Aus den Kieler Nachrichten vom 22.04.2013:
Es war zu erwarten gewesen, aber nicht, dass es so schnell
geschehen würde: Nur drei Tage nachdem er rechtskräftig vom
Vorwurf der Untreue freigesprochen wurde, rechnet
Uwe Schwenker per "Bild" mit
seinem ehemaligen Arbeitgeber ab, dem Handballmeister THW
Kiel. Die Bosse hätten ihm sogar die Rückkehr versprochen,
sollte ihm keine Schuld an der Manipulationsaffäre nachgewiesen
werden können, ihn dann aber fallengelassen wie eine "heiße
Kartoffel".
Er liebt den Verein, sagt
Uwe Schwenker.
Den wohl auch, schließlich war er lange ein Kind des THW, und
seine Erfolge am Aufstieg des Rekordmeisters sind unbestritten.
Aber es wäre fairer gewesen, bei seinen Liebesschwüren die richtige
Reihenfolge einzuhalten. Denn vor dem Verein, das ist spätestens
jetzt klar, steht für
Schwenker nur
Schwenker. Ich liebe mich und danach
kommt lange nichts - das hätte den Punkt getroffen. Wäre die Liebe
zum Verein sein Leitfaden, hätte
Schwenker
dieses Interview nicht an einem Tag gegeben, an dem der Verein sein
wichtigstes Heimspiel der Saison bestreitet. Er tat es, weil er sich
seit Jahren ungerecht behandelt fühlt und den Frust darüber nicht
länger für sich behalten konnte.
Er hat es auch getan, weil sich ihm die große Bühne bot. Ein Heimspiel
in der Champions League lockt viele Journalisten an, das Fernsehen
schaltet ein, sogar ein Team aus Frankreich war da - mehr Öffentlichkeit
hätte Schwenker nur das Final Four bieten
können, aber da war er noch nicht freigesprochen. Die Folge? Sollte er
einen Fuß in der Tür gehabt haben, hat er die nun mit Wucht zugeschlagen.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.04.2013)