21.03.2013 | Verein |
Fortgesetzt wird der Prozess erst am 10. April. Die Zeit bis dahin will die 3. große Strafkammer nutzen, um über einen Beweisantrag von Axel Goos zu entscheiden. Der Oberstaatsanwalt hatte am Dienstag beantragt, Noka und Mirjana Serdarusic als weitere Zeugen zu laden. Darüber hatte die Kammer bis zum gestrigen Auftakt um 9.38 Uhr noch nicht befunden. Um 10.16 Uhr schloss Andrej Gabler die Verhandlung mit der Empfehlung an Goos und Schwenkers Verteidiger Michael Gubitz, sich vorsorglich für den 10. April auf die Plädoyers vorzubereiten. Nicht auszuschließen ist, dass zuvor Noka Serdarusic wirklich auf dem Stuhl des Zeugen Platz nehmen muss - aber nur, um von seinem Anwalt erklären zu lassen, dass er nicht aussagen werde. Damit würde die Kammer der Staatsanwaltschaft einen möglichen Revisionsgrund nehmen, die nach den Aussagen der früheren THW-Gesellschafter Hubertus Grote und Georg Wegner ohnehin einen schweren Stand hat: Alles andere als ein Freispruch für Schwenker wäre eine Sensation.
Sollte am 10. April oder gar erst sechs Tage später das Urteil gesprochen werden, könnten wegen der Fristen für dessen schriftliche Begründung (sieben Wochen) und einen nicht auszuschließenden Revisionsantrag der Staatsanwaltschaft (vier Wochen) fast drei Monate vergehen, bis das Urteil rechtskräftig wäre. Entsprechend gelaunt verließ Uwe Schwenker gestern wegen der Dauer des Verfahrens das Landgericht. "Ich kann das alles nicht mehr nachvollziehen", meinte er vier Tage vor seinem 54. Geburtstag.
(von Gerhard Müller, aus den Kieler Nachrichten vom 21.03.2013)
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