unterstreicht, dass die Anhänger in Sachen Uwe Schwenker durchaus gespalten sind. So hatten sich bis gestern Abend rund 48 Prozent von etwa 1200 Umfrage-Teilnehmern für eine Rückkehr des ehemaligen Managers ausgesprochen, 52 Prozent meinten dagegen, der THW komme weiterhin auch ohne das frühere Handball-Idol Schwenker zurecht. Tanja Fölster, beim Fanclub "Schwarz-Weiß" für das Touren- und Kartenmanagement zuständig, glaubt dagegen, eine klare Tendenz bei den Anhängern der Zebras zu erkennen: "Der Grundtenor unter den Fans bei unseren Auswärtsfahrten ist eindeutig: Alle wünschen sich Herrn Schwenker zurück. Aus sportlicher Sicht fehlen uns einfach die Kontakte, die er über Jahre aufgebaut hat - vor allem was das Thema Neuzugänge betrifft." Auch die 34-Jährige plädiert dafür, die Aufgaben im sportlichen Bereich auf mehrere Schultern zu verteilen. Tanja Fölster: "So wäre auch eine Kontrollfunktion gewährleistet. Allerdings hat mich persönlich die Alleinherrschaft Schwenkers nicht gestört."
Das sehen die wichtigsten Partner des THW nach Informationen dieser Zeitung allerdings ganz anders. In diesen Kreisen herrscht nahezu Übereinstimmung, Schwenker trotz des Freispruchs in dem spektakulären Manipulationsverfahren nicht wieder zu beschäftigen. Offiziell bestätigen wollte das jedoch niemand. Auch der Hauptsponsor Provinzial ließ nur verlauten, dass diese Entscheidung eine Angelegenheit des Aufsichtsrats sei. Keine Berührungsängste mit Schwenker haben dagegen Trainer Alfred Gislason und Manager Klaus Elwardt. Beide sind weiterhin eng mit dem 52-Jährigen befreundet, der auch zu Spielern gute Kontakte pflegt und im erweiterten Umfeld des THW viele Sympathisanten hat.
(von Sven Hornung und Gerhard Müller, aus den Kieler Nachrichten vom 30.01.2012)
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