Aus den Kieler Nachrichten vom 11.04.2013:
Es bleiben Fragen, aber die Entscheidung,
Uwe Schwenker
vom Vorwurf der Untreue freizusprechen, ist die einzig logische. Im Zweifel
für den Angeklagten - das muss auch für den Ex-Manager des Handballmeisters
THW Kiel gelten. Letztlich konnte die Staatsanwaltschaft ihren Verdacht nicht
beweiskräftig erhärten, dass das Darlehen über 60.000 Euro an Ex-Trainer
Noka Serdarusic nur fingiert gewesen ist.
Dass damit, so die Auffassung der Ermittler, schwarze Kassen gefüllt wurden,
um Schiedsrichter zu bestechen. Betrug also. Es konnte
Schwenker
auch nicht nachgewiesen werden, dass er gegenüber dem Verein untreu gehandelt
hatte, weil es für das angebliche Darlehen keine Belege gab. Letztlich konnte
auch die Rolle der drei seinerzeit maßgeblichen Gesellschafter Hubertus Grote,
Georg Wegner und Willi Holdorf nicht aufgeklärt werden. Letzterer sagte gar
nicht aus, die beiden anderen widersprachen sich in zentralen Punkten. Welchen
Zweck die 60.000 Euro auch immer gehabt haben mögen - nach 23 Verhandlungstagen
drängte sich der Verdacht auf, dass
Schwenker im
Wissen seiner Vorgesetzten gehandelt hat.
Dass Axel Goos letztlich selbst auf Freispruch plädierte, ist ein Pluspunkt für
den Oberstaatsanwalt, der in dem Prozess als Ermittler eine unglückliche Figur
abgab, immer wieder eine eigentümliche Mischung aus Bissig- und Fahrigkeit an
den Tag legte. Auch er wird froh sein, dass er die Handballwelt nun verlassen
kann, die er nie verstanden hat. Eine Welt, die sich auf
Schwenker freut.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 11.04.2013)