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31.08.2012 Verein

KN-Kommentar: Moralisch ungerecht

Aus den Kieler Nachrichten vom 31.08.2012:

Er sei weder von der Schuld noch von der Unschuld der Angeklagten Schwenker und Serdarusic überzeugt, hatte Richter Matthias Wardeck seinem Urteil nach dem Freispruch im Manipulationsprozess gegen die THW-Verantwortlichen hinzugefügt. Worte, die den Kern treffen: Im Raum stehen Fakten, Vermutungen und Annahmen, die nicht zu beweisen sind.
Mit der Teilrücknahme der Revision durch die Staatsanwaltschaft sind seit gestern aber Fakten geschaffen worden. Der THW als Verein hat nichts mehr zu befürchten, im Falle der Schiedsrichtermanipulationsvorwürfe hat der Freispruch Bestand. So laufen auch Regressansprüche ins Leere. Und für Noka Serdarusic ist die zähe Geschichte ebenfalls beendet. Der Vorwurf der Untreue, der weiter im Raum steht, zielt nicht auf den ehemaligen Trainer, sondern allein auf Uwe Schwenker. Das ist in moralischer Hinsicht ungerecht. Schließlich saßen beide im gleichen Boot.

Trotzdem muss Uwe Schwenker ab jetzt alleine rudern. Dabei ist ihm zu wünschen, dass endlich eine schnelle Entscheidung fallen möge. Angebote, als Manager in anderen Clubs zu arbeiten, lagen ihm einige vor. Die wichtigste Bedingung für eine Anstellung aber ist ein rechtskräftiges Urteil. Und darauf wartet der 53-Jährige seit dreieinhalb Jahren vergeblich. Wenn Schwenker das als Berufsverbot bezeichnet, kann ihm nicht widersprochen werden. Daran hat wohl auch die Staatsanwaltschaft ihren Anteil. Dennoch: Egal, wie das Verfahren enden wird - Schwenker wird mit der Wardeck-Einschätzung leben müssen.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 31.08.2012)


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