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21.03.2013 Verein

Kieler Nachrichten: Schwenker muss auf Urteil warten

Aus den Kieler Nachrichten vom 21.03.2013:

Kiel. Uwe Schwenker wird mindestens drei Wochen auf ein Urteil warten müssen. Im Untreue-Prozess gegen den früheren Manager des deutschen Handball-Rekordmeister THW Kiel vor dem Kieler Landgericht vertagte der Vorsitzende Richter Andrej Gabler wie erwartet die Entscheidung.
Der dritte Verhandlungstag dauerte gestern nur 38 Minuten. Gabler beschränkte sich auf das Verlesen diverser Akten wie einer Aussage Schwenkers 2009 gegenüber der Kieler Staatsanwaltschaft, in der er detailliert erklärte, wie es im Frühjahr 2008 zu den zwei umstrittenenen Darlehen an Noka Serdarusic gekommen ist. Verlesen wurde zudem eine Stellungnahme des damaligen THW-Buchhalters Günther Dittmer, die Schwenkers Version stützt, dass die Buchungen der Darlehen in der Bilanz rechtzeitig erfolgen werden.

Fortgesetzt wird der Prozess erst am 10. April. Die Zeit bis dahin will die 3. große Strafkammer nutzen, um über einen Beweisantrag von Axel Goos zu entscheiden. Der Oberstaatsanwalt hatte am Dienstag beantragt, Noka und Mirjana Serdarusic als weitere Zeugen zu laden. Darüber hatte die Kammer bis zum gestrigen Auftakt um 9.38 Uhr noch nicht befunden. Um 10.16 Uhr schloss Andrej Gabler die Verhandlung mit der Empfehlung an Goos und Schwenkers Verteidiger Michael Gubitz, sich vorsorglich für den 10. April auf die Plädoyers vorzubereiten. Nicht auszuschließen ist, dass zuvor Noka Serdarusic wirklich auf dem Stuhl des Zeugen Platz nehmen muss - aber nur, um von seinem Anwalt erklären zu lassen, dass er nicht aussagen werde. Damit würde die Kammer der Staatsanwaltschaft einen möglichen Revisionsgrund nehmen, die nach den Aussagen der früheren THW-Gesellschafter Hubertus Grote und Georg Wegner ohnehin einen schweren Stand hat: Alles andere als ein Freispruch für Schwenker wäre eine Sensation.

Sollte am 10. April oder gar erst sechs Tage später das Urteil gesprochen werden, könnten wegen der Fristen für dessen schriftliche Begründung (sieben Wochen) und einen nicht auszuschließenden Revisionsantrag der Staatsanwaltschaft (vier Wochen) fast drei Monate vergehen, bis das Urteil rechtskräftig wäre. Entsprechend gelaunt verließ Uwe Schwenker gestern wegen der Dauer des Verfahrens das Landgericht. "Ich kann das alles nicht mehr nachvollziehen", meinte er vier Tage vor seinem 54. Geburtstag.

(von Gerhard Müller, aus den Kieler Nachrichten vom 21.03.2013)


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